Avsnitt

  • 35 Jahre sind vergangen, seit sich am 9. November 1989 im geteilten
    Berlin der erste Grenzübergang öffnete. Für Menschen aus der DDR begann
    damit eine Zeit des Umbruchs, mit vielen neuen Freiheiten, aber auch der
    Herausforderung, sich in kürzester Zeit in einem neuen System unter
    kapitalistischen Vorzeichen zurechtzufinden. Manchen gelang das. Manche
    scheiterten.

    In der DDR lebten damals 2,4 Millionen Kinder und Jugendliche. Sie sind
    in einer Zeit des Wandels aufgewachsen. In der Schule galt plötzlich ein
    anderer Lehrplan, die Eltern verloren vielleicht ihren Arbeitsplatz. Es
    galt, neue Freiheiten zu entdecken, aber auch Unsicherheiten
    auszuhalten, wie es nun weitergeht.

    Wie hat diese Umbruchzeit diejenigen geprägt, die damals noch kleine
    Kinder, Teenager oder junge Erwachsene waren? Empfinden sie noch heute
    Unterschiede zwischen Ost und West, obwohl sie den größten Teil ihres
    Lebens in einem wiedervereinigten Deutschland verbracht haben? Gibt es
    sie noch, die "Mauer in den Köpfen"?

    Die Antworten darauf sind äußerst unterschiedlich. Elise Landschek ist
    Host bei Was jetzt? und gehört zur Generation der sogenannten
    "Wendekinder". In dieser Spezialfolge von Was jetzt? hat sie mit drei
    Menschen gesprochen, die in drei unterschiedlichen Jahrzehnten geboren
    sind und den Mauerfall und die Wiedervereinigung als kleines Kind,
    Teenager oder junge Erwachsene erlebt haben. Diese drei haben den
    Umbruch als einschneidend und prägend empfunden. Im Podcast erzählen sie
    ihre ganz persönliche Geschichte.

    Moderation, Recherche und Produktion: Elise Landschek

    Redaktion: Ole Pflüger, Mounia Meiborg

    Musik und Mastering: Joscha Grunewald

    Diese Podcastfolge ist Teil der Serie "Durchbruch". Hier porträtieren
    wir Menschen, die es in einer Welt voll neuer Grenzen auf die andere
    Seite geschafft haben. Alle X-Schwerpunkte finden Sie hier.

    Alle Folgen unseres Podcasts finden Sie hier. Fragen, Kritik,
    Anregungen? Sie erreichen uns unter [email protected].

    Weitere Links zur Folge:

    30 Jahre Mauerfall: Die friedliche Revolution

    Transgenerationales Trauma: Jedes Trauma hat seinen Weg

    Selbstständigkeit in Ostdeutschland: Gründerzeiten

    Wende-Jugend: Die Kinder der Freiheit

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  • Erie liegt da, wo der Mittlere Westen aufhört und die Ostküste
    beginnt. Am Ufer des Eriesees, leben gut 93.000 Menschen, Demokraten und
    Republikaner, Haus an Haus, sie gehen in dieselben Cafés, Waschsalons
    oder sind sogar miteinander befreundet. Pennsylvania gilt als der
    entscheidende Swingstate, hier hängt viel davon ab, wie Countys wie Erie
    wählen. 2012 hat Erie County für Obama gestimmt, 2016  für Trump, 2020
    für Biden – und 2024? 

    Steve und Antonio sind ein schwules Paar, das extra aus Rochester im
    Bundesstaat New York angereist ist, um in Erie beim Haustürwahlkampf zu
    helfen. "Es ist für uns als schwules Paar sehr wichtig, dass eine
    Demokratin zur Präsidentin gewählt wird", sagt Steve. "Die Demokratische
    Partei ist ein bisschen wie die Sozialdemokraten in Deutschland – viel
    toleranter und schwulenfreundlicher." Er hat schon viele Wahlkämpfe
    mitgemacht, aber die aktuelle Wahl fühlt sich anders an – wie ein Kampf
    um die Demokratie selbst.

    Dena ist eine kinderlose Frau Anfang 40, sie betreibt ein Katzencafé in
    Erie. "Ich bin also der Inbegriff der verrückten Katzenfrau" sagt sie
    und lacht. Sie will für Kamala Harris stimmen. Sie hofft, dass eine Frau
    Präsidentin wird. Und sie will unbedingt, dass Obama Care erhalten
    bleibt, die flächendeckende Krankenversicherung. Ihr Vater Chris wählt
    Trump. Ihn stört der Alarmismus der Demokraten – diese ständigen
    Warnungen vor einem "Trump-Faschismus", ärgern ihn. Dena fürchtet, dass
    Menschen wie ihr Vater unterschätzen, was auf dem Spiel steht.
     

    Wer sind die Menschen, die in Erie County über die Zukunft ihres Landes
    entscheiden? Und wie gehen sie miteinander um, auch wenn sie wissen,
    dass sie politisch gesehen weit entfernt voneinander sind? Diesen Fragen
    gehen wir in einem Was-jetzt?-Spezial nach.
    Moderation und Produktion:Pia Rauschenberger
    Redaktion: Jannis Carmesin
    Musikeinsatz und Postproduktion: Joscha Grunewald.

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  • Saknas det avsnitt?

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  • In weniger als zwei Wochen wählen die USA die Nachfolgerin oder den
    Nachfolger von Joe Biden. Kamala Harris und Donald Trump sind in diesen
    Tagen vor allem in den sieben Swing-States unterwegs, um dort mehrere
    Dinge zu tun: Die eigene Anhängerschaft zu mobilisieren. Noch nicht
    überzeugte Wählerinnen und Wähler anzusprechen. Und vor allem, um noch
    gänzlich Unentschlossene zu finden.  

    Das ist gar nicht so leicht. Die Wahlforschung weiß relativ wenig über
    diejenigen, die auch kurz vor der Wahl noch unsicher sind, für wen sie
    stimmen werden. Dabei könnten sie am Ende die Wahl entscheiden. Vor
    allem in Staaten wie Pennsylvania, North Carolina oder Georgia, wo
    Harris und Trump Umfragen zufolge fast gleichauf liegen, und die bei
    vergangenen Wahlen äußerst knapp endeten.

    Wer also sind sie, die Unentschlossenen? "Was jetzt?"-Host Pia
    Rauschenberger sucht seit Wochen in den USA nach ihnen und stellt in
    diesem "Was jetzt?"-Spezial einige von ihnen vor. Besonders im Fokus
    stand zuletzt die Gruppe der Schwarzen Männer. Bisher wählten sie
    mehrheitlich Demokraten, doch nicht wenige von ihnen sind sich dieses
    Mal nicht so sicher. Warum? Dieser Frage geht sie zusammen mit Host
    Fabian Scheler nach. Und kann es Harris gelingen, republikanische Frauen
    zu überzeugen?

    Außerdem erklärt US-Korrespondentin Johanna Roth, warum es Kamala Harris
    in der Außenwahrnehmung so schwerfällt, sich von Joe Biden zu
    unterscheiden. Für viele Unentschlossene wäre das aber wichtig.  
     

    Moderation und Produktion: Fabian Scheler

    Redaktion: Pia Rauschenberger

    Mitarbeit: Johanna Roth 

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  • Der Südlibanon ist das am stärksten umkämpfte Gebiet im Krieg zwischen
    Israel und der Hisbollah. Die meisten Dörfer sind nahezu menschenleer.
    Doch in Tyros, der größten Stadt im Süden, harren einige hundert
    Menschen aus. Was erleben die Zivilistinnen und Zivilisten, die
    geblieben sind? 

    Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres
    haben sich auch die Hisbollah-Miliz und Israel immer wieder angegriffen.
    Lange fand dieser Krieg im Schatten statt. Ende September haben sich die
    Spannungen zwischen beiden Seiten verschärft. Inzwischen ist die
    israelische Armee auch mit Bodentruppen in das Nachbarland vorgerückt
    und hat ein Viertel des Landes zur Evakuierungszone erklärt. Nach
    Angaben der libanesischen Regierung sind im Libanon eine Million
    Menschen auf der Flucht, mehr als 10.000 Menschen wurden verletzt und
    etwa 2.255 getötet. Nie zuvor haben die Gefechte zwischen Israel und der
    Hisbollah so viele Tote und Verletzte gefordert.

    Lea Frehse berichtet für DIE ZEIT und ZEIT ONLINE seit 2019 aus Beirut.
    Vor wenigen Tagen ist sie mit anderen internationalen Reporterinnen nach
    Tyros gereist und hat mit Menschen gesprochen, die dort geblieben sind,
    wo jeden Tag Bomben einschlagen. In dieser Was Jetzt?-Spezialfolge
    berichtet sie, was diese Menschen im Kriegsgebiet erleben, wo sie sich
    in Sicherheit bringen und wie sie sich versorgen. Außerdem ordnet sie
    ein, was gerade politisch im Libanon los ist und welchen Rückhalt die
    Hisbollah noch in der libanesischen Bevölkerung hat.

     

    Moderation und Produktion: Helena Schmidt

    Redaktion: Elise Landschek

    Mitarbeit: Henrike Hartmann

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    Weitere Links zur Folge:

    Hisbollah: Kampf gegen die Terrormiliz

    Libanon: Kämpfe zwischen Hisbollah und Israel

    Libanon: Die Pager-Provokation

    Krankenhaus im Libanon: Dieses wahnsinnige Brennen

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  • Das ist die erste Folge vom Das Politikteil-Spezial zum Thema: „Hat die
    Zukunft noch Zukunft?“. Der Soziologe und Bestseller-Autor Andreas
    Reckwitz hat darüber ein fundamentales neues Buch geschrieben, das die
    verstörenden Phänomene zusammendenkt: Es heißt „Verlust. Ein
    Grundproblem der Moderne”. Im Podcast Das Politikteil sprechen Tina
    Hildebrandt und Heinrich Wefing mit ihm über seine Thesen.

    Alle Folgen des Spezials von Das Politikteil können Sie hier anhören.
    Uns erreichen Sie jederzeit unter [email protected].

    Hosts: Tina Hildebrandt, Heinrich Wefing

    Gast: Andreas Reckwitz

    Redaktion und Recherche: Carlotta Wald

    Schnitt und Produktion: Pool Artists

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  • Fast ein Jahr ist vergangen seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des
    Terrorangriffs der Hamas auf Israel und dem Beginn des Kriegs zwischen
    Israel und der Hamas. In diesem Spezial von "Was jetzt?" erzählen zwei
    Männer ihre Geschichte, die durch diesen Krieg auf unterschiedliche
    Weise geprägt wurden.

    Yoni ist 35 Jahre alt, arbeitet als Immobilienunternehmer und lebt in
    der HaSharon-Region im Zentrum Israels. Als Familienvater hat er mit
    seiner Frau Doron und ihren beiden Töchtern, Raz und Aviv, ein ruhiges
    Leben geführt. Am 7. Oktober 2023 wurden Yonis Frau Doron und seine zwei
    kleinen Töchter, Raz und Aviv, von Kämpfern der Hamas nach Gaza
    entführt. Lange Zeit hatte Yoni keine Informationen über den Verbleib
    seiner Familie. Die Rückkehr von Doron, Raz und Aviv erfolgte
    schließlich nach mehreren Wochen. Mittlerweile ist die Familie wieder
    vereint, doch die Entführung hat ihre Spuren hinterlassen, und Yoni
    bemüht sich, ein Gefühl von Normalität herzustellen. Ein Gefühl, nachdem
    sich auch Ibrahim ein Jahr später sehnt. Der 29-Jährige hat einen
    Abschluss in Computer- und Kommunikationstechnik und arbeitete bei einem
    Internet-Start-up. Zusammen mit seiner Frau Hadeel und der erst wenige
    Monate alten Tochter Leen lebte er in Gaza-Stadt. An dem Tag, an dem der
    Krieg zwischen Israel und der Hamas ausbrach, wurde sein Leben und das
    seiner Familie durch die ständigen Bombardierungen bedroht. Ibrahim und
    seine Familie mussten aus Gaza-Stadt fliehen. Sie machten sich auf den
    Weg über den Süden des Landes nach Rafah und schließlich bis an die
    Grenze zu Ägypten. Inzwischen leben sie in Kairo und fangen an, sich ein
    neues Leben aufzubauen. Ibrahim sagt, er ist erleichtert, dass er und
    seine Familie nicht mehr gefährdet sind. Aber glücklich sei er nicht,
    denn er möchte raus aus Ägypten, aber zurück nach Gaza können sie
    nicht. 

    Moderation und Produktion: Helena Schmidt

    Redaktion: Mounia Meiborg, Johannes Böhme, Andrea Backhaus

    Mitarbeit: Celine Yasemin Rolle

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  • Am 5. November 2024 findet in den USA die Präsidentschaftswahl statt. Es
    ist eine Wahl, auf die die ganze Welt blickt. Es entscheidet sich, ob
    mit Kamala Harris zum ersten Mal in der Geschichte der Vereinigten
    Staaten eine Frau ins Weiße Haus einzieht oder ob Donald Trump als
    Präsident zurückkehrt.

    Noch fünf Wochen sind es bis zur Wahl – und schon bis hierhin war der
    Wahlkampf historisch und voller Wendungen. Im Mai wurde Donald Trump als
    Straftäter verurteilt. Im Juni folgte die TV-Debatte zwischen Joe Biden
    und Donald Trump, bei der Biden so schwach performte, dass selbst in
    seiner eigenen Partei immer mehr Zweifel an seiner Kandidatur laut
    wurden. Im Juli versuchte ein Mann in Pennsylvania, Trump zu töten. Die
    Bilder dieses Attentats dominierten den Wahlkampf, und Bidens Chancen
    auf einen Sieg schienen immer geringer. Nur eine Woche später zog sich
    Biden aus dem Rennen zurück – und Vizepräsidentin Kamala Harris übernahm
    die Kandidatur der Demokraten.

    Seitdem haben die Demokraten in den Umfragen wieder aufgeholt. Eine
    Wahl, die schon entschieden schien, ist plötzlich wieder völlig offen.

    In den landesweiten Umfragen liegen Trump und Harris nahezu gleichauf.
    Etwa 18 Prozent der Wahlberechtigten in den USA haben laut Umfragen noch
    nicht endgültig entschieden, wem sie am 5. November ihre Stimme geben
    wollen. Seit Wochen touren Donald Trump und Kamala Harris durch die
    sogenannten Swing-States, in denen sich die Wahl traditionell
    entscheidet. Dort machen teils nur ein paar Zehntausend Stimmen den
    Unterschied. Wer es schafft, die Mehrheit dieser unentschlossenen Wähler
    für sich zu gewinnen, hat gute Chancen, das nächste Staatsoberhaupt der
    USA zu werden.

    Aber wie funktioniert das Wahlsystem in den USA überhaupt? Warum wird in
    den USA immer an einem Dienstag gewählt? Was hat es mit diesen
    Wahlleuten auf sich und was wird am 5. November außer dem Präsidenten
    noch gewählt? Warum ist diese Wahl nicht nur für die USA, sondern auch
    für den Rest der Welt so entscheidend? Warum wählen so viele Menschen
    mit Migrationsgeschichte Trump? Ist das noch demokratisch, wenn es bei
    der US-Wahl immer nur darum geht, die Swing-States zu gewinnen? Was
    müsste in der amerikanischen Gesellschaft und Politik passieren, damit
    sich die beiden politischen Lager wieder annähern?

    Für diese Spezialfolge von Was jetzt? haben uns die Hörerinnen und Hörer
    des Podcasts viele Fragen geschickt. Zusammen mit unserer
    US-Korrespondentin Johanna Roth beantworten wir Ihre Fragen zu den
    Kandidaten, dem Wahlsystem und dem Wahlkampf.  

    Moderation und Produktion: Mounia Meiborg

    Redaktion und Produktion: Jannis Carmesin

    Mitarbeit: Henrike Hartmann

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  • Fast unbegrenzt scheint die Zahl der Singles, deren Fotos per
    Onlinedating-Apps über die Handybildschirme rauschen. Menschen im
    Abendlicht am Strand, Menschen mit Hund, Menschen beim Cocktail-Trinken,
    Bergsteigen, Vespa-Fahren oder nackt vor dem Spiegel. Doch sich in der
    fast unbegrenzten Auswahl an potenziellen Partnerinnen und Partnern
    zurechtzufinden und immer wieder enttäuscht zu werden, wenn es am Ende
    doch nicht klappt, kann wahnsinnig anstrengend sein. Oder hat es Brecht
    so schön ausgedrückt: "Alle rennen nach dem Glück, das Glück rennt
    hinterher."

    "Dating-Burn-out" oder "Tinder-Fatigue" nennen das Experten, nach der
    bekanntesten Dating-App, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum
    feiert. Wieso ist das eigentlich so schwierig mit der Liebe aus dem
    Internet? Und ist Onlinedating jetzt out? Elise Landschek spricht im
    Podcast mit Stephanie, die mehr als 15 Jahre auf verschiedenen
    Datingplattformen auf der Suche nach echten Gefühlen unterwegs gewesen
    ist. Und mit der Psychologin Johanna Degen, die sagt: Apps wie Tinder
    haben unser Liebesleben endgültig durchökonomisiert. Und Tipps gibt, wie
    Onlinedating besser klappt.

    Moderation und Produktion: Elise Landschek

    Redaktion: Simone Gaul, Pia Rauschenberger

    Mitarbeit: Henrik Oerding, Janis Dietz, Marc Fehrmann

    Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns unter [email protected].

    Weitere Links zur Folge:

    Onlinedating: "So funktioniert das Belohnungssystem"

    Zehn Jahre Tinder: Matchen wir noch?

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  • Am 6. Februar 2023 bebt die Erde in der Türkei und Syrien mit einer
    Magnitude von 7,8. Es ist eines der schwersten Erdbeben in der jüngeren
    Geschichte der Region. Allein in der Türkei sterben dabei über 53.000
    Menschen. Besonders betroffen ist die Provinz Hatay, wo die Schäden noch
    immer sichtbar sind.

    Genau dort in Antakya in der Provinz Hatay lebt Cihat Mazmanoğlu. Als
    Bauingenieur hat er sich sein ganzes Berufsleben um erdbebensicheres
    Bauen bemüht. In Zusammenarbeit mit Universitäten hat er Häuser
    nachgerüstet, um sie vor schweren Beben zu schützen. Auch wenn er damit
    einzelne Häuser vor dem Einsturz retten konnte, ausgereicht haben diese
    vereinzelten Bemühungen nicht. Denn die Probleme sind strukturell:
    Pfusch am Bau, Korruption und zu wenig Baukontrollen.

    Das könnte auch Istanbul zum Verhängnis werden. Istanbul ist eine der
    bevölkerungsreichsten Städte Europas. Schätzungen gehen von mehr als 17
    Millionen Einwohnern aus. Und auch die Stadt am Bosporus steht vor einer
    unsichtbaren, aber allgegenwärtigen Bedrohung: der Gefahr eines schweren
    Erdbebens. Die Metropole liegt in einer der aktivsten seismischen Zonen
    der Welt, und Expertinnen und Experten warnen seit Jahren vor einem
    möglichen Beben, das verheerende Folgen haben könnte. 

    Doch was kann konkret gegen die latente Erdbebengefahr unternommen
    werden, und welche Rolle spielt dabei die politische Führung unter
    Präsident Recep Tayyip Erdoğan und seiner AKP? Hannah Grünewald und Til
    Kube haben recherchiert und mit Menschen in Istanbul und Hatay
    gesprochen.

    Moderation und Skript: Hannah Grünewald und Til Kube

    Redaktion: Pia Rauschenberger

    Storytelling und Sounddesign: Tony Andrews

    Mitarbeit und Übersetzung: Aylin Olmuş

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    Weitere Artikel:

    Erdbeben: Zerstörung, die kaum zu fassen ist

    Erdbeben in der Türkei: Leben mit einem gewissen Risiko

    Erdbeben in der Türkei: "Wird Istanbul getroffen, erleben wir einen
    Stillstand"

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  • Vor neun Monaten wurde das Bündnis Sahra Wagenknecht – BSW – gegründet.
    Nun hat es bei den Landtagswahlen in Thüringen aus dem Stand 15,8
    Prozent erreicht, in Sachsen 11,8 Prozent. Und auch bei den
    Landtagswahlen in Brandenburg in zwei Wochen sehen Umfragen für das BSW
    ein zweistelliges Ergebnis voraus.

    Woran liegt der Erfolg dieser Partei? Wie geht es jetzt weiter, will das
    BSW mitregieren? In Thüringen und Sachsen wird das BSW ja gebraucht, um
    Koalitionen ohne die AfD zu bilden. Und wird diese Partei die deutsche
    Politik fundamental verändern? 

    Diesen Fragen gehen wir in einem Was-jetzt?-Spezial nach. Lisa Caspari,
    die das BSW seit seiner Gründung beobachtet, hat die Spitzenkandidaten
    im Wahlkampf begleitet. Sie berichtet von der Aufbauarbeit einer Partei,
    die sich selbst scherzhaft "Chaostruppe" nennt – und deren
    Landesgeschäftsstelle in Thüringen kein Klingelschild hat. 

    Im Wahlkampf hat das BSW auf Themen gesetzt, die gar nicht in den
    Ländern entschieden werden, wie zum Beispiel die Ukrainepolitik. Wir
    ordnen ein, wie viel Populismus hinter diesen Forderungen steckt und
    warum das BSW mit seiner Ausrichtung – linke Sozialpolitik, konservative
    Gesellschaftspolitik – offenbar einen Nerv trifft. Und wir blicken in
    die Zukunft und analysieren, welche Rolle das BSW spielen könnte, bei
    der Bundestagswahl nächstes Jahr und darüber hinaus.

    Moderation und Produktion: Mounia Meiborg

    Recherche und Mitarbeit Skript: Lisa Caspari

    Redaktion: Pia Rauschenberger

    Produktion und Sounddesign: Joscha Grunewald

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  • Plauen liegt da, wo Deutschland einen Knick nach rechts macht.
    Geografisch gesehen, aber auch politisch. Im Südwesten Sachsens, in der
    fünftgrößten Stadt des Bundeslandes, leben rund 64.000 Menschen. Bei der
    Europawahl im Juni haben 32 Prozent die AfD gewählt. Keine andere Partei
    hat mehr Stimmen erhalten. Auch bei der Landtagswahl am 1. September
    könnte die AfD gewinnen. 

    Viele Menschen haben dieses Jahr zum ersten Mal die AfD gewählt. Isabel
    zum Beispiel. Das Vertrauen in die Politik hat sie schon lange
    verloren. Sie will einfach ihre Ruhe. Frieden, keinen Krieg. Vor einem
    Jahr hat sie noch ausgeschlossen, die AfD zu wählen. "Also mit denen
    geht es uns nicht besser. Definitiv nicht", hat sie damals gesagt. Aber
    seitdem hat sich etwas verändert. Bei der Europawahl und den
    Kommunalwahlen hat Isabel die AfD gewählt, erzählt sie. Dabei kann sie
    sich mit kaum einem Politiker der Partei identifizieren. Warum wählt sie
    eine Partei, die in Sachsen als gesichert rechtsextrem gilt?

    Kassem Taher Saleh schätzt Plauen und dessen Einwohner sehr. Sie hätten
    ihn zu dem gemacht, der er heute sei. Ein Grünenpolitiker mit einer
    Persönlichkeit, die stark sei, "resistent und mit einem gewissen Fell
    überzogen". Taher Saleh wurde im Irak geboren, aufgewachsen ist er in
    der sächsischen Stadt. Heute sitzt er für die Grünen im Bundestag. Die
    Partei gilt für viele Menschen in Sachsen als Feindbild. Wenn Taher
    Saleh mit Leuten aus Plauen über Politik ins Gespräch kommt, spürt auch
    er den Unmut über die Unterstützung der Ukraine. Da, sagt er, habe auch
    seine Partei einen Fehler gemacht, nicht genügend kommuniziert. Auch
    sein Fußballtrainer, der ihn sehr geprägt hat, wählt inzwischen AfD.
    "Der ist ein super Typ, der extrem große und viele soziale Kompetenz
    hat." Wie will er Menschen wie ihn überzeugen, nicht die AfD zu wählen?

    Wer sind die Menschen, die einer gesichert rechtsextremistischen Partei
    ihre Stimme geben wollen? Und was befürchten diejenigen, die zu der
    Mehrheit gehören, die nicht die AfD wählt? Um das herauszufinden, sind
    Pia Rauschenberger und Ann-Kristin Tlusty nach Plauen gefahren.
     

    Moderation und Produktion: Pia Rauschenberger

    Redaktion: Elise Landschek

    Mitarbeit: Paulina Kraft

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  • Wir machen Sommerpause mit den Was jetzt?-Spezialfolgen. Aber wir
    möchten die Zeit nutzen, um Ihnen andere schöne Dinge zum Hören zu
    empfehlen: Deshalb veröffentlichen wir hier unsere Lieblingsfolgen aus
    anderen ZEIT-Podcasts. 

    Dieses Mal empfiehlt Was jetzt?-Host Mounia Meiborg den Bücherpodcast
    "Was liest du gerade?" mit einer Folge über Sachbücher: Darin reden Maja
    Beckers und Alexander Cammann über die Autobiografie von Wolfgang
    Schäuble und das spezielle Genre der Politikermemoiren. Und sie
    besprechen eine Essay-Sammlung von Susan Sonntag aus den 70er Jahren und
    diskutieren darüber, was man aus 50 Jahre altem Feminismus für die
    Gegenwart lernen kann.

    Ab dem 31.8. erscheinen samstags wieder reguläre Was
    jetzt?-Spezialfolgen. Sie erreichen uns jederzeit unter [email protected]


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  • Auch unsere "Was jetzt?"-Spezialfolgen machen Sommerpause – wir wollen
    Ihnen aber in der Zwischenzeit andere schöne Dinge zum Hören zu
    empfehlen: Deshalb veröffentlichen wir hier unsere Lieblingsfolgen aus
    anderen ZEIT-Podcasts.

    Dieses Mal empfiehlt "Was jetzt?"-Host Hannah Grünewald den
    ZEIT-Campus-Podcast "Und was macht die Uni?" mit einer Folge mit der
    Autorin Özge İnan. Die erzählt im Podcast, warum sie Jura studiert hat,
    kurz zur Feuerwehr wollte, und wie sie dann doch Schriftstellerin
    geworden ist.Ab dem 31.8. erscheinen samstags wieder reguläre "Was
    jetzt?"-Spezialfolgen.

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  • Wir machen Sommerpause mit den "Was jetzt?"-Spezialfolgen und empfehlen
    Ihnen im August jeden Samstag unsere Lieblingsfolgen aus anderen
    ZEIT-Podcasts. 

    Dieses Mal hat "Was jetzt?"-Host Jannis Carmesin eine Folge unseres
    freundlichen Krisenpodcasts "Auch das noch?" ausgesucht, in dem Petra
    Pinzler und Stefan Schmitt aus der ZEIT-Redaktion über die multiplen
    Krisen unserer Zeit sprechen, ohne die Lösungen aus dem Blick zu
    verlieren. In der ausgewählten berichtet Wissenschaftsredakteur Fritz
    Habekuß über seine Recherchereise nach Neuseeland. Weil sie die
    Artenvielfalt bedrohen, will das Land eingewanderte Säugetiere wie
    Katzen und Frettchen bis 2050 vollständig ausrotten. Ein Vorbild auch
    für andere Länder?

    Ab dem 31.8. erscheinen samstags wieder reguläre Spezialfolgen. Sie
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  • Wir machen Sommerpause mit den Was jetzt?-Spezialfolgen. Aber wir
    möchten die Zeit nutzen, um Ihnen andere schöne Dinge zum Hören zu
    empfehlen: Deshalb veröffentlichen wir hier unsere Lieblingsfolgen aus
    anderen ZEIT-Podcasts. 

    Dieses Mal empfiehlt Was jetzt?-Host Helena Schmidt Ehrlich Jetzt?, den
    Podcast, in dem ZEIT-ONLINE-Redakteurin Yasmine M'Barek
    Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker interviewt. Im Podcast
    spricht die grüne Sozialministerin Aminata Touré über Vertrauen in die
    Politik – und kritisiert dabei auch die Ampelregierung. Hörenswert,
    findet Helena Schmidt.

    Ab dem 31.08. erscheinen samstags wieder reguläre Was
    jetzt?-Spezialfolgen. Sie erreichen uns jederzeit unter
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    Dieses Mal empfiehlt Was jetzt?-Host Rita Lauter den Feuilletonpodcast
    "Die sogenannte Gegenwart" mit einer Folge über Fitnessstudios: Ist der
    Kraftaufbau wirklich so stumpf, neoliberal und egoistisch, wie es oft
    heißt? Oder ist das Fitnessstudio der letzte Ort schichtübergreifender
    sozialer Vermischung? Darüber diskutieren Nina Pauer und Ijoma Mangold.

    Ab dem 31.8. erscheinen samstags wieder reguläre Was
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  • Auf dem afrikanischen Kontinent schwindet zurzeit die Demokratie,
    besonders in der Sahelzone. In Mali, Burkina Faso, im Niger, Tschad und
    Sudan gab es in den letzten Jahren Militärputsche. Dort ist der längste
    Landstrich der Welt entstanden, der unter Militärherrschaft steht. Auch
    am äußersten Rand der Sahelzone, im Senegal, sah es so aus, als sei die
    Demokratie gefährdet.

    Denn als der langjährige Präsident Senegals, Macky Sall, im vergangenen
    Jahr plötzlich mit einer verfassungswidrigen dritten Amtszeit
    liebäugelte, geriet die Lage im Senegal ins Wanken. Die nächsten Wahlen
    standen vor der Tür und Sall begann, seine politischen Gegner
    auszuschalten. Sein größter politischer Rivale, Ousmane Sonko, landete –
    wie auch andere Oppositionelle – im Gefängnis. Es folgten
    Massenproteste, die brutal niedergeschlagen wurden. Mindestens 50
    Menschen wurden dabei getötet. Und schließlich, im Februar, setzte Sall
    kurzerhand den Wahltermin aus. Beobachter sprachen von einem "verkappten
    Putsch", wieder gab es Tote bei Protesten.

    Der Verfassungsrat griff ein und wies die Regierung an, unverzüglich
    einen neuen Wahltermin anzusetzen. Und dann die Überraschung: Zehn Tage
    vor den Wahlen wurde Oppositionsführer Ousmane Sonko aus dem Gefängnis
    entlassen. Ebenso sein Stellvertreter Bassirou Diomaye Faye, der damit
    am 24. März zur Präsidentschaftswahl antreten konnte.

    Faye setzte sich mit 54,28 Prozent der Stimmen bereits im ersten
    Wahlgang durch und ist nun mit 44 Jahren der jüngste Präsident in der
    Geschichte des Senegals. Mit seinem Sieg deutet sich ein politischer
    Richtungswechsel im Land an. Im Wahlkampf hatte Faye für einen "linken
    Panafrikanismus" geworben: Er will Ungleichheiten beseitigen, die
    Korruption bekämpfen und das gespaltene Land versöhnen.

    Issio Ehrich ist seit Jahren als Journalist in der Sahelzone unterwegs.
    Ende Mai war er im Senegal  und hat mit verschiedenen Menschen darüber
    gesprochen, wie sie die Ereignisse der letzten Monate wahrgenommen haben
    und was sie sich von der neuen Regierung erhoffen. In dieser Was
    Jetzt?-Spezialfolge ordnet er ein, vor welchen Problemen das Land steht
    und was die neue Regierung schon erreicht hat. Was könnte der Wandel im
    Senegal für die Sahelzone und für ganz Afrika bedeuten? Kann der Senegal
    zum Vorbild in Sachen Demokratie werden?

    Moderation und Produktion: Mounia Meiborg

    Redaktion: Rita Lauter, Hannah Grünewald

    Mitarbeit: Henrike Hartmann

    Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns unter [email protected].

    Nachtrag vom 22. Juli: Wir haben die Folge an zwei Stellen korrigiert,
    einmal geht es um die Aussprache des neuen senegalesischen Präsidenten
    Bassirou Diomaye Faye und einmal um Senegals Fischereiabkommen mit der
    EU.

    Weitere Links zur Folge:

    Fünf vor acht / Senegal: Europas Chance im Senegal

    Wahl in Senegal: Abschied von der Kolonialmacht

    Fünf vor acht / Wahlen in Senegal: Die Demokratie im Senegal schwindet

    Senegal: Zwei Tote bei Protesten gegen Verschiebung der Wahl im Senegal

    Westafrika: Senegalesische Oppositionsführer aus Haft entlassen

    Präsidentschaftswahl im Senegal: Oppositioneller siegt laut vorläufigem
    Endergebnis bei Wahl im Senegal

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  • Die Münchner Künstlerin Ilana Lewitan und ihr Mann Louis sind auf dem
    Weg in den Urlaub, als Ilana eine Mail erhält. Darin steht: Ihr Vater
    Robert Schmusch soll als Jude im Warschauer Ghetto gewesen sein. Ilana
    ist vollkommen überrascht. Nie hatte ihr Vater ein Wort davon erzählt.
    Doch der Mann, der ihr schreibt, schickt bald Beweise: Aussagen ihres
    Vaters aus den Sechzigerjahren.

    Alle acht Folgen von Deutsche Geister könnt ihr auf
    www.zeit.de/deutsche-geister hören.

    Lob, Kritik und Anregungen gerne per Mail an [email protected].

    Moderation, Recherche und Skript: Stephan Lebert und Britta Stuff

    Redaktion: Lisa Hertwig, Pool Artists, Constanze Kainz, Ole Pflüger,
    Elise Landschek und Olga Ellinghaus, ZEIT ONLINE

    Projektleitung ZEIT ONLINE: Constanze Kainz

    Projektleitung Pool Artists: Paula Georgi

    Recherche: Stefan Klemp 

    Produktion und Sounddesign: Militsa Tekelieva, Pool Artists

    Zusätzliches Sounddesign: Joscha Grunewald 

    Executive Producers Pool Artists: Maria Lorenz-Bokelberg und Frida
    Morische

    Sprecher: Robert Dölle und Ulrich Matthes

    Aufnahme Wien: Jona Rösch

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  • In Frankreich steht am Sonntag die Stichwahl der Parlamentswahlen an.
    Und zum ersten Mal könnten auch in der Bretagne rechtspopulistische
    Abgeordnete des Rassemblement National (RN) gewählt werden. Denn die
    exception bretonne, die bretonische Ausnahme, gibt es nicht mehr. Lange
    galt die Region als unempfänglich gegen die Ideen der Rechtspopulisten.
    Aber in der traditionell links und konservativ wählenden Region im
    Nordwesten des Landes ist der Frust groß. 

    In dieser Podcastfolge gehen wir auf eine Reise in die Bretagne.
    Genauer: In den vierten Wahlkreis des Départements Côte d'Armor. Bisher
    stellte der Wahlkreis eine linke Abgeordnete. Jetzt hat der Kandidat des
    Rassemblement im ersten Wahlgang die Mehrheit bekommen. Wie kommt das? 

    In einer Bar in Callac treffen wir Catherine und Paulo, die sich
    beklagen, dass alles zu teuer geworden ist. Das Geld vieler Menschen
    reiche nicht mehr zum Leben. Supermärkte schließen, die Dörfer
    verfallen. Liberté, égalité, fraternité? Das gibt es nicht mehr, sagt
    Catherine. Die Franzosen und Französinnen sind gekränkt und wütend. 

    Die junge Aktivistin Marie-Alice will sich dafür einsetzen, dass die
    Leute mehr darüber sprechen, wie es ihnen geht, sie sagt, wenn man
    verstehen will, warum die Leute RN wählen, ist das wichtig.

    Gefühle, sagt auch die Politikwissenschaftlerin Claire Demesmay spielten
    in diesem Wahlkampf eine große Rolle. 

    Für Mathieu, den Kuhzüchter in seinem kleinen Dorf spielt vor allem eine
    Rolle, ob er von seiner Arbeit einigermaßen gut leben kann. Und ob er
    seine Arbeit so machen kann, wie er es gerne tut. Er hält seine Kühe
    draußen, auf der Weide, sie ernähren sich von Gras, wachsen deshalb
    langsamer als ihre Artgenossinen in den Mastställen. Aber, sagt Mathieu,
    das sei nicht mehr rentabel. Wenn er sich zwischen links ubnd
    rechtsextrem entscheiden müssen, sagt Mathieu, dann wählt er eben
    rechtsextrem. Zum ersten Mal in seinem Leben.

    Moderation und Produktion: Simone Gaul

    Redaktion: Elise Landschek

    Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns unter [email protected].

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  • Mitte der Siebzigerjahre versinkt Argentinien im Chaos: Generalstreiks,
    Hyperinflation, rechte und linke Gruppen, die sich bekämpfen. Am 24.
    März 1976 putscht sich das Militär an die Macht. Der Putsch weckt bei
    vielen Argentinierinnen und Argentiniern zunächst Hoffnung. Jetzt geht
    es aufwärts, glauben viele. Doch die Junta beginnt eine Jagd auf
    politische Aktivistinnen, Journalisten und Gewerkschafter.

    Miguel Santucho Navajas ist damals noch nicht einmal ein Jahr alt. Viel
    zu jung, um zu verstehen, was im Land vor sich geht – und dass das
    Regime seine Eltern im Visier hat. Im Sommer 1976 dringen Soldaten in
    die Wohnung ein und verhaften Miguels Mutter Cristina. Den neun Monate
    alten Miguel lassen sie zurück.

    Daniel wächst im Süden von Buenos Aires auf, unter ganz anderen
    Umständen als Miguel. Seine Eltern sind Anhänger der Diktatur. Daniels
    Vater ist Polizist in einer Spezialeinheit. Daniel vermutet, dass auch
    sein Vater Menschen entführt, vielleicht sogar ermordet hat. 

    1983 endete die Militärherrschaft. 40 Jahre später begegnen sich Miguel
    und Daniel zum ersten Mal. Ihre Vergangenheit ist grundverschieden –
    aber es gibt etwas, das die beiden Männer verbindet. In diesem
    "Was-Jetzt?"-Spezial erzählen wir die Geschichte von Miguel und Daniel,
    deren Leben ohne das Regime wohl ganz anders verlaufen wäre.

    Moderation: Pia Rauschenberger

    Redaktion: Constanze Kainz

    Recherche: Pia Rauschenberger, Stella Schalomon

    Sounddesign: Joscha Grunewald

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