Avsnitt
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Wenn Menschen um ihre Tiere trauern, fühlen sie sich oft alleingelassen, unverstanden. Häufig bekommen sie von ihren Mitmenschen zu hören: "Es ist doch nur ein Tier". Doch manche machen auch andere Erfahrungen. In Albstadt-Pfeffingen gibt es seit 2023 eine Bestattungskirche für Tiere, die erste in Deutschland. Wie weit können Trauer-Rituale um Tiere in einer Gesellschaft gehen, in der das Haustier als enger Begleiter des Menschen einen so hohen Stellenwert hat? Sie hören eine Sendung von Brigitte Kornberger.
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Er ist der erste jugendliche Heilige des 21. Jahrhunderts, ein "Digital Native" mit missionarischem Auftrag. Im Dezember soll der Selige Carlo Acutis wahrscheinlich heiliggesprochen werden. Als dieses Jahr die Herzreliquie des göttlichen Influencers zu Besuch nach Bayern kam, waren die Kirchen voll wie sonst nur selten, berichtet Friederike Weede. Was fasziniert an diesem jugendlichen Influencer-Heiligen?
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Die Truppe soll "kriegstüchtig" werden, so das Ziel von Verteidigungsminister Boris Pistorius. Denn der Krieg rückt näher: Soldatinnen und Soldaten werden nach Litauen entsandt, der Bündnisfall geübt. Und auch die Militärseelsorge will sich auf das Szenario vorbereiten, dass die NATO angegriffen wird - und Deutschland damit plötzlich im Krieg wäre. Sie entwickelt derzeit eine Art "Geistlichen Operationsplan Deutschland". Hilft damit ausgerechnet die Kirche der Bundeswehr, kriegstüchtig zu werden?
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Es gibt in der Schweiz und in den Niederlanden immer mehr Retreats, die sich einem ungewöhnlichen und umstrittenen spirituellen Weg verschrieben haben: Menschen begeben sich dort mittels Substanzen, die in Deutschland allesamt illegal sind, auf "Reise", begleitet von sogenannten Tripsittern, die im Notfall betreuen könnten. Die meisten Besucher sind Sinn-Sucher. In den USA nutzen die Retreats eine Gesetzeslücke: Sie behaupten, sie kämen mit bewusstseinsverändernden Drogen Gott näher. Und nehmen für sich in Anspruch, Kirchen zu sein. Warum probieren Menschen Substanzen, um dem Göttlichen näher zu kommen? Dem geht Veronika Wawatschek in "Religion - die Dokumentation" nach.
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Ein Jahr ist seit dem gewaltsamen Angriff der Hamas auf Israel vergangen. Seither tobt in Deutschland eine Debatte über den schmalen Grat zwischen Antisemitismus und angemessener Israelkritik. Dabei trifft der Vorwurf des Antisemitismus immer wieder auch jüdische Menschen, die die israelische Regierung und den Krieg in Gaza kritisieren. Zugleich gibt es jüdische Stimmen, die die Israelkritik mancher linker Juden und Jüdinnen für polemisch und unangemessen halten. Was macht dieser Streit mit den Menschen? Darum geht es in "Religion - die Dokumentation" von Julia Ley.
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Immer mehr Kirchengebäude werden "profaniert", also für weltlichen Gebrauch freigegeben und dann verkauft. In diesen Kirchen wird nun nicht mehr Gottesdienst gefeiert. Uwe Birnstein besuchte mehrere ausgediente Gotteshäuser und machte neue Erfahrungen: Er schlief unter einer Kanzel, trank Whisky im Altarraum, kletterte ein Kirchengewölbe empor. Und er sprach mit Werbemachern, die in einer ehemaligen Kirche erstaunlich kreative Ideen entwickeln. Sein Fazit: Mögen die Kirchen nun auch "weltlich" sein - die Aura des "Himmlischen" vermitteln sie weiter.
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In den meisten Orden fehlt es schon lang an Nachwuchs. Das vorhandene Ordenspersonal überaltert. Viele Ordensgemeinschaften geben ihre Niederlassungen auf. Der Prozess ist in Bayern nun schon weit fortgeschritten. Immer deutlicher wird spürbar: Wenn die Klöster nicht mehr belebt sind, fehlt etwas: Nicht nur für gläubige Menschen, sondern es fehlen Orte für Begegnung, Kultur, Wirtschaft, Tourismus und Gastronomie. Die Pfarreien vor Ort können die geistliche Leerstelle, die durch aufgegebene Ordensniederlassungen entsteht, nicht auffangen. Simon Berninger hat Klöster in Bayern besucht, die von den letzten dort lebenden Nonnen und Mönchen aufgegeben werden. Eine vage Zukunft deutet sich schon an - für die ausziehenden Ordensleute und die zurückbleibenden Gläubigen.
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"Der längste Weg für viele Menschen heutzutage ist der zwischen Verstand und Herz", ist sich der grönländische Schamane Angaangaq sicher. Er ist als einer der prominenten Gäste Teil eines Kongresses zum Thema "Dankbar leben". Der "Kreis der Mentoren" in Oberösterreich hat dazu eingeladen. Ihre Wurzeln hat diese Gruppe in der Männerarbeit von Peter Thomaset. In "Religion - die Dokumentation" stellt Sabine Bart den Kreis der Mentoren vor.
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Wer kann schon auf fast ein ganzes Jahrhundert zurückblicken? Charlotte Isler ist eine der wenigen - und ihr Leben ist und war noch dazu sehr spannend. Geboren im November 1924 in Stuttgart als Tochter einer jüdischen Familie, schafft sie mit ihrer Familie im letzten Moment die Flucht vor den Nazis in die USA und fängt dort ein neues Leben an. Sie legt schließlich eine Karriere hin, von der viele Frauen ihrer Zeit nur träumen können. Charlottes Geschichte ist die Geschichte einer Frau, die immer weitergemacht hat, sich immer wieder neu erfunden hat - trotz allem. In "Religion - die Dokumentation" erzählt Lisa Weiß ihre Geschichte.
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Bei Papst Franziskus ist klar: In der katholischen Kirche soll sich etwas ändern, aber auf Konkretes will er sich nicht festlegen. So dürfen etwa Frauen mehr mitreden, aber bei den wichtigen Aufgaben wie dem Priesteramt bleibt die katholische Kirche ein Männerclub. Elisabeth Pongratz über die offenen Baustellen des Papstes.
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Klimaaktivisten wie die "Letzte Generation" werden kritisiert und mit Strafen belegt. Sie kämpfen weiter, auch wenn direkter Erfolg ausbleibt. Woher nehmen sie die Kraft?Wer mit der "Letzten Generation" an Klimaprotesten teilnimmt, zeigt vollen Einsatz: Die Aktivistinnen und Aktivisten kleben sich auf der Straße fest, besprühen Denkmäler und blockieren den Flugverkehr. Dafür riskieren sie Gefängnis- und Geldstrafen. Dennoch ernten sie viel Kritik, auch von anderen Klimaaktivisten. Direkte Erfolge ihres Protestes werden noch immer nicht sichtbar. Bei einigen führt das zu Resignation, andere kämpfen weiter - überzeugter denn je. Woher nehmen sie den Glauben und das Durchhaltevermögen? Spielt dabei die christliche Erziehung eine Rolle, die einige von ihnen erfahren haben?
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Ihre ehrenamtlichen Einsätze retten Leben: Philipp transportiert Stammzellspenden für Blutkrebspatienten. Er spüre dabei "pures Glück und absolute Zufriedenheit". Kevin übernimmt als First Responder die Erstversorgung an Unfallorten: Er sagt: "Meine Zeit kommt anderen zugute." Matthias Alexander Schmidt und Sophia Eickholt haben sie begleitet.
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Ein Leben ohne Musik ist für sie nicht vorstellbar: Die Soloflötistin Claudia Stein, der Oud-Spieler Bakr Khleifi und der Pianist Jascha Nemtsov. Über kulturelle Grenzen hinweg ist ihre Musik ihnen Muttersprache und Weltsprache zugleich. Sie sagen von sich: Sie leben für die Musik. Sigrid Hoff hat sie begleitet.
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Angesichts des Ukraine-Krieg und Hamas-Massaker ist der Einsatz für Gewaltfreiheit gerade nicht en vogue. Doch der Pazifismus ist nicht tot, auch wenn sich die Diskussion darüber verändert hat. Es gibt viele, die von sich sagen: Ich lebe für den Frieden. Sie hören eine Sendung von Udo Feist.
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Pastor Quinton Ceasar aus Ostfriesland setzt sich mit anderen Christinnen und Christen für eine offene und bunte Gesellschaft ein, in der jeder und jede seinen Platz findet. Das gilt zum Beispiel für People of Color und auch für queere Menschen. Er sagt von sich: Er lebt für Vielfalt. Michael Hollenbach hat ihn begleitet.
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Terminal 2, Flughafen Frankfurt. Passagiere hasten mit Rollkoffern vorbei, voll Vorfreude auf ihren Start in den Urlaub. Kaum jemand bemerkt den Eingang zur Bundespolizei. Hier liegt der Rückführungsbereich. Wer hier eintritt, ist am Tiefpunkt. Hier wird es ernst mit der Abschiebung. Birgitta Söling begleitet Menschen, die sich als sogenannte Abschiebe-Beobachter engagieren.
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Die Geschichte könnte an vielen Orten spielen, ist aber in Rhodos besonders erschütternd. Dort gab es jüdisches Leben schon zu biblischen Zeiten, Paulus machte dort Station. Im Juli 1944 beendeten die Besatzer aus dem nationalsozialistischen Deutschland die Geschichte jüdischen Lebens auf der griechischen Insel mit brutaler Gewalt. 80 Jahre nach der Deportation erinnern Inselbewohner gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Deutschland an dieses Verbrechen, aber auch an die zwei Jahrtausende jüdischen Lebens auf Rhodos.
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Meer, See, Fluss oder Bach, der Mensch fühlt sich seit jeher zum Wasser hingezogen. Wasser gilt als Sinnbild für das Leben, der Fluss als Symbol für Lebenswege. Rita Homfeldt lässt sich von Menschen an, im und auf dem Wasser inspirieren.
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Wenn auch dieses Jahr wieder zehntausende Rockfans zum großen Festival "Rock im Park" in Nürnberg zusammengekommen sind, dann wird die Menge zu einer Gemeinschaft - und ein Gefühl entsteht, das sich kaum in Worte fassen lässt. Rockmusik ist Kult. Und hat religiöse Dimensionen. Manch ein Song begleitet durch das Leben. Hannah Krewer mit Eindrücken von "Rock im Park" und aus der sehr freien "Gemeinde" der Rockmusik.
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