Avsnitt

  • Mein heutiger Gast ist Sebastian Gutknecht. Sebastian ist Direktor der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) und damit Leiter einer Behörde, die für die Förderung, die Durchsetzung und nicht zuletzt auch für die Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes in Deutschland zuständig ist. Er hat also gar nicht direkt mit der Produktion von Kindermedienangeboten zu tun, kennt sich als Jurist dafür aber sehr gut mit den gesetzlichen Grundlagen für die Mediennutzung junger Menschen aus – und diese Expertise ist für das Thema der heutigen Folge überaus hilfreich.

    Bestimmt habt ihr es auch mitbekommen: Ende letzten Jahres hat die australische Regierung ein Gesetz verabschiedet, dass Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren den Zugang zu Sozialen Medien zukünftig verbieten soll. Hintergrund für diese Entscheidung ist die wachsende Sorge um die Sicherheit und die psychische Gesundheit junger Menschen. Denn neben vielen Möglichkeiten zu Austausch, Kommunikation und Kreativität, heizen Soziale Medien nachweislich auch polarisierende Debattenkulturen an. Sie tragen zur Verbreitung von Fake-News bei, befördern Phänomene wie Cyber-Mobbing oder Cyber-Grooming und können im schlimmsten Fall auch Suchtpotential entfalten. Kein Wunder also, dass nach der Entscheidung in Australien auch bei uns in Deutschland eine Debatte darüber in Gang kam, ob so ein Gesetz nicht auch hier sinnvoll sein könnte. Als Direktor der BzKJ hat sich Sebastian sehr schnell öffentlich zu dieser Frage positioniert und gesagt, dass er das völlige Verbot von Social Media für unter 16-Jährige für „zu weitgehend“ hält. Warum er sich so positioniert hat, welche gesetzlichen Grundlagen schon heute in Deutschland bzw. in Europa gelten, welche Handlungsmöglichkeiten sie der BzKJ geben und wie die jüngste Entscheidung des Meta-Konzerns, die Faktenchecks bei Facebook und Instagram in den USA zukünftig einzustellen, die Debatte ganz aktuell beeinflussen – all das erfahrt ihr in dieser Folge mit Sebastian Gutknecht von der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz.

  • Mein heutiger Gast ist Sarah Ziegler. Sarah ist nicht nur Redakteurin beim Kinderhörfunk des WDR, sondern seit vielen Jahren auch als Autorin und Moderatorin für das Programm tätig. Sie kennt das Hörfunkangebot für Kinder also aus ganz unterschiedlichen Rollen.

    Früher hat die Kinderhörfunkredaktion im WDR mehr oder weniger autark gearbeitet. Vor wenigen Jahren wuchs das Radioprogramm für Kinder dann aber mit dem Fernsehprogramm für Kinder zusammen. Das Kinderradio und die Sendung mit der Maus wurden unter einem gemeinsamen Markennamen gebündelt und seitdem gibt es im WDR das Maus-Radio. Ausgerechnet das Kinderprogramm hat also eine Blaupause für die Schaffung sinnvoller Synergien und crossmedialer Strukturen innerhalb eines der größten Medienhäuser Europas geliefert. Die Arbeit der Kinderhörfunk-Redaktion ist aber auch in vielen anderen Bereichen vorbildlich. Ich persönlich kann und ich will auch gar nicht verleugnen, dass ich ein großer Fan von diesem Programm bin und auch Sarah ist diesbezüglich eine echte Überzeugungstäterin. Kein Wunder also, dass im Austausch mit ihr vor allem die Potentiale des Kinderradios zur Sprache kamen: Wie Partizipation von Kindern gelingen kann, warum man ihnen herausfordernde und komplexe Themen nicht vorenthalten sollte, wie man diese Themen trotzdem kindgerecht aufarbeiten kann und warum das Radio – allen technischen Innovationen zum Trotz – ein nicht totzukriegendes Medium ist, all das erfahrt ihr in dieser Folge mit Sarah Ziegler vom Maus-Radio des WDR. Viel Spaß!

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  • Mein heutiger Gast ist Ferdinand Lutz. Als Comiczeichner beschäftigt sich Ferdinand mit einer sehr besonderen, oft aber leider auch viel zu wenig sichtbaren Sparte von Kinderkultur. Schon in seiner Kindheit hat Ferdinand die Faszination für das Zeichnen gepackt, doch erst viele Jahre später hat er den Entschluss gefasst, das Comiczeichnen auch zu seinem Beruf zu machen. Eine gute Entscheidung, denn mit ihm wird die Comicwelt um einen überaus engagierten Kreativtäter bereichert.

    Angefangen hat seine Karriere als Szenarist für Käpt’n Blaubär-Geschichten. Die Comic-Serie Q-R-T im Kindernachrichten-Magazin Dein SPIEGEL war schließlich Ferdinands Sprungbrett in das Leben als professioneller Zeichner. Als Co-Herausgeber des Kindercomic-Magazins Polle, das in seinem eigenen Verlag erscheint, kennt sich Ferdinand aber auch bestens mit der Entstehung, der Entwicklung und den Besonderheiten des Kindercomics aus und ist gut mit der Szene vernetzt. Kein Wunder also, dass er viel über Comics erzählen kann und auch erzählt hat. Ich hab mich von Ferdinands Begeisterung für das Thema regelrecht mitreißen lassen und die Uhr dabei zeitweilig aus dem Blick verloren. Dafür wurde ich aber auch mit vielen aufschlussreichen Einblicken in ein für mich größtenteils unbekanntes Universum belohnt und war erstaunt darüber, wie viele spannende Verknüpfungen und Verbindungen zwischen dem Medium Comic und anderen Kindermediensparten sichtbar wurden.

  • Mein heutiger Gast ist Reinhold Schöffel. Seit mehr als 30 Jahren ist Reinhold inzwischen als Geschäftsführer des Bundesverband Jugend und Film (BJF) tätig und hat in dieser Rolle die Filmkultur für Kinder und Jugendliche in besonderer Weise geprägt. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist nämlich die BJF-Clubfilmothek, in der vom Blockbuster bis zum kleinen Independent-Streifen rund 500 Filmtitel für die nicht-gewerbliche Filmarbeit angeboten werden. Falls ihr also mal Lust habt, eine öffentliche Filmvorführung für Kinder und Jugendliche in einem Jugendzentrum, in einer Schule, einem kommunalen Kino oder an irgendeinem anderen ausgefallenen Ort realisieren zu wollen und in diesem Rahmen nicht irgendeinen belanglosen Quatsch zeigen möchtet, dann seid ihr bei Reinhold und dem BJF genau an der richtigen Adresse.

    Doch nicht nur mit dem Angebot der Clubfilmothek, sondern auch mit vielen anderen Projekten, trägt der BJF schon seit 1970 zur Demokratisierung von Filmkultur bei. Und wie ihr im Gespräch mit Reinhold feststellen werdet, gibt es ein paar spannende Parallelen zwischen seinem persönlichen Werdegang und der Entwicklung des Hauses. Hervorgegangen aus der Bewegung der Jugendfilmclubs, verdankt der BJF die enge Verbindung zwischen filmkultureller Arbeit und politischem Engagement nicht zuletzt sicher auch der politisierten Haltung von Reinhold selbst. Welche Kraft besondere Filme entfalten können, wie sich die Arbeit des BJF in den letzten Jahrzehnten verändert hat und warum sie heute vielleicht wichtiger ist denn je: All das erfahrt ihr im Gespräch mit Reinhold Schöffel vom Bundesverband Jugend und Film. Viel Spaß!

  • Für die inzwischen 33. Ausgabe dieses Formats habe ich mir passenderweise gleich drei Gesprächspartner*innen eingeladen. Gemeinsam mit Petra Rockenfeller, Philipp Budweg und Margret Albers spreche ich über den zur Zeit auf Hochtouren laufenden Reformprozess für die Filmförderung des Bundes. Das klingt erstmal nicht unbedingt nach einem spannenden Kindermedien-Thema, doch bei näherer Betrachtung zeigt sich das genaue Gegenteil. Denn ohne ein gut aufgestelltes Filmförderungssystem wäre es unter anderem auch um den deutschen Kinderfilm schlecht bestellt. Margret, Petra und Philipp beobachten den aktuell laufenden Reformprozess zwar aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Allen drei gemeinsam ist aber ihr Engagement und ihre Leidenschaft für eine vielfältige und qualitativ hochwertige Kinderfilmkultur – und genau die steht im Reformprozess gerade auf dem Spiel.

    Im Vergleich zu den Themen, über die in diesem Format sonst gesprochen wird, ist das Thema Filmförderung vergleichsweise abstrakt – unter anderem deshalb ist diese Folge auch etwas länger geworden. Exemplarisch zeigt das Gespräch aber eben auch, dass der Erhalt vielfältiger, werteorientierter und qualitätsbewusster Kindermedien eben kein Kinderkram, sondern ganz im Gegenteil eine hochpolitische Angelegenheit ist, der wir uns als Erwachsene - stellvertretend für die jüngste Generation - mit Engagement, Haltung und Überzeugungskraft zu widmen haben. Und genau das tun Margret Albers, Petra Rockenfeller und Phillip Budweg. Ich wünsche euch anregende Erkenntnisse beim Gespräch über die Reform der Filmförderung des Bundes und ihre möglichen Folgen für die Kinderfilmkultur in Deutschland.

  • Mein heutiger Gast ist Tobias Krell. Als „Lehrer der Nation“ hat die Süddeutsche Zeitung Tobias einmal bezeichnet – und das aus gutem Grund. Denn in seinem Fernsehformat „Checker Tobi“ beantwortet er Kindern seit mehr als zehn Jahren die großen und kleinen Fragen des Lebens. Sein Film „Checker Tobi und das Geheimnis der fliegenden Flüsse“ war 2023 für den Deutschen Filmpreis nominiert und zählte zu den erfolgreichsten Kinoproduktionen des vergangenen Jahres. Als Co-Programmleiter des Cinekindl – der Sektion für das junge Publikum beim Filmfest München, das in wenigen Tagen wieder beginnen wird – hat Tobias aber auch einen ziemlich guten Überblick über das internationale Kinderfilmangebot. Er kennt sich also sowohl vor als auch hinter der Kamera mit Medienangeboten für Kinder aus und hat dementsprechend viel darüber zu erzählen.

    Normalerweise ist es Tobias, der als Reporter anderen Leuten neugierige Fragen stellt, doch für diesen Podcast durfte ich ihn nun mit Fragen löchern: Wie wurde er überhaupt zu „Checker Tobi“? Welche Zutaten machen den Erfolg des Formats aus? Und wie beeinflusst seine Arbeit für‘s Fernsehen seine Rolle als Programmleiter eines Filmfestivals für Kinder? Wir sprechen über die vielbeschworene Authentizität im Kinderfernsehen, über gut gesetzte Überforderungen, den Mainstream-Begriff, den politischen Anspruch seiner Arbeit und die oft mangelnde Wertschätzung von Medienangeboten für Kinder. Ob er sich allerdings auch selbst als Lehrer der Nation versteht? Das alles und manches mehr erfahrt ihr in dieser Folge.

  • Mein heutiger Gast ist Susanne Risch. Seit 25 Jahren arbeitet Susanne für das Wirtschaftsmagazin „brand eins“, wo sie für das Corporate Publishing verantwortlich ist. Im letzten Jahr ist für sie aber noch eine neue Aufgabe hinzugekommen. Gemeinsam mit dem Carlsen-Verlag hat die brand eins Medien AG nämlich das erste Wirtschaftsmagazin für Kinder auf den Markt gebracht – und Susanne ist die Co-Chefredakteurin dieses Magazins. Es heißt "weil." und es ist ein Magazin übers Machen und Wollen, Tauschen und Haben, Verhandeln und Überzeugen, Kaufen und Verdienen, Gewinnen und Verlieren. So zumindest steht es auf der Website der Zeitschrift. Doch was heißt das genau?

    Im Gespräch mit Susanne wollte ich mehr darüber herausfinden, welcher Anspruch hinter "weil." steckt. Wie zum Beispiel definiert sie den Begriff Wirtschaft? Wie lassen sich wirtschaftliche Themen so aufbereiten, dass sie auch für Kinder interessant und verständlich sind? Und warum sollten sich Kinder überhaupt mit Wirtschaftsfragen beschäftigen? Susanne hat dazu eine sehr klare Haltung. Immer wieder kommt sie im Gespräch auf das Thema Selbstermächtigung zurück und verweist damit auf die Verantwortung von uns Erwachsenen, Kinder in ihren Lebenswelten zu empowern. Jenseits aller inhaltlichen Fragen ist die Geschichte von weil. aber auch eine Geschichte über die Wirkmächtigkeit gelungener Kooperationen. Denn erst die Zusammenarbeit zwischen „brand eins“ und dem Carlsen-Verlag machte es möglich, die seit vielen Jahren bestehende Idee zu diesem Magazin endlich in die Tat umzusetzen und so zum Beispiel auch Schulen und Lehrer*innen besser zu erreichen. Viel Spaß beim Hören!

  • Mein heutiger Gast ist die Kindermusikerin Sukini. Als Sookee hat sie mit ihrem queer-feministischen Rap über viele Jahre die deutsche, ziemlich männlich dominierte Hip Hop-Szene aufgemischt. Als Sukini tummelt sie sich nun in der nicht weniger männlich dominierten Kindermusikszene. Sie hat also den mutigen Schritt gewagt, sich mit ihren Erfahrungen aus dem professionellen Musikbusiness für Erwachsene bewusst der Zielgruppe Kinder zuzuwenden und so viel frischen Wind in die oft belächelte Kindermusikszene gebracht. „Schmetterlingskacke“ und „Da haben wir den Salat“ heißen ihre zwei bislang erschienenen Alben, auf denen Sukini sanft und doch mit klarer Haltung zu gesellschaftspolitischen Realitäten Position bezieht und so eher ungewöhnliche, bisweilen auch schwierige Themen im Kinderlied platziert.

    Schon früh hat Sukini ihr künstlerisches Handeln in politische Kontexte eingebunden, ganz egal ob es dabei um Gender, Feminismus, Sexismus, Anti-Rassismus oder auch Anti-Kapitalismus ging. Dass sie das nun auch als Kindermusikerin tut, mag erstmal überraschen, denn die meisten Menschen verbinden mit dem Kinderlied definitiv andere Themen. Gerade dieser vermeintliche Widerspruch macht ihre musikalische Arbeit für Kinder aber eben auch so interessant. Warum sich Sukini für diese künstlerische Weiterentwicklung entschieden hat, wo genau sie sich als Kindermusikerin positioniert, wie sie dabei auf ihr neues Umfeld blickt und was die Kindermusikszene von anderen Kultursparten wie zum Beispiel der Kinderliteratur lernen kann – all das war Thema unseres Gesprächs.

  • Mein heutiger Gast ist Jan von Holleben. Jan ist Fotograf und pendelt in dieser Rolle regelmäßig zwischen Berlin und Paris hin und her. Eigentlich wollte er nie Fotograf werden, doch seit ihm vor ziemlich genau 20 Jahren mit der Serie „Dreams of flying“ der große Durchbruch gelang, kann er sich vor Arbeit kaum noch retten. Er gestaltet Auftragsarbeiten für namhafte Unternehmen, Organisationen und Magazine, konzipiert aber auch eigene Ausstellungen und vor allem Fotobücher für Kinder. Denn sein Spezialgebiet ist die visuelle Darstellung von Kindheit. Inspiriert von der Spieltheorie, sprühen seine oft knallbunten Fotografien nur so vor kindlicher Fantasie und wecken auch bei Erwachsenen kindliche Erinnerungen. An mehr als 20 Fotobüchern hat Jan bereits mitgewirkt, um Themen wie Aufklärung, Scheidung, Religion oder auch Politik mit Kindern und für Kinder greifbar und verständlich zu machen. Im Sommer wird sein neues Kinderfotobuch „100mal Deutschland“ erscheinen, für das er sich gemeinsam mit 50 Kindern mit der Frage beschäftigt hat, was „typisch deutsch“ eigentlich bedeutet. Einmal mehr wird er darin zeigen, dass sich der nüchterne Blick auf die Realität und eine fantasievolle Bildsprache nicht ausschließen.

    Völlig zu Recht wurde Jan deshalb inzwischen mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet. Doch ausgerechnet den Deutschen Jugendfotopreis, den wir vom KJF gerade wieder ausschreiben und an dem auch Jan in seiner Jugend mehrfach teilgenommen hat, den hat er nie gewonnen. Zum Glück ist er nicht nachtragend und hat mir für dieses Format trotzdem geduldig und mit großer Offenheit Rede und Antwort gestanden. Viel Spaß beim Hören!

  • Mein heutiger Gast ist Leopold Grün. Seit ziemlich genau vier Jahren ist Leopold Geschäftsführer von Vision Kino, einer gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung der Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Eines der bekanntesten Projekte von Vision Kino sind die Schulkinowochen, ein bundesweit stattfindendes Filmfestival das die schulische Filmbildung in den Mittelpunkt rückt und vor allem Lehrerinnen und Lehrer mitsamt ihren Schüler*innen für den Kinofilm und den Kulturort Kino begeistern möchte. Jahr für Jahr lockt das Programm fast eine Million Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland in die Kinosäle. Doch trotz dieses Erfolgs steht die Arbeit von Vision Kino in Fachkreisen immer wieder auch in der Kritik. Denn die vielen Akteure und Förderer, die sich im Bereich Filmbildung engagieren, haben zum Teil sehr unterschiedliche Ansprüche und Erwartungshaltungen an Vision Kino. Denen gerecht zu werden, ist für Leopold und sein Team nicht immer leicht.

    Geboren und aufgewachsen in der DDR, hat Leopold einen spannenden Werdegang hinter sich, in dem sich seine Erfahrungen als Medienpädagoge, als Geschäftsführer der AG Verleih und als Dokumentarfilmer mischen. Als Geschäftsführer von Vision Kino hat er nun alle Hände voll zu tun, um die bestehenden Projekte zu modernisieren und das Haus auch strategisch weiterzuentwickeln – und genau das tut er auch mit viel Engagement. „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.“ Dieses Zitat von Helmut Schmidt kam mir während der Vorbereitung zu dieser Folge in den Sinn. Ob es sich entgegen seiner Haltung doch lohnt, Visionen für das Kino und für die Filmbildung zu entwickeln und wie genau diese aussehen könnten, das erfahrt ihr im Gespräch mit Leopold Grün von Vision Kino.

  • Mein heutiger Gast ist Markus Langer. Markus ist Chief Content Officer bei der Tonies® GmbH, einem Unternehmen, das den Audio-Markt für Kinder in den letzten Jahren ziemlich umgekrempelt hat. Ich unterstelle mal, dass die meisten von euch die kleinen Audio-Würfel mitsamt den dazugehörigen Figuren kennen, die es Kindern ermöglichen, sehr intuitiv und völlig selbstbestimmt Hörspiele, Hörbücher und Musik abspielen zu können. 2016 hatten die Unternehmensgründer Markus Stahl und Patrick Faßbender „die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt“, wie es Markus im Gespräch sagt. In gerade mal sieben Jahren haben sie ihr kleines Start-Up zu einem Global-Player gemacht. Allein in Deutschland verfügt heute rein statistisch jedes zweite Kind über eine Tonie-Box – und diese Entwicklung ist sicher nicht allein dem Schicksal zuzuschreiben.

    Es kommt eher selten vor, dass ich mich in diesem Podcast mit Vertreter*innen eines Wirtschaftsunternehmens unterhalte. Zu schnell ist man dabei dem Verdacht der Schleichwerbung ausgesetzt. Gleichzeitig ist es aber natürlich auch hochspannend, die Entwicklung und die Strategien eines Unternehmens wie der Tonies® GmbH kennenlernen zu können. Zu vielen Fragen hat mir Markus sehr offen Rede und Antwort gestanden und mir dabei interessante Einblicke in die Perspektive seines Unternehmens gegeben: Welches Problem sollte mit der Tonie-Box überhaupt gelöst werden? Welche Kriterien liegen den Audioinhalten zugrunde, die auf der Tonies-Plattform veröffentlicht werden? Welche Rolle spielt Kindermusik im Kontext von Audio-Content für Kinder? Und muss man als weltweit agierendes Unternehmen inhaltliche Ansprüche den wirtschaftlichen Interessen zwangsläufig unterordnen? Für mich zeigte sich im Gespräch mit Markus, dass es die Mischung aus Geschäftssinn, Professionalität und Leidenschaft ist, die den Erfolg der Tonies GmbH begründet. Gerade bei Medienangeboten für Kinder geht mit diesem Erfolg aber natürlich auch eine große Verantwortung einher. Ob und inwiefern Markus und seine Kolleg*innen dieser Verantwortung tatsächlich gerecht werden, das entscheidet ihr am besten selbst.

  • Mein heutiger Gast ist Bettina Buchler. Bettina ist die Direktorin der Deutschen Film und Medienbewertung (kurz FBW) in Wiesbaden. 1951 als die erste und damit älteste Institution der deutschen Filmförderung gegründet, begutachtet die FBW bis heute filmische Produktionen auf ihre Qualität und zeichnet herausragende Werke mit den Prädikaten „wertvoll" und „besonders wertvoll" aus. Bestimmt sind euch diese Gütesiegel schonmal auf einem Filmplakat oder irgendwo im Internet begegnet.

    Als Bettina vor inzwischen 15 Jahren die Leitung der FBW übernommen hat, hat sie das Profil des Hauses grundlegend modernisiert und konsequent weiterentwickelt. Vor allem im Kinder- und Jugendfilmbereich setzte sie gemeinsam mit ihrem Team neue inhaltliche Schwerpunkte. Aus dieser Dynamik heraus entstanden unter anderem die FBW-Jugend-Filmjurys, in denen Kinder und Jugendliche Filme für ein junges Publikum selbst bewerten. In elf verschiedenen Städten in ganz Deutschland sind diese Jurys inzwischen aktiv und haben bereits mehr als 400 Filme gesichtet. Ein tolles Partizipationsprojekt, zu dem sich natürlich jede Menge Fragen stellen: Wie kommen die FBW-Jurys zu ihren Bewertungen? Worin besteht der Unterschied zwischen einer Filmkritik und einer Filmempfehlung? Ist das Prädikat „besonders wertvoll“ gleichzusetzen mit „pädagogisch wertvoll“? Und warum liegen Bettina die Themen Filmbildung und Filmvermittlung überhaupt so sehr am Herzen? Antworten auf diese Fragen gibt's in dieser Folge - viel Spaß beim Hören!

  • Seit knapp einem Jahr ist Tanja Tlatlik die neue Leiterin von doxs! – dem Dokumentarfilmfestival für Kinder und Jugendliche in Duisburg. Hervorgegangen aus der Duisburger Filmwoche, ist doxs! in mehr als 20 Jahren längst zu einer festen Größe in der deutschen Festivallandschaft geworden. Für Tanja und ihr Team ist das allerdings kein Grund, entspannt die Hände in den Schoß zu legen. Ganz im Gegenteil! Noch immer fristet der Dokumentarfilm für Kinder nämlich ein überraschendes Nischendasein. Das hat zum einen damit zu tun, dass in Deutschland vergleichsweise wenig Dokumentarfilme für das junge Publikum realisiert werden, zum anderen aber auch damit, dass Kinder wie Erwachsene oft gar nicht wissen, wie vielfältig, spannend und unterhaltsam Dokumentarfilme für Kinder tatsächlich sind.

    Höchste Zeit also, dem Genre auch in diesem Podcast mehr Aufmerksamkeit zu schenken: Wodurch zeichnet sich ein guter Dokumentarfilm für das junge Publikum aus? Worauf ist zu achten, wenn Kinder und Jugendliche selbst zu Protagonist*innen im Dokumentarfilm werden? Und was kann man ihnen als Publikum thematisch zumuten? Diesen und weiteren Fragen gehe ich im Gespräch mit Tanja auf den Grund. Viel Spaß beim Hören!

  • Zu Gast in dieser Folge: Sebastian Markt und Melika Gothe. Erst vor wenigen Monaten wurden die beiden zum neuen Führungsduo der Sektion Generation bei der Berlinale ernannt, inzwischen stecken sie bereits mitten in den letzten Vorbereitungen für das internationale Filmfestival, das am 16. Februar seine Türen für Filmfans und Fachpublikum öffnen wird.

    Neben den Filmfestspielen von Cannes und Venedig zählt die Berlinale zu den wichtigsten Filmfestivals Europas und gilt auch weltweit als eines der bedeutendsten Ereignisse der Filmbranche. Das Festival zeigt aber nicht nur Filme für Erwachsene, sondern richtet sich mit der Sektion Generation auch ganz gezielt an das junge Publikum. Im Fokus des Programms stehen Filme, „die in ihren Erzählungen und ihrer Filmsprache Kinder und Jugendliche ernst nehmen. Geschichten, die aus der Sicht ihrer jungen Protagonist*innen erzählt werden und deren Welt erfahrbar machen. Bedeutsame Filme, die ein Tor in unbekannte Welten öffnen. Filme, die Mut einfordern, intersektionale Perspektiven aufzeigen und gemeinsame Lösungsansätze fördern. Filme, die der Welt der Erwachsenen einen Spiegel vorhalten.“ Mit diesen Worten wird das Programm von Generation auf der Website der Berlinale beschrieben. Doch was verstehen Sebastian und Melika unter guten Filmen für ein junges Publikum? Wie blicken sie auf den Kinderfilm, wie auf den Jugendfilm und mit welchem Ansprüchen verknüpfen sie ihre neuen Aufgaben als Leiter und Managerin der Sektion Generation? Wir wünschen euch viel Spaß beim Gespräch mit Melika Gothe und Sebastian Markt über das Profil, das Selbstverständnis und die Ziele der Sektion Generation bei der Berlinale.

  • Mit meinem heutigen Gast Sabine Feierabend spreche ich über das Mediennutzungsverhaltens von Kindern und Jugendlichen. Als Referentin in der Abteilung Medienforschung und Analytics des SWR, verantwortet Sabine die Durchführung der KIM- und JIM-Studien, die der SWR seit vielen Jahren in Kooperation mit dem Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest herausgibt. Für alle, die auf der Suche nach validen und regelmäßig erhobenen Daten zur Medienausstattung und zum Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen sind, gehören diese Studien zum wissenschaftlichen Standardwerk.

    1998 wurde die erste JIM-Studie veröffentlicht und Sabine war von der ersten Stunde an dabei. Demzufolge kennt sie nicht nur die aktuellsten Studienergebnisse, sondern auch die Hintergründe, die vor fast 25 Jahren dazu geführt haben, dass die KIM- und JIM-Studien ins Leben gerufen wurden. Welche Ziele wurden mit der Gründung der Studie verfolgt? Mit welchen Methoden arbeiten Sabine und ihre Kolleg*innen? Was kennzeichnet die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen aktuell und welche Entwicklungen lassen sich im Zeitverlauf ablesen? All das war Thema in meinem Gespräch mit Sabine Feierabend über ihre Arbeit an den KIM- und JIM-Studien.

  • Mit meinem heutigen Gast Linda Wiechert spreche ich über Bücher für Kinder und Jugendliche. Linda ist die Projektmanagerin vom Deutschen Jugendliteraturpreis, einem Wettbewerb, der seit weit über 60 Jahren die besten deutschsprachigen Bücher für junge Leser*innen auszeichnet. Natürlich hat mich im Gespräch mit Linda deshalb der Blick hinter die Kulissen dieses Wettbewerbs interessiert: Welche Bücher werden im Wettbewerb prämiert? Wer trifft die Entscheidungen? Und wie verlaufen die Entscheidungsprozesse? Darüber hinaus haben Linda und ich uns aber auch über literarästhetische Bildung, über Leseförderung und über alte und neue Grenzen des Darstellbaren in der Kinder- und Jugendliteratur ausgetauscht.

    Tatsächlich ist es nach inzwischen 22 Folgen das erste Mal, dass in diesem Podcast überhaupt über Literatur für Kinder gesprochen wird. Darum hat uns natürlich auch die Frage beschäftigt, ob sich das Traditionsmedium Buch durch digitale Medienangebote für Kinder bedroht sehen muss? Welchen Stellenwert haben Kinder- und Jugendbücher in einer zunehmend digitalisierten Welt? Und wie gelingt es, junge Generationen immer wieder aufs Neue für das Lesen zu begeistern? All das und vieles mehr erfahrt ihr im Gespräch mit Linda Wiechert. Viel Vergnügen!

  • Mit meinem heutigen Gast Thorsten Leimbach spreche ich über das Thema digitale Bildung. Thorsten arbeitet für das Fraunhofer Institut – genauer gesagt für das „Institut für intelligente Analyse- und Informationssysteme“ – einem der führenden Wissenschaftsinstitute auf den Gebieten künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Big Data. Als Geschäftsfeldleiter der Abteilung „Smart Coding and Learning“ ist Thorsten unter anderem für die Roberta-Initiative verantwortlich, mit der Kinder und Jugendliche spielerisch Programmieren lernen können. 2002 gestartet, haben Thorsten und seine Kolleg*innen mit ihren Kursen, Workshops und Schulungen bereits mehr als eine halbe Million Kinder und Jugendliche erreicht. Und auf der Plattform „Open Roberta Lab“ sind allein im Jahr 2020 rund drei Millionen Menschen aus 120 Ländern intuitiv in die Welt der Bits und Bites eingestiegen.

    In diesen Tagen feiert die Roberta-Initiative ihr 20-jähriges Jubiläum. Ein guter Anlass, um über die Gründungsidee des Projekts, über dessen Methoden und Ziele zu sprechen: Wie werden Kinder und Jugendliche zu Gestalter*innen digitaler Medien? Wie weckt man ihr Interesse für Naturwissenschaft und Technik und wie kann es gelingen, Jungen und Mädchen gleichermaßen dafür zu begeistern? Und welche Fähigkeiten meint Thorsten eigentlich, wenn er von „21st-century-skills“ spricht? All das und vieles mehr erfahrt ihr in dieser neuen Folge von „Wieso? Weshalb? Warum?“.

  • Mit meinem heutigen Gast Prof. Dr. Sven Jöckel spreche ich über den Studiengang „Kinder und Jugendmedien“ an der Universität in Erfurt. Sven ist nicht nur seit fast zehn Jahren Inhaber der entsprechenden Professur im Fachbereich Kommunikationswissenschaft, sondern auch der Studienfachberater für den Masterstudiengang, der 2008 im Rahmen der Strategie „Kindermedienland Thüringen“ ins Leben gerufen wurde.Seine Dissertation zum Thema Gaming legte den Grundstein für Svens Faszination am Forschungsbereich Kinder- und Jugendmedien. Über die Jahre hat er seine Forschungsinteressen aber natürlich deutlich erweitert.

    Doch was meint er überhaupt, wenn er von „Kinder- und Jugendmedien“ spricht? Wie etabliert ist der Forschungsbereich im Kontext anderer wissenschaftlicher Disziplinen? Wie können die wissenschaftliche Forschung und der Kindermedienmarkt sinnvoll zusammenwirken und welchen konstruktiven Beitrag leistet der Studiengang „Kinder- und Jugendmedien“ dazu? Sven hat viel zu diesen Fragen zu erzählen und mir im Gespräch nicht nur tiefe Einblicke in die Konzeption des Studiengangs, sondern auch in seine eigene Forschungsarbeit gewährt.

    Noch kurz einen Hinweis in eigener Sache: Nach 20 Podcast-Folgen erlaube ich mir eine kleine Auszeit. Heißt: „Wieso? Weshalb? Warum?“ geht mit dieser Episode in die Sommerpause. Ich nutze die Zeit zum Durchschnaufen und hoffe, dass wir uns im Herbst wieder hören werden. Wenn ihr möchtet, schickt mir in der Zwischenzeit gerne Feedback, Anregungen oder Kritik an [email protected] – ich freue mich auf eure Post!

  • Mit meinem heutigen Gast Anika Heine spreche ich über das Kinderstark-Magazin. Hinter diesem Titel verbirgt sich Deutschlands erste und einzige diversitätssensible Zeitschrift für Kinder. Vor etwas mehr als einem Jahr haben Anika und ihre Partnerin Sarah das Magazin für starke Kinder und mehr Vielfalt gegründet. Nicht nur, weil es bislang kein vergleichbares Angebot auf dem Zeitschriftenmarkt gab, sondern auch, weil sie selbst als Eltern lange Zeit vergeblich auf der Suche nach Medienangeboten für Kinder waren, die unsere gesellschaftliche Vielfalt repräsentieren und Kinder in ihrer Individualität stärken.

    Das Anliegen des Kinderstark-Magazins ist im Grunde genommen schnell erklärt: Spielerisch möchte es das Selbstbewusstsein von Kindern stärken und ihnen zugleich kindgerecht Informationen zu Diversität und gesellschaftlicher Vielfalt vermitteln. Doch wie genau gelingt das? Im Gespräch mit Anika habe ich nicht nur erfahren, wie die Zeitschrift konzipiert ist, sondern auch, dass fast alle Menschen im Laufe ihres Lebens Diskriminierungserfahrungen machen müssen. Umso wichtiger sind also Medienangebote die versuchen, für den Umgang damit zu sensibilisieren. Kindern, die selbst von Diskriminierung betroffen sind, möchte das Kinderstark-Magazin dabei helfen, ihre eigenen Erfahrungen besser einordnen zu können. Doch auch die Kinder, die sich selbst gar nicht von Diskriminierung betroffen fühlen, können viel aus der Zeitschrift mitnehmen, denn sie entwickeln Empathie und Verständnis für die Situation von Mitmenschen, die sie womöglich als anders oder fremd wahrnehmen. Was genau hat es also mit Sensitvity-Reading auf sich? Welche Form von Diskriminierung steckt hinter dem Begriff „Adultismus“? Und müssen sich Anika und ihr Team auch mit kritischen Rückmeldungen zu ihrer Arbeit auseinandersetzen? All das und vieles mehr ist Thema im Gespräch mit Anika Heine vom Kinderstark-Magazin. Viel Spaß!

  • Mit meinem heutigen Gast Dr. Astrid Plenk spreche ich über den gesellschaftlichen Stellenwert des Kinderfernsehens. In ihrer Rolle als Programmgeschäftsführerin des KiKA hat Astrid natürlich viel zu diesem Thema zu erzählen. Sie hat gerade aber auch allen Grund zum feiern, denn KiKA wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. 1997 als öffentlich-rechtliches Programmangebot von ARD und ZDF gegründet, prägt der Sender die deutsche Kindermedienlandschaft seit inzwischen zweieinhalb Jahrzehnten. Das beweist übrigens auch der Blick auf die Liste meiner Gesprächspartner*innen in diesem Podcast, denn die meisten von ihnen haben direkt oder zumindest indirekt auch mit dem KiKA-Programm zu tun.

    Das Jubiläum bietet also einen guten Anlass, um mit Astrid über das Profil und die Herausforderungen eines Fernsehsenders für Kinder zu sprechen. Wie entstehen die Inhalte für diese überaus vielfältige Zielgruppe und welchen Einfluss haben die Kinder selbst darauf? Wie verändern die neuen Medien die Angebote? Und fühlt man sich als Programmverantwortliche eher der Innovation oder der Tradition verpflichtet? All diesen Fragen gehe ich im Gespräch mit Astrid nach. Da wir im Vorfeld der Aufzeichnung allerdings ein paar technische Probleme hatten, saß uns leider ein bisschen die Zeit im Nacken, so dass diese Folge etwas kürzer geworden ist als ihr es gewohnt seid und ich zugegeben auch längst nicht alle Themen unterbringen konnte, die ich gerne mit Astrid besprochen hätte. Darum sei euch an dieser Stelle auch der KiKA-Podcast „Generation Alpha“ ans Herz gelegt. Dort werden viele weitere Themen rund um das KiKA-Programm aufgegriffen und ausführlich diskutiert. Den Link dazu findet ihr unten in den Shownotes.