Avsnitt
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Auf der Suche nach Antworten fährt Donat Hofer in einem knallgelben Bus kreuz und quer durch die Schweiz. Er trifft auf Menschen und ihre Geschichten. Immer mehr unter uns fühlen sich einsam, obwohl sie nicht allein sind – warum ist das so?
«Es ist ein raumforderndes, schmerzendes Gefühl in der Magengegend.» Überraschend übereinstimmend beschreiben viele das quälende Gefühl der Einsamkeit. Nebst seelischen kann Einsamkeit auch körperliche Beschwerden hervorrufen und ernsthaft krank machen. So unterschiedlich, wie die Menschen, denen Donat Hofer auf seiner Reise begegnet, sind die Ursachen für diese ungewollte Vereinsamung – der Verlust des geliebten Menschen, Gebrechlichkeit im Alter, fehlende Elternliebe oder sich schlicht und einfach nicht dazugehörig zu fühlen.
Das Thema ist schambehaftet und meist scheuen sich die Betroffenen, sich anderen gegenüber mitzuteilen. Dabei gäbe es verschieden Angebote, um in Kontakt zu kommen. Sei es via Nachbarschaftshilfe, an der Plauderkasse oder an einem Kuschelnachmittag mit Fremden. Donat Hofer mischt sich in den Kuschelhaufen und findet weitaus mehr als blosse körperliche Nähe. -
Sie stehen unter Leistungsdruck und sind einem harten Konkurrenzkampf ausgesetzt: Professionelle Musikerinnen und Musiker zahlen einen hohen Preis, um von ihrer Musik leben zu können. Im Gegensatz zum Spitzensport ist ihre Gesundheit im Berufsleben oft ein Tabu.
Anaïs Chens Finger machen nicht mehr mit. Jahrelang ging bei der Schweizer Violinistin alles gut. Doch nun steht die Karriere der international renommierten Künstlerin für Alte Musik auf dem Spiel. Sie leidet unter einer fokalen Dystonie, dem Musikerkrampf.
Gegenüber SRF «Reporter» bricht sie ein Tabu und zeigt ungeschönt, was es bedeutet, wenn bei einer Profi-Musikerin die Gesundheit nicht mehr mitspielt. Wird sie es schaffen, auf die Bühne zurückzukehren? «SRF Reporter» begleitet die 43-Jährige auf ihrem Weg zwischen Diagnose und Karriere. -
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Machtmissbrauch, Übergriffe, verbale Entgleisungen: Der Glanz der schillernden Opernwelt bröckelt beim Blick hinter die Kulisse. «SRF Reporter» begleitet talentierte Sängerinnen, die nicht mehr schweigen wollen.
«Mach‘ deinen Job und schweig», hat man Opernsängerin Marion Ammann zu Karrierebeginn geraten. Und Regula Mühlemann, der Star am Schweizer Opernhimmel, sagt: «In der Branche herrscht ein Machtgefälle. Das birgt die Gefahr, dass die Leute auf der unteren Stufe sich nicht wehren.»
Auch Marysol Schalit hat in ihrer internationalen Karriere mehrfach sexistische und verbale Grenzüberschreitungen erlebt. «Der Verhaltenskodex in den Theatern ist mehrheitlich Alibi», sagt die preisgekrönte Sopranistin. Die Bernerin erzählt von einer Welt abseits der Scheinwerfer und dem Mut, für sich einzustehen. -
Stundenlanges Arbeiten im Flow, Kreativität, Blick fürs Detail, logisches Denken und Zuverlässigkeit – autistische Erwachsene haben Arbeitgebenden viel zu bieten. Doch im Zwischenmenschlichen ecken sie oft an. Geschätzte 80 Prozent sind arbeitslos.
Das Gefühl, anders zu sein als die anderen, begleitet Stephanie, seit sie sich erinnern kann. Sie bemühte sich als Kind und Jugendliche mit allen Kräften, «normal» zu wirken. Erst ein Burnout im Erwachsenenalter und die darauffolgende Diagnose Autismusspektrumsstörung führten der Art Directorin vor Augen, woher ihr Anderssein rührt. Heute kann die 28-Jährige klar formulieren, was sie von ihren Arbeitgebenden für Bedingungen braucht, um ihr Potenzial zu entfalten.
«Reporter» porträtiert Menschen im Autismusspektrum und zeigt, welche Aspekte der Arbeitswelt Stress auslösen. -
Schon als Kind träumt Isabel Stadnick von den Weiten der Prärie. 1989 reist sie nach Süddakota, verliebt sich in einen Lakota, heiratet und wird Mutter dreier Kinder. Das Glück scheint perfekt. Doch das Schicksal hat andere Pläne.
Im Pine Ridge Reservat – auf dem Land ihres mittlerweile verstorbenen Mannes Bob – hat Isabel Stadnick vor Jahren eine Waldorfschule gegründet. Heute ist diese ein wichtiges Zentrum für die Kinder der Lakota, die hier gratis Schulbildung erhalten.
Das Leben im Reservat ist hart: Suizide, Diabetes, Alkohol, Drogenmissbrauch und häusliche Gewalt gehören zum Alltag. Isabel und ihre Töchter kämpfen seit Jahren unermüdlich gegen dieses Elend an. -
Immer mehr Männer sind verunsichert: Wie geht «Mann-Sein» heute? In Männergruppen und mit Hilfe von Coaches machen sie sich auf die Suche nach Antworten. «Reporter» zeigt, wie die Männerbewegung in der Schweiz wächst und Männer in geführten Seminaren zu einer neuen Männlichkeit finden.
Mario Meier aus Solothurn coacht Männer auf dem Weg zu einer achtsamen und bewussten Männlichkeit. Er nennt es den «Mann der neuen Zeit».
Mit Übungen wie Seilziehen im Regen oder blind durch den Wald tappen, lernen Männer, männliche und weibliche Energien bestmöglich zu kombinieren.
Der Zürcher Männercoach Arsim Muslija schlägt kritischere Töne an. Bei ihm lernen Männer, wieder selbstbewusster durchs Leben zu gehen. Er sagt, viele Männer seien heute verweichlicht. Männliche Eigenschaften wie Direktheit oder Stärke würden heute zu wenig geschätzt. -
Hannes Jacobs Hände scheinen kleine und grosse Wunder vollbringen zu können. Vielen Menschen geht es nach seinen Behandlungen besser – oder sie sagen gar, sie seien geheilt worden. Sein Spezialgebiet: Allergien. Aber auch bei anderen Erkrankungen hat er erstaunliche Erfolge.
«Extraktion von pathologischer Information», kurz EPI – so nennt sich die Heilmethode, die Hannes Jacob erfunden hat. Zwei kurze Behandlungen, wenige Tage nacheinander, sollen in der Regel reichen für eine Verbesserung oder die Genesung. In der Romandie hat der gebürtige Appenzeller damit grossen Erfolg. In der Deutschschweiz kennt man ihn dagegen noch kaum.
Schulmedizinische Offenheit gegenüber seiner Methode ist selten, Desinteresse bis Ablehnung die Regel. Dabei wünscht sich Hannes Jacob nichts mehr, als mit der Wissenschaft in einen Austausch zu kommen.
Reporter Simon Christen begleitet den «Wunderheiler» in seiner Arbeit. -
Seinem Beruf als Dokumentarfilmer ging Hanspeter Bäni mit Leidenschaft nach. Die Pensionierung setzt ihm deshalb zu. Um mit sich ins Reine zu kommen, begibt er sich zusammen mit einem anderen Neurentner auf eine Fernwanderung.
«Ich muss mich gegen das Gefühl wehren, nicht mehr gebraucht zu werden», sagt der ehemalige, langjährige SRF-Dokumentarfilmer Hanspeter Bäni. Mit seiner Pensionierung bricht nicht nur sein soziales Umfeld weg, welches der Beruf mit sich brachte, sondern auch die geliebte Arbeit.
Ganz anders ist die Situation bei Jürgen Podlass: Der Sozialpädagoge freute sich enorm auf seine Pensionierung. Allerdings hat er noch keine Idee, wie er den neuen Lebensabschnitt gestalten könnte. Gemeinsam entscheiden sich die beiden völlig unterschiedlichen Charaktere, von ihrem Wohnort aus im Kanton Aargau mit Zelt und Schlafsack zum nördlichsten Punkt Deutschlands zu laufen. Auf ihrem 1300 Kilometer langen Weg erhoffen sie sich, Antworten auf ihre Fragen zu erhalten. Doch unterwegs ergeben sich zwischenmenschliche Konflikte, die das gemeinsame Unternehmen gefährden. -
Fox Hardegger war schon zwei Mal weit oben: Er leitete grosse Firmen, war Millionär und hatte ausgesorgt. Dann kam der tiefe Fall. Zwei Mal. Jetzt will er den Schweizer Kaffee-Markt revolutionieren: mit Bio-Kaffee, der fair produziert wurde. Gelingt der Wiederaufstieg?
Fox Hardegger, 54, ist ein unerschütterlicher Optimist. Auch wenn ihm das Wasser bis zum Hals steht, sieht er noch lauter Chancen. Er und seine Frau haben eine Kaffeerösterei eröffnet. Der Start ist gelungen, dann wurde es schwierig: wegen Corona. Reporter Simon Christen hat ihn drei Jahre lang begleitet, um herauszufinden, ob er es ein drittes Mal nach oben schafft. -
Im Glaskäfig leben oder unter Sand begraben sein: So beschreiben Long Covid-Kranke ihr Dasein. Manche sprechen von Suizid. Mehr Unterstützung, das ist ihr Wunsch.
«Wir lassen niemanden hängen», war das Versprechen des Bundesrats während der Pandemie.
Ausgerechnet die Menschen, die das Virus mit aller Härte getroffen hat, fühlen sich nun aber im Stich gelassen: Menschen, die bis heute an der postviralen Krankheit Long Covid leiden, die in schweren Fällen in die neuroimmunologische Krankheit ME/CFS mündet. SRF «Reporter» trifft Betroffene vier Jahre nach Ausbruch der Pandemie.
Eine Bestandesaufnahme. -
Diagnose Jung-Alzheimer: Stefan T. Müller erhält diese Hiobs-Botschaft mit 56 Jahren. Sein Leben und das seiner Ehefrau stehen ab sofort Kopf. Finanziell und emotional beginnt für die beiden die schlimmste Zeit ihres Lebens.
«Ich habe nicht mehr den Partner neben mir, den ich geheiratet habe», beschreibt Nadine Haldemann, 50, die Beziehung zu ihrem Ehemann Stefan. Drei Jahre nach ihrer Heirat erhält Stefan T. Müller die Diagnose Demenz. Im Alter von 56 Jahren.
Die Schock-Diagnose verändert das Leben des Paars fundamental. Stefan T. und Nadine Haldemann geben «SRF Reporter» einen intimen Einblick in ihr Leben mit der Krankheit. Eine Krankheit, die ihn in die Abhängigkeit treibt und sie zur vollständigen Übernahme der Verantwortung zwingt. -
Die Schweiz führt einen Prozess von Weltformat: Ousman Sonko, rechte Hand des Diktators in Gambia, ist vor dem Bundesstrafgericht angeklagt. Lange darauf gewartet hat Fatoumatta Sandeng. Ihr Vater wurde vom Regime in Gambia ermordet. Seither kämpft sie für Gerechtigkeit – und gegen das Vergessen.
Der April 2016 veränderte Fatoumatta Sandengs Leben für immer: Ihr Vater, ein Oppositionspolitiker in Gambia, wurde brutal ermordet. Sein Tod führte zu Protesten und markierte das Ende der Diktatur. Fatoumatta widmet seither ihre Energie und Zeit dem Gedenken an den Vater. Als Privatklägerin ist sie auch am Prozess in Bellinzona TI gegen Ousman Sonko, einem langjährigen Minister Gambias. Kann ein Schweizer Gericht Fatoumatta Gerechtigkeit bringen? Welchen Preis zahlt sie für ihren Kampf? «Reporter» begleitet die junge Mutter ans Gericht nach Bellinzona TI und an die Orte des Verbrechens nach Gambia. -
Raffael Wohlgensinger will die Käseindustrie revolutionieren. Statt Kühe füttert er Mikroorganismen, die naturidentische Milchproteine produzieren. Aus diesen macht der Food-Tech-Pionier Käse wie man ihn kennt. Einziger Unterschied: Er ist tierfrei und dadurch auch deutlich ökologischer.
Pflanzliche Käse-Alternativen haben den Winterthurer Raffael Wohlgensinger nie überzeugt. Deshalb hat er vor fünf Jahren in Berlin sein eigenes Start-up gegründet. Sein Ziel: im Labor «echte» Milchprodukte herstellen, aber ohne Tiere. Sondern mithilfe von Mikroorganismen wie Bakterien oder Hefepilzen.
Mittlerweile arbeiten für die Firma des 30-Jährigen fast 100 Personen. Von Investoren erhielt er eine Rekordfinanzierung von 52 Millionen Euro. Dieses Jahr, 2024, kommen die ersten Produkte auf den Markt. Reporter Christoph Muggler begleitet seinen Schulfreund Raffael Wohlgensinger auf dem Weg dahin. -
Als 14-Jähriger flüchtete Sasikumar vom Krieg in Sri Lanka allein in die Schweiz. Als Seelsorger, Mediator und Hindu-Priester schlägt er Brücken zwischen den Kulturen und kümmert sich um die Sorgen und Nöte der tamilischen Diaspora.
Rund 60’000 Tamilinnen und Tamilen leben in der Schweiz. Die meisten streben nach Integration, wollen aber dennoch nach hinduistischer Tradition Leben und Sterben. Einer, der zwischen den beiden Welten vermittelt: Sasikumar.
Der gelernte Koch führt ein Restaurant und leitet den hinduistischen Reform-Tempel im Haus der Religionen in Bern. Eines seiner Anliegen: Wasserbestattungen. Für die Hindus heilig, in der Schweiz verboten. Sasikumar will dies ändern.