Avsnitt
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Ein bisschen abgelegen ist das Bergsteigerdorf Steirische Krakau. Was in vielen Alpentälern als Nachteil empfunden wird, versuchen die „Grokauer“ als Trumpfkarte auszuspielen. Gepflegte Kulturlandschaft und weitgehend intakte Natur. „Das sind die Pfunde, mit denen wir punkten“, sagt Krakaus Bürgermeister Gerhard Stolz aus Überzeugung und einem gewissen Traditionsbewusstsein. In dem Tal finden sich uraltes Brauchtum, verwunschene und kristallklare Seen, tosende Wasserfälle und aussichtreiche Gipfel wie Preber oder Roteck. Zu Fuß oder mit dem MTB erlebbar. „Die Steirische Krakau kannte ich bislang nicht“, fasst Alpinist Christian Stangl nach seinem Besuch zusammen, „ich komme sicher wieder.“
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In kaum einer anderen Region im Salzburger Land gibt es so viele intakte Almen wie auf dem Gebiet des Bergsteigerdorfes Hüttschlag. Im gesamten Großarltal sind es mehr als 40 Stück. „Einfach wunderbar“, sagt Hüttschlags Bürgermeister Hans Toferer und bedankt sich bei den Menschen im Ort. Weil sie anpacken und die Zukunft des Dorfes lebendig gestalten. Ein gutes Dutzend Vereine sorgt in Hüttschlag für ein umfangreiches Programm. Die Gastwirte-Vereinigung stemmt zahlreiche Veranstaltungen gemeinsam. Weil die Hüttschlager gerne Feste feiern und ihre Berge lieben. Kletternd, wandernd, Skitouren gehend, Rad fahrend, bergsteigend und kulinarisch.
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Klettern, Bergsteigen, Wandern, Skitouren, Radeln - Im Bergsteigerdorf Weißbach bei Lofer ist für fast jeden Geschmack etwas dabei. Und das besonders umweltschonend. Schon früh haben sich die Menschen hier Gedanken über das Thema Energie gemacht. Seit 2018 trägt das Dorf den Titel “5e-Gemeinde” für eine besonders hohe Energieeffizienz. Das passt ins Gesamtbild eines sanften touristischen Weges. Denn Naturparkgemeinde ist Weißbach auch. Bergsteiger Roland Kals: „Ich hatte den Ort schon vor fast 20 Jahren als Kandidat auf dem Schirm.“ Auch weil der Mitbegründer der Initiative der Bergsteigerdörfer in jungen Jahren viel in diesem Gebiet unterwegs war. Nicht nur auf, sondern auch in den Bergen.
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Im Bergsteigerdorf St.Jodok, Schmirn- und Valsertal regiert Vielfalt. Egal, ob es um spannende und aussichtsreiche Berg- und Klettertouren geht oder um das Leben der Einheimischen. Die Kriterien der Initiative der Bergsteigerdörfer werden in dem Tiroler Seitental am Brenner mit Leben gefüllt. Der Alpinist Daniel Ladurner aus Südtirol ist beeindruckt, wie die Menschen anpacken und Anstrengungen in vielerlei Hinsicht nicht scheuen. Egal ob in Helga Hagers Schule der Alm, bei den Bürgermeistern in den Dörfern Vals und Schmirn oder beim örtlichen Bergführer Thomas Senfter. Machen statt meckern. Am besten mit einer ausgiebigen Tour auf einen der zahlreichen Gipfel der Region. Olperer, Fußstein, Schrammacher oder Padauner Kogel. Inklusive umweltschonender An- und Abreise.
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Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner liebt die ganz hohen Berge der Welt. Aber genauso weiß sie die unzähligen Gipfel, Kletterrouten und Steige ihrer Wahlheimat zu schätzen. Seit etlichen Jahren lebt die Ausnahme-Alpinistin im Salzkammergut. Sie kennt sich im Bergsteigerdorf Steinbach am Attersee gut aus.
Und doch entdeckt Gerlinde Kaltenbrunner Überraschendes: Dass der Komponist Gustav Mahler ein exzellenter Bergsteiger war, dass man in der Gemeinde besonders gut den Sternenhimmel genießen kann und dass es viele fleißige Menschen gibt, die ihre Heimat behutsam pflegen. Wachstum ja, aber nicht auf Teufel komm‘ raus. Auch wenn das Höllengebirge direkt vor der Haustür liegt. -
„Die Menschen im Tiroler Gailtal sind ganz schön ausgeschlafen.“ Das sagt zumindest Reinhold Scherer. Der Alpinist und Geschäftsführer des Kletterzentrums Innsbruck ist am Fuße der Karnischen Alpen aufgewachsen. Rund 40 Kletterouten hat Scherer rund um das Bergsteigerdorf erschlossen, das ohnehin viel zu bieten hat. Einen Coworking-Space, einen aktiven Nachtwächter, nachhaltig ausgerichtete Unterkünfte und leckeren Biokäse. Zudem gibt es in Kartitsch, Ober-, und Untertilliach jede Menge Wanderrouten, aussichtsreiche Gipfel, urige Hütten, Wasserfälle und glasklare Seen. Und im Winter? Da locken ein Winterwanderdorf, große Skitouren, ein Langlauf- und Biathlonzentrum, kulinarische Köstlichkeiten und viel Ruhe. Immer mit Blick auf den Karnischen Kamm.
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Das Bergsteigerdorf Mauthen ist ein Ort, an dem man tief in die Geschichte zurückgehen kann. Auf diversen Geotrails in die Zeit, als sich in Kärnten noch Saurier herumtrieben. Auf alten Römerstraßen oder auf Wegen, die im ersten Weltkrieg hart umkämpfte Frontgebiete waren. Mauthen liegt am Rand der Karnischen Alpen. Seit jeher ist das Gebiet eine Grenzregion, in der Ideen und Konzepte aus verschiedensten Kulturen zusammenkommen. „Das hat die Kreativität der Menschen offenbar gefördert“, findet der blinde Profibergsteiger Andy Holzer im Podcast der Bergsteigerdörfer. „Egal, ob du wanderst, Berge besteigst oder kletterst, in Mauthen gibt es so viel zu entdecken.“ In der Natur, in der Geschichte, im Dorf, in den Gaststätten.
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In Vent im Ötztal ist vieles anders. Irgendwie kleiner, aber auch größer. Klein: Weil in dem Bergsteigerdorf gerade einmal rund 130 Menschen leben. Groß: Weil ringsherum imposante Dreitausender warten. Österreichs zweithöchster Berg zum Beispiel. Mit 3.768 Metern bietet die Wildspitze ein atemberaubendes Panorama. „Bei gutem Wetter kannst du bis ins Wallis schauen“, erinnert sich Extremkletterer Thomas Huber. Vor mehr als 40 Jahren war der Ältere der Huberbuam zuletzt in Vent. Für ihn ist der Podcast-Termin im Ötztal also eine persönliche Spurensuche und eine Rückkehr zu den Wurzeln des Alpinismus.
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Lunz am See ist das vermutlich coolste der 22 österreichischen Bergsteigerdörfer. In einer Doline nahe der niederösterreichischen Marktgemeinde liegt Mitteleuropas kältester Punkt. Minus 52 Grad wurden hier schon gemessen. Nicht das einzige Highlight. Das Haus der Wildnis lockt Jahr für Jahr Tausende BesucherInnen an. Am Wassercluster forschen WissenschaftlerInnen aus aller Welt. Naturfreunde kommen auf aussichtsreichen Wanderwegen auf ihre Kosten, wie Bergsteigerprofi Walter Laserer festgestellt hat. Obwohl sein erster Eindruck ein anderer war. „Aha, wieder ein Ende der Welt mit gespenstischem Nieselregen über dem See.“ Nach genauer Betrachtung aber, kommt der Alpinist zu einem ganz anderen Urteil. „Lunz am See wirbt nicht nur mit sanftem Qualitätstourismus. Es lebt ihn.“
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Die Weltklasse-Kletterin Barbara Zangerl kennt sich mit Extremen aus. Kaum eine Wand scheint zu steil oder zu schwierig. Kein Wunder, dass die Alpinistin immer wieder ins Große Walsertal kommt. Im Vorarlberger Bergsteigerdorf ist eben vieles extrem. Die steilen Hänge, die harten und schneereichen Winter und der Wille zur Zusammenarbeit. Sechs eigenständige Gemeinden bilden das Bergsteigerdorf Großes Walsertal und den gleichnamigen Biosphärenpark. Beide Titel prägen die Region und schaffen Zusammenhalt. Es gibt ein Wir-Gefühl, das Natur, historische Wurzeln und Zukunftschancen immer wieder neu verbindet. Für ein „Leben in Extremlagen.“
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„Die Eisenbahn hat Mallnitz letztlich zu dem gemacht, was es bis heute ist,“ sagt Erich Glantschnig, Amtsleiter der Gemeinde und Autor der Alpingeschichte des Bergsteigerdorfes. Ein Anziehungspunkt für BergsteigerInnen und Naturfans, die lieber mit der Bahn anreisen als mit dem eigenen PKW. Sechs alpine Schutzhütten dienen als Basisstation für ausgedehnte Touren ins Hochgebirge des Nationalparks Hohe Tauern. Herausfordernd, aussichtsreich und historisch auf interessanten Pfaden unterwegs. Schon 1762 wurde der Ankogel (3.252 m) als einer der ersten Gletscherberge überhaupt bestiegen. Fast 40 Jahre vor dem Großglockner. Mallnitz als Wiege des Alpinismus in Österreich? „Schwer zu sagen,“ findet die Para-Kletterin Sandra Pollak, „aber eine Reise ist das Bergsteigerdorf immer wert.“
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Die Alpinistin Ines Papert kennt das Bergsteigerdorf Malta, mehrfach war sie zum Eisklettern hier. Für den Podcast der Bergsteigerdörfer „Wo weniger mehr ist“ hat sie das Tal im Sommer besucht. Sie war nicht nur vom feinsten Granitfels begeistert, sondern auch von funkelnden Kristallen und der bewegten Alpingeschichte. „Aber ganz besonders habe ich den kleinen Supermarkt in Malta ins Herz geschlossen. „Das war wie eine Zeitreise“, berichtet sie.
Das Maltatal in Kärnten ist besonders vielfältig und so finden Besucher:innen zahlreiche Möglichkeiten zum Bergsteigen, Klettern, Eisklettern, Bouldern, Wandern, Canyoning oder einfach nur zum Genießen. -
Das Gesäuse ist seit jeher ein Anziehungspunkt für Alpinisten, Wanderer, Kletterer und Naturliebhaber. Das gilt auch für das Bergsteigerdorf Johnsbach. Der 140-Seelenort ist Gründungsmitglied der Initiative der Bergsteigerdörfer im Österreichischen Alpenverein. „Darauf sind wir stolz“, sagt Ludwig Wolf, der frühere Bürgermeister von Johnsbach, besser bekannt als der Kölblwirt. Freunde wie der Alpinist und Bergsteiger Christian Stangl nennen ihn liebevoll „Wigg“. Stangl stammt aus dem „Xeis“, dem Gesäuse, und kennt die Berge der Welt. Er erkundet für den Podcast „Wo weniger mehr ist“ seine Heimat. Stangl trifft Vertreter:innen des Nationalparks, des Tourismusverbandes, des Stiftes Admont, einen Alpinhistoriker und viele mehr.
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Im Osttiroler Villgratental findet man eine einzigartige Kulturlandschaft, stille Berge, dichte Wälder, intakte Almen sowie gutes altes Handwerk. Auf seinem Rundgang erkundet der Extremkletterer Alexander Huber für den Podcast der Bergsteigerdörfer "Wo weniger mehr ist" die Vielfalt des Tals. Immer wieder ist er überrascht: "Die Leute im Bergsteigerdorf Villgratental haben Herz und Hirn. Das taugt mir."
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Das Bergsteigerdorf Lesachtal besteht aus vier Hauptorten und etlichen Weilern. Das Gebiet liegt in Kärnten und hat schon vor vielen Jahren einen sanften Weg im Tourismus eingeschlagen. In Maria Luggau, St. Lorenzen, Liesing und Birnbaum sind sich die Menschen einig, dass sich das Tal behutsam weiter entwickeln soll. Dennoch packen die Lesachtaler an, haben Ideen, suchen Lösungen und setzen sie um. Der bekannte Alpinist, Bergführer und Hüttenwirt Helmut Ortner ist selber aus dieser Region. Für den Podcast der Bergsteigerdörfer „Wo weniger mehr ist“ erkundet der Abenteurer seine Heimat. Er besucht Nachbarn, Bekannte und Freunde. „Dabei habe ich viele neue Facetten entdeckt“. Ortner diskutiert mit dem Bürgermeister, lernt vieles über Instrumentenbau und erfährt wie regionale Wirtschaftskreisläufe funktionieren. Und, dass das Lesachtal aus „Geigen, Gipfeln und Genüssen“ besteht.
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In Steinberg am Rofan war Ralf Dujmovits, einer der weltweit erfahrensten Höhenbergsteiger noch nie. Doch für den Podcast „Wo weniger mehr ist“ hat er sich auf den Weg „ans schönste Ende der Welt“ gemacht, wie die Einheimischen gerne sagen. Bürgermeister Helmut Margreiter spricht aber lieber vom schönsten Anfang. „Das ist alles eine Frage der Perspektive". Dass man es in dem 300-Seelenort gut aushalten kann, merkt Ralf Dujmovits sehr schnell. Kaum im Dorf, fühlt er sich pudelwohl. „Alles ist hier ganz ruhig, ganz still, einfach schön". Maßgeblichen Anteil daran haben die Steinbergerinnen und Steinberger natürlich selbst. Sie gestalten seit langem die Zukunft ihres Ortes. 2021 wurde Steinberg Mitglied der Bergsteigerdorf-Initiative des Österreichischen Alpenvereins. Die Leute wollten es so. Frei nach dem Motto: „Bewährtes bewahren – neugierig auf Neues".
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Knapp 50 Kilometer windet sich die Alm durch das grüne Almtal in Oberösterreich. Ein rauschendes Flüsschen, das im Almsee entspringt und am Fuße des Toten Gebirges liegt. Ein Magnet für Menschen, die das Bergsteigerdorf Grünau im Almtal besuchen. Dabei gibt es noch jede Menge anderer spannender Dinge zu entdecken: die Konrad-Lorenz-Forschungsstation mit den Graugänsen, das Waldbaden mit Förster Fritz Wolf oder den Großen Priel, dem höchsten Gipfel im Toten Gebirge. Der Alpinist und Abenteurer Walter Laserer ist für den Podcast „Wo weniger mehr ist“ in Grünau im Almtal unterwegs, wo er auf interessante Menschen und einzigartige Landschaften trifft. „Ich habe Vieles noch viel spannender vorgefunden, als ich es vorher erwartet hatte“.
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Wie wurde Ginzling zum Bergsteigerdorf? Worin liegen die Herausforderungen, heute dort zu leben? Und wie kamen die beliebten Boulderblöcke in den Zemmgrund? Der Alpinist Simon Messner besucht das Bergsteigerdorf Ginzling, wo er mit Leuten vor Ort diesen Fragen auf den Grund geht.
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Wie ist die Initiative Bergsteigerdörfer entstanden, wofür steht sie und wie können sie dazu beitragen, eine nachhaltige Entwicklung im Alpenraum umzusetzen? Diesen Fragen gehen wir in der Hintergrundfolge zu den Bergsteigerdörfern mit Vertreter*innen von Alpenverein, Alpenkonvention und Politik nach.