Avsnitt
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Eduard Mörikes Roman "Maler Nolten" zeigt die für Mörike so typische Verknüpfung von Idylle und Abgrund. Heinz von Cramer nutzt Mörikes Hauptfiguren, Handlungsschwerpunkte und vor allem dessen Sprache, um das Motiv des Wahnsinns zu untersuchen. Ein Wahnsinn, der zur durchaus realen Vernichtung des Menschen durch die zerstörerische Kraft eines Sinnverlustes führt. Die Verkehrung von Wahrheit in Trug und umgekehrt, die verhängnisvollen Masken- und Rollenwechsel, die Verwechslung von Schein und Wirklichkeit: All das treibt die Figuren in ihr wechselhaftes Schicksal.
Nach Episoden aus Eduard Mörikes Roman „Maler Nolten“
von Heinz von Cramer
Mit: Markus Meyer, Mathias Kahler, Chris Pichler, Martin Schwab, Donata Höffer u. a.
Musik: Martin Bieber
Hörspielbearbeitung: Heinz von Cramer
SWR 2007 -
Auf Grundlage der Kassiber, mit denen sich die isolierten RAF-Gefangenen während des Hungerstreiks in Stammheim verständigten, versucht das Stück, etwas über die Macht von Namen und Benennungen herauszubekommen und darüber, wie sich Hierarchien sprachlich abbilden und verfestigen. Als Überraschungsgäste treten auf: Ludwig Wittgenstein, Herman Melville und höchstwahrscheinlich auch das Rumpelstilzchen. Soweit das reichlich willkürliche Setting.
Querverbindungen und Vorwegnahmen zuhauf.
Hörspiel von Ulf Stolterfoht und Thomas Weber
Mit. Kathrin Wehlisch und Markus Meyer
Komposition: Thomas Weber
Musik: Kammerflimmer Kollektief (Heike Aumüller, Christopher Brunner, Johannes Frisch, Thomas Weber)
Regie: Iris Drögekamp und Thomas Weber
Produktion: SWR 2019 -
Saknas det avsnitt?
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Prinz von Guastalla ist seiner Geliebten, Gräfin Orsini, überdrüssig, und er hat sich in Emilia Galotti verguckt. Er will Emilia, obwohl er von ihrer bevorstehenden Verlobung weiß. Sein Kammerherr Marinelli soll sie ihm zuführen. Der skrupellose Marinelli schreckt vor nichts zurück – Emilias Verlobter wird bei einem Überfall getötet. Aus Eifersucht verrät Gräfin Orsini Emilias Vater die schmutzigen Machenschaften und steckt ihm einen Dolch zu. Und Emilia? Sie hat Angst vor ihrer eigenen Verführbarkeit und bittet um den Tod.
Nach dem bürgerlichen Trauerspiel
Von Gotthold Ephraim Lessing
Komposition: Henrik Albrecht
Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
Mit: Fritzi Haberlandt, Hans-Michael Rehberg, Hille Darjes, Maximilian von Pufendorf u. v. a.
SWR 2006 -
Der zweite Teil erzählt von Prometheus, der den Menschen das Feuer brachte, von dem Kampf der Titanen oder vom Tartaros. –
Die Musen hauchten dem Dichter Hesiod am Gipfel des Berges Helikon ihre Stimme ein, weihten ihn als Verkünder einer neuen Götterlehre. – So schildert Hesiod das Entstehen der Welt, erzählt von den Kämpfen und Liebschaften der Götter, von Zeus' Machtergreifung (vgl. erster Teil), von Dämonen und Monstern.
2014 hat Raoul Schrott, ergänzt um weitere historische Quellen, eine neue Fassung des ersten 'Stücks griechischer Literatur' vorgelegt: Hesiods Götterlehre, seine "Theogonie".
Hörstück von Raoul Schrott als Nachdichtung des gleichnamigen Werks von Hesiod und ergänzt um syro-anatolisch und hethitische Quellen
Einrichtung, Musik und Regie: Klaus Buhlert
Produktion: SWR/NDR 2014 -
Beim vermögenden Miller treffen sich regelmäßig die "Habitués", eine Gruppe gut situierter Persönlichkeiten mit gesellschaftlichem Renommee, die eine kritische Haltung gegenüber dem zeitgenössischen politischen System miteinander verbindet. Seit Jahren schon diskutiert man mit ganzem Einsatz die Fehler der Demokratie und sucht nach alternativen Lösungen. Eines Abends folgt der junge Henry der Einladung zu einer Versammlung. Henry ist nicht nur Erbe eines gigantischen Vermögens, sondern verfügt auch über ein heißblütiges Temperament und eine schlagkräftige Söldnertruppe ...
Von Juli Zeh, Benjamin Lauterbach
Mit: Michael Rotschopf, Rainer Bock, Bianca Nele Rosetz, Gerd Wameling, Peter Fricke, Gisela Trowe u. a.
Komposition: Ulrike Haage
Regie: Ulrich Lampen
SWR 2008 -
Bei den Griechen stellte man sich die Musen nicht als einfache Inspirationsquelle vor, sie machten den Dichter zu ihrem Sprachrohr: Sie hauchen Hesiod am Gipfel des Berges Helikon ihre Stimme ein, weihen ihn als Verkünder einer neuen Götterlehre. So schildert Hesiod das Entstehen der Welt, erzählt von den Kämpfen und Liebschaften der Götter, von Zeus' Machtergreifung, von Prometheus und Pandora, von Dämonen und Monstern.
2014 hat Raoul Schrott, ergänzt um weitere historische Quellen, eine neue Fassung des ersten 'Stücks griechischer Literatur' vorgelegt: Hesiods Götterlehre, seine "Theogonie".
Hörstück von Raoul Schrott als Nachdichtung des gleichnamigen Werks von Hesiod und ergänzt um syro-anatolisch und hethitische Quellen
Einrichtung, Musik und Regie: Klaus Buhlert
Produktion: SWR/NDR 2014 -
Das SWR-Hörspiel “Mixing Memory & Desire” des 1960 geborenen Dichters, Dramatikers, Filme- und Hörspielmachers Werner Fritsch wurde mit dem renommierten Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2023 in der Kategorie “WortKunst” ausgezeichnet. Die poetischen Autofiktion ist eine Coming of Age Geschichte, die in barocker Sprachmacht eine katholische Kindheit in der oberpfälzischen Einöde beschwört - und schließlich im Versuch kulminiert, Jimi Hendrix werden zu wollen.
Hörspiel von Werner Fritsch
Mit: Angela Winkler, Ilse Ritter, Sylvester Groth, Nuri Singer u. a.
Musik: Werner Cee
Regie: Werner Fritsch
SWR 2022 -
A. L. Kennedy erzählt in ihrem Kammerspiel komisch wie berührend über einen Mann mittleren Alters – und von Kränkungen im Verlauf eines Lebens.
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Monsieur Jourdain ist reich und dumm. Weil er reich ist, kann er sich einen Musik-, Tanz- und Fechtmeister leisten. Und weil er dumm ist, fällt Jourdain auf alle herein, die ihm Zugang zu adligen Kreisen versprechen. Graf Dorante hat einen Titel, aber kein Geld. Das bekommt er von Jourdain. Der möchte auf keinen Fall, dass seine Tochter Lucile den bürgerlichen Cléonte heiratet. Eine Maskerade, in der Cléonte als Sohn des Großtürken, als "Mamamouchi", auftritt und um die Hand von Lucile bittet, führt schließlich nicht nur zur Vermählung eines bürgerlichen, sondern auch eines adligen Paares.
Eine Komödie von Molière
Aus dem Französischen von Arthur Luther
Mit: Walter Richter, Katharina Brauren, Uta Sax, Dieter Kirchlechner, Udo Vioff u. a.
Hörspielbearbeitung und Regie: Walter Knaus
SDR 1960 -
Ein surreales Spiel über eine junge Ehe, die von den Stimmen eines Hauses zerstört wird. Lyrik, szenisches Spiel, Geräusch, Monolog, aber auch Formen des Gesangs, die eine Kammeroper kennzeichnen und um moderne Formen wie Chanson und Paso Doble erweitert werden sollten, fanden hier Eingang.
Hörspiel als Kammeroper von Silke Scheuermann
Mit: Chris Pichler, Michael Rotschopf, Daniel Gloger, David Haller, Felix Dreher, der Frankfurter Hochschule für Musik und dem Offenbacher Streichquartett
Hörspieleinrichtung, Komposition und Regie: Cathy Milliken, Dietmar Wiesner
Produktion: HR/SWR/DLF/ZKM 2007 -
Ein alter Mann in seinem alten Schloss. Er ist der letzte eines einstmals großen Geschlechts. Aus der Zeit geworfen und aus der Welt gefallen, beschäftigt er sich nurmehr mit sich selbst und seinen ungreifbaren Ängsten, die ihn mehr und mehr vereinnahmen. Dem Wahnsinn nahe lädt er einen alten Jugendfreund zu sich ein. Der kommt und erlebt Schreckliches ...
So erzählt es Edgar Allan Poe in seiner Geschichte vom "Untergang des Hauses Usher". Lässt man den Namen weg, könnte es der Untergang irgendeines Hauses sein. Und manches erinnert von Ferne vielleicht sogar an ein Medienhaus.
Von Walter Filz
Nach einer Geschichte von Edgar Allan Poe
Mit: Sylvester Groth
Regie: Walter Filz
SWR 2025 – Ursendung -
Es ist ein altes Thema, das in der bekanntesten Renaissance-Komödie ganz neu verhandelt wird: Der junge Callimaco begehrt die mit Nicia verheiratete schöne Lucrezia. Um sie zu bekommen, muss er mithilfe des gewitzten Ligurio eine Intrige in Gang setzen, in der ein angeblich tödlicher Zaubertrank und ein korrupter Mönch entscheidende Rollen spielen.
Machiavellis “Mandragola” veranschaulicht mit viel Esprit sein Konzept der virtù und ist damit die ideale Ergänzung zu seinem berühmten Hauptwerk “Il Principe / Der Fürst”.
Nach der gleichnamigen Komödie
Von Niccolò Machiavelli
In der Fassung von Ashley Dukes und Ingeborg Strudthoff
Mit: Wolfgang Stendar, Hans Mahnke, Rolf Kutschera, Peter Lühr, Hans-Helmut Dickow, Lieselotte Rau u. a.
Musik: Rolf Unkel
Hörspielbearbeitung: Carl Dietrich Carls
Regie: Oskar Nitschke
SDR 1958 -
Birgt der Zustand der technologischen Entfremdung eine Erlösung für die gepeinigte Menschenseele? Das Hörspiel „Kind aus Seide“ über die Beziehung der Eisverkäuferin Judith führt immer wieder an den Punkt, an dem humane Ethik versagt, und ein Ausweg in Technologien gesucht wird.
Seit 2021 wird alljährlich im Rahmen des Theaterfestivals Heidelberger Stückemarkt der SWR Kultur-Hörspielpreis für ein bisher unaufgeführtes deutschsprachiges Stück vergeben. 2024 vergab die unabhängige Jury die Auszeichnung an „Kind aus Seide“ von Leonie Ziem. Zur Eröffnung des Heidelberger Stückemarkts 2025 wird das Hörspiel urgesendet.
Hörspiel von Leoni Ziem
Mit: Odine Johne, Lou Strenger, Almut Henkel u. a.
Regie: Bernadette Sonnenbichler
Produktion: SWR 2025 – Premiere -
Déjà-vu-Erlebnisse, das Leben in Wiederholungen, gleichermaßen als Erstarrung in der Wiederholung, durchziehen „Montauk“. In einer Collage aus Erinnerungen, Tagebuchauszügen, Selbstreflexionen und anderem autobiographischen Material seziert Frisch hier sein Lebens- und Liebesbild. Das Hörspiel ist erweitert um zusätzliches biographisches Material, u.a. Frischs "Entwürfe zu einem dritten Tagebuch", die 2010 aus dem Nachlass veröffentlicht wurden. Durch diese Erweiterung wird der Versuch unternommen, die Problematik eines "aufrichtigen" Schreibens im Werk selbst zu spiegeln.
Nach der gleichnamigen Erzählung von Max Frisch
Ergänzt durch Briefe von Uwe Johnson, Marianne Frisch und Max Frisch
Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
Mit: Ueli Jäggi, Monica Gillette, Thomas Sarbacher, Susanne-Marie Wrage u. a.
Musik: Fritz Hauser
SWR/DRS 2011 -
"Dies ist ein aufrichtiges Buch, Leser [...] Ich habe es dem persönlichen Gebrauch meiner Freunde und Angehörigen gewidmet [...]" Montaigne, am ersten März 1580. Dieses Zitat stellt Max Frisch seiner Erzählung "Montauk" voran. Während einer Lesereise lernt der Schriftsteller in New York die halb so alte Verlagsangestellte Lynn kennen. Sie verbringen ein Wochenende im Mai 1974 in Montauk, an der Nordspitze von Long Island. Doch ist ihnen beiden von Anfang an klar, dass er am darauf folgenden Dienstag zurück nach Europa fliegen wird, um dort seinen 63. Geburtstag zu feiern.
Nach der gleichnamigen Erzählung von Max Frisch
Ergänzt durch Briefe von Uwe Johnson, Marianne Frisch und Max Frisch
Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
Mit: Ueli Jäggi, Monica Gillette, Thomas Sarbacher, Susanne-Marie Wrage u. a.
Musik: Fritz Hauser
SWR/DRS 2011 -
Die großen Fragen der Großinquisitor-Episode aus Dostojewskis „Die Brüder Karamasow“ gelten auch heute. Der Dramatiker Deigner, Jahrgang 1980, versucht, ihnen in einer Hörspielarbeit nachzuspüren: Was bedeuten Eliten in unserer Gesellschaft? Wäre es nicht besser ein einfacher Glaubender zu sein als ein hoffnungsloser Zweifler? Und wer hatte am Ende recht: Jesus oder der Andere, der den Störenfried aus kluger wie humaner Staatsräson wegsperrt? Das Stück legt den Text in eine musikalische Landschaft und erforscht ihn bewusst über eine weibliche Stimme.
Hörstück von Björn SC Deigner
frei nach Fjodor Michailowitsch Dostojewskijs gleichnamigen Text aus seinem Roman "Die Brüder Karamasow“ in der Übersetzung von E. K. Rahsin und unter Verwendung des „Johannes Evangelium“ in der Übersetzung von Martin Luther
Mit: Valery Tscheplanowa
Musik und Regie: Björn SC Deigner
Produktion: SWR 2021 -
Ein Hochwasser hält die Menschen im Haus fest. Unten im Keller versuchen Archibald Noah und seine Schwägerin Betty, die Fotoalben, Kisten und eine Sammlung von Tintenfässern zu retten. Tochter Jutta und der Schwiegersohn befinden sich im ersten Stock. Unter dem Dach palavern die Ratten Perle und Strich. Aus einer der Fotokisten taucht plötzlich der verschollene Sohn Leo mit seinem Freund Kongo auf, respektlos gegenüber den Alten und voller wilder Abenteuergeschichten. Jutta möchte auf einem im Wasser treibenden Bett in die Freiheit schwimmen.
Ein Stück in zwei Akten
von Günter Grass
Mit: Annemarie Holtz, Johanna von Koczian, Fritz Albrecht, Karl Bockx, Robert Graf u.a.
Komposition: Rolf Unkel
Hörspielbearbeitung: Helmut Heißenbüttel
Regie: Martin Walser
SDR 1957 -
Die Gruppe www.arbeitaneuropa.com hat mit ihrem "European Archive of Voices" O-Töne von Persönlichkeiten aus fast allen Nationen und Regionen des Kontinents gesammelt, die von der Idee eines aufgeklärten vereinten Europas erzählen. Die Lyrikerin und Romanautorin Anja Kampmann begann, daraus eine Stimmencollage zu erarbeiten, die sie jedoch unter den Bedingungen des Ukraine-Krieges 2022 hinterfragte. Sie verwebt historische Erinnerungen an Kriegsausbrüche und Bombennächte mit eigenen Gedichten und Poesie des ukrainischen Dichters Ilya Kaminsky über eine fiktive Stadt im Kriegszustand.
Mit eigenen Gedichten sowie Gedichten von Ilya Kaminsky in der Übersetzung aus dem Englischen von Anja Kampmann und Originalstimmen aus dem "European Archive of Voices"
Komposition: Frank Berendt
Regie: Ulrich Lampen
Produktion: SWR 2022 in Kooperation mit Arbeit an Europa e. V. -
Ein Sonntag am See. Eine Frau sitzt am Ufer und hält ihre beiden kleinen Kinder im Arm. Was eine Wochenend-Idylle sein sollte, kippt ins Gegenteil. Das Segelboot ist gekentert, der Vater wird vermisst. In diesem harmlosen Badesee kann er doch unmöglich ertrunken sein. Sicher taucht er wieder auf und wird über die Angst seiner Frau lächeln. Während der Rettungshubschrauber über ihr kreist, erinnert sich die Erzählerin an ihr Leben mit diesem Mann, ihrem Gegenpart in einer bewegten Ehe.
Hörspiel von Maike Wetzel nach ihrem gleichnamigen Roman | Mit: Anne Ratte-Polle, Manuel Harder | Regie: Kai Grehn | SWR 2025 - Premiere -
Vor 140 Jahren 1845 erschienen, erzählt das weltweit bekannte Werk des Arztes und Psychiaters Heinrich Hoffmann in zehn Geschichten von den Folgen widerspenstigen Verhaltens bei Kindern, aber auch von wunderbaren jugendlichen Träumern oder Tieren, die sich an ihren menschlichen Peinigern rächen. „Der Struwwelpeter“ spielt mit dem Grusel, der grotesken Übertreibung, dem Unheimlichen wie in Märchen. Eine “schwarze” Pädagogik mit repressiven Erziehungsstil ist hier auch erkennbar. Das Hörspiel präsentiert diese Ambivalenz als Musical und in der Tradition des anarchischen Volkstheaters.
Mit: Michael Quast und Sabine Fischmann
Musik: Ensemble Modern
Dirigat: Markus Neumeyer
Hörspielfassung: Michael Quast / Ensemble Modern
Komposition: Uwe Dierksen, Christian Hommel, Hermann Kretzschmar
Regie: Björn SC Deigner
Produktion: SWR / Volksbühne am Hirschgraben / Ensemble Modern 2022 - Visa fler