Avsnitt
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Wer vom Vergessen spricht, kann vom Erinnern nicht schweigen. Beides gehört zusammen, beides sind Dreh- und Angelpunkte sowohl der Geschichtswissenschaft als auch der Geschichtspolitik. Aber wie steht es dabei um die jeweiligen Motive, Praktiken und Mechanismen? Von was lässt sich auch für die Geschichte sagen, das könne man getrost vergessen? Wer entscheidet überhaupt, was dem Vergessen anheimfallen darf, soll oder gar muss? Über diese und weitere Fragen diskutierten beim 20. Geschichtstalk neben Prof. Dr. Antje Flüchter (Universität Bielefeld) und Prof. Dr. Marko Demantowsky (Universität Wien) PD Dr. Tobias Winnerling von der Universität Düsseldorf sowie von der Redaktion Der Spiegel Dr. Felix Bohr. Durch das Gespräch führte Georgios Chatzoudis.
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Wir befinden uns inmitten der Französischen Revolution vor 230 Jahren. Der französische König Ludwig XVI. hat sich im Sommer 1791 zur Flucht aus Paris entschieden und will Frankreich gen Westen verlassen, um sich dort mit Emigranten und den Vertretern der anderen europäischen Mächte zu vereinen. Allein die Flucht misslingt. In Varennes wird der König mit seiner Familie entdeckt und zurück nach Paris geführt. Gut ein halbes später verliert er seinen Kopf - die Monarchie ist in Frankreich fürs erste abgeschafft. Kurz darauf kommt es zum 1. Koalitionskrieg, bei dem die französische Revolutionsregierung den Mächten den Ancien Régime gegenübersteht. Wir haben in unserem kontrafaktischen Geschichtstalk gefragt: Was wäre gewesen, wenn Ludwig XVI. sich gegen eine Flucht entschieden hätte? Und: Was wäre gewesen, wenn die Flucht gelungen wäre?
Es erzählen und erklären die Historikerin Prof. Dr. Susanne Lachenicht (Universität Bayreuth), der Althistoriker Prof. Dr. Michael Sommer (Universität Oldenburg), der Journalist Gustav Seibt (Süddeutsche Zeitung) sowie der Historiker Prof. Dr. Marko Demantowsky (Universität Wien). Moderiert wird das Gespräch von Georgios Chatzoudis (Gerda Henkel Stiftung).
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Saknas det avsnitt?
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Teil des Klausurprogramms der diesjährigen Dießener Klausur war eine neue Ausgabe des Geschichtstalks, der am 19. November 2021 zum Thema "Das Politische im Digitalen – alles neu?" stattfand. Gefragt wurde dabei nach der Konstituierung des politischen Raums in der digitalen Transformation, und zwar vor allem in einer diachronen Perspektive. Handelt es sich bei den vielfach beklagten digitalen Formaten politischer Auseinandersetzung, beispielsweise den Sozialen Medien, um etwas signifikant Neues, und falls ja inwiefern und inwieweit? Ist der politische Raum der Gegenwart etwas grundsätzlich anderes als die politischen Räumen anderer Zeiten? Es diskutierten Prof. Dr. Stefanie Bailer, Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Basel, Prof. Dr. Gerhard Lauer, Literaturwissenschaftler und Professor für Digital Humanities an der Universität Basel, der Digital Interim Manager und Strategieberater Christoph Kappes sowie Prof. Dr. Marko Demantowsky, Professor für Public History an der Universität Wien. Durch das Gespräch führte Georgios Chatzoudis von der Gerda Henkel Stiftung.
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Das Verhältnis zwischen Geschichtswissenschaft und Geschichtsjournalismus ist ein altes. Mit der institutionellen Ausbildung beider Systeme im 19. Jahrhundert entstand auch eine Beziehung, die sich im Spannungsfeld von Arbeitsteilung, Deutungskonkurrenz und Grenzgängertum herausbildete. Nicht selten waren Geschichtsjournalisten die besser schreibenden Geschichtswissenschaftler oder umgekehrt Geschichtswissenschaftler die besser informierten Geschichtsjournalisten. Beiden Tätigkeitsbereichen ist gemein, dass sie Auskunft über die Vergangenheit geben. Beide deuten dabei Vergangenes und machen verschiedene Deutungsangebote. Welche Ziele aber werden dabei jeweils verfolgt? Wem gegenüber fühlt man sich verpflichtet? Welche Abhängigkeiten bestehen? Und: Was hat sich verschoben, insbesondere im Zuge des digitalen Wandels? Diese Fragen diskutierten zum Auftakt des 53. Historikertags in München die Historikerinnen Prof. Dr. Eva Schlotheuber (Universität Düsseldorf) und Prof. Dr. Gabriele Metzler (Universität HU Berlin) sowie die Journalisten Dr. Gustav Seibt (Süddeutsche Zeitung) und Patrick Bahners (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Moderiert wurde das Gespräch von Prof. Dr. Marko Demantowsky (Universität Wien) und Georgios Chatzoudis.
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Die Auseinandersetzungen um den Begriff Postkolonialismus sind nicht erst seit heute emotional aufgeladen. Befürworter und Kritiker stehen sich nahezu unversöhnlich gegenüber, zahlreiche aktuelle Fragen in Wissenschaft und Politik sind dabei tangiert. Einig dürfte man sich letztlich nur darin sein, dass es eine postkoloniale Herausforderung gibt, die sowohl eine für die Wissenschaft als auch für die Politik ist. Was bei solchen Debatten leider oft zu kurz kommt, ist eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Begriff und dem Konzept des Postkolonialismus. Genau das aber soll in einer neuen Ausgabe des Geschichtstalks der Anspruch sein: zu fragen, was sich unter Postkolonialismus verstehen lässt, welche Möglichkeiten postkoloniale Perspektiven der Wissenschaft eröffnen, wo aber auch vielleicht Grenzen liegen. Diskutiert haben diese Fragen die Historikerinnen Dr. Indra Sengupta (DHI London) und Prof. Dr. Antje Flüchter (Universität Bielefeld), die Soziologin Prof. Dr. Teresa Koloma Beck (Universität der Bundeswehr Hamburg) sowie die Historiker Prof. Dr. Uffa Jensen (TU Berlin) und Prof. Dr. Marko Demantowsky (Universität Basel).
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Was wäre gewesen, wenn die französische Armee Anfang September 1870 die Schlacht von Sedan gewonnen hätte und im Anschluss bis an den Rhein marschiert wäre, um auf dem Kölner Dom die Trikolore zu hissen? Hätte es die deutsche Reichsgründung noch gegeben? Wie hätten die anderen europäischen Mächte darauf reagiert? Und welche Folgen hätte das nicht nur für Deutschland, sondern für Europa oder gar für die Weltgeschichte insgesamt haben können? Dieses ausgedachte Szenario ist der Ausgangspunkt der Geschichte, die wir in unserem Geschichtstalk mit unseren Gästen Prof. Dr. Antje Flüchter, Dr. Claudia Gatzka, Prof. Dr. Michael Sommer sowie Prof. Dr. Marko Demantowsky erzählen und anschließend kritisch überprüfen. Die leitende Frage dabei: Was sind die Chancen kontrafaktischer Geschichtsforschung, wo aber auch liegen die Grenzen?
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Seine berühmte Studie zum 18. Brumaire beginnt Karl Marx mit den Worten: "Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce." Entkleidet man diesen Satz seines Sarkasmus, lässt sich daraus ableiten, dass der historische Vergleich zweier Ereignisse seine Berechtigung hat, sofern man sich der Unterschiede bewusst ist. Ausdruck findet diese Differenzierung unter anderem in der vielverwendeten Redewendung von den Äpfeln und Birnen, die man miteinander vergleichen würde. Soll heißen: der Vergleich ist schief, die Analogie unzulässig. Trotzdem sind historische Vergleiche bzw. historische Analogien sehr beliebt - nicht nur bei Marx und in der Geschichtswissenschaft. Einige Beispiele aus öffentlichen Debatten: "Weimarer Verhältnisse", "Verhältnisse wie im Alten Rom", "ein neues '33", "die neue Völkerwanderung", "ein neues Vietnam", "Aleppo ist Sarajewo", "Nie wieder Auschwitz!" etc. Beim Geschichtstalk am 9. November möchten wir mit der Neuzeithistorikern Dr. Claudia Gatzka, mit dem Althistoriker Prof. Dr. Michael Sommer, mit der Kulturwissenschaftlerin Dr. Christina Dongowski und mit dem Neuzeithistoriker Prof. Dr. Marko Demantowsky darüber diskutieren, warum historische Analogien so populär und wirkmächtig sind und wie weit der historische Vergleich tatsächlich trägt. Wann ist er sinnvoll und wann unsinnig oder sogar irreführend?
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Der Soziologe Andreas Reckwitz stellt für unsere Gegenwart folgenden Befund fest: Wir leben im Genre der Dystopie. Zukunft wird demnach also vor allem als ein schlechter Ort gedacht. Die jüngeren Produktionen aus Hollywood scheinen diese Beobachtung zu bestätigen, insbesondere Filme, in denen die Erde zunehmend als ein lebensfeindlicher Planet inszeniert wird. So wie auch in den Kinostreifen, die dem 13. Geschichtstalk als empirisches Material zugrundeliegen und die sich die Panelisten ausgesucht haben: Elysium (2013), Interstellar (2014), Mad Max: Fury Road (2015) und Auslöschung (2018). Die Kulturwissenschaftlerin Dr. Christina Dongowski, der Redakteur und Mitherausgeber des Merkur, Ekkehard Knörer, sowie Marko Demantowsky, Professor für Neuere und Neueste Geschichte und ihre Didaktik in Basel, diskutieren am Beispiel dieser Filme, wie Zukunft in wirkmächtigen Hollywood-Produktionen gedacht wird und welche Gegenwartsperzeptionen sich daraus ableiten lassen. Welche Zukunftsszenarien werden in ihnen entworfen und vorgeben? Sind Zukunftsentwürfe letztlich nichts anderes als Gegenwartsverarbeitungen? Die Moderation hat Georgios Chatzoudis.
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Verschwörungstheorien werden heute als Gefahr wahrgenommen. So warnte beispielsweise Bundespräsident Steinmeier in einer Rede, Verschwörungstheorien würden die liberale Demokratie untergraben. Doch was genau ist eine Verschwörungstheorie? Ist der Begriff der Theorie überhaupt sinnvoll? Oder haben wir es eher mit Erzählungen, Thesen oder alternativen Deutungsangeboten zu tun? Diese und daran anschließende Fragen machte der Geschichtstalk im Tübinger Kupferbau anlässlich der Französischen Filmtage Tübingen | Stuttgart zum Thema und diskutierte darüber mit seinen Gästen: von der Universität Tübingen die Globalhistorikerin Jun.-Prof. Dr. Christina Brauner und der Historiker Prof. Dr. Dieter Langewiesche, der Philosoph PD Dr. Karl Hepfer von der Universität Erfurt sowie der Neuzeit-Historiker und Geschichtsdidaktiker Prof. Dr. Marko Demantowsky von der Pädagogischen Hochschule FHNW und der Universität Basel. Georgios Chatzoudis von der Gerda Henkel Stiftung hatte die Gesprächsleitung.
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Debatten über deutsche Identität gibt es zuhauf. Die Anfänge reichen weit zurück in die Geschichte. Aber selbst die ältesten Fragen stellen sich immer wieder, weil sich die gesellschaftspolitischen Koordinaten und die diskursiven Formationen ändern, insbesondere in sogenannten Umbruchphasen bzw. zu Krisenzeiten. Die Gegenwart wird als solch eine Krisenzeit empfunden, als eine Art Übergangsphase von einer sich abschließenden zu einer sich neu anbahnenden Epoche. Insofern stellt sich auch eine wiederkehrende Frage wie die nach der deutschen Identität heute neu. Das noch umso mehr, als dass das Konzept von Identität gegenwärtig hohe politische und kulturelle Konjunktur zu haben scheint. Diskutiert haben wir dieses Mal an einem Ort, der für die Bestimmung deutscher Identität von Bedeutung ist: in der Steinwache in Dortmund, die unter anderem von der Gestapo als Gefängnis genutzt wurde und den schrecklichen Ruf erhielt, die "Hölle von Westdeutschland" zu sein. Ob der Nationalsozialismus auch im 21. Jahrhundert noch Teil deutscher Identität ist bzw. sein wird, auch darüber haben wir in einer neuen Ausgabe des Geschichtstalks mit unseren Gästen diskutiert: Prof. Dr. Antje Flüchter (Frühe Neuzeit | Universität Bielefeld), Dr. Christina Dongowski (Kulturwissenschaften | Universum Twitter), Prof. Dr. Ralf Behrwald (Alte Geschichte | Universität Bayreuth) und Prof. Dr. Marko Demantowsky (Neuere Geschichte und Geschichstdidaktik | Universität Basel).
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Wer kennt sie nicht, die Candy Crush-Spiele, die auf dem Smartphone aufleuchten? Seitdem wir alle über einen transportablen Minicomputer jederzeit verfügen, spielen wir auch - die einen mehr, die anderen weniger. Und selbst die, die von sich behaupten würden, weder Candy Crush noch andere Spiele auf ihrem Mobiltelefon heruntergeladen zu haben, spielen bewusst oder unbewusst im Zusammenhang mit anderen Apps - seien es Apps zum Einkaufen, zur Urlaubsbuchung oder zur Mediennutzung. Spiellogiken halten zunehmend auch in vermeintlich spielfreien Bereichen Einzug: Rankings, Levels, Strategien und Taktiken, Belohnung oder Bestrafung, Sieg oder Niederlage. Die Rede ist von Gamification. In unserer zehnten Ausgabe von #gts7000. Der Geschichtstalk haben wir uns dem Phänomen der Gamification angenommen und gefragt, wie diese entstanden ist, unsere Gegenwart prägt und möglicherweise die Zukunft bereichern oder riskieren wird. Zu Gast waren wir dieses Mal im Kloster Dießen am Ammersee, wo vom 3. bis zum 5. Mai die Klausur Mensch | Maschine | Zukunft (#dkmmz19) stattgefunden hat. Diskutiert haben wir dort mit Prof. Dr. Linda Breitlauch von der Hochschule Trier, PD Dr. Bert te Wildt von der Psychosomatischen Klinik Kloster Dießen und der Journalistin Kathrin Passig. Moderiert wurde das Gespräch von Prof. Dr. Marko Demantowsky und Georgios Chatzoudis.
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Auf dem letzten Historikertag in Münster wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung des deutschen Historikerverbandes (VHD) eine politische Resolution beschlossen, die seitdem zu einer ausserordentlich kontroversen Debatte geführt hat. Als ob sich das Thema des Münsteraner Historikertags "Gespaltene Gesellschaften" mit geheimer Kraft eben derer bemächtigt hätte, die es doch eigentlich wissenschaftlich diskutieren wollten. In der neuen Ausgabe unseres Public-History-Live-Talks war es nicht unser Ziel, die bestehenden Gräben zu vertiefen, sondern nach Verlauf, Ursachen, Kontext und Ergebnissen dieser Kontroverse zu fragen, die vielen als symptomatisch für unsere Gegenwart erscheint.
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Als Institution, in der Geschichte kuratiert wird, gehört das Museum zu den Orten der Public History schlechthin. Wer aber entscheidet, wie gesammeltes Wissen arrangiert und der Öffentlichkeit als Narrativ angeboten wird? Und wie verändert sich das Museum unter den Bedingungen der Digitalisierung? Eröffnen sich neue Kommunikationsmöglichkeiten, die aus ortsgebundenen Museen entgrenzte virtuelle Räume werden? Braucht es überhaupt noch Originale oder sind Digitalisate die bessere Wahl? Man denke nur an den Brand des Nationalmuseums in Rio de Janeiro, der kürzlich zahlreiche Artefakte zerstörte. Welchen Platz hat also das Digitale in den Museen?
Es diskutieren Prof. Dr. Eckart Köhne (Direktor Badisches Landesmuseum Karlsruhe), Prof. Dr. Marko Demantowsky (Neuere/Neueste Geschichte und ihre Didaktik PH FHNW/Universität Basel), Dr. Christian Gries (Projekt „Digitale Strategien für Museen“ Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern), Laura Edinger (Interdisziplinäre Anthropologie) und Sonja Thiel (Koordinatorin museOn | weiterbildung & netzwerk, Universität Freiburg / freie Kuratorin). Moderiert wird das Gespräch von Georgios Chatzoudis (Gerda Henkel Stiftung).
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Welchen Wert hat Geschichte in der heutigen Zeit? In einer Zeit, in der wieder sagbar wird, was nach 1945 als unsagbar galt, in der wieder Feindbilder konstruiert werden, die sich über Kriterien des Anderen, des Fremden, des Bedrohlichen definieren - nicht selten in Anlehnung an rassistische Denkfiguren. All das galt lange als überwunden in Deutschland. Aus der Geschichte sei gelernt worden, darin war man sich sicher. Aber ist das wirklich so? Welche Lehren wurden aus der Geschichte gezogen, wenn Flüchtlingsheime angegriffen werden, wenn Menschen anderer Hautfarbe attackiert oder wie zuletzt in Chemnitz durch die Stadt gehetzt werden, wenn "besorgte Bürger" im Zusammenhang mit Flüchtlingen im Mittelmeer gemeinsam "Absaufen!" brüllen? Wozu dann noch Geschichte? Über diese und andere aktuelle Fragen der Geschichte und Geschichtspolitik haben wir - Dr. Nora Hilgert vom Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands und Georgios Chatzoudis von der Gerda Henkel Stiftung - auf dem 52. Historikertag in Münster mit unseren Gästen diskutiert - mit Prof. Dr. Maren Lorenz von der Universität Bochum, Prof. Dr. Andreas Rödder von der Universität Mainz, Prof. Dr. Marko Demantowsky von der Pädagogischen Hochschule FHNW in der Schweiz und Sven Felix Kellerhoff von der Tageszeitung "Die Welt".
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Wie viel Geschichte steckt in Historischen Romanen? Wie beeinflusst die Gegenwart unser Verständnis der Vergangenheit? Und inwieweit kann die Geschichtswissenschaft gar von ihrem literarischen Pendant profitieren? Diese und weitere Fragen stehen bei der sechsten Ausgabe von Der Geschichtstalk im Super7000 zur Debatte. Exemplarisch wird das Genre des Historischen Romans am aktuellen Werk des Bestseller-Autors Ken Follett besprochen: Das Fundament der Ewigkeit. Zu Gast sind Dr. Miriam Rürup, Leiterin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden, Prof. Dr. Eva Schlotheuber, Professorin für Mittelalterliche Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Prof. Dr. Achim Landwehr, Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Moderiert wird der Talk von Georgios Chatzoudis.
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Die Spieleindustrie investiert Milliarden in die Entwicklung neuer digitaler Spiele, unter anderem solcher, deren Handlungen sich um historische Ereignisse drehen. Allein „Call of Duty“, ein Spiel zum Zweiten Weltkrieg, oder auch "Assassin’s Creed", ein Spiel im Alten Ägypten, werden millionenfach verkauft und natürlich auch gespielt. History Sells! Was aber halten Historikerinnen und Historiker davon? Ist es erfreulich, dass über digitale Spiele Millionen von Gamern, insbesondere auch jüngere, mit Geschichte in Kontakt kommen? Sind Spiele ein besonders geeignetes Medium, um Geschichte zu vermitteln, um Interesse zu wecken, um dazu anzuregen, sich intensiver mit Geschichte zu beschäftigen? Oder handelt es sich hierbei eher um ein Unverhältnis, bei dem Geschichte missbraucht oder gar verstümmelt wird? Bei dem falsche oder gar gefährliche Geschichtsbilder bzw. Vorstellungen von Geschichte entstehen? Über diese und anschließende Fragen diskutieren Prof. Dr. Angela Schwarz, Neuere und Neueste Geschichte (Siegen), Dr. Miriam Rürup vom Institut der Geschichte der deutschen Juden (Hamburg) und Prof. Dr. Marko Demantowsky, Neuere und Neueste Geschichte und Geschichtsdidaktik (Basel).
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Die Bundeswehr hat in den vergangenen Monaten einen in ihrer nunmehr 70-jährigen Geschichte beispiellosen Werbefeldzug gestartet: Imageplakate im öffentlichen Raum, Reality-Soaps auf Youtube oder Apps fürs Handy. Nach dem Wegfall der Wehrpflicht ist die Bundeswehr auf Freiwillige angewiesen. Mit Erfolg? Und falls ja, was spricht junge Männer und Frauen an, sich zum Militärdienst zu verpflichten? Welche Rolle spielt dabei das Bild, dass die Bundeswehr von sich selbst sowohl nach innen vorgibt, als auch nach außen in die Öffentlichkeit sendet? Wie steht es dabei um die eigene Geschichte, um Traditionen? Die Traditionserlasse der Bundeswehr geben da einigen Aufschluss und stehen in der vierten Ausgabe von "Der Geschichtstalk im Super7000" im Mittelpunkt der Diskussion mit Prof. Dr. Antje Flüchter, Frühe Neuzeit (Bielefeld), Prof. Dr. Martin Zimmermann, Alte Geschichte (München) und Prof. Dr. Marko Demantowsky, Geschichtsdidaktik (Basel).
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Minarett und Burka, Krieg, Gewalt und Terror, private Freundschaften und kulturelle Blüte – diese Stichworte fallen immer wieder, wenn man die Frage stellt: Was fällt Ihnen spontan zum Islam ein? Wie kommen solche Assoziationen zustande? Auf welche bestehende Vorstellungen wird dabei zurückgegriffen? Wie viel hat das mit wirklichem Wissen oder auch vielleicht auch nur mit dem Glauben, etwas zu wissen, zu tun? Und was bedeuten solche Zuschreibungen für Muslime in unserer Gesellschaft? Wolfgang Benz, Historiker und Antisemitismusforscher, warnt schon seit Jahren davor, dass Muslime die neuen Juden werden könnten. Andere Stimmen warnen hingegen davor, im Zuge der Flüchtlingsbewegung hole man sich reihenweise militante Antisemiten ins Land. Ist da was dran oder führen solche Anleihen an die Geschichte eher in die geistige Irre und die politische Sackgasse? Diese Frage stehen im Mittelpunkt der Sendung mit dem Titel: Alles eine Sache des Glaubens. Gewissheiten historisch.
Es diskutieren die Frühe Neuzeit-Historikern Prof. Dr. Antje Flüchter von der Universität Bielefeld, die Mittelalterhistorikerin Prof. Dr. Eva Schlotheuber von der Universität Düsseldorf und der Althistoriker Prof. Dr. Martin Zimmermann von der Universität München. Moderiert wird das Gespräch von Georgios Chatzoudis.
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Die Serie "Game of Thrones" spielt im europäischen Mittelalter, genauer in England in der Zeit der Rosenkriege, als sich zwei Familien- die Lancasters und die Yorks - in kriegerischen Auseinandersetzungen gegenüberstanden und um die Krone Englands wetteiferten. Diese Übertragung der Fantasy-Serie auf eine realhistorische Epoche findet man in Besprechungen von "Game of Thrones" immer wieder. Aber stimmt das auch? Wie viel Geschichte steckt tatsächlich in dieser Serie? Was ist realhistorisch, was Fantasy beziehungsweise reine Erfindung und was eine Spiegelung von gegenwärtigen beziehungsweise aktuellen Lebenswirklichkeiten? Und: Welche Rolle spielt bei alldem das Format Serie? Über diese und daran anschließende Fragen diskutierten in der zweiten Ausgabe von "Der Geschichtstalk im Super7000" Prof. Dr. Achim Landwehr, Lehrstuhlinhaber der Frühen Neuzeit an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Althistoriker Prof. Dr. Martin Zimmermann von der Ludwig-Maximilians-Universität München und die Filmhistorikerin Dr. Nora Hilgert, Geschäftsführerin des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD). Moderiert hat das Gespräch Georgios Chatzoudis.
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Der Bundestagswahlkampf 2017 ist gemessen an den Kampagnen der Parteien ein recht geschichtsloses Unterfangen. Die Wahlplakate und die dazugehörigen Slogans scheinen weit überwiegend ohne historische Bezüge auszukommen. So der erste Eindruck. Auf dem zweiten Blick aber verbergen sich doch bereits in diesen sehr plakativen Formen des Wahlkampfs verschiedene Vorstellungen von Geschichte und mehrere Anspielungen auf die drei Dimensionen von Zeit: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Diese herauszudestillieren, ist das Vorhaben der ersten Ausgabe von Der Geschichtstalk im Super7000, die am 14. September 2017 live gestreamt wurde. Über das Thema "Wahlkämpfe als Geschichtskämpfe? Politik historisch" diskutieren die Historikerinnen und Historiker Prof. Dr. Antje Flüchter von der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Eva Schlotheuber von der Universität Düsseldorf und Prof. Dr. Marko Demantowsky von der Pädagogischen Hochschule FHNW in Basel. Moderiert wird das Gespräch von Georgios Chatzoudis.
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