Avsnitt

  • Am 4. Februar 1974 wurden zeitgleich in Hamburg und Frankfurt am Main Mitglieder von zwei neuen Gruppen der Roten Armee Fraktion durch die Ermittlungsbehörden festgenommen. Aber wie war das möglich? Die führenden RAF-Mitglieder saßen doch in Untersuchungshaft und die Ermittlungsbehörden waren doch lange davon ausgegangen, dass die RAF bereits Geschichte sei. In Folge fünf unserer Podcast-Reihe „Die RAF in Hessen“ geht es um den Neuaufbau und die Entstehung der „2. Generation“ der RAF. Wie entwickelten sich diese neuen Gruppen und wer waren die Akteurinnen und Akteure? Dr. Tobias Wunschik, der führende Experte für die „2. Generation“, stellt uns die Zusammenhänge dar und erklärt, welche Rolle die DDR beim Neuaufbau der RAF spielte.

    Skripterstellung: Duška Roth, Lorenz Hoffmann und Robert Wolff

    Moderation: Duška Roth und Lorenz Hoffmann

    Sprecherin: Birgit Venus

    Interviewpartner: Dr. Tobias Wunschik

    Musik und Abmischung: Olaf Parusel

    Timestamps:

    00:00: Verhaftung Gruppe 4.2.

    01:06: Einstieg in die Folge und Rückblick

    02:15: Befreiung der Inhaftierten als neues Ziel

    02:43: Margrit Schiller und Gruppe 4.2.

    04:00: Lückenhafte Erinnerung der Zeitzeugen und Zeuginnen

    04:27: Gruppe 4.2. und die Behörden

    05:19: Spiegel Artikel vom 10.2.1974 zum Verhältnis der Behörden und RAF

    06:17: Versteckte Gegenstände (Waffen, Munition, Schlüssel, etc.) lassen Behörden glauben die RAF sei am Ende

    07:48: Margrit Schiller zum Konzept Stadtguerilla

    08:30: Schillers RAF Vergangenheit vor 1974

    09:23: Hafterfahrung Schiller

    10:56: Schiller wird aus Haft entlassen und von RAF kontaktiert

    11:53: Schiller geht erneut in die Illegalität

    12:30: Mangelnde Erfahrung und Infrastruktur der Gruppe

    13:50: Aufbau internationaler Kontakte

    14:15: Vorwürfe der ersten Generation an Gruppe 4.2. nach Verhaftung

    15:55: Zweite Generation

    18:07: Quellenlage bei der Erforschung der zweiten Generation der RAF

    21:08: Motivation der zweiten Generation für den „Kampf“

    22:49: Kommunikation zwischen inhaftierten Mitgliedern und den Genossen draußen

    25:23: Rolle der RAF-Anwälte

    28:40: Forderungen aus den Gefängnissen // Baader fordert Militanz

    30:00: Internationale Kontakte der zweiten Generation

    30:53: RAF und die DDR

    33:16: Outro

    Literatur und Links:

    Margrit Schiller: Es war ein harter Kampf um meine Erinnerung: Ein Lebensbericht aus der RAF. Piper, München, Zürich 2001.

    Tobias Wunschik: Baader-Meinhofs Kinder: Die Zweite Generation der RAF. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, Wiesbaden 1997.

    Der BM-Kode wurde geknackt, DER SPIEGEL 7/1974: https://www.spiegel.de/politik/der-bm-kode-wurde-geknackt-a-3c8d19e1-0002-0001-0000-000041784110.

  • Vor 50 Jahren erschütterten heute vergessene Anschläge auf ITT-Niederlassungen und Tochterfirmen die westliche Welt und die Bundesrepublik. Zwischen 1972 und 1973 formierte sich im Schatten der Roten Armee Fraktion die heute fast vergessene erste Revolutionäre Zelle, aus der das international best vernetzte und aktivste linke Gewaltnetzwerk der Geschichte der Bundesrepublik entstehen sollte: die Revolutionären Zellen. Die bis dato unbekannte Revolutionäre Zelle bekannte sich zu den Anschlägen in West-Berlin und Nürnberg.

    In der vierten Folge der Podcastreihe "Die RAF in Hessen" mit dem Titel "Im Schatten der RAF? Die Entstehung der Revolutionären Zellen 1972-1973 in Hessen", erörtern das ehemalige Mitglied der Revolutionären Zellen, Gerd-Hinrich Schnepel, und der Historiker Robert Wolff von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung die Hintergründe und Ereignisse, die zur Entstehung dieser Gruppe führten. Sie bieten eine detaillierte Analyse der Aktivitäten der Revolutionären Zellen in Hessen. Diese Episode enthält subjektive Wahrnehmungen und Darstellungen von Ereignissen durch den Zeitzeugen Gerd-Hinrich Schnepel, was einen tiefgreifenden Einblick in diese historisch bedeutsame Epoche ermöglicht.

    Shownotes

    Skripterstellung: Duška Roth, Lorenz Hoffmann und Robert Wolff

    Moderation: Duška Roth und Lorenz Hoffmann

    Gäste: Gerd-Hinrich Schnepel, Robert Wolff

    Musik und Abmischung: Olaf Parusel

     

    Timestamps:

    00:00: Einstieg Folge

    03:00: Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Revolutionären Zelle (RZ)

    04:45: RAF und politische Gewalt 

    06:00: Phantom RZ

    06:35: RZ = Gegen RAF? 

    08:44: Woher kommen die RZler 

    10:18: Studentenbewegung in Erlangen 

    11:33: Post `68 – Linksmilitante Strukturen, speziell in Frankfurt am Main 

    13:37: Black Panther Solidaritätskomittee und Waffen 

    15:15: Frage der Gewalt in Frankfurt am Main

    16:30: Vielfalt der Post `68-Szene und Probleme 

    18:22: Bedeutung von KD Wolff für die Szene

    21:05: Wilfried Böse und die RAF 

    22:52: Konflikt zwischen der Bewegung 2. Juni und der RAF

    22:24: Was macht Schnepel nach der Studentenbewegung? 

    26:54: Bedeutung von Buchhandlungen und Verlagen

    28:42: Anwerbung Schnepel RZ

    31:01: Struktur der RZ 

    34:00: RZ-Aktionen 

    35:02: Kommunikation innerhalb der dezentralen Struktur 

    36:42: Konzept RZ 

    40:42: Bedeutung von Schnepels Buchladens und Druckerei für die RZ 

    42:24: Kommunikation untereinander und mit anderen Gruppen 

    43:40: Gewaltfrage 

    45:14: “Internationale RZ” und die Gewaltfrage 

    48:11: ITT-Anschlag 

    52:23: Erstes Bekennerschreiben der RZ 

    54:24: Neuaufbau der RAF und die Rolle der RZ 

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  • Nach der „Mai-Offensive 72“ stand die Solidarität zur RAF in der westdeutschen Bevölkerung auf einem Tiefpunkt. Der Fahndungsdruck auf die Gruppe wurde durch vermehrten Einsatz schwerbewaffneter Polizeibeamter in der gesamten Bundesrepublik zunehmend verstärkt. In dieser gesellschaftlichen Situation erfolgten die Verhaftungen der RAF-Gründungsmitglieder, wohlgemerkt in fast allen Fällen durch Hinweise aus der Bevölkerung. Die Aktivitäten der „ersten RAF-Generation“ in der Illegalität nahmen mit den Verhaftungen ein rasches Ende; bis zur Stockholm-Besetzung im Jahr 1975 wurde die RAF für keine mit der „Mai-Offensive“ vergleichbaren Taten verantwortlich gemacht. Viele Politikerinnen und Politiker atmeten auf: die zu diesem Zeitpunkt kurze Geschichte der RAF schien bereits beendet. Wie falsch diese Einschätzung war, sollte sich in den nächsten Jahren zeigen.

    Folge 3 erzählt die Geschichte der RAF ab der Verhaftungswelle im Juni/Juli 1972 bis zum Ende des Jahres 1973 mit Schwerpunkt auf Hessen nach. In diese Phase fällt die Einrichtung des „infos“, der erste große Prozess gegen Horst Mahler in Berlin, die ersten beiden Hungerstreiks der inhaftierten RAF-Mitglieder sowie die Versuche von nicht verhafteten Mitgliedern und Unterstützerinnen und Unterstützer, die Gruppenstrukturen der RAF wiederaufzubauen und zu professionalisieren. Die Folge enthält subjektive Wahrnehmungen von den Zeitzeuginnen Renate Aßmus und Ulrike Fabricius und dem Zeitzeugen und RAF-Anwalt Kurt Groenewold, die von der Moderation in den breiten historischen Kontext eingeordnet werden.

    Shownotes

    Skripterstellung: Duška Roth, Lorenz Hoffmann und Robert Wolff

    Moderation: Duška Roth und Lorenz Hoffmann

    Gäste: Renate Aßmus, Ulrike Fabricius und Kurt Groenewold

    Musik und Abmischung: Olaf Parusel

     

    Timestamps:

    00:00: Rückblick Mai-Offensive 1972 und Verhaftungswelle

    03:35: Haftbedingungen der RAF-Mitglieder

    08:07: Solidarität mit den inhaftierten RAF-Mitgliedern

    14:38: Das Info als zentrales Kommunikationsmittel der RAF-Gefangenen

    18:17: Unterstützung von Außen – Diskussionen

    19:27: Debatte: politische Gefangene oder Kriminelle?

    20:50: Debatte: Die „Sympathisanten“

    23:05: Prozess Horst Mahler

    24:47: Haftbedingungen und 1. Hungerstreik

    28:42: Aktivitäten Rote Hilfe Frankfurt am Main

    31:10: 2. Hungerstreik

    31:44: Pressekonferenz Paris und Pressemitteilung Kirchentag

    35:10: Zersplitterung der Linken und Ausblick Folge 4

    Literatur:

    Terhoeven, Petra (2022): Die Rote Armee Fraktion. Eine Geschichte terroristischer Gewalt, https://hlz.hessen.de/publikationen/publikationsverzeichnis/details/die-rote-armee-fraktion/

    ID Verlag (Hrsg.) (1997): Rote Armee Fraktion - Texte und Materialien zur Geschichte der RAF: https://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Stadtguerilla+RAF/RAF/raf-texte+materialien.PDF

    Aufsätze:

    Wolff, Robert (2020): Folter und Mord an den „Helden des Volkes“ in bundesdeutschen Justizvollzugsanstalten? Das konspirationistische Weltbild der Roten Armee Fraktion, 1970–1977, https://imdialog.akademie-rs.de/ojs/index.php/idadrs/article/download/256/198/

  • Am 11. Mai 1972 explodieren in Frankfurt am Main im Hauptquartier des V. Corps der US-Armee drei Bomben. Es ist der erste von sechs Anschlägen der „Mai-Offensive“, der verheerenden Anschlagsserie der ersten Generation der RAF. Im Narrativ der RAF ist die „Mai-Offensive“ eine spontane Reaktion auf US-Präsident Nixons Verminung der Häfen in Nordvietnam. In Wahrheit gehen den Anschlägen Monate der Vorbereitung, Planung und Sprengstoffbeschaffung voraus. Die Ziele: US-Behörden in Deutschland, deutsche Ermittlungsbehörden und -personen, die Springerpresse. Das Zentrum der Konspiration: Frankfurt am Main. Duška Roth und Lorenz Hoffmann spüren mit Robert Wolff, Referent der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung und der Zeitzeugin Michaela Wunderle, Journalistin, Autorin und Übersetzerin aus dem Italienischen, dieser Zeit nach und beleuchten die Hintergründe der „Mai-Offensive“, ihre Folgen und welche Rolle Hessen dabei gespielt hat.

  • Kaufhausbrandstiftungen, konspirative Wohnungen und Bombenwerkstätten im Stadtzentrum von Frankfurt am Main – wenige Bundesländer sind so eng mit der Geschichte der RAF verbunden wie Hessen. Warum aber war die RAF in Hessen so präsent? Was passierte in der linken Szene und der „Studentenbewegung“ Ende der 1960er Jahre und Anfang der 1970er Jahre in Frankfurt am Main? Was waren die vorherrschenden Themen, Ideale und Einstellungen, die das linksradikale Milieu mit der RAF teilte? Und wo waren die Brüche zwischen der RAF und der „Scene“? Über diese Fragen sprechen die Journalistin Duška Roth und der Journalist Lorenz Hoffmann 50 Jahre nach der „Mai-Offensive“ der RAF mit Robert Wolff, Referent der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung und der Zeitzeugin Michaela Wunderle, Journalistin, Autorin und Übersetzerin aus dem Italienischen.