Avsnitt
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Der Spanische Bürgerkrieg erreicht mit der Hilfe Deutscher Flieger einen Wendepunkt: Die rücksichtslos zerbombte Stadt Guernica wird nicht zuletzt durch das gleichnamige Bild Picassos zu einem Synonym für durch Kriege verursachtes Leid.
Überhaupt stehen die Weichen längst auf Krieg. Hitler und seine Leute wollen die Weltherrschaft und planen generell ambitioniert bis größenwahnsinnig. Fast die gesamte Kunst der Moderne wird in München als “entartet” ausgestellt und in Berlin soll die gigantische Welthauptstadt Germania entstehen.
In derart unsicheren Zeiten wird die Kultur zu großen Teilen von Zerstreuungsangeboten bestimmt. In den USA erscheint ein literarisches Meisterwerk Zora Neale Hurston's, einer der Lichtgestalten der Harlem Renaissance: Der Roman "Their Eyes were watching God", welcher später von Stars wie Alice Walker, Toni Morrison und auch Oprah Winfrey als große Inspiration bezeichnet wird und trotzdem noch viel zu unbekannt ist. In dieser Folge ist es das Buch des Jahres. Wer außerdem wissen möchte, was es mit dem Begriff “Krypto-Adlerianer” auf sich hat und warum einige Freudianer sich dazu verstiegen, die Individualpsychologie aus dem kulturellen Gedächtnis mobben zu wollen, bleibt einfach bis zum Ende dran. -
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General Franco gelangt in Spanien an die Macht und wird sie für 39 Jahre behalten. Damit beginnt der blutige Bürgerkrieg, der auch Intellektuelle wie Hemingway oder John Dos Passos mobilisiert. Deutschland hört anlässlich der Olympischen Spiele von 1936 in Berlin kurz damit auf, allzu offensichtlich gegen Juden und Minderheiten zu hetzen, bereitet aber ansonsten munter den Krieg vor. Die Weltöffentlichkeit schaut zu. Stalin ächtet Shostakovichs Erfolgsoper “Lady McBeth von Myzensk”, während eine russische Theater-Intendantin bei Prokofjew das Musikmärchen “Peter und der Wolf” beauftragt – bevor sie wegen zu großer Erfolge in westlichen Kreisen ins Arbeitslager muss. Charlie Chaplin feiert einen großen Erfolg mit “Modern Times” und entlarvt die Versprechen des Fortschritts vor dem Hintergrund der weiter andauernden “Great Depression”.
Buch des Jahres ist der großartige Bericht der Journalistin Nora Waln von ihrer Zeit in China. In der Rubrik “Um Leben und Tod” geht es diesmal um den tschechischen Philosophen-Präsidenten Václav Havel. -
Die Zeitreise ins Jahr 1935 führt auch diesmal wieder an einer Menge ungemütlicher Entwicklungen vorbei: Deutschland bricht den Versailler Vertrag, lässt die Muskeln spielen, diskriminiert, was das Zeug hält – und die Welt schaut untätig zu. In den USA wütet die “Dust Bowl” und in Sowjetrussland nach wie vor der Rote Terror, ab diesem Jahr aber immerhin mit schicker neuer Metro.
Weil das Jahr nicht so viel hergibt, was Kunst und Kultur angeht, ist jetzt noch mal Zeit für einen großartigen Film aus dem Jahr 1931: Mädchen in Uniform.
Im Biographieteil geht es um Magnus Hirschfeld, oder, für Freunde: Tante Magnesia. -
In dieser Folge der Zeitreise im Audioformat dreht sich alles ums Jahr 1934. Große Teile der Welt kämpfen weiter mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise. Radikale politische Bewegungen, Armut und Kriminalität greifen um sich. In Venedig trifft Diktatoren-Fanboy Hitler zum ersten Mal auf sein Idol Mussolini. In Ungarn erfindet László Bíró den Kugelschreiber, kurz bevor er sich auf die Flucht vor dem nationalsozialistischen Judenhass begeben muss. Donald Duck wackelt erstmals über eine Kinoleinwand und in Deutschland findet die erste Fernsehübertragung statt. Das Kino jenseits des Atlantik befindet sich noch in der freizügigen Pre Code Phase und zwei schwarze Künstlerinnen, erhalten erstmals in der jungen Geschichte des Films große Rollen: Josephine Baker und Louise Beavers.
Henry Millers “Wendekreis des Krebses” (“Tropic of Cancer”) ist in dieser Ausgabe der Langzeitläufer das Buch des Jahres. Die autobiographischen Aufzeichnungen umfassen die menschliche Erfahrung des nach Liebe und Nahrung hungernden Autors in den Straßen von Paris in einer derart direkten Weise, dass es die Moralzensur im angelsächsischen Raum ordentlich aufrütteln wird. Der französische Verlag, der das Werk veröffentlicht, stört sich nicht daran.
Die Folge schließt wie immer mit einer Biographie ab - diesmal geht es um das Schicksal von Bonnie und Clyde, die eigentlich eher ein paar talentierte und attraktive Pechvögel waren als skrupellose Verbrecher. -
“Ich bin in einem schrecklichen Jahr geboren.”, soll Karl Lagerfeld, Jahrgang 1933, mal gesagt haben. Dem ist eigentlich kaum etwas hinzuzufügen: In Deutschland gelangen die Nationalsozialisten an die Macht. In der Ukraine, in Kasachstan und anderen Teilen der Sowjetunion treibt Stalin Millionen von Menschen in den Hungertod. In Spanien kündigt sich bereits der Bürgerkrieg an und auch in vielen anderen Ländern gelangen diktatorische Regime ans Ruder.
Kultur und Geistesleben bleiben in totalitären Verhältnissen nie verschont und so ist es kein Zufall, dass das Bauhaus endgültig schließen muss und Künstler:innen wie Intellektuelle ins Exil gehen, während ausgerechnet Studenten die Bücherverbrennungen organisieren.
Dankbar ist die Weltöffentlichkeit indessen für Stars wie Mae West oder Filme wie Kink Kong, die für die Dauer eines Kinobesuchs ein wenig Erlösung vom Elend des Alltags bieten.
Zum letzten Mal gibt es in dieser Folge die Rubrik “Um Leben und Tod”, in der sich diesmal alles um das Leben Karl Lagerfelds dreht. -
Das Jahr 1932 ist auch das letzte der Weimarer Republik: Hitler und seine Partei gewinnen an Macht, gleichzeitig bröckelt die Demokratie und in Preußen putschen ein paar Monarchisten an die Macht. Das prüde wie krude Zwickelverbot der durch den “Preußenschlag” an die Macht gekommenen Regierung Bracht sorgt dabei immerhin kurz für Heiterkeit.
In Ostasien überfällt Japan indessen China und errichtet den Marionettenstaat Mandschuko, während in Australien Soldaten gegen Vögel kämpfen.
Im Kulturteil geht es diesmal um ein einprägsames Bild des ersten Foto-Montagekünstlers John Heartfield und um Leni Riefenstahls enge Kontakte zu den Nationalsozialisten, die sie unter anderem dazu nutzte, den jüdischen Filmkünstler Béla Balász zu übervorteilen.
Zum Abschluss gibt es einen Blick auf Gerhard Richter – einen von der Geschichte stark geprägten Menschen; ein tiefgründiger Bildermacher, den meisten bekannt als Urheber Millionenschwerer Kunst.
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Mit dem Jahr 1931 bleibt es turbulent auf dem Boulevard der Weltgeschichte. Japan nutzt die Krisenzeiten und überfällt die Mandschurei, während die Weimarer Republik in eine Bankenkrise schlittert, deren Konsequenzen sich bis heute im Regulierungssystem für den Finanzmarkt wiederfinden.
In den USA schießt das Empire State Building in den Himmel und mit einer genialen Erfindung wird ein ehemaliger Goldsucher zum Millionär.
Trotz oder gerade wegen der anhaltenden Krisenzeit erscheinen auch in diesem Jahr eine ganze Reihe legendärer Filme und in Berlin wird eine geglättete Version von Brechts Operette "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" aufgeführt, nachdem es im Jahr 1930 einen wilden Skandal darum gegeben hatte.
Neben James Dean, Janosch, Michail Gorbatschow, Rupert Murdoch und vielen weiteren Millionen neuer Menschen auf dem Planeten Erde wird auch der Autor Thomas Bernhard geboren, mit dem ich mich im Biographieteil “Um leben und Tod” beschäftigt habe.
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Vielen Dank! -
In dieser Sonderausgabe von Langzeitläufer dreht sich im Gespräch mit Stummfilm-Expertin Ursula von Keitz alles ums Kino – es geht um die wilde und kreative Frühzeit des Films der 20er und 30er Jahre und gibt Einblicke in die aufwändigen Produktionsbedingungen im Wandel der Zeit, über die man einen eigenen Geschichts-Podcast machen könnte.
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Langzeitläufer ist in den 30er Jahren angekommen und damit endlich im Jahr der futuristischen Küche. Während Marinetti und seine Freunde in Italien vom exaltierten Schwein schwadronieren, löst Gandhi mit einem Brocken Salz den Anfang vom Ende der britischen Kolonialherrschaft aus. Die Weimarer Republik geht in ihr letztes, instabiles Kapitel und erlebt bei der Ur-Aufführung von “Im Westen nichts Neues” einen Nazi-Zirkus mit Stinkbomben und weißen Mäusen. In Finnland formieren sich derweil Faschisten nach deutschem Vorbild (aber mit Hygge-Feel!). In Sowjetrussland terrorisiert Stalin weiter die Bevölkerung und fällt mit einer “Spezialoperation” in Afghanistan ein, während eine idealistische Gruppe deutscher Architekten in Moskau ernüchternde Erfahrungen macht. Im “Unbehagen der Kultur” geht Freud den Schicksalsfragen der Menschheit nach. Ein junger Sternforscher entdeckt den Pluto.
Der Biographie-Teil ist diesmal Paul Panda Farnana gewidmet, ein scharfsinniger Intellektueller und kongolesischer Aktivist mit schicksalhaftem Leben. -
Die “Goldenen 20er” sind buchstäblich am Ende: Der Börsencrash in den USA reißt die Welt in eine Finanzkrise; die Finanzkrise bedeutet für die Träumenden der Nachkriegszeit mit ihrer Hoffnung auf eine bessere, gerechtere Welt ein hartes Erwachen. Gleichzeitig ist es ein großartiges Jahr für Kunst und Literatur und das Kino erlebt seine vielleicht größte Innovation.
Der Gedanke, dass jeder Mensch mehr als nur ein Geschlecht in sich trägt, erreicht die öffentliche Wahrnehmung und nicht allein Virginia Woolf denkt in ihrem Zimmer darüber nach.
Mit Yayoi Kusama kommt eine Künstlerin zur Welt, die wie kaum eine andere das 20. Jahrhundert zu verkörpern scheint. Um ihre Biografie geht es diesmal in “Um Leben und Tod”. -
Frauen organisieren sich weltweit und erringen schrittweise mehr Rechte, Cheng Kai-Shek erobert Peking und Stalin baut weiter an seiner Gewalt-Diktatur, welche die Sowjetunion auch wirtschaftlich in den Ruin treiben wird. Ein weiterer Versuch, den Frieden der Welt zu sichern schwächelt indessen an der Definition des Angriffskrieges.
Die Theater Europas erleben erstmals Maurice Ravels Boléro und Kurt Weills und Bert Brechts Dreigroschenoper. Gropius und das Bauhaus gehen ab jetzt getrennte Wege und es kommt ein Film in die Kinos, der viel später die ästhetische Inspiration für den Joker liefern wird. Mickey und Minnie Mouse geben ihr Leinwand-Debut. Der Surrealist André Breton versucht auf literarische Weise mit einer schicksalhaften Begegnung fertig zu werden und wird dabei nicht unbedingt sympathischer. Außerdem führt eine verschimmelte Schüssel zu einer bahnbrechenden medizinischen Entdeckung.
In “Um Leben und Tod” geht es diesmal um eine beeindruckende und enorm vielseitige historische Persönlichkeit und Künstlerin... -
1927 wird wirtschaftlich gesehen für eine Weile das letzte “fette Jahr” bleiben. Die junge, boomende Kunstform Kino erlebt eine bahnbrechende Neuerung mit dem ersten Tonfilm. Fritz Lang erlebt währenddessen seinen ersten Flop mit dem heutigen Weltkulturerbe-Film Metropolis und John Dos Passos’ Roman Manhattan Transfer lässt jetzt auch die Deutschen von New York träumen. In den USA jubelt die eine Hälfte der Öffentlichkeit schweigsamen Rekord-Piloten und harten Sportlern zu, die andere Hälfte verfolgt aufgebracht die brutale Hinrichtung Saccos und Vanzettis.
Heisenbergs Folgerungen aus dem Doppelspaltexperiment verändern am Rand des Geschehens die Welt – und mit dem Steppenwolf gibt Hermann Hesse jungen Menschen für immer ein literarisches Zuhause. -
In dieser Folge dreht sich alles ums Jahr 1926 - die Wirtschaft der nicht-kolonialisierten Welt erlebt einen kurzen Aufschwung. Das Aufatmen zeigt sich weiterhin in einem blühenden Kunst- und Kulturleben. Heidegger, der "Fitzgerald der Philosophie", verspricht, den Grund aller Dinge gefunden zu haben. Von den Architektinnen der damaligen Zeit kann man sich mitnehmen, welche Farbe man in der Küche verwenden sollte, um Fliegen abzuwehren. Außerdem sind auch in diesem Jahr viele tolle Bücher erschienen, zum Beispiel Arthur Schnitzlers Traumnovelle, vielen vielleicht besser bekannt als die Vorlage zu Kubrick’s Eyes Wide Shut…
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Nach langer Pause ist Langzeitläufer endlich zurück mit den Ereignissen des Jahres 1925. Sieben Jahre nach dem ersten Weltkrieg wackelt der Frieden schon wieder gewaltig. Autoritäre Regimes haben Hochkonjunktur, andererseits blühen die Künste und das Nachtleben, erscheinen so großartige Erzählungen wie der Fitzgeralds Gatsby, Kafkas Prozess oder auch Virginia Woolf’s Mrs. Dalloway.
Und ganz im Sinne des umbruchhaften 20. Jahrhunderts gibt es auch für den Podcast einige Änderungen. Spannend bleibt es auf jeden Fall. -
Die Folge zum Jahr 1924 ist die letzte mit Stephan Dörner. Diesmal sind gleich drei True-Crime-Geschichten mit dabei. Ansonsten: Der Sudan erlebt eine (post)koloniale Krise und die USA Chaos um die Prohibition. Außerdem beginnt Stalin in der jungen Sowjetunion die Übernahme der Macht und zwei Briten verschwinden auf dem Mount Everest. Fritz Lang verfilmt unfreiwillig Wagner, der Surrealismus ist die Avantgarde-Bewegung der Stunde und vieles mehr vom Boulevard der Geschichte..
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1923 – Jahr der Krisen, Jahr der Unruhen, Jahr der Hyperinflation. Laura und Stephan unterhalten sich unter anderem darüber, wie Goebbels als Literat scheiterte, warum ein Erdbeben zum Problem für japanische Anarchisten wurde, wie ausgerechnet Stalin ein Loblied auf die Unabhängigkeit der Ukraine hielt, wie der Trick einer Immobilienmakler-Firma „Hollywood“ erfand und wofür der junge Brecht ausgebuht wurde. Außerdem: Wie die Briten den SPIEGEL erfanden und warum Alice Schwarzer nicht die erste Redakteurin dort wurde.
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Ziemlich genau zu Beginn des Jahres 2022 reisen wir 100 Jahre zurück, ins Jahr 1922. Weltgeschichtlich auf den ersten Blick eher ruhig, haben wir doch einiges an Geschichts-Gold entdeckt. Themen unter anderem: In Australien verkündet ein Abgeordneter Armageddon, in Berlin wird Rathenau ermordet, Hitler putscht und ist häufig gesehener Gefängnisinsasse, während sein großes Idol Mussolini in Italien den Faschismus aufbaut. Die New York Times zeigt sich indessen vom Charisma Hilters ganz fasziniert, während der letzte Grizzlybär der Vereinigten Staaten erschossen wird. Zum Schluss erzählt Stephan noch von seinem literarischen Spa-Erlebnis mit Hesse und Buddha und warum Egon Bahr Herbert Wehner für einen Heuchler hielt. Laura will nicht so viel über Ulysses reden und schwärmt lieber ungebremst von der Space-Mode des exzentrischen Designers Pierre Cardin.
Intro und Outro: https://www.florianerlbeck.de/ -
Laura Rosenkranz und Stephan Dörner tauchen ab ins zweite Jahr der „Goldenen Zwanziger“. Wir verfolgen auf dem historischen Boulevard die Verurteilung Gottes wegen Blasphemie, bewegen uns mit Coco Chanel in der Szene russischer Exilanten in Paris und erfahren vom aufregenden Leben der Mutter Winston Churchills.
Stephan erklärt außerdem, an welcher Stelle die meisten Sophie-Scholl-Verfilmungen von der Realität abweichen und Laura stellt mit John Rawls, Jahrgang 1922, eine sehr, sehr grundsätzliche Frage: Was ist eigentlich Gerechtigkeit?
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Diesmal sprechen Laura Rosenkranz und Stephan Dörner unter anderem über den Erfinder der Vorlage der Matrix-Trilogie, die oft verkannte Hippie-Seite von Max Weber und wie „Ornament und Verbrechen" den Wert von Altbau-Wohnungen in ganz Deutschland deutlich verringert hat.
Intro und Outro: https://www.florianerlbeck.de/ - Visa fler