Avsnitt
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In der achten Folge des Podcast „Trust Issues“ widmen wir uns einem Thema, das in Pandemie-Jahren heiß diskutiert wurde: dem Vertrauen in Presse und Wissenschaft.
Nachgeklungen ist dabei besonders das Wort „Lügenpresse!“ Angezweifelt wurden nicht nur die Freiheit und Integrität der Presse, sondern auch die Freiheit und Integrität von Wissenschaft und Forschung. Aber sind die Plakate und Rufe auf Demonstrationen Ausdruck eines wachsenden gesellschaftlichen Misstrauens gegenüber deutschen Leitmedien und wissenschaftlicher Arbeit?
Wissenschaftlich belegt sich eine Vertrauenskrise nicht. Auch Jakob Simmank, Leiter des Ressorts Gesundheit bei ZEIT ONLINE, unterstreicht den lauten und einschüchternden Charakter einer kleinen Gruppe an Misstrauenden. „Vertrauen ist der Grundmodus für das Verhältnis von Bürger:innen und der Wissenschaft“ erklärt Prof. Dr. Rainer Bromme von der Universität Münster. Wichtig sei jedoch ein kritisches Vertrauen zu entwickeln. Dass Misstrauen durchaus ein wichtiger Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft ist, betont auch Dr. Ilka Jakobs von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz: „Länder mit dem höchsten Medienvertrauen sind Diktaturen, in denen es unfreie Mediensysteme gibt.“
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„Quelle: Vertrau mir, Bruder!“ – ein Kommentar, den man häufig unter Posts auf Instagram, TikTok etc. findet. Journalistin, Historikerin und TikTok-Creatorin Leonie Schöler meint, dieser impliziere oft eher eine Anzweiflung als eine tatsächliche Einforderung von Quellen. Besonders häufig finde sie diesen Kommentar etwa unter Videos rund um Feminismus oder Queerness.
In sozialen Medien sei man mit einem Kampf der Meinungen konfrontiert und gezwungen sich zu positionieren, sagt Dr. Florian Wintterlin von der Universität Münster. Für gesellschaftliches Vertrauen sei eine gemeinsame Debattenkultur wichtig und Medienkompetenz das Stichwort. Neben der individuellen Kompetenz, sei die gesellschaftliche Frage nach der Kontrolle sozialer Medien nicht zu vergessen, meint Prof. Dr. Bernd Blöbaum, in seinem 2022 veröffentlichen Buch „Vertrauen, Misstrauen und Medien“ eine Bestandsaufnahme bereitstellt. Wie es um das Vertrauen in soziale(n) Medien bestellt ist diskutieren wir in der siebten Folge unseres Podcast „Trust Issues.“
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In der sechsten Folge unseres Podcast „Trust Issues“ widmen wir uns einem ganz alltäglichen Phänomen: Konsum.
Mit Konsum begegnen wir in einer modernen, arbeitsteiligen Gesellschaft unseren Bedürfnissen. Ganz grundlegend sind wir darauf angewiesen Lebensmittel oder Kleidung zu kaufen, zu wohnen oder uns im Verkehr fortzubewegen. Darüber hinaus konsumieren wir um uns zu unterhalten, am kulturellen und sozialen Leben teilzuhaben oder um uns selbst zu verwirklichen und darzustellen.
Dabei stehen wir einem riesigen Angebot gegenüber. „Unser Gehirn ist erstmal faul. Lieb ist uns als Kunde, wenn wir unsere Erfahrungen übertragen können“ sagt Prof. Dr. Maria Neumaier von der Rheinischen Fachhochschule Köln. Diese Generalisierungen können für Unternehmen zum Problem werden. Wie man damit umgeht und Vertrauen zu Kund:innen herstellt, dazu berichten in dieser Folge gleich zwei Gäste aus der Praxis: Carla Bank vom Hamburger Unternehmen Bracenet, welches Upcycling Produkte aus Fischernetzen herstellt und Frank Büch, Marketingleiter bei den Berliner Verkehrsbetrieben, die spätestens seit ihrer „Is‘ mir egal“-Kampagne deutschlandweit bekannt sind.
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„Vertrauen ist der Anfang von Allem.“ Mit diesem Slogan warb einst die Deutsche Bank.
Darüber, dass Vertrauen im Wirtschafts- und Finanzbereich wesentlich ist, sind sich die Gäste unserer fünften Podcast-Folge einig. „Weniger Vertrauen bedeutet mehr Konflikte, weniger Produktivität und höhere Transaktionskosten“ sagt Prof. Dr. Dominik Enste vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln. Bei der Jobwahl sollte man die Vertrauenskultur in einem Unternehmen also nicht außer Acht lassen. „Eine Vertrauenskultur ist wertebasiert. Sie kann schlecht sein, wenn die Werte schlecht sind“ betont Carsten Blasche, Filialdirektor bei der Deutschen Bank und Vizepräsident der IHK Lüneburg-Wolfsburg. Wie sich eine positive Vertrauenskultur in Unternehmen gestalten lässt, darüber sprechen wir mit unseren beiden Gästen in der fünften Folge unseres Podcast „Trust Issues.“
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In der vierten Podcast-Folge beschäftigen wir uns mit Vertrauen in einem Bereich, der nicht nur gesellschaftliche, sondern auch die individuelle Zukunft maßgeblich beeinflusst: Bildung.
Heranwachsende befinden sich in einer Abhängigkeit zu ihren Erziehungsberechtigten, insbesondere wenn es um die Wahl der weiterführenden Schule geht. „Eltern treffen eine biographisch wichtige Entscheidung für ihre Kinder. Dies birgt ein großes Risiko. Es ist eine stellvertretende Entscheidung“ sagt Prof. Dr. Inka Bormann von der Freien Universität Berlin, die zu Vertrauen in und gegenüber Bildungsinstitutionen forscht. „Die Zeiten des blinden Vertrauens sind vorbei. Eltern treffen diese Entscheidung informationsbasiert“ betont Herr Mani Taghi-Khani, Schulleiter der Kooperativen Gesamtschule Schneverdingen. Wie Vertrauen in der Schule gefördert werden kann, darüber diskutieren wir in dieser Podcast-Folge gemeinsam mit unseren beiden Gästen aus Wissenschaft und Praxis.
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In der dritten Folge des Podcast „Trust Issues“ nehmen wir einen Bereich unter die Lupe, in dem Vertrauen eine besonders kritische Rolle für erfolgreiche Zusammenarbeit spielt: die Soziale Arbeit.
Im Vordergrund unserer Diskussion steht die Verletzlichkeit als Adressat:in. Wie entsteht Vertrauen in sozialarbeiterischen Interaktionen, wie kann es stabilisiert werden und was gefährdet es? Müssen Sozialarbeitende etwa besonders empathisch sein?
„Vertrauen muss aus dem Emotionalen rausgeholt werden“ sagt Dr. Sandra Tiefel, langjährige Vertrauensforscherin im Bereich der Sozialen Arbeit. Vertrauen müsse nicht zwingend auf personaler Ebene aufgebaut werden, sondern gelinge auch durch das Setting. Zwangskontexte und Tabus seien eine besondere Herausforderung, meint der Geschäftsführer der niedersächsischen Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Dr. Martin Fischer. In der Podcast-Folge diskutieren wir mit unseren beiden Gästen die Bedingungen für einen vertrauensvollen Arbeitskontext.
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In der zweiten Folge des Podcast „Trust Issues“ richten wir den Blick auf einen Bereich, der unser gesellschaftliches Zusammenleben und unsere gesellschaftliche Zukunft maßgeblich bestimmt: Unser politisches System, die Demokratie und den Wohlfahrtsstaat.
Es heißt, Demokratie und Wohlfahrtsstaat leben von Vertrauen – aber wie ist es darum eigentlich bestellt? In aktuellen „Krisenzeiten“ wird ein Verlust an Vertrauen in die Politik und in die soziale Absicherung diskutiert. Erleben wir tatsächlich eine gesellschaftliche Vertrauenskrise?
„Einerseits ja, andererseits nein“ meint Dr. Sandra Fischer, die an den Vertrauensstudien der Friedrich-Ebert-Stiftung mitwirkte. In der zweiten Podcast-Folge blicken wir entsprechend differenziert auf die aktuellen Entwicklungen sowie die verschiedenen Aspekte von Vertrauen in die Demokratie und den Wohlfahrtsstaat. Zudem befassen wir uns mit der Frage, was getan wird oder getan werden kann, um die Demokratie und das Vertrauen in die Demokratie zu stärken. Hierzu bietet Elisabeth Niejahr interessante Einblicke. Dank ihrer langjährigen Erfahrung als Journalistin, Buchautorin und aktuell Geschäftsführerin des Bereichs "Demokratie stärken" der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung weiß sie aktuelle Vertrauensdebatten in der gelebten Demokratie zu verorten.
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Die erste Folge des Podcasts „Trust Issues?“ beschäftigt sich grundlegend mit der Frage, wie Vertrauen und Misstrauen zu erklären und zu verstehen sind.
Wie entwickelt und stabilisiert bzw. destabilisiert sich Vertrauen? Ist Vertrauen etwas persönliches oder situatives? Ist Vertrauen emotional oder rational? Wie wirkt Vertrauen?
„Vertrauen ist eine Herzenssache“ sagt Philosophin Prof. Dr. Christina Schües. Zusammen mit Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Guido Möllering und Sozialpsychologin Prof. Dr. Birte Siem geht sie in unserer ersten Podcast-Folge dem Vertrauen auf den Grund.
Alle drei Gäste sind versierte Vertrauensforscher:innen und bringen interessante wissenschaftliche Perspektiven und Erkenntnisse mit. Wir freuen uns, Euch das Thema „Vertrauen“ damit etwas näher zu bringen!
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Vertrauen ist eine entscheidende Basis moderner Gesellschaften. Aufgrund dieser unmittelbaren gesellschaftlichen Relevanz wurde Vertrauen in den letzten 30 Jahren stark beforscht.
Ziel des Podcast „Trust Issues“ ist es, Vertrauen als relevante und zugleich aktiv gestaltbare Grundlage gesellschaftlicher Zukunft zu reflektieren und der breiten Öffentlichkeit verständlicher zu machen.