Spelade
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Ein Jahr Rechtsmedizin - Dichtung und Wahrheit. Unser Podcast feiert seinen ersten Geburtstag! Ein Jahr mit viele spannenden Themen und vor allem großartigen Gästen - vom Kriminalbiologen, über einen forensischen Entomologen, Bestatter, Tatortreiniger und TV-Rechtsmediziner! In unserer neuen Folge lassen wir ein Jahr Podcast Revue passieren. Wir stoßen an mit Kölsch und Äppelwoi, beantworten dabei all Eure Fragen zu unserem Podcast und uns persönlich, und schwelgen in Erinnerungen, wie unsere Podcast-Geschichte begonnen hat. Ihr erfahrt, wie eine Folge „Rechtsmedizin - Dichtung und Wahrheit“ entsteht - von der Aufnahme, über den Schnitt bis hin zur Veröffentlichung. Wir sprechen wir über unsere witzigsten und schönsten Momente, Pannen und unveröffentlichte Folgen. Zudem verraten wir, was uns bei dem anderen auf die Palme, und warum uns die Titelsuche regelmäßig um den Verstand bringt. Daneben stellen wir Theorien zur Faszination True Crime auf und rätseln über das Phänomen, warum man sich entspannt Dokumentationen über eine Obduktion anschauen, aber nie einen Horrorfilm bis zum Ende durchhalten kann. Natürlich lieben wir es nicht nur, unseren eigenen Podcast zu produzieren, sondern lauschen auch gerne unseren Kollegen und Kolleginnen. Daher gibt es diesmal für Euch eine exklusive Empfehlung unserer liebsten True Crime Podcasts.
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Er ist vielfacher Bestseller-Autor, seit 2007 Leiter der Berliner Rechtsmedizin und momentan auch in der neuen Staffel von „Obduktion“ auf TvNow zu sehen: Prof. Michael Tsokos. Zusammen mit ihm begeben wir uns auf Obduktionsreise rund um die Welt. In Norddeutschland aufgewachsen, begann dort sein Weg in die Rechtsmedizin. Genau wie bei Marcel machte es bei ihm im Kieler Institut „Zoom“. Von dort aus ging es zunächst nach Hamburg und letztlich im Jahr 2007 nach Berlin.Rund 40000 Leichen hat er in seinem Leben obduziert - nicht nur in Obduktionsräumen, sondern auch im Freien. In all den Jahren ging es für Prof.Tsokos immer wieder zu Identifizierungsmissionen, so Ende 2004 nach Thailand, als der Tsunami dort großes Unheil anrichtete. zigtausende Leichen lagen dort in den Tempelanlagen und Obduktionssäle waren weit gefehlt. Kurzum mussten Open Air-Sektionen durchgeführt werden. Seit Kindheitstagen denkt er sich gern Geschichten aus, die früher noch seine Mutter für ihn aufschreiben musste. Heute macht er das selbst - am liebsten auf Lese- oder Kongressreisen. Das Schreiben ist für ihn eine Art Therapie, grausame Fälle zu verarbeiten, und gleichsam die Möglichkeit, in andere Rollen zu schlüpfen, wie auch in seinem neuen Kurzthriller „Kaltes Land“, wo er sich in die Rechtsmedizinerin Sabine Yao als Protagonistin versetzen musste. Eine andere große Leidenschaft sind für ihn „Lost Places“. Verlassene Orte, Naturkundemuseen und historische Andenken faszinieren ihn schon immer, wollte er als Kind eigentlich Archäologe werden. Bemerkbar macht sich das nicht nurin seinem Büro, das eine ganze Pickelhauben-Sammlung schmückt.
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Über ein Jahr Corona-Pandemie ist vergangen, und wir befinden uns noch immer - oder schon wieder - im Lockdown. Ein Jahr, das uns alle maximal geprägt, vor neue Herausforderungen gestellt, Kraft und Existenzen geraubt und unsere Gesellschaft und den Zusammenhalt immens gefordert hat. Noch immer ist Durchhaltevermögen, Geduld und Vorsicht gefragt. Auch wir haben im vergangenen Mai nicht geglaubt, dass wir ein Jahr später für Euch „nur“ ein Zwischenfazit ziehen können und kein endgültiges Resümee. In unserer neuen Episode geben wir ein Update aus Sicht der Rechtsmedizin: Was hat sich in einem Jahr Pandemie in den Rechtsmedizinischen Instituten getan? Welche Erkenntnisse haben die Obduktionen gebracht? Welche Therapiemöglichkeiten sind entstanden? Wir sprechen über die Todesursachen von Corona-Verstorbenen, über die Sicherheitsmaßnahmen und Hygienekonzepte bei den Obduktionen, und warum das Virus schon lange nicht mehr nur bei älteren Menschen einen schwerwiegenden Krankheitsverlauf zur Folge hat. Daneben geht es um neue Studien über die Infektiosität eines Corona-Leichnams und natürlich die allseits berüchtigte Frage: Sterben Corona-Infizierte nun an oder mit Corona?
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Körperverletzung, Raub, Mord - für Sylvan Bormann und seine Kollegen ist das längst Alltag. Die Beamten des Kriminaldauerdienstes sind die ersten an einem Tatort - 24h, Tag und Tag, sind sie im Einsatz, begeben sich auf Spurensuche und -sicherung, befragen Opfer und Zeugen, nehmen an Obduktionen teil.
In unserer neuen Folge sprechen wir mit dem Kriminaloberkommissar Sylvan Bormann über die Arbeit beim KDD der Polizei Hannover. Er erzählt uns von seinem Weg zur Polizei, was ihn dazu bewegt hat, sich mit den Abgründen der Gesellschaft zu beschäftigen und warum er gleich an seinem ersten Tag beim KDD mit einer abgetrennten Hand zurück zur Dienststelle fuhr.
Wir beschäftigen und mit der Arbeit an einem Tatort, die entgegen aller Vorstellungen, die uns der Tatort vorgibt, länger als 10 Minuten dauert, um die Sicherung von Beweisen und Spuren und über die verschiedenen kriminaltechnischen Methoden, diese festzuhalten.
Weiter führen die Beamten des KDD auch eine kriminalpolizeiliche Leichenschau an einem Leichenfundort durch. Sylvan erklärt, wie diese genau abläuft, worauf er und seine Kollegen dabei insbesondere achten müssen, und welche Hinweise auf ein Fremdverschulden hindeuten.
Natürlich geht es auch um die Frage, wie er diese ganzen Eindrücke verarbeitet, ob die Gefahr besteht, abzustumpfen, und ob er bislang schon einmal seine Dienstwaffe einsetzen musste. Er erzählt uns von kuriosen Momenten bei der Todesbenachrichtigung von Angehörigen, ob es von Vorteil ist, hierfür eine Strategie zu entwickeln, und welche Fälle ihn noch bis heute beschäftigen.
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In unserer neuen Folge haben wir Prof. Verhoffs Pendant aus dem Fernseh-Krimi zu Gast.
Vielen von Euch ist er ein vertrautes Gesicht des Kölner Tatorts, wo er seit 1997 den Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth spielt.Aber auch im wahren Leben hat er über 30 Jahre lang als Arzt praktiziert - daneben ist er Autor, Drehbuchautor, Podcaster und Hörbuchsprecher: Joe Bausch!
Wir blicken zusammen mit ihm in seine Vergangenheit, wie er seine Leidenschaft für die Medizin entdeckt hat, er schon während seiner Studienzeit regelmäßig auf Theaterbühnen stand, und warum es für ihn nie ein „entweder oder“ gab.
Außerdem erzählt er über seine erste Begegnung mit der Rechtsmedizin, und warum er sich den Platz im alten VW-Bus seines besten Freundes im Studium regelmäßig mit Leichen teilen musste.
Weiter spricht er darüber, wie er schließlich in der JVA Werl gelandet ist, in der er über 30 Jahre lang als Gefängnisarzt tätig war, wie ihm seine Patienten Inspirationen und Tipps für seine Rollen als Verbrecher gegeben haben, und warum er eines Tages unerwarteten Besuch eines Beerdigungsinstituts hatte.
Link zum Podcast "Im Kopf des Verbrechers" von Joe Bausch und Sina Deutsch: https://open.spotify.com/show/6qPh1DRDmjfAYqmKUQevfa
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Von strahlend weißen Knochen und Flusskrebsen aus Wasserleichen - Die Präparatorin Cindy Lichtenstein Sie ist die rechte Hand von Prof. Dr. Michael Tsokos und spätestens seit der Doku „Obduktion“ auf TvNow kein unbekanntes Gesicht mehr: Die leitende Sektionsassistentin Cindy Lichtenstein.
Bereits seit ihrer Ausbildung zur medizinischen Präparatorin ist die Gerichtsmedizin Berlin sowie das rechtsmedizinische Institut der Charité ihr zweites Zuhause. Cindy führt den Check-in der einkommenden Leichen an den Institut durch, bereitet die Obduktionen vor und nach und assistiert den Rechtsmedizinern und Rechtsmedizinerinnen. Etwa 3000 Leichen lagen schon vor ihr auf dem Sektionstisch. Jede Obduktion verläuft nach dem gleichen Schema, obgleich die Fälle jedes Mal aufs Neue überraschen. Das Öffnen der drei Körperhöhlen sowie das Präparieren der Organe und das Zunähen des Leichnams beherrscht Cindy sozusagen im Schlaf.
Mit uns spricht sie auch über die physischen und psychischen Herausforderungen in ihrem Beruf, welche Fälle sie geprägt haben, und warum sie eines Tages ein Flusskrebs auf dem Sektionstisch überraschte. Außerdem geht es um das Anfertigen Mazerationspräparaten - was ebenfalls eine bedeutende Aufgabe eines Präparators darstellt - welche Vorgehensweise es bedarf, bis ein Knochen schließlich bei Gericht vorzeigbar ist, und welche Rolle Waschmittel dabei spielt.
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Messer, Gabel Scher und Licht - sind für manch erwachsene Hand nichts! In unserer neuen Folge beschäftigen wir uns weiter mit der forensischen Traumatologie. Diesmal dreht sich alles rund um die scharfe Gewalt. Jährlich obduzieren die Rechtsmedizinerinnen und Rechtsmediziner am Frankfurter Institut etwa 10 Opfer von Tötungsdelikten mittels scharfer Gewalt. Tötungen durch scharfe Gewalt sind in Deutschland keine Rarität, denn angesichts der - glücklicherweise - strengen Auflagen in Bezug auf den Waffenbesitz in Deutschland im Vergleich zu den USA, sind Messer hingegen in jedem Haushalt zu finden. Wir sprechen über die verschiedenen Todesumstände und -ursachen sowie über die klassischen Verletzungsmuster bei scharfer Gewalt, und wie man erkennen kann, aus welchem Winkel auf das Opfer eingestochen wurde und ob es zu einem Kampfgeschehen kam. Prof. Verhoff erzählt von Fällen scharfer Gewalt, die sich gerade aufgrund ihrer Brutalität und Emotionsgeladenheit bei ihm eingeprägt haben, und was die grundsätzlichen Herausforderungen bei einer Obduktion (mutmaßlicher) Opfer scharfer Gewalt sind. Bei der Bewertung von Stich- und Schnittverletzungen muss zudem immer die Möglichkeit einer Selbstbeibringung zur Vortäuschung einer Straftat bzw. eines Suizids in Erwägung gezogen werden. Die maßgebliche Frage hier ist: Handelt es sich bei den Schnitt- und Stichverletzungen um Selbst- oder Fremdbeibringung?Welche maßgeblichen Hinweise für das jeweils eine oder andere sprechen und warum der wissenschaftliche (objektive) Blick das (mediale) Bauchgefühl immer überwiegen sollte, klären wir am Fall des ehemaligen ARD-Wetter-Moderators Jörg Kachelmann.
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Der Konfrontation mit dem Thema „Tod und Trauer“ gehen viele Menschen lieber aus dem Weg - ganz zu schweigen von der Planung des eigenen Ablebens. Für Valentin Schmersal ist das Alltag - er ist Bestatter. Nach einigen traumatischen Erfahrungen in seiner Kindheit in Bezug auf den „Tod“, hat sich diese Thematik zu seiner Passion gewandelt: Bestatter ist nicht nur sein Beruf, sondern seine Berufung.
Man ist nicht „nur“ Dienstleister, sondern erfüllt beispielsweise auch gleichzeitig die Rolle eines Psychologen in Bezug auf die Betreuung der Hinterbliebenen, eines Mediatoren, bei Streitigkeiten innerhalb der Familie, eines Eventmanagers, Maskenbildners und Handwerkers - ein unfassbar facettenreicher Job. Wir sprechen mit ihm darüber, was ihn antreibt, diesen Beruf auszuüben, wie er mit den psychischen Belastungen umgeht, die mit seinem Arbeitsalltag einhergehen, und was sein außergewöhnlichster Bestattungswunsch war. Weiterhin geht es um verschiedene Bestattungsarten, ob sich die Leichen, die Valentin aus der Rechtsmedizin abholt, von anderen unterscheiden, ob er selbst schon Familienmitglieder oder Freunde beerdigt hat, und warum für ihn nach dem Tod „das Licht ausgeht“. Daneben klärt er die Frage auf, ob es Dichtung oder Wahrheit ist, dass Leichenwagen nie von der Polizei angehalten werden, und ob sich Bestatter im Gegensatz zu Rechtsmedizinern, Mentholpaste unter die Nase reiben, um den Leichengeruch zu ertragen. Außerdem verrät er uns, ob er seine eigene Beerdigung schon geplant hat, und von einer Halloween-Party, auf der ein ganz besonderer Sarg als eine Art Fotobox diente.
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„Hinter jedem Leichenfundort verbirgt sich ein bestürzendes Schicksal und jede Messiewohnung erzählt ihre eigene Geschichte.“ In unserer neuen Folge ist Thomas Kundt bei uns zu Gast. Er nimmt uns mit hinter verschlossene Türen, bei denen er selbst nicht immer genau weiß, was ihn dahinter erwartet, denn Thomas ist ein echter Tatortreiniger.. Als staatlich geprüfter Desinfektor wird er regelmäßig von Hausverwaltungen beauftragt, um nach der Freigabe durch die Polizei die Spuren an einem Leichenfundort zu beseitigen. Ihm stellt sich nicht die Frage: War es ein Gewaltverbrechen, ein Unfall, ein Suizid oder doch ein natürlichen Tod? Denn seine Arbeit beginnt erst dann, wenn Polizei und Spurensicherung längst abgerückt sind. Er kümmert sich um die Spurenbeseitigung und Reinigung an einem Leichenfundort und befreit ihn von Körperflüssigkeiten, Verwesungsrückständen, Schädlingen und allem, was dort noch so kreucht und fleucht. Wir sprechen mit ihm darüber, wie er sein Unternehmen „Desinfekthoch3“ gegründet hat, warum er bei seinem ersten Einsatz als Tatortreiniger die Hilfe seiner Mutter benötigte, und wie ihn ein einsamer Zeh an seine Grenzen brachte.
Daneben erzählt er uns, wie er mit der regelmäßigen Konfrontation mit tragischen Schicksalen, Isolation, einsamem Sterben und dem Messie-Syndrom umgeht, welche Veränderungen er während der Corona-Krise dahingehend beobachten kann, und warum er selbst ebenfalls eine besondere Sammelleidenschaft hegt.