Avsnitt
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Alan Murrin erzählt in „Coast Road“ vom Irland der Neunzigerjahre. Es war eine Zeit, in der Frauen in Ehen unglücklich sein mussten. Die Dichterin Colette Crowley brach aus ihrem Familienleben aus und bezahlt dafür einen hohen Preis. Vom Ausbruch aus der Ehe handelt auch Julia Schochs autofiktionales Buch „Wild nach einem wilden Traum“. Hätte ein Mann dieses so schreiben können? Darüber sprechen die Podcaster. Der dritte Titel dieser Ausgabe ist Sara Gmuers rasanter Berlin-Roman „18. Stock“. Auch dort will eine Frau ausbrechen: aus dem Plattenbau im Ostteil der Hauptstadt.
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Saknas det avsnitt?
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Zwei Österreicher dominieren gerade die Bestsellerliste. Wolf Haas versucht sich mit seinem neuen Roman „Wackelkontakt“ an einem intertextuellen Hyperspiel. Einen Todesfall gibt es auch. Daniel Glattauer legt mit seinem Dialog-Werk „In einem Zug“ einen Antiliebesroman vor. Zentrale Frage: Gibt es sie, die exklusive romantische Liebe? Samantha Harveys extraterrestrischer, mit dem Booker Prize ausgezeichneter Roman „Umlaufbahnen“ berichtet von Raumfahrern und ihrem Blick auf die Idee – ein außergewöhnliches Setting, Tatsache.
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Charles Lewinsky, der mächtig unerschrockene Schweizer Autor, legt mit „Täuschend echt“ einen raffinierten Roman über von Künstlicher Intelligenz geschriebene Texte vor. Im Mittelpunkt der Frau steht ein armer Tropf, der von seiner tatsächlich unsympathischen Gefährtin verlassen wurde. Was ihn zu einigen gemeinen, auch KI-generierten Sätzen veranlasst. Ein Buch im Buch, kann das gut gehen? Außerdem sprechen die Podcaster über Amor Towles‘ historischen Hollywood-Roman „Eve“ und Maria Messinas wiederentdecktes Kleinod „Das Haus in der Gasse“.
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Das neue Buch des Bestsellerautors heißt „Zauberberg 2“. Und hat wie viel genau jetzt mit Thomas Manns Epos zu tun? Dies erörtern die beiden Podcaster. Außerdem besprechen sie Lucy Frickes schnittigen „O mein Gott, ich werde 50“-Roman „Das Fest“ und Anne Tylers ebenso schnittigen Eheroman „Drei Tage im Juni“, in dem es der Autorin gelingt, eine Katze so in die Handlung zu installieren, dass man gar nicht Reißaus nehmen möchte.
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Die Podcaster sprechen über Doris Wirths Roman „Findet mich“, der von Erwin handelt, einem Mann, der innerlich und äußerlich vor seinem Leben davonläuft. Auch in Anna Katharina Hahns neuem Roman „Der Chor“ geht es am Rande um psychische Gesundheit, vor allem aber um spezielle Frauen und ihre Geschichten. Wobei, ist nicht jeder Mensch auf seine Weise speziell? Jane Campbell veröffentlicht mit über 80 Jahren ihren ersten Roman „Bei aller Liebe“. Dort geht es zu wie in einem griechischen Drama. Oder bei Sigmund Freud in der Theorie-Kladde.
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Die 100. Folge des Literaturpodcasts widmet sich dem neuen Roman der Zeitgeist-Autorin Sally Rooney. In „Intermezzo“ geht es um ein ungleiches Brüderpaar. Neige Sinno versucht in „Trauriger Tiger“, sich mit ihrem eigenen sexuellen Missbrauch in der Kindheit auseinanderzusetzen. Und Katja Lange-Müller widmet sich in ihrem Roman „Unser Ole“ auf gnadenlose Weise Frauen und ihren Kindern.
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Beim Reeperbahnfestival 2024 treffen sich Abendblatt-Kulturredakteur Thomas Andre und Literaturhaus-Leiter Rainer Moritz live auf St. Pauli, um drei aufregende Neuerscheinungen zu besprechen. Eckhard Nickels 'Punk' ehrt die Popmusik und ihre Fans auf eindrucksvolle Weise. Monika Zeiners 'Villa Sternbald' präsentiert ein gewagtes Familienepos, das in der Tradition von Thomas Mann das Thema Schuld und deutsches Verhängnis behandelt. Und Carys Davies führt uns in 'Ein klarer Tag' auf eine abgelegene schottische Insel, wo nur ein einzelner Mann zurückgeblieben ist. Erleben Sie spannende Einblicke in diese literarischen Highlights!
Thomas Andre und Rainer Moritz freuen sich auf Ihr Feedback unter [email protected]. Abonnieren Sie unseren Podcast und verpassen Sie keine Folge.
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Reinhard Kaiser-Mühlecker schreibt mit „Brennende Felder“ seine Österreich-Saga fort. Die Romanheldin ist eine erstaunlich dysfunktionale Figur und in der Wahl ihrer Liebespartner wenig zimperlich: Sie lebt mit ihrem Stiefvater zusammen. Wie gelungen ist der dritte Band dieser krachenden Familiengeschichte? Darüber diskutieren beide Podcaster in dieser Folge. Außerdem sprechen sie über Daniela Kriens Trauerbuch „Mein drittes Leben“ sowie Jackie Thomaes Roman „Glück“, der sich Frauen widmet, denen die Biologie im Nacken sitzt.
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Colm Tóibín hat mit „Long Island” die Fortsetzung von „Brooklyn“ vorgelegt. Ein neuer Roman über Liebesunordnung zwischen Amerika und Irland, der es besonders einem der beiden Podcaster stark angetan hat. Hari Kunzru berichtet in „Blue Ruin“ von ähnlichem und außerdem der Kunstszene, vornehmlich der der Neunzigerjahre. Manche Vorkommnisse sind tragikomisch, insgesamt aber doch eher dramatisch. Der Kunzru-Sound ist unübersehbar, der Kubiczek-Sound auch: In „Nostalgia“ erzählt André Kubiczek, der Meister im Beschreiben von Teenagerwelten, wieder vom Jungsein und der DDR. Vor allem jedoch von seiner aus Laos stammenden Mutter, die er früh verlor.
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Richard Russo ist zurück in der amerikanischen Provinz. Zurück bei seinen Heldinnen und Helden in North Bath, die wir bereits aus „Ein grundzufriedener Mann“ und „Ein Mann der Tat“ kennen. „Von guten Eltern“ ist der Abschluss der „Fools“-Trilogie, mit der der US-amerikanische Autor drei Jahrzehnte lang beschäftigt war. Es sind die kleinen Leute und ihre Lebensumstände, die wie gehabt im Mittelpunkt stehen. Außerdem geht es um einen Kriminalfall. Ein dickes Buch, das sich die beiden Podcaster vorgenommen haben. Die anderen beiden in dieser Folge sind schmal. Da ist zum einen die Novelle „Die seligen Jahre der Züchtigung“, eine Wieder- und Neuentdeckung für die deutsche Leserschaft. Die auf Italienisch schreibende Schweizerin Fleur Jaeggy wird derzeit von Suhrkamp neu aufgelegt, eine lohnenswerte Angelegenheit. Die Irin Claire Keegan legt nun auf Deutsch auch eine Novelle vor: „Reichlich spät“ erzählt von einer geplatzten Hochzeit. Muss man mit dem Mann, der sich da so gnadenlos blamiert, eigentlich Mitleid haben?
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Hark Bohm legt mit Mitte 80 seinen Debütroman vor. Ein gemeinsames Werk mit Philipp Winkler, übrigens. Der Co-Autor steht freilich nicht auf dem Cover, nun denn. Gelungen ist der 1945 spielende, autobiografisch inspirierte Entwicklungsroman aber dennoch. Lust auf die Insel macht er übrigens auch. Das gilt ebenso für Caroline Wahls „22 Bahnen“-Nachfolger „Windstärke 17“. Nach Tilda steht nun die jüngere Schwester Ida im Mittelpunkt der Handlung. Sie strandet im Leben, sie strandet auf Rügen. Kein Kitschroman, das kann man sagen, kann er aber das Niveau des Vorgängers halten? Und wie ist Elizabeths Strouts Roman „Am Meer“, das vierte Werk inzwischen mit der Hauptfigur Lucy Barton? Das kann man hier nachhören – in einer sommerlich gestimmten Folge von Next Book Please.
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Ein neues Buch des Hamburger Autors Saša Stanišić? Tolle Sache! Aber ist das eigentlich ein handelsüblicher Erzählungsband? Darüber diskutieren die Podcaster. Außerdem Thema dieser Folge: Das Debüt einer Wiener Autorin, die tatsächlich den Namen Toxische Pommes trägt. Ihre Herkunft ähnelt der des auch aus Ex-Jugoslawien stammenden Stanišić, und von dieser Herkunft, vor allem aber vom Ankommen in der neuen Heimat Österreich erzählt der tragikomische Roman „Ein schönes Ausländerkind“. Drittes Buch in dieser Folge „Tag der Befreiung“ von George Saunders. Saunders gilt als King der Shortstory. Dem Trademark und seiner Legitimation geht Next Book Please in dieser Folge nach.
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Mareike Fallwickl legt mit „Und alle so still“ einen feministischen Roman vor, der bemerkenswert unsubtil ist. Die Frauen erleiden in diesem Buch einen kollektiven Burnout und entscheiden sich, nicht länger im Patriarchat mitzuspielen. Ein Buch mit vielen Botschaften. Kann es ästhetisch überzeugen? Die beiden anderen in dieser Freestyle-Folge besprochenen Titel sind Elmore Leonards lupenreiner Western „Letztes Gefecht am Saber River“ und Rocko Schamonis Underground-Hymne „Pudels Kern“, in der die Hamburger Szene besungen wird und der Autor seinem eigenen, komplizierten Werden nachspürt.
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Constanze Debrés autobiografischer Roman „Love Me Tender“ schlug hohe Wellen in Frankreich. Eine Mutter, die nach ihrem Coming-out ihren Sohn verlässt, den Anwaltsberuf an den Nagel hängt, um nur noch für Sex und Schreiben zu leben: Wird das Buch auch hierzulande polarisieren? Außerdem widmet sich diese Ausgabe Dana von Suffrins grandiosem Familienroman „Nochmal von vorne“ und Michael Lentz‘ Vater-Sohn-Geschichte „Heimwärts“, in der sich der Autor zum wiederholten Male seiner Herkunft zuwendet.
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Vigdis Hjorth ist in ihrer Heimat ein Star und dabei durchaus auch umstritten. Jetzt soll die Norwegerin auch hierzulande endlich bekannt werden. „Ein falsches Wort“ erscheint nun schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre auf Deutsch, eine Kuriosität am Rande. Hjorth, eine radikale Meisterin des Autobiografischen, erzählt von Bergljot, die wegen eines Kindheitstraumas seit Jahrzehnten überkreuz mit ihrer Familie liegt und nun zurück in deren Bannkreis gezogen wird. Eine intensive Lektüre, finden beide Podcaster. Die Hamburger Debütantin Julja Linhof ist auch eine Entdeckung. In „Krummes Holz“ folgt sie den Wegen eines Geschwisterpaares, das nach einer lieblosen Kindheit auf einem Bauernhof genau dort wieder zusammenzufinden versucht. In einem sprachlich dichten Text spürt Linhof einem schwierigen Aufwachsen auf dem Land nach.
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Mary Beth Keane erzählt in „Sieben Tage einer Ehe“ von den unterschiedlichen Eheleuten Malcolm, Barbesitzer, und Jess, Juristin. Sie verlässt das Haus und den nichtsahnenden Mann, sie müsse nachdenken. Anschließend kreist der Roman um die Frage, wie es dazu kam. Die Amerikanerin Keane weiß viel über Psychologie und Beziehungen, das merkt man ihrem Roman an. Bei Lize Spit ist es ähnlich. In „Der ehrliche Finder“ geht es nicht um Liebe, sondern um Freundschaft. Die zwischen dem belgischen Jungen Jimmy und dem Kosovaren Tristan. Es sind die 90er-Jahre, der Kriegsflüchtling ist von der Abschiebung bedroht und hat einen Plan, der Jimmys Freundschaft zu ihm auf die Probe stellt. Roberto Savianos neues Buch heißt „Falcone“ und ist eine Hommage an alle Mafiajäger: Doku-Fiction nach Art des Hauses Saviano, unbedingt fesselnd. Aber ist das auch gute Literatur? Darüber lässt sich streiten.
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In dieser Folge geht es um neue Literatur von Barbara Kingsolver, Iris Wolff und Andreas Stichmann. Barbara Kingsolvers „Demon Copperhead“ ist ein praller, glorreicher Roman über Amerika und, na klar, in der Tradition Charles Dickens‘ geschrieben. In Kingsolvers mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnetes Buch setzt auch sein deutscher Verlag große Hoffnungen. Bestseller-Status wäre unbedingt angemessen: Wer das Lesen liebt, wird diesen Roman lieben. Wo Kingsolver ein 800-Seiten-Panorama hinlegt, ist ihre deutsche Kollegin Iris Wolff wieder im reduzierten, pointierten kleineren Format unterwegs. Ihr Roman „Lichtungen“ erzählt einmal mehr von Rumänien, dem Land, in dem Wolff geboren wurde. Tatsächlich „pointiert“ ist Wolffs kunstvolle Prosa natürlich insofern nicht, als sie eine Meisterin des poetisch Ungefähren ist. Andreas Stichmann ist ebenso ein suggestiver Erzähler: In seinem Erzählungsband „Loreley“ entblättert er Vignetten der Einsamkeit und nicht vergehender Hoffnungen.
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Der deutsche Bestsellerautor schreibt über das Sterben, Nathan Hill über die Ehe – und Niviaq Korneliussen über eine junge Frau, die ihren Platz im Leben finden will: Next Book Please beschäftigt sich diesmal mit drei recht unterschiedlichen Büchern. Wobei der Amerikaner Hill ganz sicher das unterhaltsamste geschrieben hat. „Wellnesse“ ist eine erstklassige Version der Great American Novel, ein Roman über die Liebe und unsere Gegenwart. Niviaq Korneliussens „Das Tal der Blumen“ dagegen ist eine klassische Coming-of-age-Geschichte, aber auch ein Portrait Grönlands. Wann liest man so etwas schon einmal? An Bernhard Schlinks „Das späte Leben“ scheiden sich die Geister; einer der beiden Kritiker bleibt dem so erfolgreichen Autor gegenüber ziemlich kritisch.
- Visa fler