Avsnitt

  • "Schmerz ist gerade bei Menschen am Lebensende so'n Riesenthema, vor dem alle Angst haben", stellt unser Gast Nils fest. Und nicht nur die schmerzempfindenden Menschen, sondern auch wir in der Pflege haben großen Respekt vor Schmerz - und v.a. davor, wie er in den Griff zu kriegen ist.
    Diese Woche sprechen wir mit Nils, ambulanter Palliativpfleger, über sein Fachgebiet Schmerz - er hat sogar einen Podcast dazu. Schmerz ist überall, sagt Nils, und trotzdem total unterrepräsentiert.
    Aber, will Ollschgich wissen, ist man heute nicht sehr freigiebig mit Schmerzmitteln? Litti erinnert sich an vergangene Zeiten, als man sich kaum an Morphium rantraute, "du spritzt die ältere Dame tot". Hat sich unser Bezug zu Schmerzmitteln also geändert?
    Wird Schmerz ernster genommen als früher? Und bei manchen Leuten mehr, bei manchen weniger? (Stichwort: rassistische und geschlechtsspezifische Vorurteile) Wie hängen eigentlich Schmerz und Psychosomatik zusammen? Und wie kann sich als Pflegekraft zum Thema Schmerz weiterbilden?

    Leute, wir hätten stundenlang mit Nils über dieses hochkomplexe, breite und tatsächlich völlig unterdiskutierte Thema quatschen können. Erst mal haben wir jetzt aber diese eine Folge für euch aufgenommen und geben euch den: Einschaltbefehl!

    Nils Podcast: www.nilswommelsdorf.de

  • Wann ist es Zeit für einen Neustart? Wie sehr kann sich der Geist ab einem bestimmten Alter noch mal neu kalibrieren? Unser Gast diese Woche Heike ist das beste Beispiel, dass das oft nur eine Frage der Leidenschaft ist. Mit Ende 40 entdeckte sie als dreifache Mutter ihre Liebe zur Pflege, als Hospitantin in der ambulanten Pflege, und "nach 3 Tagen hab ich gesagt: 'Ich glaube, das will ich machen!'"
    Über 13 Jahre, eine Ausbildung und eine Weiterbildung zur Praxisanleiterin später, ist die Liebe zum Beruf umgebremst. "Praxisanleitung kann ich auch noch mit 70", sagt Heike. Verspürst du mit knapp 60 nicht doch langsam Ermüdung? Was motiviert dich, doch dabei zu bleiben? Nervt dich doch was an der Pflege? Und wie schafft man auch jenseits der 45 einen kompletten Reset?

    Wie immer könnt ihr euch auf die zwischenschicht verlassen: Heike gibt euch den Motivations-Boost, den ihr vielleicht grade braucht. Oder erinnert euch daran, wieso der Job so schön ist, dass er nie seinen Habenwollen-Faktor verliert. Einschaltbefehl!

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  • Wie viel Pflege passt in einen OP-Saal? Laut Paul und Henriette, beide OTAs, Paul in leitender Funktion, im BG Klinikum Bergmannstrost Halle, heutzutage nicht mehr viel. Und das ist gut so.
    Der OP ist ein technischer Ort, wo Medizin zeitlich und räumlich komprimiert oft Wunder wirken kann. Viel Zuwendung ist da für die Patient:innen nicht vorgesehen, fragen wir diese Woche im zwischenschicht Podcast provokativ. Nein, operationstechnische Assistenz ist eine eigene Profession mit ihren eigenen Regeln, sind sich Paul und Henriette einig. Und, so ergänzt Henriette, auch für sie emotional ist der Job leichter, wenn man nicht so nah am Mensch arbeitet wie die klassische Pflege.
    Wie also läuft so ein typischer Tag bei euch ab? Was sind die Aufgaben der beiden OTAs bei jeder Operation? Wie viel Druck verspürt ihr in der hochtechnischen, schnelllebigen Umgebung? Bei den BG Kliniken geht's ja auch darum, die Leute schnell wieder arbeitsfit zu machen. Und wie oft seht ihr eure Patient:innen dann doch noch mal wieder?

    Wir waren beide höchst fasziniert vom Mikrokosmos OP und angetan von den beiden wiederum sehr sympathischen Expert:innen! Lasst euch mitreißen, einschalten, durchhören!

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    Diese Folge ist eine Kooperation mit dem BG Klinikum Bergmannstrost Halle. Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit!

  • Gas geben mit der Musikkarriere oder weiter Vollzeit pflegen und die Musik ein Hobby bleiben lassen - Roman stand viele Jahre lang vor dieser Entscheidung. Welchen Weg er gegangen ist und was andere Pflegende daraus lernen können, bespricht er mit uns diese Woche im zwischenschich-Podcast.
    Litti und Roman haben sich schon vor Jahren im Dienst kennengelernt und wir sind immer fasziniert davon, wenn Pflegende eine weitere große Leidenschaft (Achtung!) pflegen, die so gar nichts mit Medizin zu hat. "Es gibt 'n großen Unterschied, ob nachts in der Klinik arbeitet oder im Club", sagt Roman, irgendwann habe er die medizinischen Nachtdienste aufgegeben. Die Pflege runterfahren sei aber schwierig, "wenn du nur fünf Tage im Monat am Bett arbeitest, hast du ständig das Gefühl, du hast irgendwas vergessen." Wie Roman zur Profession Pflege und zur Religion Musik gefunden hat; wie er sich letztendlich entschieden hat, welchen Weg er gehen will; und ob er manchmal wehmütig wird, weil er die andere Seite vermisst.
    Nicht nur, wenn ihr auch an diesem Scheideweg steht, wird euch diese Folge sicher bereichern! Einschaltbefehl!

  • Wie peinlich berührt sind die Patienten, Ria, wenn du sie das erste Mal untersuchst? Und hast du, Robert, es als Mann leichter? Ärztin Ria und Pfleger Robert arbeiten beide in der Urologie. Wir haben sie diese Woche zu uns ins zwischenschicht-Studio eingeladen, um mit ihnen sehr direkt und offen über eine Disziplin zu diskutieren, über die man selten spricht. Als Männer über 45 gibt's für uns sowieso keine Ausrede mehr, uns nicht damit zu befassen, oder?
    Eher berüchtigt als reine Herrenmedizin, betrifft die Uro alle Geschlechter. "Das ist ein relativ handwerkliches, kleines Feld", sagt Robert, in dem auch mit viel Empathie viel bei den Patient:innen erreicht werden kann. Wie Ria und Robert mit Patient:innen kommunizieren, um die Scham zu brechen? Wie es sich in der Disziplin arbeitet, Litti hat oft 'Fließband' erlebt? Wieso Männer und alle mit Penis - so Ria - viel mehr über selbigen und Anhängsel untereinander sprechen sollten. Und wie Robert jetzt doch das Krankenhaus verlässt.

    Wie immer könnt ihr euch auf die zwischenschicht verlassen, jeden Aspekt der Pflege zu beleuchten - und wir versprechen euch, die Folge macht Bock auf Uro!

  • "Ich wollte mehr verstehen, was ich da eigentlich mache". Jasmin hat's geschafft. Mit viel Biss und Überzeugung hat sie sich von der Pflegehelferin zur Pflegefachassistenz weitergebildet. Kurz vor ihrer Prüfung besucht sie uns im zwischenschicht-Studio. Und wir lernen endlich mehr über die Disziplin, die in Zukunft im Pflegealltag noch wichtiger wird.
    Die Pflege spezialisiert und professionalisiert sich immer mehr - wir wollen verstehen, wie Pflegefachkräfte und Pflegefachassistenzen produktiv zusammenarbeiten. Jasmin ist in der Altenpflege und wollte sich dort noch mehr einbringen. "Individualität ist meine Stärke. In jedes Zimmer 'reinzugehen und zu wissen: Der mag das so oder der isst sein Brot so." Wie kann die Pflegekraft dann deine Kompetenz am besten nutzen, will Litti wissen, Pflegefachassistent:innen sollen ja nicht als "billige Waschhilfe" eingesetzt werden. Was darfst du, Jasmin, und was nicht? Und was rätst du anderen Leuten, die sich für die Ausbildung interessieren, aber Zweifel haben, ob sie es schaffen? Außerdem kontrovers diskutiert: Wie alt will man eigentlich heutzutage werden?

    Eine echte Mutmachfolge - für Weiterbildungswillige und alle, die die zukünftigen Kolleg:innen kennenlernen wollen!

  • "Ich bin auch sehr, sehr stolz auf den Beruf". Genau diesen Stolz gibt Dozentin Francis ihren Auszubildenden täglich mit. Selbstbewusstsein, trotz widriger Umstände, und ein Bewusstsein für die Bedeutung des Berufs sind für sie und Schulleiterin Manja zentrale Lerninhalte, nicht nur das reine Fachliche. Sie kommen beide aus der Vitanas Akademie diese Woche zu uns in den Podcast und sprechen darüber, wieso es eben nicht falsch ist, den Azubis "den Boden vor ihren Füßen mit Gold aufzuwiegen".
    Aber was heißt das ganz konkret im Schulalltag? Wie bekommt man junge Leute motiviert, wenn der eklige Leistungsdruck von früher nicht mehr da ist? Was sind die Erwartungen der viel besprochenen Gen Z? Wie geht ihr mit Feedback um, auch sehr direktem? Und was reizt euch persönlich am Thema Ausbildung?

    Manja und Francis gehören zu einer neuen Generation Ausbilderinnen, vor der wir als Gen X-er manchmal noch ungläubig - und vielleicht auch ein bisschen neidisch - stehen. Umso spannender ist es für uns, solche Gespräche über den kompletten Wandel der Pflegeausbildung zu führen. Einschaltbefehl!

  • "Ich möchte hier keine Karriere machen, ich mach das aus Überzeugung!" Rebeccas Ansage, bevor sie den Job als Stationsleitung übernahm, war klar. Und auch Sven, ihr Stellvertreter ist Idealist - dabei hatte er eigentlich nie Lust auf eine Führungsrolle, "tu' ich mir nicht an." Erst, als er merkte, dass er damit aber was verändern kann, entschied er sich um. Beide wurden von ihrem eigenen Team ins Rennen geschickt, zu einer Zeit, als die Führung in der Station komplett brach lag.

    Diese Woche sprechen Litti und Ollschgich mit Rebecca und Sven über ihren ziemlich ungewöhnlichen Ansatz, eine Station zu leiten. Wie habt ihr der Teppichetage klar gemacht, was eure Bedingungen sind? Und wird das eingehalten? Wie habt ihr den Spirit im Team wieder aufgebaut? Wie geht ihr mit direkter Kritik von den Mitarbeitenden um? Und, mal ehrlich: Habt ihr wirklich Bock auf die 12 Stunden-Tage?

    Ein faszinierend ehrliches Gespräch mit einem krassen Blick hinter die Kulissen und zwei unkonventionellen Leitungen, die wohl doch für den Job gemacht sind. Reinhören, durchhören

  • "Ich stand da als Auszubildende im dritten Ausbildungsjahr allein in so 'nem Zimmer!" Peggys ersten Tag auf einer Intensivstation kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Sie wurde in der Wendezeit (damals noch) Krankenschwester und ist heute Pflegedirektorin im Klinikum Neukölln. Ausbildung ist nie easy, aber hat sich in den letzten 35, sogar zehn Jahren krass gewandelt. Früher hands on ins kalte Wasser, oft auch mit hohem Druck, werden Auszubildende heute mitgenommen, aufgefangen und gefördert.

    Diese Woche sprechen wir mit Peggy und Steffi, zentraler Praxisanleiterin im selben Haus, über die massive Herausforderung, die Ausbildung in so einer großen und vielseitigen Einrichtung zu koordinieren - und v.a. auf einem hohen, modernen Niveau zu halten. An die 1000 Auszubildende (intern und extern) sind jährlich da - wie managed man die? Und lässt niemanden zurück? Was ist heute in der Ausbildung anders - und wieso ist das gut? Handelt die Generation Z das Thema Work-Life-Balance besser als die Älteren? Und muss man in der Pflege eigentlich immer wieder zum Auszubildenden werden?

    Peggy und Steffi haben mit uns ein unglaublich produktives Gespräch geführt, das einfach mal auch den großen Rundumschlag macht. Einschaltbefehl!

  • "Wir sehen uns als die Radikaleren an" - So beschreibt Gast Jessi das Verhältnis zum Berufsverband. "Wir" ist der von ihr mitgegründete Verein Zukunftsfeste Pflege aus Mecklenburg-Vorpommern. Der, so heißt es, setzt sich dafür ein, "das Bewusstsein über die gravierenden Auswirkungen eines unzureichenden Gesundheits- und Pflegesystems zu schärfen." In der Bevölkerung nehme man Pflege selbstverständlich hin, "funktioniert schon irgendwie" und dabei besteht große Gefahr, dass es eben nicht mehr funktioniert. Da darf man schon auch mal undiplomatischer in Tonfall und Forderungen werden.

    Zusammen mit ihrem Co-Vorsitzenden Micha ist Jessi diese Woche am zwischenschicht-Tisch. Beide sind Unternehmer:innen im Bereich der ambulanten Pflege und stellen sich täglich der schwierigen Versorgung im Flächenland MV (tägliche Fahrt von 500-600 km). Mit dem Verein soll die Pflege und die Versorgung in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken. Was sind konkret eure Forderungen?, wollen wir wissen. Aber auch: Wie macht man als Verein mit einem so wichtigen, aber nicht reißerischen Thema auf sich aufmerksam? Macht man sich da auch mal unbeliebt? Und wie findet ihr zwischen Unternehmen und Verein noch Zeit für die Familie?

    Ein interessantes Projekt von zwei Gründer:innen, das vielleicht auch zu Nachmachen inspiriert. Einschaltbefehl!

  • "Nur weil ich jetzt ins Krankenhaus komme, geb' ich meine Libido ja nicht beim Pförtner ab!", fasst es Pflegepädagoge Dean präzise zusammen. Jede Pflegerin und jeder Pfleger hat wahrscheinlich schon Erfahrung mit der Sexualität eines Patienten gemacht. Aber weiß jede und jeder, wie man damit umgehen kann?

    Sexualität ist ein grundlegender Baustein des Lebens und wer ganzheitliche Pflege machen will, sollte sich auch mit einer Strategie wappnen, wie dieser Aspekt der Patientenversorgung gehandelt werden kann. Gerade auch bei älteren Patient:innen.
    Wir haben uns riesig auf dieses zu Unrecht kontroverse Thema gefreut und uns mit zwei tollen Expert:innen im “Hallo Behring” Pop-up Store zusammengesetzt: Wiebke, Chefärztin der Geriatrie im Klinikum Emil von Behring und Dean, Pflegepädagoge (ein zwischenschicht-Stammgast!). Dean will seine Schüler:innen viel stärker für dieses Thema sensibilisieren, Wiebke setzt sich dafür ein, besonders im Bereich der Geriatrie ein besseres Verständnis für dieses Grundbedürfnis zu schaffen. Gerade im Bereich Alter und schwere Krankheit sei Sexualität immer noch ein Tabuthema und es müssten dafür Schutzräume (metaphorisch und real) geschaffen werden. 

    Aber wie kann das konkret aussehen? Welche Maßnahmen sind auf der Station sinnvoll? Wie geht Dean dieses für viele unangenehme Thema im Unterricht an? Und wie kann sich wiederum die Pflege auch vor Grenzüberschreitungen schützen? 

    Wir versprechen euch eine sensationelle Folge zu einem zu oft totgeschwiegenen Thema, aus der ihr wahnsinnig viel mitnehmen werdet. Reinhören, durchhören!

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    Diese Folge ist eine Kooperation mit dem Klinikum Emil von Behring und Helios. Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit.

  • "Alle Menschen gleich behandeln" gehört natürlich zum Ehrenkodex der Pflege, sagt Litti. Egal, wer vor einem liegt - der Mensch hat ein Anrecht auf die bestmögliche Betreuung. Nur wie steht's um die Akzeptanz gegenüber Menschen aus LGTBQIA+-Gruppen - und zwar innerhalb und außerhalb des Pflegekontexts? Sind wir da wirklich schon so weit, wie wir denken? Oder vielleicht grade auf dem Rückweg, wie in anderen Ländern aktuell?
    Wir sind ganz ehrlich: Dieses Thema ist ein heißes Eisen, das immer zwischen Litti und Ollschgich für Diskussionen sorgt. Diese Woche haben wir deswegen Robert, Pfleger, selbst schwul eingeladen, der sich privat für mehr Verständnis für die Belange nicht heteronormativer Gruppen einsetzt. V.a. aber auch für eine gute Diskussionskultur.
    Genau das machen wir diesmal: wieder mehr miteinander reden! Einschaltbefehl!

  • Nervt Digitalisierung in der Pflege? Neue Apps, Benutzungszwang, nicht praxisnah? Oder kann sie auch Spaß machen und das Leben so viel leichter? Laura und Jonas sind das Drehkreuz, wo Pflege und Digitalisierung sich treffen.
    Sie stellvertretende Stationsleitung im Unfallkrankenhaus Berlin, er Gründer einer Software-Firma. Zusammen entwickeln sie im dritten Jahr eine App zur Einarbeitung für neue Mitarbeitende. Der Care Compass soll das Schweizer Taschenmesser für die Pflege sein, sagt Jonas. "Der Beruf ist sehr anspruchsvoll, Geräte, Leitlinien, Ansprüche der Kollegen, dem möchte man gerecht werden", sagt Laura und dabei helfe die App.

    Aber wie wird sichergestellt, dass die App auch wirklich für den Pflegealltag funktioniert? Verstehen die IT-Nerds, was die Pflege will und braucht? Und läuft jetzt auf der Station jeder mit einem Tablet rum? Wie viel K.I. ist bei euch dabei und wie verlässlich ist sie im hochsensiblen medizinischen Bereich? Und wie kommt die Generation 60+ mit der App klar?

    Wir schauen diese Woche auf ein gelungenes Beispiel für Digitalisierung - und lassen trotzdem die Probleme nicht unausgesprochen. Weil wir bei der zwischenschicht wissen wollen, wie die Zukunft der Pflege aussehen wird. Einschaltbefehl!

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    Diese Folge ist eine Kooperation mit den BG Kliniken und dem Unfallkrankenhaus Berlin. Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit!

  • Wo hört Pflege auf, wo fängt Freundschaft an? Die emotionale Distanz zu Patientinnen und Patienten gehört zum Berufsalltag der Pflege - ganz ehrlich, ohne sie könnten die meisten von uns den Job gar nicht machen. Was aber, wenn doch mal ein Mensch "hängen bleibt", den man auch nach der Station ins Herz schließt? Bei unseren Gästen diese Woche, Claudia und Steven, ist das passiert - und das unter den widrigsten Umständen.

    Litti und Ollschgich haben die beiden auf die zwischenschicht-Couch eingeladen. Steven ist Pfleger auf der Palliativstation, auf der Claudias Mann Thomas seine letzten Lebenswochen verbracht hat. Bis heute sind Pfleger und Angehörige in Kontakt und sehen sich zu wichtigen Anlässen. Aber wie hat sich das ergeben? Muss man auf einer so intensiven Station wie der Palliativ erst recht klar distanzieren? Oder weichen dort die Grenzen viel eher auf? Darf man als Pflegekraft trauern? Bei welchem Verhalten v on Angehörigen zieht Steven immer den Schlussstrich? Und wie hat Claudia das eigentlich erlebt?

    Ein tiefgehendes Gespräch über Trauer, Berufsverständnis und ungewöhnliche Freundschaften. Wir sind gespannt, wie ihr das seht - Einschaltbefehl!

  • "Aber ja, es ist klar, du könntest dein Leben verlieren", resümiert unser Gast diese Woche fast nüchtern. Mike ist Arzt und arbeitet bei der Hilfsorganisation Cadus regelmäßig in Krisen-, v.a. Kriegsgebieten. "Das ist 'ne Gewohnheitssache. Wenn man am Anfang keine Angst hat, stimmt was nicht. Aber wenn man einmal im Kontext ist, dann gewöhnt man sich sehr schnell dran."

    Die Krisen in der Welt kochen gerade wieder überall hoch - Mike war selbst schon in Gaza und der Ukraine - und wir können uns eigentlich nicht vorstellen, dass man sich daran, v.a. vor Ort, gewöhnen kann. Mike ist gerade wieder länger im großen Krankenhaus in der Mitte der Stadt und wir haben ihn zu uns eingeladen, damit er uns genau das mal genauer erklärt.

    Wie hilfst du vor Ort (Stichwort: vertikale Hilfe vermeiden)? Wie schaffst du es, dich sicher zu fühlen (Spoiler: Waffe hilft nicht)? Und was treibt dich überhaupt an? ("Da gibt's auch 'ne egoistische Komponente und das wird nicht oft zugegeben")? Und wieso ist er jetzt doch wieder im ruhigen Deutschland?

    Mike hat einen erfrischend ehrlichen und reflektierten Blick auf die Auslandshilfe. Wir diskutieren mit ihm recht direkt nicht nur Krieg und Frieden, sondern auch etwas, das uns in der Pflege sowieso immer vorantreibt: das Helfenwollen. Reinhören, durchhören!

  • "Ich möchte davor warnen zu sagen: Die Notaufnahme ist nur für ganz schlimme Sachen da" - Markus, Leiter des Notfallzentrums im Klinikum Emil von Behring, verurteilt niemanden, der mit dem berühmten eingewachsenen Zehennagel in die Notaufnahme kommt. Von der aktuellen Diskussion um den 'Missbrauch' der Notfallmedizin halte er nichts.
    Aber was macht das mit der Arbeit auf dieser besonderen Station?
    Lena, Pflegerin in derselben Abteilung, und er sprechen mit uns im zwischenschicht Podcast über ihre Arbeit in wohl einer der polarisierendsten Stationen im Krankenhaus: Entweder man liebt die Versorgung von Notfällen - oder halt gar nicht. Lena merkte schon in der Ausbildung, dass ihr die Action und die nötige Selbstorganisation gefällt - auch wenn wenig konventionelle Pflege stattfindet.
    Litti und Ollschgich diskutieren diese Woche mit den beiden über Egos und Hierarchien im hektischen Arbeitsalltag, den psychologischen Umgang mit den oft heftigen Verletzungen und wie der Pflegemangel dort gehandelt wird.
    Wir mochten den Austausch mit den zwei entspannten und sympathischen Fachkräften über ihre meistens nicht entspannte Disziplin sehr - und ihr werdet es auch. Einschaltbefehl!


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    Diese Folge ist eine Kooperation mit dem Klinikum Emil von Behring und Helios. Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit.

  • "Ich hab zwei Kinder zuhause, ich bin Familienvater und wenn jetzt Kinder in dem Alter betroffen sind, dann geht mir das sehr nah". Philipp ist gelernter Pfleger, studierter Psychologe und leitet beim Technischen Hilfswerk ein Kriseninterventionsteam. Und trotzdem ist er nicht gefeit davor, sich unter Umständen auch aus Situationen zurückziehen zu müssen, um sich emotional zu schützen.

    "Manchmal hat man auch mit Undankbarkeit zu tun, aber grundsätzlich ist meine Motivation, ähnlich wie in der Pflege, ganz groß, den Menschen zu helfen" - Diese Woche spricht er mit Litti und Ollschgich in der neuen zwischenschicht darüber, wie er von seiner Pflegeausbildung schließlich beim Ehrenamt landete und was das THW eigentlich genau macht. Wusstet ihr's? Dabei sprechen wir nicht nur über die tollen großen Maschinen, sondern v.a. auch über die emotionalen Aspekte der Arbeit (Stichwort z.B. Flut im Ahrtal) und wie Philipp sich um seine Kamerad:innen kümmert. Außerdem wollen wir wissen, wie eigentlich der Frauenanteil dort ist und ob er sich manchmal trotz schweren Geräts auch machtlos fühlt.

    Ein offener Blick mit Pflegebrille hinter die soften Aspekte des Katastrophenschutzes - und ein bisschen über Technik erfahren wir auch! Einschaltbefehl!

  • Politik anders machen - das versprechen viele. Bei Stella, Pflegende und neuerdings Die Linke-Kandidatin für den Bundestag für Berlin-Mitte trifft das auch mal zu. Sie möchte direkt aus der Praxis, bei ihr die Notaufnahme, in die Politik und dort sinnvolle Politik für die Pflege und fürs gesamte Gesundheitswesen machen.
    Doch wie geht das und geht das einfach so reibungslos, wollen wir diese Woche im zwischenschicht Podcast von ihr wissen. Der Pflegejob ist ja schon hart genug, jetzt noch eine Politkarriere dazu? "Wie leiert man so'ne Nummer an?", fragt Ollschgich, "das kollidiert ja mit deiner Tätigkeit an sich". Litti fragt sich, was Stella erreichen will, v.a. auch für die Pflege.
    Wie sie den Wahlkampf finanziert, wie es überhaupt dazu gekommen ist und warum es aus ihrer Sicht ist, dass auch Nicht-Anzugträger in der deutschen Volksvertretung sitzen ("Ich fänd's schön, da meinen praktischen Senf mit hineinzuwerfen", sagt sie) erfahrt ihr in der neuen Folge. Außerdem: an wie vielen tausenden Haustüren sie schon geklingelt und wie viele Leute eigentlich tatsächlich aufmachen.
    Ein ehrlicher Einblick ins heiße Pflaster Wahlkampf, von einer, die kommt, um es aufzumischen! Einschaltbefehl!

  • Stellt euch vor, ihr gönnt euch einen Nachmittag im Shoppingcenter, Kaffeetrinken, Klamotten anprobieren, Technik testen und - für 'nen neuen Job bewerben. Äh, was? So haben wir auch reagiert, als wir zum ersten Mal den Pop Up-Store des Klinikums Emil von Behring in Berlin-Steglitz besucht haben. Der sitzt perfekt eingebettet in der Mall "Das Schloss" und lädt die Steglitzer:innen zum Besuch ein. Und ein Podcast lässt sich dort auch hervorragend aufnehmen. Wir haben uns also da mit Pflegedirektorin Barbara und der stellvertretenden pflegerischen Leitung der Kardiologie Frederike getroffen, um mit ihnen über ihr Kiezkrankenhaus zu sprechen.

    "Wir haben immer innovative Ideen gehabt, im Recruiting der Pflege. Jetzt wollten wir nochmal eins draufsetzen und zu den Bewerbern und in die Bevölkerung kommen", sagt Barbara. Und das Konzept geht auf, die Bewerbungen kommen. Aber ist der Umgang im Emil-von-Behring wirklich so "locker-flockig" wie der Store suggeriert, will Ollschgich wissen... "Das Alte, das Militärische, das Hochhierarchische, nee, das gibt's bei uns definitiv nicht!", betont Frederike. Als Kiezkrankenhaus habe man auch zu seinen Patient:innen eine enge, jahrelange Bindung.

    Ob den älteren Mitarbeitenden das nicht zu modern ist, wie das Haus mit Personalmangel generell umgeht und wie und ob Pflegende in Stresszeiten unterstützt werden, hört ihr - live aus der Mall - in der neuen zwischenschicht.

    Kommt unbedingt vorbei, wenn wir wieder dort aufzeichnen:

    Freitag, 14.02., 13-15 Uhr

    Freitag, 21.03., 17-19 Uhr

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    Diese Folge ist eine Kooperation mit dem Klinikum Emil von Behring und Helios. Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit!

  • "Es ist schon ein krasser Cut, dass du von 'ner Neugeborenenstation zur 70 Plus-Station bist. Why?”, fragt Ollschgich Pflegeexpertin Marie. Sie und Kollegin Ann-Kristin arbeiten am Ida Wolff-Krankenhaus in Berlin-Neukölln. Ihre Antwort ist klar: "Grundsätzlich macht mir die Arbeit mit älteren Menschen viel mehr Freude!"
    Als Pflegeexpertinnen, neu geschaffene Stellen, die die Wissenschaft in die Praxis bringen, ist für Marie und Ann-Kristin klar: Geriatrie bedeutet, Pflege so praktizieren zu können, wie man sie in der Ausbildung gelernt hat. Patient:innen (re-)aktivieren, sich Zeit nehmen für Erfolge, auf die Erkrankten eingehen können. Ein simples, aber prägnantes Beispiel: gemeinsame Mahlzeiten.

    "Gerade bei älteren Menschen ist mir persönlich aufgefallen: Thema Einsamkeit, also viele sitzen zu Hause, essen ihre Mahlzeiten alleine oder essen dann halt auch nicht". Also werden Mahlzeiten gemeinsam eingenommen und nicht einfach, wie auf vielen Stationen gezwungenermaßen, Menschen verpflegt.

    Wie die Möglichkeiten sind, auch mit multimorbiden Patient:innen umzugehen, wieso der Tod auf der Geriatrie gar nicht zentral ist und wie oft das Ziel "nach Hause entlassen" erreicht wird - erfahrt ihr in der neuen zwischenschicht. Forever young - Wir versprechen euch einen neuen Blick auf die Geriatrie!

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    Diese Folge ist eine Kooperation mit Vivantes und dem Ida Wolff-Krankenhaus. Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit!