Avsnitt

  • Von Michael Nikbakhsh. Ausgabe #198 beschäftigt sich wieder mit dem Fall Christian Pilnacek. Im Studio ist Ulrich Wüllenweber zu Gast, er war mit Pilnacek befreundet, am Abend des 19. Oktober mit ihm in Wien verabredet und erhielt um 23.44 Uhr via SMS die bisher letzte öffentlich bekannte Nachricht des Sektionschefs: "Bin fertig und kann nicht mehr, alles Liebe". Wüllenweber interpretierte diese Nachricht zunächst nicht als Verabschiedung, später doch, heute stellt eine er sich berechtigte Frage: Wenn das tatsächlich als Abschied gemeint war – kann es wirklich sein, dass er die einzige Person ist, die in der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober eine solche Nachricht von Pilnacek bekam? Ulrich Wüllenweber ist zumindest der einzige Zeuge, der damit bisher in Erscheinung getreten ist . // Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Von Edith Meinhart. Der Amoklauf am Grazer Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG) beschäftigt auch die Jugendarbeit. Gab es einen Punkt, an dem diese Tat noch verhindert werden hätte können? Was passiert, wenn Lehrer:innen, Eltern oder Jugendarbeiter:innen ein komisches Bauchgefühl haben? Wenn ihnen auffällt, dass junge Menschen sich stark verändern und zurückziehen? Christian Dworzak-Jungherr stellt sich diese Frage nicht nur privat, sondern auch beruflich. Er leitet den Verein "Cult - Jugendarbeit wirkt", ist gelernter Sozialarbeiter und arbeitet als Anti-Gewalt-Trainer. Im Gespräch mit ihm geht es um junge Burschen, um Waffen und Gewalt, um Social Media und Online-Jugendarbeit, um Bilder, die niemand zu Gesicht bekommen sollte, und um das, was mediale Berichterstattung anrichten kann.// Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Von Edith Meinhart. Hermine Blumenstingl, geborene Teply, feiert heuer ihren 100. Geburtstag. In welche Welt wurde sie hineingeboren? Wien, 1925: Die Habsburger Monarchie ist zerbrochen. Der Erste Weltkrieg vor sieben Jahren zu Ende gegangen. Als ihre Mutter an Leukämie stirbt, Adolf Hitler in Österreich einmarschiert und sie mit der Schulklasse am Ring steht und in der Menge den Arm zum Hitler-Gruß nicht hebt, weil sie denkt, dass dies ohnedies niemand merken würde "unter so viel Leut", ist sie 14 Jahre alt. Heute lebt sie in einem Altersheim in Passau. In dieser Episode blickt die Hundertjährige auf ein Frauenleben zurück, in dem sich viel Zeitgeschichte widerspiegelt. Sie erzählt von ihrer Liebe zum Orgelspiel, von einer unvergesslichen Lavendelseife und von den Briefen, die sie an einen unbekannten deutschen Soldaten geschrieben hat, der sich in ihre Schrift verliebte, in Frankreich in Gefangenschaft geriet und später ihr Mann wurde. // Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Von Michael Nikbakhsh und Edith Meinhart. In der #195 Ausgabe ist Alexander Warzilek zu Gast. Er ist der Geschäftsführer des Österreichischen Presserats und dieses wichtige Instrument der Selbstkontrolle bekommt dieser Tage wieder einiges zu tun.
    Im Nachgang zum Amoklauf in Graz am 10. Juni häufen sich die Beschwerden über die mediale Berichterstattung - Fotos, Videos, Schlagzeilen. Und da geht es längst nicht nur um den Boulevard.
    Nicht zu berichten, ist keine Option. Aber was ist noch Information und was nur noch Sensation? Und wie mit dem Täter umgehen? Ein Gespräch. // Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Von Michael Nikbakhsh. Ausgabe #194 behandelt wieder den Fall Christian Pilnacek und die vielen offenen Fragen. Im Studio ist Peter Pilz, der Autor eines Buches, das seit Monaten für Debatten sorgt und nun auch die Gerichtsbarkeit beschäftigt. Mehrere Polizeibeamte fühlen sich durch "Pilnacek - Tod des Sektionschefs" verunglimpft und wollen das Buch einziehen lassen. Zugleich kommt Kritik an Pilz' Schlussfolgerungen zu den Todesumständen. Stichwort: Verschwörungserzählungen. Ein (sehr ausführliches) Gespräch. // Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Von Christa Zöchling. Sie wurde diffamiert und bedroht und zog sich deshalb aus der Öffentlichkeit zurück. Doch dieser Tage trat die scheue Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek wieder auf. Und das nicht wegen ihres sogenannten Skandalstücks. // Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Von Matthias Farlik, Edith Meinhart und Michael Nikbakhsh. Krebs kann jeden treffen. Er ist - ungeachtet aller medizinischer Fortschritte - immer noch die Todesursache Nummer zwei, hinter Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In dieser Episode gehen wir dem Angstgegner auf den Grund: Wie schaffen es Krebszellen, das Immunsystem auszutricksen? Welche neuen Ansätze gibt es in der Diagnostik und Therapie? Warum sind manche Krebsarten gut zu behandeln und andere nicht? Auf welche Durchbrüche hofft die Forschung, welche Fragen sind noch offen? Und welche Rolle spielen das Erbgut, die Ernährung und Schadstoffe?// Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Von Celeste Ilkanaev und Clemens Schreiber. Episode #191 beschäftigt sich wieder mit Google-Rezensionen. Dieses Mal: Der Justizbetrieb. Auch Staatsanwaltschaften und Gerichte bekommen mittlerweile Bewertungen und längst nicht immer sind diese wohlwollend. Wie gehen Justizbehörden mit öffentlicher Kritik auf Google um? Und was bedeutet das für unser Vertrauen in den Rechtsstaat?// Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Hier geht es zur Reportage von Bernhard Odehnal, Gründer des Online-Lokalmediums "Zwischenbrücken"

    https://www.zwischenbruecken.at/report/der-gute-cop-in-der-brigittenau

    Das Buch "Cop und Che. Wie ein Tschetschene und ein Polizist zu TikTok-Stars wurden" von Edith Meinhart ist 2024 im Mandelbaum Verlag erschienen.

    https://www.mandelbaum.at/buecher/edith-meinhart/cop-und-che/

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  • Von Clemens Schreiber und Celeste Ilkanaev. Episode #189 ist der erste von zwei Teilen, die sich mit Google-Rezensionen beschäftigen.

    Diese können Segen oder Fluch sein - je nachdem, wo man in der Gunst des Publikums steht. Und gerade gehässige oder ehrenrührige Bewertungen sind oftmals nur schwer aus der Welt zu bekommen, denn die Entscheidung darüber, was gelöscht wird und was nicht - die trifft Google.

    Das wiederum hat Juristinnen und Juristen neue geschäftliche Möglichkeiten eröffnet.

    So oder so: Google-Rezensionen beeinflussen Nachfrage und Angebot. Dabei geht es längst nicht mehr nur um Konsum.

    Immer mehr Menschen bewerten nicht nur das Restaurant um die Ecke, das Elektrofachgeschäft oder ihren Stromanbieter, sondern inzwischen auch ihren Besuch bei Behörden, Ämtern und Institutionen.// Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Das gesamte Meeting dauerte um die drei Stunden, wovon ich knapp zwei Stunden aufgezeichnet habe.

    Aus rechtlichen Gründen veröffentliche ich kein Audomaterial – vielmehr zehn zentrale Passagen in Schriftform mit Zeitstempeln.

    Diese Passagen decken zusammen rund 15 Minuten der Aufzeichnung ab.

    Namen von handelnden Personen wurden soweit erforderlich anonymisiert, die Transkription ist wortwörtlich und erfolgte nach bestem Wissen und Gewissen - soweit Wörter unverständlich waren, wurde dies angezeichnet.

    Passage 1: 00:07:34 – 00:11:59 „Wir finden ihn nicht“

    Michael Nikbakhsh

    Dagmar W. hat den Todeszeitpunkt auf ungefähr sechs Uhr datiert, stimmt das? (Anm. W. ist die am 20. Oktober 2023 herbeigerufene Notärztin)

    Karin Wurm

    Ja, also

    Anna P.

    Ja, eine Stunde, maximal zwei. Und sie war unten um acht Uhr fünfzehn, war sie circa unten

    Michael Nikbakhsh

    Dein Bruder ist ein Feuerwehrmann, der dabei war?

    Anna P.

    Ja

    Michael Nikbakhsh

    Er hatte kein Wasser in der Lunge

    Anna P.

    Nein. Mein Bruder, sein bester Freund und dann von der Gemeinde, Gemeindemitarbeiter, zwei, die alle dabei waren und die haben alle gesagt, da stimmt was nicht

    Karin Wurm

    Und der S., der Bestatter, den konnte ich leider noch nicht irgendwie interviewen, sage ich mal, der hat gesagt, so etwas hat er in seiner ganzen Laufbahn noch nicht gesehen. Das ist ganz, ganz eigenartig gewesen

    Anna P.

    Ich meine, das Wasser. Wenn ich mich umbringe, Punkt eins, dann brauchst nicht ins Wasser, derschießt sich, hängt sich auf. Punkt zwei, es war der Seitenarm, wo das Wasser

    Karin Wurm

    Ein Meter zwanzig

    Anna P.

    Einszwanzig hatte und ein Becken, weil links, rechts eine Schotterbank war, dass er nicht einmal hinaustreiben hat können. Und er ist am Rücken geschwommen

    Karin Wurm

    Keine Verletzungen

    Anna P.

    Er hat nur da eine Schürfwunde gehabt

    Michael Nikbakhsh

    Wie weit weg vom Haus ist das?

    Karin Wurm

    250 Meter

    Anna P.

    Luftlinie, ja, maximal

    Karin Wurm

    Also immer gerade und dann ein bissl rechts und dann beim Schranken

    Anna P.

    Grad runter, quasi

    Karin Wurm

    Da sind wir immer mit der Helene spazieren gegangen, deshalb kannte er diese Gegend

    Michael Nikbakhsh

    Also er lag am Rücken im Wasser, in einem knietiefen oder

    Karin Wurm

    Seicht

    Michael Nikbakhsh

    Seichten Wasser

    Karin Wurm

    Eine Lacke, sozusagen

    Michael Nikbakhsh

    Und dann habe die Amtsärztin festgestellt, dass da was nicht stimmt

    Karin Wurm

    Ja, es stinkt zum Himmel

    Michael Nikbakhsh

    Und der leitende Kriminalbeamte wollte ihn aber gleich mitnehmen lassen

    Karin Wurm

    Ja, genau. „Das kostet mich den Kopf“, hat er gesagt, „wenn der zur Obduktion kommt“

    Anna P.

    Angeblich … unverständlich … der Takacs Michl, weil ich hab ihn angerufen, ja, … unverständlich … Innenministerium, und es war meine erste Reaktion, dass ich ihn anrufe und sag: Michl, wir haben ein Problem. Ich hab gestern den Christian geholt, dem haben’s den Schein zwickt. Sagt er: „Ja, das hab ich schon gehört.“

    Sag ich: Ja, aber das Problem ist, wir finden ihn nicht. „Ja, ihr müsst’s ihn suchen fahren.“

    Sag ich: Wir sind grad auf dem Weg. Sagt er: „Habt’s keine Angst, wenn er wo im Weingarten liegert worden ist, dann, es war nicht so kalt.“

    Sag ich: Ja, aber es sind die ganzen Weinbauern, es ist Lese, sag ich, da stimmt was nicht. „Na fahrt’s einmal und ich melde mich dann in einer halben Stunde wieder oder ruf mich an.“

    Es hat nicht einmal eine halbe Stunde gedauert, sind wir intuitiv da rausgefahren. Das Polizeiauto ist dagestanden und ich hab zur Karin gesagt: Die reden wir jetzt an, da stimmt was nicht. Und da waren keine Autos und dann ist ein Lkw-Fahrer rübergekommen, und ich hab ihm gedeutet, du kommst nicht raus, wir haben dich eingeparkt, sagt er: „Ja, die hab eh ich geholt, weil da unten schwimmt eine Leiche“. Dann sind wir nach vorn gelaufen, das waren Bekannte vom Posten Mautern

    Karin Wurm

    Die haben dann gefragt: „Was suchen Sie?“ Christian Pilnacek. „Und was hat er angehabt?“ Blaue Hose, rosa Pullover, weißes Hemd, Nike-Turnschuhe und eine grüne Barbour Jacke

    Anna P.

    Und anscheinend haben sie den Auftrag gehabt, dass sie so schnell wie möglich schauen, dass er dort wegkommt, bevor die Medien da sind

    Karin Wurm

    Keine Tatortsicherung

    Anna P.

    Hat es ja angeblich gegeben. Ich habe dann gesagt zum Takacs Michl und zum M., mit dem habe ich schon im Innenministerium zusammengearbeitet und dann im Parlament, habe ich gesagt, M., ich will nur wissen, wann und wo angeblich diese Geisterfahrermeldungen gekommen sind und ich will die Fotos sehen, wo es angeblich diese Spur gibt, wo er ausgerutscht ist, weil ich kenne mich da unten aus, ich bin da daheim, ich will das sehen. Kein Kontakt mehr, keine Fotos, nichts ist uns gezeigt worden.

    Chris Mattura

    Die Geisterfahrmeldung hat es angeblich gegeben, weil eine Bekannte von mir, die hat das gehört

    Anna P.

    Jedenfalls, ich habe dann, wie das alles so dubios geworden ist, habe ich dann nimmer nachgefragt, weil mich hat ja dann am 30. Oktober am Montag der Wolfgang angerufen.

    Er ist ja dann erst eine Woche später, am Feiertag obduziert worden, am Montag drauf ruft mich der Wolfgang an, Sobotka, und sagt zu mir: „Ja, das erste Obduktionsergebnis, dass er wirklich ertrunken ist.“

    Und ich hab zu ihm gesagt, das geht nicht in meinen Schädel hinein, alle die unten waren, der hat Luft in der Lunge gehabt. Ja, ich hab mit Ärzten geredet, das geht, sekundäres Ertrinken.

    „Nein! Das war nicht einmal sekundäres Ertrinken, und was da drinsteht, das stimmt und dem kann man vertrauen und muss man, was da drinsteht!“

    Und ich hab dann nur gesagt, ja, gut, dann war es halt so.

    Und dann, ein paar Tage später, hat er mich wieder angerufen, hat er gesagt: „Du, ich höre, dass deine Freundin und du mit Medien, mit Journalisten redet.“

    Sag ich, Wolfgang, Bullshit, sage ich, wir reden mit keinem.

    Karin Wurm

    Halte sie zurück

    Anna P.

    „Ja, hol deine Freundin ab, halte sie zurück, ihr dürft mit keinem reden.“ Ich hab dann gesagt, dann ist es wieder wegen der Todesursache gegangen, hat er gesagt: „Ja, das war so.“

    Und ich sag noch, dann war es vielleicht ein Unfall. Dann hat er ins Telefon hineingeplärrt: „Nein! Das war nicht einmal ein Unfall! Das war Ertrinken ohne Fremdverschulden, das ist festgestellt worden!“ Sag ich, gut, dann war das so.

    Passage 2: 00:15:41 - 00:16:44 "Shit happens"

    Peter Hochegger

    Was hat er gemacht während der Fahrt, wo du ihn abgeholt hast?

    Anna P.

    Zehn Minuten hat er mit dem Handy getippt. Angeblich hat er mit dem Typen geschrieben, den er in der ungarischen Botschaft getroffen hat und mit dem er da geschäftlich etwas geplant hätte.

    Dem hat er geschrieben „Scheiße, mir haben’s den Schein abgenommen“, und der muss geantwortet haben „Shit happens“, und nach zehn Minuten ist er eingeschlafen und hat dann bis zur Haustür quasi geschlafen dann.

    Und dann auf der Terrasse hat er aber dann noch eine halbe Stunde wieder wie narrisch mit wem geschrieben, wo aber keiner weiß, mit wem. Meine Vermutung war dasselbe, dass er gesagt hat, tut’s jetzt was für mich, oder ich pack aus.

    Michael Nikbakhsh

    Und dann hat ihm jemand gesagt „Christian, können wir uns treffen.“ Und dann ist wahrscheinlich was schiefgelaufen

    Anna P.

    Weil, weißt du, was das Komische ist. Wenn ich saufen geh und fett bin und hocke dann fünf Stunden unten, bin ich eigentlich voll nüchtern und überleg mir das nicht nach fünf Stunden, sondern mach es gleich

    Karin Wurm

    Und noch einmal: So volltrunken wäre der Christian nie ins Auto gestiegen, der hat was getrunken, ja, aber nicht bei 1,5 (Anm. Promille) und meine Vermutung ist ja, dass ihm die vielleicht Tropfen reingehaut haben, irgendwo.

    Christian Mattura

    Das habe ich auch schon gehört, dass er im Regina Margerita (Anm. ein Wiener Innenstadt-Restaurant) eher einen Kasperl aufgeführt hat, was er normal nicht war

    Passage 3: 00:17:54 - 00:20:34 „Lasst’s ihn verschwinden“

    Michael Nikbakhsh

    Kommen wir zu einem Punkt, der, wenn es so ist, wie ich es gehört habe, der heikel ist, wie nichts anderes in der Sache. Und dort sind schon so viele Sachen heikel. Stimmt es, dass du dem Sobotka gesagt hast, du hast den Laptop in die Donau geschmissen?

    Anna P.

    Nein, noch nicht

    Christian Mattura

    Hast ihm noch nicht gesagt

    Anna P.

    Nein

    Christian Mattura

    Aber ich hab geglaubt, du sagst es ihm

    Anna P.

    Nein, nein, ich hab gesagt … unverständlich … Die Geschichte war so. Wir sind dann am Sonntag drauf, seine Frau ist Therapeutin, habe ich gesagt, Marlies, können wir kommen, weil wir wirklich fertig waren.

    Und ich zu tausend Prozent habe ich dann oben gesagt, sag ich: Ja, du, ich habe den Laptop, den habe ich natürlich nicht übergeben und USB-Sticks.

    Dann hab ich noch gemeint, dann schaust halt, was drauf ist auf die USB-Sticks, sagt er: „Nein, lieber nicht, dann sind die Fingerabdrücke oben“

    Anna P.

    Und dann vor zwei Wochen, wie mich seine Frau kontaktiert hat

    Karin Wurm

    List (Anm. Caroline List, Präsidentin des Grazer Straflandesgerichts)

    Anna P.

    Die List. Weil sie auch gefragt hat wegen dem Laptop, sag ich: Wir schauen gleich noch einmal nach und hin und her. Ist dann ein paar Tage später die G. (Anm. eine Arbeitskollegin von Anna P.) zu mir gekommen und hat gesagt – weil sie auch weiß, dass der Laptop nicht verschwunden ist und hin und her – und sie: „Der ist so wichtig, weil ich habe dem Christian auch Dateien gegeben wegen dem UsA (Anm. Untersuchungsausschuss), und wenn das herauskommt, ist das für mich auch heikel, und der Wolfgang will auch wissen, wo er ist.“

    Und da bin ich dann hellhörig geworden, wie sie gesagt hat, der Wolfgang will auch wissen, wo er ist

    Michael Nikbakhsh

    Entschuldige, wer hat das gesagt, dass der Wolfgang das auch wissen will?

    Anna P.

    Die G., meine Kollegin, die mit dem Christian und der M. (Anm. eine Journalistin) immer beieinander waren im Cavaluccio ... Also ab der Suspendierung, die kennen sich seit über 20 Jahren schon im Innenministerium und die haben sich immer getroffen, mehrmals in der Woche, zwei, dreimal im Cavaluccio, ja.

    Und da habe ich mir gedacht: Warum sagt sie mir das? Weil ich weiß, dass ich ihm das zwei Tage später gesagt habe. Und ich habe dann überlegt, soll ich jetzt dem Wolfgang sagen: Du, du weißt Bescheid? Und dann hab mir gedacht nein, ich sage einfach gar nichts, weil theoretisch weiß er es ja und er könnte mich ja einfach fragen.

    Auf der anderen Seite weiß ich, dass er schon sehr viel vergisst. Aber ich habe mir dann gedacht, ich habe mich dann entschieden, dass ich jetzt sicher nicht proaktiv zu ihm hingehe und ihm das sage.

    Wer es weiß, ist der Takacs Michl, weil der hat zu mir gesagt: „Ja nicht hergeben“

    Karin Wurm

    „Lasst‘s ihn verschwinden“

    Anna P.

    Hat er gesagt: „Lasst‘s ihn verschwinden“

    Michael Nikbakhsh

    Er hat dir das gesagt?

    Karin Wurm

    Er hat das gesagt, genau

    Anna P.

    Ja, er hat gesagt: „Macht’s, macht’s, wennst irgendwen hast, dem du vertraust, einfach weg von euch, ausse vom Haus“

    Karin Wurm

    Und dann hat er auch noch gesagt: „Aber ich kann mich da nicht so reinhängen, weil ich hab noch ein paar Jahre zur Rente oder zur Pension. Lasst‘s mich da aus dem Spiel“

    Anna P.

    Er hat zur mir noch gesagt: „Anna, schau durch, ob sich irgendwelche Dateien nicht öffnen lassen können, die wären vielleicht interessant, aber ja weg von euch. Wenn du wen kennst, dem du vertraust, tu das, aber weg von euch und ich will quasi nichts hören und sehen, ich hänge eh schon weit draußen, aber ich habe noch ein paar Jahre zur Pension“

    Peter Hochegger

    Aber ist interessant, nicht?

    Passage 4: 00:24:09 – 00:25:08 "Nix, außer ein Feuerzeug"

    Karin Wurm

    Und wo ist der USB Stick? Den hat er immer in seiner Hosentasche gehabt, einen USB, immer. Er hat am Abend die Hose ausgezogen, hat‘s am Schreibtisch gelegt und in der Früh wieder eingesteckt. Den hat er immer dabei gehabt, und ich habe immer so gescherzt: Hast eh deinen Stick dabei?

    Anna P.

    Also wir wissen, dass er an dem Abend ein dickes Packl Geld in der hinteren Hosentasche gehabt hat

    Karin Wurm

    Ja

    Peter Hochegger

    Vom Wolfgang

    Anna P.

    Und dieser USB-Stick

    Karin Wurm

    Von welchem Wolfgang?

    Anna P.

    Vom Rauball

    Karin Wurm

    Aha

    Anna P.

    Das hat er uns erzählt

    Karin Wurm

    Ja, aber ein Packl Geld? Der Rauball?

    Anna P.

    Das hat er uns beiden erzählt, wie wir bei der C. waren.

    Karin Wurm

    Ja, aber wo wäre das denn jetzt?

    Anna P.

    Und es war der H. (Anm. ein Polizist aus Mautern), der hat seine Taschen ausgeräumt, und ich hab ihn am letzten Samstag wieder gefragt, weil wir gemeinsam auf einem Konzert waren, sag ich: Mein Bruder hat gesagt, du hast die Taschen ausgeräumt. Was war da drinnen?

    Sagt er: „Nix, außer ein Feuerzeug“

    Karin Wurm

    Und der Stick ist auch weg

    Passage 5: 00:31:14 - 00:32:09 "Fünf Stunden fehlen"

    Anna P.

    Mein Bruder hat gesagt, es waren die Fingerspitzen schon also ein bisschen blau, mehr nicht. Was ja dann wieder darauf … unverständlich ….., dass er noch nicht lang tot war. Es hat auch C., sein bester Freund, hat dann auch gesagt: „Boah, der ist ja noch voll weich und warm, der kann nicht lang tot sein.“

    Das hat die Ärztin dann bestätigt

    Michael Nikbakhsh

    Es fehlen demnach fünf Stunden.

    Karin Wurm

    Fünf Stunden fehlen, das ist ja das Mysteriöse

    Michael Nikbakhsh

    Abwehrverletzungen?

    Karin Wurm

    Nichts, gar nichts

    Michael Nikbakhsh

    Es hätte ein natürlicher Tod oder ein Selbstmord sein können vom Gesamteindruck des Leichnams her

    Anna P.

    Die, die unten waren, mein Bruder und die alle, die alle haben gleich gesagt, der hat keine Wasserlunge. Und ich hab dann zu meinem Bruder gesagt, sag ich, wie war das? Sagt er: „Du, wir haben ihn rausgehoben, haben ihn dann auf die Seite gedreht, es ist ein bisschen Wasser vom Mund gekommen, das kommt von der Donau, von den Schiffen, einen Wellengang hast. Das kann schon reinkommen, das Wasser.“ Aber dann haben sie mir noch gesagt, sie haben ihn auf den Rücken gelegt und es ist nur Luft gekommen

    Passage 6: 00:34:40 - 00:35:09 "Aber du redest eh mit keinem?"

    Anna P.

    Freitag war Feiertag. Am Donnerstag haben sie Strategiebesprechung gehabt im Club und da war ich dann auch noch im Büro, weil ich erst um halb sieben abgeholt wurde und ein Kollege ist gekommen und sagt: „Anna, hast du einen kurzen Moment?“ Um sechs war das.

    Sagt er: „Ist die Pilnacek-Geschichte jetzt bei dir vorbei oder geben die eine Ruhe?“

    Sag ich: Du, jein, ist gerade wieder eine Anfrage von Österreich gekommen an den Rouven (Anm. Rouven Ertlschweiger, damals Sobotkas Sprecher).

    „Aha, und was steht da drinnen?“

    Dann hab ich‘s ihm vorgelesen, sagt er: „Aber du redest eh mit keinem?“

    Sag ich: Du, ich heb bei fremden Nummern nicht ab, ich red mit keinem, ich schreib mit keinem, nein.

    „Ok, na dann passt’s eh“

    Passage 7: 01:03:34 – 01:04:31 "Das haben wir eh gut gemacht"

    Anmerkung: Die nachfolgende Passage beschreibt die Übergabe von Pilnaceks privatem Laptop durch Anna P. an Christian Mattura, am 7. November 2023 in einer Wiener Tiefgarage.

    Anna P.

    Ich habe das offiziell schon gleich ein paar Tage oder eine Woche später gemacht, nachdem ich es mir durchgeschaut habe, und es waren nur alte Dateien drauf und, nichts Relevantes

    Christian Mattura

    Und falls da wirklich etwas auftaucht, Beispiel von einer Überwachungskamera von der Parkgarage am Neuen Markt

    Anna P.

    Das haben wir eh gut gemacht

    Christian Mattura

    Du hast einen Prosecco rausgenommen

    Anna P.

    Wir sind Jugendfreunde

    Michael Nikbakhsh

    Wann hast du ihm den (Anm. Pilnaceks Laptop) gegeben?

    Anna P.

    Ich weiß nicht, wann das war, war das zwei, drei Wochen später?

    Christian Mattura

    Ja, so, ja

    Michael Nikbakhsh

    Das ist aber auch schon wieder einen Monat her oder so

    Karin Wurm

    Länger schon.

    Christian Mattura

    Ein Monat wird’s sein.

    Anna P.

    Ja, ein Monat wird’s sein. Und ich quasi bin hinten dann bei der Rückbank rein und hab den da unter die Jacke und hab dann zwei Flaschen Sekt rausgenommen

    Michael Nikbakhsh

    War das eigentlich spontan oder wolltest du ihm den geben?

    Anna P.

    Ich wollte ihn ihm geben, weil der Rauball (Anm. Wolfgang Rauball, ein Freund Pilnaceks) gesagt hat, er weiß wen, der das machen kann, der sich ihn anschauen kann

    Michael Nikbakhsh

    Also, der Rauball weiß auch, dass es ihn gibt?

    Peter Hochegger

    Ja, ja. Der hat die ganze Übung finanziert

    Passage 8: 01:39:38 - 01:40:41 "Wenn ich wieder ans Ruder komme"

    Karin Wurm

    Und der Basti (Anm. Sebastian Kurz) hat dem Christian ja auch gesagt, das hat er mir erzählt: „Wenn ich wieder ans Ruder komme, dann mach ich dich zum Justizminister.“

    Und ich habe dann immer so in der Früh gesagt: Guten Morgen, Herr Justizminister, meine Verehrung, Herr Justizminister!

    Er hat gesagt: „Hör auf! Hör auf!“

    Sag ich: Na hearst, wennst im Pyjama neben mir sitzt!

    Das war immer so lustig. Das hat er ja so gern gehabt, das Normale bei mir. Weißt du, ich bin nicht so eine von oben herab

    Christian Mattura

    Du hast ihm sicherlich in dieser Zeit, das war ganz wichtig

    Karin Wurm

    Ja. „Die schönste Zeit meines Lebens“, hat er gesagt.

    Anna P. Wurm

    Er hat auch immer gesagt, schad, dass ihr euch nicht schon früher getroffen habt

    Michael Nikbakhsh

    Hat er jemals in deiner, eurer Gegenwart irgendwas von Lebensmüdigkeit angedeutet?

    Anna P.

    Nein

    Karin Wurm

    Nein, nie

    Michael Nikbakhsh

    Jemals in eurer Gegenwart zu verstehen gegeben, dass er zu Affekthandlungen neigt, zu unüberlegtem Vorgehen?

    Karin Wurm

    Nein, überhaupt nicht. Er hat gesagt: “Hier, ich bin hier so zu Hause, ich bin ja schon ein Rossatzer“, hat er immer gesagt. Das hat er zu der Mikl-Leitner gesagt: „Ich bin jetzt schon ein Rossatzer.“ Und zum Ritschie Grasl

    Passage 9: 01:41:37 - 01:43:02 "Bring mir den nicht schon wieder"

    Michael Nikbakhsh

    Und die Frustration über die ÖVP? Und die versuchten Interventionen? War das jemals ein Thema? Also quasi das, was er am Bandl gesagt hat? (Anm. das von Christian Matura im Juli 2023 heimlich hergestellte Pilnacek-Tape)

    Hat er das im kleinen Kreis auch wiederholt?

    Karin Wurm

    Bei uns nicht

    Anna P.

    Bei uns nicht. Ich weiß über die G., dass er das, also die hat mir paar mal so Geschichten gesagt, dass er das tatsächlich schon die letzten zwei Jahre immer wieder gesagt hat, wie der UsA angefangen hat (Anm. gemeint ist hier der ÖVP-Korruptionsausschuss 2021-2024).

    Auch diese Aussage so quasi zum Wolfgang „Warum hast du mir nicht geholfen?“ „Weil du hast dich nicht für uns entschieden“

    Chris Mattura

    Da wo uns wir getroffen haben, hat es dreimal so eine Situation gegeben. Das ist in so ein Gespräch abgedriftet, also ich kannte das wirklich schon davor und eben am 28. Juli habe ich draufgedrückt

    Anna P.

    Er wollte ja öfters einen Termin beim Wolfgang haben, das habe ich auch über die G. mitgekriegt. Dann hat er sich einmal getroffen und dann wollte er wieder einen haben und ich weiß nur, dass die G. einmal gesagt hat, dass der Wolfgang irgendwie gesagt hat: „Nein, nicht schon wieder. Bring mir den nicht schon wieder“ Oder weiß ich nicht

    Karin Wurm

    Und die Situation beim Heurigen. Wir waren ja oft beim Heurigen, der Christian und ich. Und da ist der Sobotka gesessen mit seiner Frau und noch ein paar anderen und der Christian war ja so ein vornehmer, höflicher Mensch, ist dann hingegangen hat dem Wolfgang Sobotka die Hand hin, und der ist nicht einmal aufgestanden.

    Passage 10: 01:46:40 - 01:47:09 "Da stimmt etwas ganz gewaltig nicht"

    Anna P.

    Also der Wolfgang, ich hab‘s eh gesagt, der ist so eintrichternd – „Das war Selbstmord und das war doch ohne Fremdverschulden.“ Und was mir auch nicht aus dem Kopf geht: Der Tomac Heli, der Landespolizeidirektor aus Tirol (Anm. Helmut Tomac), hat dem Rauball eine Nachricht geschickt

    Peter Hochegger

    Er glaubt’s nicht

    Karin Wurm

    Er glaubt’s nicht, genau

    Anna P.

    Wie das rausgekommen ist mit dem Obduktionsbericht, muss er ihm geschrieben haben: „Lieber Wolfgang, da stimmt etwas gewaltig nicht“

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  • Die profil-Recherchen von Edith Meinhart zum MeToo-Skandal in Erl:

    https://www.profil.at/gesellschaft/ritt-walkueren-opfer-erl-10629199

    https://www.profil.at/gesellschaft/umfassende-anschuldigungen-erl-intendant-kuhn-10375827https://www.profil.at/gesellschaft/festspiel-intendant-kuhn-einblick-in-das-reich-eines-despoten/400900994

    https://www.profil.at/gesellschaft/umfassende-anschuldigungen-erl-intendant-kuhn-10375827

    Der Sturz des Erlkönigs. Chronologie der Ereignisse

    https://elisabethkulman.com/wp-content/uploads/2023/08/Erl-Rueckblick-21.1.2023-Edith-Meinhart.pdf

    Die Opernsängerin Elisabeth Kulman und ihr Engagement für andere

    https://elisabethkulman.com/

    Voice it! Initiative gegen Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt im Klassikbetrieb

    https://elisabethkulman.com/voice-it/

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  • Von Christa Zöchling. Der israelische Historiker Tom Segev meint, der Zionismus sei ein Fehler gewesen. Nach einer UN-Resolution von 1975 ist Zionismus gleich Rassismus. So betrachtet, ist Israel dazu verdammt, ein Paria-Staat zu sein.// Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Von Celeste Ilkanaev und Clemens Schreiber. Im Zentrum der 185. Ausgabe steht eine Videosequenz, die Ende März 2025 viral gegangen ist. Sie zeigt unter anderem David Roet, Israels Botschafter in Österreich, mit teils brisanten Aussagen zum Gaza-Konflikt.

    Die Aufnahmen entstanden bei einem internen Meeting der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg in der Synagoge Innsbruck – hergestellt von einer Person, die zu dem Treffen eingeladen war.

    Gegen diese Person ermittelt zwischenzeitlich die Staatsanwaltschaft Innsbruck. Ende April kam es zu einer gerichtlich bewilligten Hausdurchsuchung in Tirol. Die StA Innsbruck ließ beim Beschuldigten Datenträger durch das Tiroler Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung sicherstellen.

    Die viral gegangene Videosequenz ist nur eine halbe Minute lang und wurde laut den Recherchen einem halbstündigen Video entnommen - auch dieses ist online zugänglich. Der Vergleich zeigt, dass in dem kurzen Clip an jedenfalls einer Stelle eine Aussage des Botschafters durch schnellen Schnitt ins Gegenteil verkehrt wurde.

    Im ersten Teil dieser Ausgabe beschreibt Celeste Ilkanaev, wie dieses Video verfälscht und instrumentalisiert wurde.

    Im zweiten Teil beschäftigt sich Clemens Schreiber mit den Umständen der Aufzeichnung. Wie und warum entstand die ursprüngliche Aufnahme? Clemens hat mit der Person gesprochen, die für das Video verantwortlich zeichnet und die nun im Zentrum eines Verfahrens der StA Innsbruck steht.// Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Von Michael Nikbakhsh. Diese Episode erscheint am 16. Mai 2025, einen Tag vor einem Jahrestag. Am 17. Mai 2025 jährt sich die Veröffentlichung des Ibiza-Videos durch Süddeutsche Zeitung und Spiegel zum sechsten Mal.
    Dieser Dokumentarfilm hat in Österreich einiges bewegt, teils verändert, so auch das Leben des Regisseurs Julian Hessenthaler.
    Aus Anlass des 6. Jahrestags hat Hessenthaler wieder in der Dunkelkammer vorbeigeschaut, wie schon 2023 und 2024.
    Ein Gespräch über Korruption und tückisches Whisteblowing.// Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Von Edith Meinhart. Was bedeutet es, die NS-Vergangenheit vor der eigenen Haustür aufzuarbeiten? Christian Limbeck-Lilienau ist der Ururenkel des Brauerei-Gründers von Zipf und scheut normalerweise die Öffentlichkeit. Anlässlich der 40-Jahr-Feier eines NS-Mahnmals, das an die Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge erinnert, die in den Stollen unter der Brauerei die V2-Rakete – die vermeintliche Wunderwaffe der Nazis – testen mussten, macht er eine Ausnahme.

    Limbeck-Lilienau hatte sich für einen Ort des Gedenkens eingesetzt, als die Brauherren und die örtliche Bevölkerung nur eines wollten: Vergessen! Dafür wurde er ausgegrenzt, angefeindet und sogar bedroht. Zeitweise musste seine Familie nach Wien übersiedeln. In dieser Folge redet er über seine Erfahrungen und warum er nicht glaubt, dass wir aus der Geschichte genug lernen.// Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Von Michael Nikbakhsh. In der Dunkelkammer #182 geht es ein weiteres Mal um die Freimaurerei - es ist eine Fortsetzung der Episode #170, in welcher der "SN"-Journalist und frühere Freimaurer Peter Gnaiger über seine Zeit in einer Salzburger Loge und den Ausstieg nach 16 Jahren berichtete. Das Gespräch zeitigte einige Reaktionen und Fragen von Hörerinnen und Hörern der Dunkelkammer und diese stehen auch im Zentrum dieser Folge - abermals mit Peter Gnaiger. // Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Hilfe in schwierigen Lebenslagen und Krisenzeiten

    Telefonseelsorge 142 (Notruf), täglich 0–24 Uhr, www.telefonseelsorge.at.

    Männernotruf 0800 246 247,www.maennernotruf.at.

    Männerinfo 0800 400 777 (telefonische Krisenberatung rund um die Uhr aus ganz Österreich; bei Bedarf gedolmetschte Beratung; anonym vertraulich, kostenlos),www.maennerinfo.at.

    Frauenhelpline 0800 222 555,www.frauenhelpline.at.

    Ö3 Rotes Kreuz Kummernummer 116 123, absolut anonym; täglich von 16 bis 24 Uhr

    Kinder- und Jugendliche

    bittelebe.at

    Rat auf Draht 147. Anonym und rund um die Uhr. www.rataufdraht.at.

    Kindernotruf 0800 567 567. 24-Stunden Telefonberatung

    Wien

    Kriseninterventionszentrum, 01 4069595, Montag bis Freitag 8–17 Uhr. Ambulanz, telefonische, persönliche oder E-Mail-Beratung. Erstgesprächstermine können noch für denselben Tag oder für die folgenden zwei Werktage vergeben werden.Online: www.kriseninterventionszentrum.at.

    Sozialpsychiatrischer Notdienst/PSD b01 31330, täglich 0–24 Uhr,www.psd-wien.at.

    Daten und Fakten zu Suizid in Österreich

    Suizid und Suizidprävention in Österreich. Bericht 2024. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK)

    Zum Herunterladen: https://jasmin.goeg.at/id/eprint/3822/

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  • Von Christa Zöchling. Israel ist eine Gesellschaft im Krieg. Im Grunde seit seiner Staatsgründung 1948. Ein persönlicher Streifzug durch die Befindlichkeit der Gegenwart und die Lehren der Geschichte.// Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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  • Von Michael Nikbakhsh. Das "Pilnacek-Tape": Das ist der heimliche Mitschnitt eines privaten Gesprächs, aufgenommen am 28. Juli 2023.
    Darauf zu hören ist der später verstorbene Sektionschef des Justizministeriums, der über versuchte ÖVP-Interventionen klagt. Klagt ist auch ein Stichwort zur heutigen Episode, denn rund um dieses Tape ist ein Rechtsstreit entbrannt.
    Christian Pilnaceks Witwe Caroline List hat den Hersteller der Aufnahme Christian Mattura geklagt.
    Sie fordert von ihm die Beseitigung der Aufnahme und die Unterlassung jeder weiteren Verbreitung.
    Im Kern geht es dabei um eine Frage: Hat die Veröffentlichung des Mitschnitts das Andenken des Sektionschefs beschädigt?
    Der Ausgang des Verfahrens könnte auch Folgen für die Dunkelkammer haben. // Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit. 

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