Lyssna senare
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Der katholische Priester Anton Ebnöther war ein Charmeur. Rasch sprach sich aber herum, dass er viele sexuelle Kontakte pflegte. Einige seiner Liebschaften waren einvernehmlich, viele andere nicht. Mindestens sechs Frauen schwängerte Ebnöther in den Fünfziger- und Sechzigerjahren, während er als katholischer Geistlicher eigentlich dem Zölibat unterstand.
In der aktuellen Folge unseres True-Crime-Podcasts erzählt Journalistin Catherine Boss, wie die Kirche auf Ebnöthers Frauengeschichten reagierte. Der Bischof wurde auf seine intimen Begegnungen aufmerksam. Doch Anton Ebnöther fand Ausflüchte und stritt seine Verantwortung ab. Die Kirche liess ihn gewähren. Später wurde er mehrfach versetzt an andere Pfarrstellen.
Der Fall Anton Ebnöther steht exemplarisch für viele Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, die allmählich und immer zahlreicher ans Licht kommen. Er steht auch für die langjährige Praxis der Kirchenoberen, Hinweise auf Übergriffe und Machtmissbrauch zu vertuschen und zu verdecken.
Im Gespräch mit Catherine Boss, die zu Ebnöther und Missbrauch in der Kirche recherchiert hat, rollt Moderator Noah Fend die gesellschaftliche Dimension dieses Falls auf. Die forensische Psychologin May Beyli erklärt, wie das kirchliche Umfeld Machtmissbrauch begünstigen kann und was dies für die Opfer bedeutet.
Folge 3 erscheint am 17. September 2024.
Lesen Sie hier unsere Berichterstattung zum FallDokumentarfilm «Unser Vater» von Miklos GimesGast: Catherine Boss
Host: Noah Fend
Schnitt und Produktion: Sara Spreiter
Skript und Interviews: Mirja Gabathuler, Catherine Boss, Noah Fend
Sounddesign: Tobias Holzer
Redaktion und Planung: Tina Huber
Sprecher: Roland Gamp
Töne von Antonia Müller und Rita Aepli: Dokumentarfilm «Unser Vater» von Miklos GimesMit einnem Abo des «Tages-Anzeigers» hören Sie alle Folgen vorab. Ein Spezialangebot (29.90 für die ersten 6 Monate) findet ihr unter podcast.tagesanzeiger.ch
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Anton Ebnöther war ein katholischer Priester, der seinen Einfluss und Charme ausnutzte, um Frauen zu missbrauchen. «Chum e chli is Bett, denn hämer wärmer», erzählt Rita Aepli als betagte Frau viele Jahrzehnte später. Als sie ihm von ihrer Schwangerschaft erzählte, habe er bloss gesagt: «Mach, was du tun kannst.» Die Szene stammt aus dem Dokumentarfilm «Unser Vater» von Miklos Gimes, um den es in der aktuellen Ausgabe unseres Crime-Podcasts auch geht.
Rita Aepli ging damals als junge Frau juristisch gegen Anton Ebnöther vor – und gewann. Sie brachte einen Prozess ins Rollen, der schon viel früher hätte geführt werden sollen. Denn Ebnöther zeugte in seiner Zeit als katholischer Amtsträger in den Fünfziger- und Sechzigerjahren mindestens sechs Kinder.
Auch Lisbeth Binder ist eine Tochter von Anton Ebnöther. Im Podcast erzählt sie, wie sie beschloss, ihren Erzeuger zu treffen – und eine weitere traumatische Erfahrung machte. Und sie spricht darüber, wie sie ihre Halbgeschwister kennen lernte. Erst an der Beerdigung ihres Erzeugers erfahren diese voneinander. Zusammen treten sie an die Öffentlichkeit.
Lisbeth Binder erinnert sich, wie ihre Mutter erst im Altersheim erzählen konnte, was ihr widerfahren war. Und wie sprachlos sie war, weil sie erstmals erfuhr, dass sie aus einer Vergewaltigung entstanden war. Das habe sie wütend gemacht. «Vielleicht hätte ich meiner Mutter auch einmal etwas zurückgeben können», sagt sie rückblickend. «Sie musste sehr bescheiden durchs Leben.»
Der nächste Fall von «Unter Verdacht» erscheint am 1. Oktober 2024.
Lesen Sie hier unsere Berichterstattung zum FallDokumentarfilm «Unser Vater» von Miklos GimesGast: Catherine Boss
Host: Noah Fend
Schnitt und Produktion: Sara Spreiter
Skript und Interviews: Mirja Gabathuler, Catherine Boss, Noah Fend
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