Avsnitt

  • „Mutterschaft, Schwangerschaft, erster Sex, Beziehung - das sind so theoretische Worte aber wenn du sie wirklich im Körper spürst, dann sind sie so viel mehr. Und es bereitet dich eigentlich auch niemand vor auf all die Gefühle, die damit zusammenhängen.“ (Barbara Albert)

    Barbara Alberts neuer Film "Die Mittagsfrau" veranlasst uns während uns unserer Pause bis zur dritten Staffel in eine Spezialfolge einzutauchen: wir sprechen mit Regisseurin Barbara Albert selbst - und somit mit unserer ersten Gästin überhaupt!

    In der ersten halben Stunde tauschen wir uns noch zu zweit, die Podcast-Barbara und Bianca, über "Die Mittagsfrau" aus und geben einen inhaltlichen Überblick. Danach teilt uns Barbara Albert ihren Zugang zu den Themen, die sie im Film verhandelt, mit und ermöglicht uns Einblicke in ihre Arbeitsweise: über die Entwicklung der Figur, über die Erarbeitung der Sexszenen, über die Frage ob die Abtreibung Teil der Erzählung sein soll oder nicht und wie sie mit Kameramann Filip Zumbrunn das visuelle Konzept erarbeitet hat. Auch sprechen wir über "Licht" und "Nordrand" und was sich seit #Metoo in ihrem Leben verändert hat.

    "Die Mittagsfrau" läuft in Deutschland bereits in den Kinos, in Österreich ab 25.10.2023

    Zeitangaben:
    29:00 Gespräch mit Barbara Albert
    01:07 Spoiler (Ende des Films)

  • Teil 2: "Marie Antoinette", "The Favourite" & "Spencer"

    In dieser Folge widmen wir uns der Darstellung von Monarchinnen und Herrscherinnen im Spielfilm. Noch bis 18.1.2023 läuft im Wiener Metrokino die Retrospektive Cinema Royal: alle ausgewählten Filme sind also im Kino zu sehen. Über die Weihnachtsfeiertage wird es wie alle Jahre wieder in Österreich die Ernst Marischka Sissi-Triologie (1955-57) spielen, in der die jugendliche Kaiserin Elisabeth durch Schönheit und harmoniebringendes Geschick vor schönen Kulissen glänzt – insgesamt ein Anlass für das Thema unserer vorerst letzten Folge für die zweite Staffel.

    Quasi als Imagewechsel des alten Sissi-Bildes mag Corsage (2022) fungieren. Darin folgen wir der ihren Körper streng disziplinierenden 40-jährigen Kaiserin von einer anachronistischen Szenerie zur nächsten. Kann diese Darstellung die Monarchin in neuem Licht erscheinen lassen? Der Druck von Konventionen und Repräsentationszwang lastet auf allen Film-Queens. So auch auf Lady Diana, die in Spencer (2021) die Weihnachtsfeiertage im Jahr 1991 mit der Familie verbringen muss und mit ihrer labilen psychischen Verfassung allein gelassen wird. Bedient Regisseur Larraín hier ein Opfernarrativ oder können wir der Geschichte emanzipatorische Züge abgewinnen? Darüber diskutieren wir. Die 14-jährige französische Kaiserin Marie Antoinette (2006) hingegen erstickt die innere Leere mit Luxus und pompösen Festmahlzeiten. Sofia Coppolas Coming-of-Age-Kaiserinnen-Geschichte mit Anachronismusanspruch würde sich als Inspiration für viele nachfolgende Historienfilme erweisen. Einen größeren Bruch mit Monarchinnen-Narrativen schafft auch The Favorite (2018): wir sehen das aktive Ausüben weiblicher Macht, lesbischen Sex und auch das Leben und Leiden der untersten Gesellschaftschicht am Hofe. Die am Beginn des 18. Jahrhunderts regierende Queen Anne trifft ihre politischen Entscheidungen unter dem Einfluss ihrer Vertrauten Sarah Churchill und ihrer aus dem verarmten Adel zur Kammerdienerin aufgestiegenen Cousine Abigail Hill. Welche Besonderheiten finden sich in dieser Dreiecksdarstellung?

    Mit Blick auf diese filmischen Royals drängen sich uns immer wieder drei Fragen auf:

    Wieso faszinieren gerade weibliche Monarchinnen Filmemacher:innen und Publikum stetig aufs Neue? Zeigen die gewählten Protagonistinnen ein Bewusstsein für ihre Privilegien und Machtpositionen? Setzen die Filme einen monarchiekritischen Diskurs frei oder machen sie sich eher die Faszination für Luxus und Macht zu eigen? Welches Frauenbild wird von der "ersten Frau im Staat" transportiert und soll als Vorbild dienen?

    Zeitangaben:
    00:10 Marie Antoinette
    15:06 The Favourite
    29:19 Spencer

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  • Teil 1: "Sissi-Triologie" & "Corsage"

    In dieser Folge widmen wir uns der Darstellung von Monarchinnen und Herrscherinnen im Spielfilm. Noch bis 18.1.2023 läuft im Wiener Metrokino die Retrospektive Cinema Royal: alle ausgewählten Filme sind also im Kino zu sehen. Über die Weihnachtsfeiertage wird es wie alle Jahre wieder in Österreich die Ernst Marischka Sissi-Triologie (1955-57) spielen, in der die jugendliche Kaiserin Elisabeth durch Schönheit und harmoniebringendes Geschick vor schönen Kulissen glänzt – insgesamt ein Anlass für das Thema unserer vorerst letzten Folge für die zweite Staffel.

    Quasi als Imagewechsel des alten Sissi-Bildes mag Corsage (2022) fungieren. Darin folgen wir der ihren Körper streng disziplinierenden 40-jährigen Kaiserin von einer anachronistischen Szenerie zur nächsten. Kann diese Darstellung die Monarchin in neuem Licht erscheinen lassen? Der Druck von Konventionen und Repräsentationszwang lastet auf allen Film-Queens. So auch auf Lady Diana, die in Spencer (2021) die Weihnachtsfeiertage im Jahr 1991 mit der Familie verbringen muss und mit ihrer labilen psychischen Verfassung allein gelassen wird. Bedient Regisseur Larraín hier ein Opfernarrativ oder können wir der Geschichte emanzipatorische Züge abgewinnen? Darüber diskutieren wir. Die 14-jährige französische Kaiserin Marie Antoinette (2006) hingegen erstickt die innere Leere mit Luxus und pompösen Festmahlzeiten. Sofia Coppolas Coming-of-Age-Kaiserinnen-Geschichte mit Anachronismusanspruch würde sich als Inspiration für viele nachfolgende Historienfilme erweisen. Einen größeren Bruch mit Monarchinnen-Narrativen schafft auch The Favorite (2018): wir sehen das aktive Ausüben weiblicher Macht, lesbischen Sex und auch das Leben und Leiden der untersten Gesellschaftschicht am Hofe. Die am Beginn des 18. Jahrhunderts regierende Queen Anne trifft ihre politischen Entscheidungen unter dem Einfluss ihrer Vertrauten Sarah Churchill und ihrer aus dem verarmten Adel zur Kammerdienerin aufgestiegenen Cousine Abigail Hill. Welche Besonderheiten finden sich in dieser Dreiecksdarstellung?

    Mit Blick auf diese filmischen Royals drängen sich uns immer wieder drei Fragen auf: 

    Wieso faszinieren gerade weibliche Monarchinnen Filmemacher:innen und Publikum stetig aufs Neue? Zeigen die gewählten Protagonistinnen ein Bewusstsein für ihre Privilegien und Machtpositionen? Setzen die Filme einen monarchiekritischen Diskurs frei oder machen sie sich eher die Faszination für Luxus und Macht zu eigen? Welches Frauenbild wird von der "ersten Frau im Staat" transportiert und soll als Vorbild dienen?

    Zeitangaben:
    08:15 Sissi
    19:45 Sissi – Die junge Kaiserin
    31:45 Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin
    38:10 Corsage

  • #Roevember, zuerst ein Hashtag, dann eine politische Protestbewegung in Reaktion auf die Aufhebung des Roe vs. Wade Urteil in den USA hat während der US midterm elections hohe Wellen geschlagen. Der Zugang zu legalen und sicheren Abtreibungen wurde durch die Abstimmungs-Mehrheit der republikanischen Supreme Court Richter:innen in vielen Bundesstaaten der USA 2022 wieder massiv eingeschränkt. Der freie Zugang zu legalen und sicheren Abtreibungen war eine der Kernforderungen der zweiten feministischen Welle (1965 - 1985).
    Das nahmen wir zum Anlass, filmische Repräsentationen der letzten Jahrzehnte national wie international ins Auge zu fassen und Parallelen sowie Unterschiede in der Darstellung sowie Schwerpunktsetzung in der narrativen Erzählung und formalen Repräsentation ausfindig zu machen. Die österreichischen Produktionen Mit Leib und Seele (1978) und Nordrand (1999) legen einen Fokus auf die Komplizinnenschaft zwischen den weiblichen Hauptfiguren, finden jedoch unterschiedliche Strategien, mit der Schwangerschaft und dem Schwangerschaftsabbruch umzugehen. Eine ähnliche Form der weiblichen* Solidarität lässt sich im aktuellsten Film unserer Analyse Call Jane (2022) feststellen, der mitten in die Frauenrechtsbewegung der zweiten feministischen Welle (1968) in den USA eintaucht. In den USA bleibend, bietet Never Rarely Sometimes Always (2020) den Blick auf die Staaten über 40 Jahre danach und aus der Sicht von zwei Teenagerinnen erzählt. Der norwegische Film Ninjababy (2021) findet einen Dramedy Zugang, der mit Cartoon-Embryo und Momenten, in denen durchaus auch gelacht werden darf, die Achterbahnfahrt von einer plötzlichen Schwangerschaft mit großer Leichtigkeit einfängt. Abgerundet wird unsere Analyse mit L`Événement/ Das Ereignis (2021), dem Gewinnerfilm des Goldenen Löwen in Venedig 2021, der auf eindrückliche Art und Weise die emotionale Reise seiner Protagonistin Anne begleitet und die Zuschauenden ganz nah an den intimen, einsamen und schmerzhaften Prozess des Schwangerschaftsabbruchs und der gesellschaftlichen Repressionen und Tabuisierung des Frankreichs der 1960er Jahre heranlässt. Vorhandene oder nicht vorhandene Komplizinnenschaft, gesellschaftliche Verurteilung, die Möglichkeit an Informationen für sichere Abtreibungen zu gelangen, die finanzielle Möglichkeit abzutreiben, die Verbindung mit Beruf und beruflichen Zukunftsaussichten der Schwangeren, die medizinischen Nachwirkungen des Eingriffs sowie die Beziehung zum Vater des Kindes, sind Achsen an denen wir uns in dieser Folge abarbeiten. Hört hinein!
    ***
    ***
    Zeitangaben:
    00:08:23 Ninjababy
    00:20:49 Call Jane
    00:31:00 Mit Leib und Seele
    00:44:00 Nordrand
    00:50:50 Das Ereignis
    01:03:00 Never Rarely Sometimes Always
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    Wir entschuldigen unsere technischen Probleme, aufgrund derer Biancas Tonspur an Qualität einbüßen musste.

  • Anlässlich der Erscheinung von Clara Sterns Debütfilm "Breaking The Ice" widmen wir uns nicht nur diesem Sportfilm, sondern schauen uns noch weitere Erzählungen dieses Genres seit 1990 an. Wir filtern Themen und Motive heraus, die in Sportfilmen mit weiblich codierten Charakteren besonders oft zum Tragen kommen und sprechen über den gesellschaftspolitischen Einfluss, den ein Pionierfilm wie "Bend It Like Beckham" seinerzeit auf eine große Zuseher*innenschaft übte. Von welchen Wünschen, Träumen und Konflikten erzählt außerdem "King Richard" und welche Punkte können wir diesem Hollywood-Film besonders abgewinnen? Was bleibt hingegen auf der Strecke? Welche Parallelen lassen sich zu "Breaking The Ice" oder "A League of Their Own" finden? Wir stellen fest, dass die Genderperformance “unserer” Figuren stets Verbindungen zur männlichen Dominanz im tatsächlichen Sportbetrieb herstellt, und dass sich je nach Jahrzehnt und Kontext lediglich die Konfliktschwerpunkte verlagern. Einzelsport und Teamsport erzählen außerdem von der Sehnsucht nach Anerkennung, sozialem Aufstieg und individualistischen Streben, in dem feministische Solidarität eine Sonderstellung einnimmt. Schaltet ein!

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    Zeitangaben:
    5:30 Bend It Like Beckham
    35:00 Million Dollar Baby
    40:30 Gipsy Queen
    46:00 A League of Their Own
    1:02:30 King Richard
    1:18:00 Breaking The Ice

  • Girlification, successful aging & sexy but not sexual: Wieso werden Frauen auf der Leinwand ab einem gewissen Alter in eine Ecke gedrängt, in der sie plötzlich nicht mehr als begehrenswert gelten bzw. ihr Begehren selbst nicht artikulieren dürfen? An einem Tag mag eine Schauspielerin noch die Mitte-Zwanzigjährige “fuckable” Studentin darstellen und ein Jahr später die Mutter einer Teenagerin. In dieser Episode sehen wir uns Filme bzw. eine Serie mit weiblichen Protagonistinnen an, die sich in unterschiedlichen Lebensaltern befinden – die Gemeinsamkeit: es geht um Sexualität und romantische Beziehungen. Welche Themen scheinen in der Darstellung von Frauen ab 40 (leider eine Altersgrenze, die in der Branche existiert) noch immer ein Tabu zu sein und wie brechen 42 plus, Grace and Franky, Meine Stunden mit Leo, Amour und Paradies: Liebe damit?

  • “I do think it’s a feminist film because I give space to things which were never, almost never, shown in that way, like the daily gestures of a woman. They are the lowest in the hierarchy of film images. A kiss or a car crash comes higher, and I don’t think that’s accidental. It’s because these are women’s gestures that they count for so little.” (Chantal Akerman in einem Camera Obscura-Interview über "Jeanne Dielman")

    Filme bilden in ihren zweidimensionalen Bildern dreidimensionale innere wie äußere Räume ab. Wie diese Räume sich aus einer feministischen filmhistorischen Perspektive gestaltet haben, behandelt der erste Teil der zweiten Folge. Was aus diesen Entwicklungen abgeleitete praktische Tools für ein feministisches Filmlesen - wie aktive und passive Figuren, Raumdominanz oder Situierung der Figuren im familiären oder öffentlichen Raum - mit feministischen Räumen im Film zu tun haben, klärt der zweite Teil.

  • Staffel 2, Folge 1/ 2.Teil

    #1 Folge – Sexualisierte Gewalt und toxische Männlichkeit – quantitative Analyse

    Im zweiten Teil der ersten Folge der zweiten Staffel ist der Schwerpunkt auf einer quantitativen Analysemethode. Sexualisierte und nicht-sexualisierte Gewalt wird in verschiedenen Ausformungen vorgestellt, Unterscheidungen zwischen formellen und nicht-formellen Kontexten sowie unterschiedliche Intensitätsstufen von sexualisierter und nicht-sexualisierter Gewalt werden besprochen. Der Unterschied zwischen aktiver und passiver Position bei Gewalterfahrungen und Gewaltakten wird erläutert und die drei grundlegenden Hypothesen zur Gewaltdarstellung im österreichischen Spielfilm mit denen Barbara sich in ihrer Forschungsarbeit beschäftigt vorgestellt und beantwortet.
    Ein kleines Preview auf Barbara`s Dissertationsergebnisse sozusagen!
    Die inferenzstatistischen, wie deskriptiven Analysen beziehen sich auf 152 Spielfilme in den Jahren 1997 bis 2017 und werden auf Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher Regie sowie zwischen weiblichen und männlichen Figuren hin getestet.

    Zusammen mit den filmhistorischen Überlegungen vom ersten Teil, runden wir die Folge mit Analysen in Bezug zu den fünf ausgewählten Filmen bzw. Serien ab.

  • Staffel 2, Folge 1/ 1.Teil

    Im ersten Teil sprechen wir über Gewaltdarstellungen im Film und nähern uns einer historischen Betrachtung der Rezeption medialer Gewaltrepräsentationen. Wie hängen filmische Inszenierungsweisen mit realen Erfahrungswelten zusammen und Narrationen von Opfer und Täter*in mit stereotypisierten Sehgewohnheiten? Kann die Antwort auf eine Gewalterfahrung nur als Gegenangriff stattfinden? Akteurinnen von Rape-Revenge Filmen wirken durch ihre physische Gewaltanwendung weitaus emanzipatorischer als jede femme fatale, so Miriam Hansen (1995). Femme fatale, Racheagentin oder schutzbedürftiges Opfer? „Everyone knows what violence is", sagt James Kendrik (2006: 9) und wir stellen diese Grundannahme in Frage. Wenn das Medium Film und seine Bilder per se voyeuristisch angelegt sind, wie können Gewalterfahrungen als Teil eines fiktionalen Subjektivierungsprozesses dennoch erlebbar gemacht werden, um Alternativen zu medialen Berichterstattungen zu bilden?

    Wir entschuldigen das Hintergrundrauschen.

  • In unserer letzten Folge der ersten Staffel dreht sich alles um die Darstellung lesbischer Figuren, deren Begehren und Beziehungsbilder. Anfangs, in Teil 1, arbeiten wir uns an einer Reihe von Stereotypen und Begrifflichkeiten ab, die auch Überschneidungen mit Codierungen aus der lesbischen Community beweisen - wie immer gilt aber: die Sache ist komplex. Nicht jede lesbische Person war als Kind ein Tomboy und nicht jede sexuelle Beziehung zweier Frauen besteht aus strikten butch und femme Codierungen. Ihr hört außerdem unsere Überlegungen zur Verbindung zwischen der Darstellung von Autos und Emotionsbeschreibungen und kurze Ausflüge in die weiter entfernte Filmgeschichte.

    Im zweiten Teil wenden wir unsere Theorien und Beobachtungen an ausgewählten Beispielen an. Diesmal fischen wir uns "Orange is the New Black" (kreiert von Jenji Kohan, USA 2013 – 2019), "Porträt einer jungen Frau in Flammen" ("Portrait de la jeune fille en feu", Céline Sciamma, F 2019), "Blau ist eine warme Farbe" ("La vie d’Adèle", Abdellatif Kechiche, F 2013) sowie aus Österreich "Der Boden unter den Füßen" (Marie Kreutzer, AT 2019) und "Siebzehn" (Monja Art, AT 2017) heraus.

  • In unserer letzten Folge der ersten Staffel dreht sich alles um die Darstellung lesbischer Figuren, deren Begehren und Beziehungsbilder. Anfangs, in Teil 1, arbeiten wir uns an einer Reihe von Stereotypen und Begrifflichkeiten ab, die auch Überschneidungen mit Codierungen aus der lesbischen Community beweisen - wie immer gilt aber: die Sache ist komplex. Nicht jede lesbische Person war als Kind ein Tomboy und nicht jede sexuelle Beziehung zweier Frauen besteht aus strikten butch und femme Codierungen. Ihr hört außerdem unsere Überlegungen zur Verbindung zwischen der Darstellung von Autos und Emotionsbeschreibungen und kurze Ausflüge in die weiter entfernte Filmgeschichte.

    Im zweiten Teil wenden wir unsere Theorien und Beobachtungen an ausgewählten Beispielen an. Diesmal fischen wir uns "Orange is the New Black" (kreiert von Jenji Kohan, USA 2013 – 2019), "Porträt einer jungen Frau in Flammen" ("Portrait de la jeune fille en feu", Céline Sciamma, F 2019), "Blau ist eine warme Farbe" ("La vie d’Adèle", Abdellatif Kechiche, F 2013) sowie aus Österreich "Der Boden unter den Füßen" (Marie Kreutzer, AT 2019) und "Siebzehn" (Monja Art, AT 2017) heraus.

  • In unserer fünften Folge mit dem Überthema LGBTQIA + Trans beschäftigen wir uns mit Queerness und spezifisch in dieser Folge mit trans - Darstellungen und Repräsentationen. Zuerst gibt es eine kleine Einführung in wichtige Begrifflichkeiten, danach widmen wir uns stereotypisierten Darstellungsweisen und ziehen hierzu noch den Vito-Russo-Test (glaad, 2013) zur Analyse unserer mitgebrachten Filme und Serien hinzu. Auch sprechen wir ausführlich über das Thema der Besetzung.
    Analysiert werden die Erfolgsserie Orange is The New Black (kreiert von Jenji Kohan, USA 2013 – 2019) sowie der netflix Film La vita davanti a sé (Regie: Edoardo Ponti, ITA 2020). Aus Österreich durchleuchten wir Der Knochenmann (Regie: Wolfgang Murnberger, AT 2009), den Kurzfilm Mathias (Clara Stern, AT 2017) und machen einen kleinen Abstecher zu Helden in Tirol (R: Niki List, AT 1998).

    www.nedwuascht.com

    #Feminismus #Trans #Österreich #Film #Podcast #Filmwissenschaft #Wissenschaft

  • In unserer vierten Folge mit dem Überthema diverse Diversitäten widmen wir uns weiterhin dem Aspekt Hautfarbe. Dazu besprechen wir zwei neue Testinstrumente, den Latif-Test und den DuVernay-Test und erklären zwei weitere gaze-Theorien: bell hooks’ oppositional gaze (1992) und E. Ann Kaplans imperial gaze (1997). Beide stellen wichtige Perspektiverweiterungen des male gaze-Ansatzes von Laura Mulvey dar. "Bridgerton" (kreiert von Chris van Dusen, USA 2020) und "Drei Eier im Glas" (Regie: Antonin Svoboda, 2015) bleiben weiterhin an Board, daneben kehren wir zurück zu "Ternitz Tennessee" (Mirjam Unger, AT 2002) aus unserer ersten Folge und holen uns noch die Serie "Braunschlag" (David Schalko, AT 2012) dazu.

  • #3 Folge - diverse Diversitäten
    In unserer dritten Podcast-Folge von NED WUASCHT - wir geh'n fisch'n geht es um Diversität - diesmal fokussieren wir den Aspekt Hautfarbe und deren gesellschaftspolitische Kategorisierung.
    Wir stellen den Begriff im Zusammenhang mit Film und Serien vor, erklären euch die absoluten No Go's, geben knallharte Fakten zu stereotypen Darstellungen von PoC Figuren und erläutern das Kurzverfahren - den Kent-Test von Clarkisha Kent.
    Wir bleiben auf Netflix, diesmal widmen wir uns aber dem Streaming-Hit "Bridgerton"(kreiert von Chris van Dusen, USA 2020). Aus Österreich schauen wir uns "Drei Eier im Glas" (Regie: Antonin Svoboda, 2015), "Böse Zellen" (Regie: Barbara Albert, AT 2003) und "Donau" (Regie: Goran Rebić, AT 2003) genau an.

    nedwuascht.com/

  • #2 Folge - Selling Feminism - Verkaufter Feminismus? In unserer zweiten Podcast-Folge von NED WUASCHT – wir geh’n fisch’n
    geht es um die mediale Vermischung von Feminismus und Anti-Feminismus - wir stellen vor: das komplexe Phänomen des Postfeminismus.
    Mit der Netflix-Serie "Emily in Paris" (Regie: Darren Star, USA 2020) knüpfen wir an Folge 1 an. Dazu kommen "Ternitz, Tennessee" (Regie: Mirjam Unger, AT 2000) und "Anna Fucking Molnar" (Regie: Sabine Derflinger, AT 2017).

    Mit theoretischem Rüstzeug statten uns v.a. die britischen Kulturwissenschaftlerinnen Rosalind Gill und Angela McRobbie aus. Schwerpunkt liegt diesmal auf kapitalismus-kritischen Analysen von on-screen Darstellungen - von den 1990ern bis heute.

    Kann uns die Symbiose aus Neoliberalismus und Popfeminismus mit emanzipatorischen Filmfrauen beliefern? Wir forschen nach.

    https://nedwuascht.com/

  • #1 Folge – Sexy or sexist?
    In der ersten Podcast-Folge zu NED WUASCHT – wir geh’n fisch’n besprechen wir anhand der US-amerikanischen Romantic Comedy Netflix-Serie "Emily in Paris" (Regie: Darren Star, 2020)
    und dem österreichischen Klassiker der Nouvelle Vague Viennoise "Nordrand" (Regie: Barbara Albert, 1999) on-Screen Darstellungen und Repräsentationen, stereotypisierte Darstellungen von Geschlecht, die Auswirkung von einseitigen Narrativen sowie welche Maßnahmen dagegen sinnvoll sind. 

    Wir stellen Grundkonzepte der feministischen Filmwissenschaft wie den male gaze und einen Klassiker des feministischen Filmanalysierens den Bechdel-Wallace-Test und seine Test-Kumpan*innen den Furtwängler-Test, den Mako-Mori-Test und einen Überraschungs-Test vor und wenden sie an Emily in Paris und Nordrand an.

    https://nedwuascht.com/

  • NED WUASCHT – WIR GEH’N FISCH’N
    ist ein kritisch feministischer Filmpodcast der Wiener Filmwissenschaftlerinnen Bianca Jasmina Rauch und Barbara Wolfram, die nebenbei ebenfalls in der Film- und Theaterbranche sowie im Filmjournalismus und Artistic Research tätig sind. Alle zwei Wochen stellen wir dialogisch Tools zum kritischen Filmlesen und –analysieren mit feministischer Ausrichtung vor und wenden diese gleich an zwei Filmen oder Serien an. Da wir beide hauptsächlich am österreichischen Film in Wien an der Filmakademie forschen, stellen wir immer einen österreichischen Film und einen internationalen, „mainstreamigeren“ Film vor. Abschließend stellen wir evidenzbasierte Vorschläge für mehr Gendergerechtigkeit, Inklusion und Diversität on- und off-Screen vor.

    https://nedwuascht.com/