Avsnitt
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Vom Schweizer Schriftsteller Max Frisch stammt der schöne Satz: Jedermann erfindet sich früher oder später eine Geschichte, die er für sein Leben hält. Man kann ihn fortschreiben – und sich zum Beispiel ein ganz anderes Leben erfinden und erträumen. Von dieser Sehnsucht – einer großen Sehnsucht – erzählt Saša Stanišić in seinem neuen Prosaband mit einem keineswegs kurzen und eingängigen Titel: „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Aufguss nach vorne.“ Ein kühnes und wildes Buch.
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Die Anthologie „Kafka gelesen“ ist eine Einladung, fremden Lektüren zu folgen und mit 26 Autorinnen und Autoren in die Textwelt Kafkas aufzubrechen. Den ganz unterschiedlichen Erfahrungen ist eines gemeinsam: Sie verführen dazu, den Prager Schriftsteller neu und wieder zu lesen.
Eine Rezension von Holger Heimann -
Saknas det avsnitt?
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Es ist ein Experiment: mit dem Stück „about good and bad, but probably mostly about the complicated mess in between” versucht das Junge Ensemble Stuttgart, Jugendlichen mehr Beteiligung bei dem zu geben, was auf der Bühne verhandelt wird. Theater auf Augenhöhe, bezeichnet Theaterpädagogin Sezin Onay ein neues Projekt, bei dem es darum geht, näher an die Realität, an die Befindlichkeiten junger Menschen heranzukommen.
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Der „Remstal-Rebell“ Helmut Palmer, Vater des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer, ist 2004 verstorben. Nun ist dessen Wohnhaus in Remshalden-Geradstetten bei Stuttgart auf die Liste der Kulturdenkmale aufgenommen worden – ein Fachwerkhaus, das durch seine besondere Beschriftung überzeugt und Ausdruck bürgerlicher Prostestkultur ist.
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Das DEFA-Erbe umfasst mehr als 700 Spielfilme, mehrere tausend Dokumentarfilme, Animationsfilme und Synchronisationen. Die DEFA war in 40 Jahren für rund 10.000 Produktionen verantwortlich. Stefanie Eckert, Vorsitzende der DEFA-Stiftung, sagt, dass die DEFA zwar ein volkseigener Betrieb war und die Staatsführung auch Einfluss nahm, die Filmemacher aber dennoch individuell und mit hohem künstlerischem Anspruch ihre eigenen Geschichten erzählten.
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In seiner Tragikomödie „May December“ lässt Todd Haynes („I’m Not There“, „Carol“) die zwei Oscar-Preisträgerinnen in einem subtilen Zickenkrieg aufeinandertreffen. Das Lachen bleibt einem leicht im Hals stecken, denn im Grunde geht es um einen zur Liebesgeschichte verklärten MeToo-Fall.
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War Franz Kafka ein Familienmensch? Diesen Eindruck hat der lebenslange Junggeselle eher nicht erweckt. Im Gegenteil, er pflegte gern das Image des Außenseiters. Doch der Eindruck trügt, wie Hans-Gerd Koch in seinem Fotoalbum „Kafkas Familie“ zeigt.
Eine Rezension von Julia Schröder -
Der Jazztrompeter Thomas Siffling hat mehr als ein Dutzend eigener Alben auf den Markt gebracht. Doch gesungen hat er bisher nie. Auf der neuen Platte „Gentlemen’s Choice“ wagt er sich erstmals ans Mikrofon. „Es hat mich zu einem besseren Musiker gemacht“, sagt Siffling in SWR Kultur.
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Alle zwei Jahre erinnert ein „Fest der Demokratie“ in Rheinland-Pfalz an die deutschen Freiheitskämpfer und -kämpferinnen, die sich 1832 auf dem Hambacher Schloss trafen. 2022 hatten Systemkritiker*innen das Fest besetzt. Auch das Fest von 1832 sei ein Protest gegen die Obrigkeit gewesen, sagt Kristian Buchna in SWR Kultur.
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Ausverkaufte Hallen, jubelnde Fans: Die aktuelle Tournee der Band Rammstein läuft ab, als hätte es die Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann nie gegeben. „Die Fans tragen Verantwortung in dem Sinne, dass sie offenbar bedingungslos an der Seite von Stars stehen“, sagt die Journalistin Lena Kampf in SWR Kultur zur Debatte um sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch im Musikbusiness.
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Zum 100. Todestag Franz Kafkas legt der Germanist und Typograph Günter Karl Bose ein kunstvoll gestaltetes Kompendium vor: „Franz Kafka im Ostseebad Müritz (1923) ist ebenso sorgsam recherchiertes Dokument der letzten großen Liebe Kafkas zu Dora Diamant wie liebevoll gestaltete Chronik eines Sommers an der See – mit historischen Abbildungen, Annoncen und Artefakten.
Eine Rezension von Ina Beyer -
„Who cares“ lautet das Motto der diesjährigen re:publica, die am 27. Mai ihre Pforten öffnet. Die Doppeldeutigkeit ist dabei Programm: Wer kümmert sich um unsere Zukunft und wer schert sich überhaupt noch darum. Die digitale Gesellschaft schwanke derzeit zwischen Hoffnung und Resignation, meint auch Markus Beckedahl, Mitbegründer und kuratorischer Leiter der re:publica.
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„When We See Us“ ist eine Ausstellung der besonderen Art im Kunstmuseum Basel, denn sie will einen umfassenden Überblick über die panafrikanische Malerei der vergangenen 100 Jahre bieten. „Black Joy“, Schwarze Freude solle dabei im Mittelpunkt stehen, sagt Maja Wismer, Leiterin des Bereichs Gegenwartskunst in Basel.
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Wie wollen wir zukünftig leben? Vielleicht in Pilzpalästen oder in Wänden aus alten Schneidebrettern? Eine neue Ausstellung in der Jungen Kunsthalle Karlsruhe lädt dazu ein, sich dem Thema Rohstoffmangel kreativ und praktisch zu nähern. Bei „Pilzpaläste und Tütentürme – Bauen für morgen“ sollen gemeinsam neue Ideen entwickelt werden, wie nachhaltiges Bauen in der Zukunft aussehen soll.
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Die neue Lernplattform „Und heute?“ der Arolsen Archives will Wissen rund um die NS-Vergangenheit und jüngere Migrationsgeschichte vermitteln.
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67 Menschen von über dreißigtausend, die zu der Schlucht Babyn Jar laufen, mit dem Wissen, dass sie dort in Kyjiw von der Wehrmacht erschossen werden – diesen 67 Menschen gibt die ukrainische Autorin Marianna Kijanowska in ihrem Gedichtband „Babyn Jar“ eine Stimme. Sie schreibt damit über das größte Einzelmassaker im Holocaust – ein Massaker, das lange verschwiegen wurde.
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