Avsnitt

  • Endlich ist es gelungen - wir treffen den Schriftsteller Arno Frank, über dessen Buch „Seemann vom Siebener“ wir schon mehrfach gesprochen haben, endlich persönlich. Und natürlich in einem Freibad, dem Berliner Sommerbad am Insulaner. Ein bisschen mussten wir uns schon bemühen, dabei nicht als schmachtende Fan-Girls daherzukommen, zumal das Buch wirklich großartig ist und Arno zudem noch ausgesprochen nett - aber selbstverständlich haben wir trotzdem total hart und kritisch nachgefragt, so hart und kritisch, wie man das an einem herrlichen Sommertag im Freibad eben sein kann.„Seemann vom Siebener“ ist 2023 erschienen, ein Buch über einen Tag im Freibad, mit Menschen, die man eben im Freibad trifft, vom Bademeister bis zur Frau an der Kasse, von Seepferdchen-Kindern und Erziehern, der alten Dame, die gefühlt schon seit Jahrzehnten hier täglich ihre Runden dreht bis hin zu Jugendlichen, Familien, Menschen, die der Zufall hierher verschlagen hat und solchen, die seit Jahren zum ersten Mal wieder herkommen. Was sie in diesem Buch verbindet, ist das Freibad - das selbst aber auch eine ganz eigene Geschichte hat. Und dann gibt es noch ein düsteres Ereignis, was aber schon eine Weile zurückliegt, und ein Gespenst - was man aber entdecken muss. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden!Arno erzählt uns, wie er auf diese Geschichte gekommen ist, wie sich die Figuren in seinem Kopf nach und nach entwickelt, quasi darum beworben haben, in seinem Buch dabei sein zu dürfen. Und dass, anders als bei vielen anderen Büchern, der Plot nicht von Anfang an feststand. Sondern dass nach und nach eine ganz eigene Dynamik entstand: Der Figuren untereinander, aber eben auch in Bezug auf ihre Rolle an diesem einen Tag im Freibad. Und der „Seemann“ - ein Köpper, bei dem die Arme nicht nach vorn gestreckt werden, sondern am Körper anliegen - ist der Lieblingssprung von Arno, erzählt er, und deswegen stand auch der Titel schon von vornherein fest. Wenn er auch erstmal nicht bedacht hatte, dass es gar keinen Siebener gibt als Teil des Sprungturms. Sondern vielmehr den Siebeneinhalber zwischen dem Fünfer und dem Zehner. Und der Seemann: Ein Sprung, für den man sich überwinden muss, mit dem man aber auch beeindrucken kann, sagt Arno: „Die elegante Alternative zur Arschbombe!“Das Besondere an diesem Buch ist, dass das Freibad eben nicht nur Kulisse ist, sondern auch ein ganz eigenes Schicksal hat. Und - das ist Arno besonders wichtig - es soll kein gesellschaftliches Phänomen beleuchten, keinen Missstand deutlich machen, keine Ratschläge transportieren, sondern einfach nur sein. Und das ist sehr gut gelungen, sicher auch, weil Arno Frank für seine Recherche selber viele Tage im Freibad verbracht hat, um zu schauen - wie fühlt es sich an, das Gras auf der Liegewiese, wie klingt das Sprungbrett, wenn es nach dem Absprung wieder zurückwippt, was ist das nochmal für ein Gefühl, wenn man mit dem nackten Fuß auf eine Pommes tritt? All das erzählt er uns und gibt uns gleich auch noch live eine Kostprobe seiner Fantasie, überlegt, was wohl der Frau in dem roten Badeanzug durch den Kopf gehen mag, die ein paar Meter von uns sich gerade mit Sonnenmilch einreibt, ob sie auf ihren Freund wartet oder allein diesen herrlichen Tag im Freibad genießt - und gibt uns so eine kleine Kostprobe, wie das Buch entstanden ist. Und so ist das Gespräch mit ihm mindestens genauso ein Genuss wie die Lektüre des Buchs selbst.Wer es noch nicht kennt - unbedingt lesen! Wo auch immer man dabei ist, gefühlt verbringt man einen herrlichen Tag im Freibad!https://www.klett-cotta.de/produkt/arno-frank-seemann-vom-siebener-9783608501803-t-5565https://de.wikipedia.org/wiki/Arno_Frankhttps://www.klett-cotta.de/produkt/arno-frank-so-und-jetzt-kommst-du-9783608503692-t-2826

  • Schon die erste Begegnung unweit der Berliner Schwimmhalle Fischerinsel war herrlich: Ohne große Umstände ließ sich Katja Kipping auf dem nahe gelegenen Spielplatz gemeinsam mit uns auf einer Holzplattform nieder, ein bisschen so, als wollten wir jetzt ein Picknick machen. Dann noch schnell ein Selfie von uns dreien - und schon ging es los. Genauso unkompliziert wie ihre Zusage - Chlorgesänge? Kenn ich. Mach ich! - war dann auch unser Gespräch. Und unter Sportlerinnen waren wir dann auch gleich per Du.Denn bekannt ist die 46jährige zwar vor allem als engagierte Sozial- und Linkenpolitikerin - weniger bekannt aber ist, dass sie sich nach der (vorläufigen?) Beendigung ihrer Karriere verstärkt ihrer anderen Leidenschaft widmet - dem Schwimmen. Schon als Berliner Sozialsenatorin sei sie mindestens einmal die Woche schwimmen gegangen, erzählt sie uns, am liebsten ins Prinzenbad oder in die Schwimmhalle am Europasportpark. Als Gegenmittel zum vielen Sitzen. Um runterzukommen, sich zu bewegen. Bevorzugte Lage: Rückenschwimmen.Nach der Wiederholungswahl 2023 in Berlin schied Katja Kipping Ende April aus dem Senat aus - und lernte erstmal was Neues - Kraulschwimmen bei den Regenbogenforellen, leise lang und leicht (Chlorgesänge Folge 37). „Ich habe viele Vereine angeschrieben“, sagt sie, „und ich bin sehr froh, dass ich hier gelandet bin!“.Doch da es ihr offenbar widerstrebt, einfach nur was für sich selber zu tun, fing sie nicht nur ein Personalmanagement-Studium an, sondern machte im Herbst 2023 auch noch einen Rettungsschwimmerkurs, absolvierte Kurse zur Qualifikation als Schwimmtrainerin und erwarb die Trainerlizent im Breitensport. Vor allem das Tieftauchen mit den Füßen zuerst hatte es in sich, erzählt sie. Die wahre Herausforderung beim Rettungsschwimmkurs aber war, nach dem Schwimmen in Klamotten auf Zeit, im Wasser Hose und Jacke auszuziehen und dann auch noch weit über den Beckenrand zu werfen. „Weitwurf war noch nie meine Stärke, das sitzt fest im Kopf!“Sie hat es geschafft, seitdem gibt sie nicht nur selber ehrenamtlich Kurse beim DLRG - sie unterrichtet auch einmal die Woche drei dritte Klassen beim Schul-Schwimmunterricht. Schwimmen können ist eben einfach überlebenswichtig, findet sie - und will ihren Teil dazu tun, dass Kinder schwimmen lernen. Und das ist nicht nur Ambition - ihre Augen leuchten, wenn sie erzählt, welchen Spaß sie daran hat, den acht- oder neunjährigen zu helfen, sich ans Wasser zu gewöhnen, ihre Angst zu überwinden, das Seepferdchen zu schaffen. Und dann wollten wir natürlich von ihr wissen: Becken oder Freiwasser? Sie mag beides. Und sie wünscht sich, dass es noch viel mehr freie Zugänge zu Seen gibt. Weil hier jeder kostenlos schwimmen kann: „Wir brauchen einfach mehr Wasserfläche für alle!“ Und natürlich auch mehr Wassserzeiten in den Bädern für Schulen und Vereine, für private Gäste, für die DLRG. Schwierig in Berlin, wo alle um Wasserzeiten rangeln und oft einfach zu wenig Geld für die dringend notwenige Sanierung von Bädern da ist. Ihre Idee: Wenn nicht genug Geld vorhanden ist, um allen einen erschwinglichen Zugang zum Bad zu ermöglichen, sollten private Pools besteuert werden, um im Gegenzug die Bäderinfrastruktur für alle zu finanzieren.Sie selber geht weiterhin regelmäßig schwimmen, auch mal bei 12 Grad Wassertemperatur im Prinzenbad oder zum winterlichen Eisbaden im See. Was sie an Schwimmbädern mag: Dass sich hier Menschen aus allen Gesellschaftsschichten begegnen. Bikini oder Burkini - völlig egal.Jetzt aber muss sie los, in die Schwimmhalle Fischerinsel, zum DLRG-Kurs. Noch ein letztes Selfie, ein fröhliches Winken - Katja Kipping wird gebraucht und hat offensichtlich Spaß daran. https://de.wikipedia.org/wiki/Katja_Kippinghttps://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/ex-linke-chefin-katja-kipping-ueber-burkini-und-fkk-im-prinzenbad-li.2194321 https://www.instagram.com/katja.kipping/?hl=de https://de.linkedin.com/in/katja-kipping-1375b6269

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  • Mit unserem heutigen Gast haben wir schon einmal gesprochen - aber diesmal sitzt der Marathonschwimmer Matthias Kaßner nicht allein vorm Mikrophon. Seine Frau Ina ist dabei, was uns besonders freut, weil wir jetzt endlich mal erfahren, wie es ist, wenn man jemanden begleitet, der mit Extremen kämpft. Und dem man dabei nicht helfen kann.

    Das letzte Mal war das, als Matthias im August 40 Kilometer durch den Lake Memphremagog geschwommen ist. Der See verbindet die USA mit Kanada im Norden Vermonts und Matthias wollte da schon seit Jahren mal durch. Das Schwimmen heißt "In search of Memphre", denn Memphre ist ein Seeungeheuer, was allerdings noch niemand gesehen hat.

    Auch Matthias nicht, der hatte allerdings bei diesem Schwimmen auch genug mit sich selber zu tun. Eigentlich gab es keinen Moment, so erzählt er, in dem er dieses Schwimmen genossen habe. Er hatte Magenprobleme, Sodbrennen, ihm war die ganze Zeit kalt - trotz des immerhin 20 Grad "warmen" Wassers.

    Seine Frau Ina war im Boot wie bei jedem Schwimmen die ganze Zeit dabei. Sie hat gespürt, dass es Matthias nicht wirklich gut ging und die ganze Zeit auf dem Boot gestanden, damit Matthias merkt, dass sie an seiner Seite ist. Allerdings - auch davon hat Matthias nichts gemerkt. Nicht nur draußen war es stockduster, auch tief drinnen hatte er mit seinen Dämonen zu kämpfen, wie er erzählt, fast sogar aufgehört. Er hat durchgehalten. Nach 19 Stunden und 47 Minuten war er am Ziel.

    Ina weiß, dass ihr Mann in seinem ganz eigenen Film ist, wenn er schwimmt. Und trotzdem spürt sie es, wenn er mentale Probleme hat. Allerdings: Mitleid oder Sorge würde sie nicht zeigen, auch wenn es schon mal sehr kritische Situationen gab. Im Gegenteil: Sie spornt ihn lieber an. Und sie liebt es, Matthias bei seinen Reisen zu begleiten, in Gegenden, wo sie sonst nie hingekommen wäre. Denn Matthias hat bereits fünf der Oceans Seven geschafft, es fehlt nur noch Hawai und die Cook Street in Neuseeland.

    Mitmachen würde Ina allerdings nie. Sie schwimmt nämlich nicht. Im Gegenteil - sie hasst Sport, wie sie uns erzählt. Dafür strickt sie lieber. Und freut sich über die vielen Menschen, die sie zusammen mit Matthias kennenlernt. Und die vielen tollen Momente an Bord.

    https://swim.de/aktuell/40-kilometer-und-eine-grenze-matthias-kassner-durchschwimmt-den-lake-memphremagog-und-bis-nach-kanada/

    https://swim.de/aktuell/kassner-durchschwimmt-tsugaru-strait-im-zweiten-anlauf-69349/

    https://swim.de/aktuell/berlin-statt-hawaii-warum-matthias-kassner-30-kilometer-durch-die-hauptstadt-schwamm/

    https://www.openwaterpedia.com/wiki/Matthias_Ka%C3%9Fner

    https://open.spotify.com/episode/6Tce5hMzsp5CPcppOyywYi?si=LI2OXSzDR_WTjLKHTtlWIg

  • Diesmal treffen wir die 17jährige Klara Beierling am Berliner Orankesee - und das, obwohl Klara mit Freiwasserschwimmen überhaupt nichts am Hut hat. Sie liebt die kurze Strecke im Becken, 50 bzw 100 Meter Freistil und Rücken sind ihre Paradedisziplinen. Aber eigentlich „alles außer Brust“, wie sie selber sagt. Schon mehrfach wurde sie deutsche Jahrgangsmeisterin und im Januar 2022 wurde sie zur Nachwuchssportlerin des Monats gekürt.

    Klara ist gelassen und sehr freundlich - was sie fast jeden Tag für ein Trainingspensum leisten muss, merkt man ihr nicht an, im Gegenteil: Sie wirkt sehr im Reinen mit sich und der Welt. Vielleicht, weil auch ihre Eltern Sportler waren, sicher, weil ihr das Berliner Schul- und Leistungssportzentrum, die Eliteschule des Sports in Hohenschönhausen, beste Bedingungen bietet.

    Schon im Kindergarten war sie im Schwimmverein, bei der „SG Berliner Wasserratten“, für die sie auch heute noch an den Start geht. Damals noch Training einmal pro Tag, seit der 5. Klasse ist sie vor und nach dem Unterricht im Wasser.

    Aber auch bei Klara ging seitdem nicht alles glatt, sie hat mehrere Verletzungen hinter sich, was es nicht immer einfach machte, ins Training zurückzukehren. Viele hören dann in der Pubertät ganz auf - Klara nicht. Was sie antreibt: Sie will auf jeden Fall nach der Schule im Ausland studieren, in den USA - ein ziemlich teures Vergnügen. Mit ihren Leistungen als Schwimmerin hofft sie auf ein Sportstipendium, was ihr diesen Wunsch ermöglichen würde.

    Einmal an den Olympischen Spielen teilnehmen fände sie auch cool, immerhin war sie 2022 erfolgreich bei den European Youth Olympic Games in der Slowakei dabei, und in diesem Jahr bei den Jugend-Europameisterschaften in Vilnius. Aber vor allem will sie sich den Spaß am Schwimmen nicht nehmen lassen.

    An der Sportschule wird alle zwei Jahre überprüft, ob die Sportler:innen noch das notwendige Leistungsniveau aufbringen, um auf der Schule bleiben zu können. Mittlerweile ist Klara in der 11. Klasse und findet es super, jeden Tag so viele Sportlerinnen und Sportler um sich zu haben. Schwimmer gelten dort als sehr diszipliniert, im Gegensatz zu Fußballern, deren Ruf nicht ganz so gut ist - zumal sie weniger trainieren müssen, als die meisten anderen Sportler:innen. Aber, wenn sie erfolgreich sind, sehr viel schneller sehr viel mehr Geld verdienen.

    Wieviel Zeit bleibt Klara noch neben Schule und Schwimmen? Während der Woche eigentlich so gut wie keine, erzählt sie. Trotzdem, ihr Motto ist „immer locker bleiben“. Und sich eines Tages vielleicht doch noch ins Freiwasser zu stürzen. Vermutlich nicht in den Orankesee. Aber wenn sie eines Tages Meeresbiologie studiert, so ihr Ziel, wird das ein oder andere Bad im Meer nicht ausbleiben. Der Tauchschein ist jedenfalls schon geplant!

    https://www.worldaquatics.com/athletes/1266701/klara-sophie-beierling

    https://www.swimcloud.com/swimmer/2886922/

    https://www.instagram.com/deutscher_schwimm_verband_/reel/C7b02d6om9T/

    https://www.youtube.com/watch?v=KFjqSoyAX_s

  • Diesmal sprechen wir mit jemanden, der etwas ganz Besonderes geleistet hat: Als einer von 33 Menschen weltweit und erste Frau Deutschlands hat Nathalie Pohl alle sieben Meerengen der Oceans Seven durchschwommen! Die letzte Etappe erst vor kurzem, am 17. September bezwang sie den rund 40 Kilometer langen North Channel zwischen Irland und Schottland in einer Zeit von 11 Stunden und 5 Minuten - einen Monat vor ihrem 30. Geburtstag.

    Jetzt erholt sie sich in Dubai, wir sprechen mit ihr um 7 Uhr morgens per Videocall, bei ihr ist es zwei Stunden später und natürlich ist sie auch an diesem Morgen schon geschwommen. Die langhaarige blonde Frau aus Marburg ist sehr offen und freundlich, berichtet freimütig davon, dass ihre letzte Meeresdurchquerung alles andere als schön gewesen ist: Erst war lange unklar, ob sie aufgrund des Windes überhaupt starten kann, dann war ihr die ganze Zeit schlecht, ihr Trainer im Beiboot seekrank - und das Wasser mit 14 Grad einfach scheußlich kalt. Umso größer die Freude, als sie endlich in Schottland angekommen ist - mit schweren Armen, erschöpft, aber hochzufrieden.

    Nathalie schwimmt seit sie denken kann, verbrachte den größten Teil ihrer Kindheit und Jugend im Becken, war bei Wettkämpfen und Deutschen Meisterschaften dabei, trainiert bis heute sechs Stunden am Tag Auf ein Sportinternat wollte sie nie, Olympia war damit für sie von vornherein unerreichbar.

    Und irgendwann kam der Punkt, dass sie das Immergleiche im Becken nicht mehr weitermachen wollte. Das Buch „Die Eisschwimmerin“ von Lynne Cox brachte sie auf die Idee, im Meer zu schwimmen - und zwar genauso wie Lynne Cox durch den Ärmelkanal. Zunächst keine wirkliche Erfolgsgeschichte, etwas, was Nathalie sympathisch macht: Wenn sie erzählt, dann berichtet sie nicht als erstes von ihren Erfolgen - sondern von ihren Niederlagen. Auch in ihrem Buch „Im Meer bin ich zuhause“ geht es in allererster Linie darum, wie schwer das Schwimmen im salzigen Freiwasser ist und wie oft sie daran gescheitert ist.

    Vor dem Kaiwi-Kanal in Hawai, den sie 2022 durchschwommen hat, hatte sie den größten Respekt, erzählt sie uns. Das Problem waren aber gar nicht die Haie, nach denen sie immer wieder gefragt wird. Die viel realere Gefahr geht dort von Quallen aus. Mit der Portugiesischen Galeere, eine der giftigsten Quallen der Welt, hatte Nathalie eine höchst unangenehme Begegnung, ihr Haut war total verbrannt, die Spuren noch Monate später zu sehen.

    Trotzdem: Jemand, der sagt, das ganze Schwimmen ist doch viel zu gefährlich, mach das nicht - der hätte keinen Platz in ihrem Leben. Deshalb ist es ihr sehr wichtig, dass ihre Familie sie unterstützt und besonders schön, dass ihr Papa, Unternehmer und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Vermögensberatung AG, bei all ihren großen Schwimmen dabei ist. Sie weiß, dass es ein Privileg ist, sich immer wieder voll auf´s Schwimmen konzentrieren zu können, und engagiert sich als Gründungsmitglied des Vereins „Menschen brauchen Menschen“ dafür, dass Kinder kostenlos schwimmen lernen.

    Sie ist Schirmherrin der Water Experience Academie und will sich bei Sea Shepherd für den weltweiten Meeresschutz einsetzen. Einige Projekte sind bereits geplant, mehr möchte sie noch nicht sagen. Auch im Wasser geht es weiter - mit dem Australian Triple Crown und einem größeren Schwimmen nächstes Jahr im September - aber mehr wird noch nicht verraten!

    https://nathaliepohl.de/

    https://de.wikipedia.org/wiki/Nathalie_Pohl

    https://www.instagram.com/pohlnathalie

    https://www.hessenschau.de/sport/mehr-sport/extremschwimmerin-pohl-es-ist-lebensgefaehrlich-was-wir-da-machen-v1,extremschwimmerin-pohl-interview-100.html

    https://www.menschen-brauchen-menschen.org/

    https://sea-shepherd.de/

    https://restube.com/de/pages/water-experience-academy?srsltid=AfmBOopgGtH90wPW3drcZai7KPpqpQn2nS5mHOEwMKMN4SE2HEQQZZjk

  • Eines der Freibäder, das in Berlin am längsten geöffnet hat, ist das Sommerbad am Berliner Olympiastadion. Ein traditionsreiches Bad, Austragungsort der Olympischen Spiele 1936, heute jedoch - naja. Ziemlich sanierungsbedürftig. Die Tribünen links und rechts mit rund 7500 Plätzen sind seit drei Jahren verhüllt, weil kein Geld dafür da ist, um sie wieder auf Vordermann zu bringen. Unter den Tribünen: Umkleiden, sanitäre Anlagen und technische Einrichtungen.

    Einer, der in seiner Jugend genau auf diesen Tribünen immer gesessen hat, um von dort die Lage zu peilen (und sicher auch, um nach dem ein oder anderen Mädel zu schauen), ist Ingo Köhler. Mittlerweile arbeitet er hier von März bis September als Fachangestellter für Bäderbetriebe, die Ausbildung hat er erst mit Anfang 40 gemacht und kann sich heute nichts Besseres mehr vorstellen. An diesem recht regnerischen Tag trifft er sich um 7 Uhr morgens mit uns am Beckenrand.

    Er findet, Bademeister zu sein ist vor allem ein sozialer Beruf. Dieses Jahr fand er ziemlich entspannt. Es gab einfach so viele schöne Tage, dass sich das Ganze gut entzerrt habe, sagt er. Hier kommen viele Sportschwimmer her, aber auch Menschen, die den Sprungturm lieben - denn das ist hier ein 10-Meter-Turm. Sportspringer, oder, der neueste Trend: „Todesspringer“, wie Ingo es nennt, Menschen in fast jedem Alter, die sich einen Neopren-Anzug anziehen und absichtlich so aus 10-Metern springen, dass es besonders laut klatscht und hart spritzt.

    Ingos Ding ist das nicht. Aber er ist absolut schwindelfrei, das hilft, um da oben für Ordnung zu sorgen. Außerdem steht immer unten ein Schwimmmeister, der aufpasst, wenn jemand nicht rechtzeitig aus dem Wasser wieder hochkommt. Das passiere aber relativ selten. Manchen bleibt für einen Moment die Luft weg - aber Schlimmeres passiere kaum.

    Der Sprungturm hat auch eine soziale Komponente, findet Ingo. Die Leute bleiben in Bewegung - und haben gar keine Lust mehr, irgendwelchen Unsinn zu machen. Vermutlich deswegen sind außergewöhnliche Vorfälle im Olympiabad eher die Seltenheit.

    Das Olympiabad ist Teil des Olympiaparks, gepachtet von den Berliner Bäderbetrieben. Seit 2015/16 ist das 50-Meter-Becken ein Edelstahlbecken. Hätten die Olympischen Spiele 2024 in Berlin stattgefunden, wären hier die Wasserballturniere ausgetragen worden. So aber gibt es leider zur Zeit wenig Grund, die historischen Tribünen zu sanieren, bedauert Ingo. Vielleicht wird es ja zu 2040 was.

    Und noch ein wichtiger Hinweis: Das Sommerbad am Olympiastadion ist komplett barrierefrei.

    https://www.berlinerbaeder.de/baeder/detail/sommerbad-olympiastadion/

    https://www.berlin.de/special/sport-und-fitness/adressen/schwimmbad/sommerbad-olympiastadion-4f143a5cb4fc475f0b2f1f00.html

    https://de.wikipedia.org/wiki/Olympia-Schwimmstadion_Berlin

  • Am liebsten würde sie hier wohnen, sagt Sonja Trautmann und schaut sich stolz in „ihrem“ Freibad um. Und man kann es ihr nicht verdenken. Das Freibad Uetze ist super gepflegt, die Beete liebevoll angelegt, es gibt ein Pool-Café und eine Bücherwand, Strandkörbe laden zum Verweilen ein und das Wasser in dem 50-Meter-Becken glitzert jadegrün.

    Noch vor ein paar Jahren war dieses Bad dem Untergang geweiht. Die 20.000-Einwohner Gemeinde Uetze in der Region Hannover konnte sich das 1959 erbaute öffentliche Bad einfach nicht mehr leisten und wollte es schließen, das war 2010. Den Förderverein, dessen 2. Vorsitzende Sonja Trautmann ist, gab es damals schon. Doch das reichte nicht. Deshalb beschlossen einige engagierte Uetzer Bürger, eine Genossenschaft zu gründen, um das Bad zu erhalten. „Ein Jahr hat es gedauert, bis wir uns raufgeschafft haben, was man dafür braucht“, erzählt Sonja, die vor unserem Gespräch natürlich schnell noch schwimmen war.

    Seit 2011 ist das Freibad Uetze jetzt eine Genossenschaft - und ein Naturbad. Denn hier wird das Wasser nicht gechlort, sondern durch einen Geomatrix-Filter gereinigt, ein Filterbecken mit 1800 Schilfpflanzen außerhalb des Beckens. Glasklar ist es trotzdem, nur nicht wärmer als 22 Grad - aber das reicht völlig aus. Genosse oder Genossin kann jeder werden, der einmalig mindestens 100 Euro zahlt. Der Vorteil: Wenn man dann auch noch eine Saisonkarte erwirbt, kann man als Genossenschaftsmitlied schon morgens ab 5:45 Uhr im Freibad schwimmen. Und abends bis 21 Uhr.

    Das alles funktioniert aber nur mit ganz viel Ehrenamt. Jedes Beet im Feibad hat einen ehrenamtlichen Paten. Es gibt die Rasenmäher-Gruppe, die dafür sorgt, dass die Wiese gepflegt ist. Die Donnerstaggruppe - lauter Männer - reparieren jeden Donnerstag, was repariert werden muss und setzen sich danach zum Klönen beim Bier zusammen. Es gibt die Kassenhäuschengruppe und die Pool-Café-Gruppe und alle tun alles dafür, damit jeder Sommer hier im Bad der schönste wird. Lediglich die beiden Schwimm-Meister:innen sind fest angestellt.

    Und überhaupt ist das Bad viel mehr als ein Schwimmbad. Wer nicht schwimmen, sondern nur im Pool-Café ein Stück Kuchen essen will, zahlt keinen Eintritt. Hier finden Freibad-Gottesdienste mit Taufe statt, public viewing während der Fußball-EM (natürlich auch während der WM), Tauchshows der Freiwilligen Feuerwehr, Aqua Fitness, Mitternachtsschwimmen oder Sommerferien-Parties. Selbstverständlich können Kinder hier schwimmen lernen oder Menschen ihren Rettungsschwimmerschein ablegen. Nur einen Verein gibt es leider nicht, bedauert Sonja Trautmann.

    Dafür kann man sich vom 5-Meter-Turm stürzen oder einfach nur gemütlich seine Bahnen ziehen. Aktuell hat die Genossenschaft 1050 Mitglieder, neue sind herzlich willkommen. Und immer wieder hat das Bad auch Besuch aus anderen Regionen in Deutschland, wo man ähnliche Modelle plant. Eine von uns hat ihre Kindheit in diesem Bad verbracht. Und hofft sehr, dass es noch lange weiterbesteht!

    https://www.naturbad-uetze.de/

    https://www.naturbad-uetze.de/downloads/

    https://vr-easy.com/tour/langeimmobilien/210611-freibad_uetze/

  • Wir treffen uns mit Matthias Ulm in der Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE), gerade finden noch die letzten Wettkämpfe bei den Paralympics in Paris statt. Matthias ist Stützpunkttrainer beim Berliner Schwimmteam, eine der erfolgreichsten integrativen Trainingsgruppen für paralympisches Schwimmen in Deutschland. Das Team betreut die Spitze des Berliner Paraschwimmens vom Nachwuchs bis zum Hochleistungstraining, auch Malte Braunschweig, Mira Maack und Elena Semechin (geb. Krawzow) trainieren hier, alle drei haben sich in Paris erfolgreich ins Finale gekämpft, Mira und Elena sogar Medaillen geholt. Besonders freut sich der Nachwuchstrainer aber, dass auch die 14jährige Johanna Döhler schon in Paris dabei war: „Da konnte sie ganz ohne Druck schon mal Olympialuft schnuppern - das wird ihr beim nächsten Mal helfen“, davon ist er überzeugt.

    Matthias ist Paraschwimm-Trainer mit Herz und Seele. Eher durch Zufall ist er dazu gekommen, Menschen mit Beeinträchtigungen zu trainieren, heute kann er sich gar nichts anderes mehr vorstellen. Das merkt man, wenn man mit ihm durch die Halle geht und er überall Menschen abklatscht, immer ein freundliches Wort für sie hat. Aber auch, wenn er von seinem Job erzählt: „Ich glaube, ich bin der erste hauptberufliche Paraschwimmtrainer in Deutschland!“, sagt er.

    Deshalb weiß er auch, dass es für Menschen mit Behinderungen ganz schön schwer ist, überhaupt zum Schwimmen zu kommen. Längst nicht alle Bäder sind barrierefrei und bis vor rund 10 Jahren gab es auch praktisch keinen Berliner Verein, der Menschen mit Behinderungen aufgenommen hat. Das hat sich zum Glück geändert und auch das Berliner Schwimmteam hilft Menschen mit Beeinträchtigungen bzw. ihren Eltern, einen passenden Verein für sie zu finden. Denn „schwimmen lernen sollte einfach jeder und jede!“, findet Matthias - und wer einmal gesehen hat, wie Menschen, die beispielsweise gelähmt sind, im Wasser plötzlich aufleben und sich bewegen können, der kann ihm nur zustimmen.

    Auch in punkto Förderung von Para-Leistungsschwimmern hat sich in den letzten Jahren einiges getan, sagt Matthias - allerdings immer noch auf niedrigem Niveau. „Von 700 Euro Fördermitteln kann man nicht leben, vor allem nicht bei 10x Training die Woche!“ Jedes Trainingslager, das Equipment, Trainingsbegleiter - all das muss selber bezahlt werden - „da kommt man schon mal locker auf 10.000 Euro im Jahr, die man zum Teil auch aus der eigenen Tasche bezahlen muss!“ Deshalb wundert ihn nicht, dass Deutschland sowohl bei Olympia wie auch bei den Paralympics nicht sonderlich gut abschneidet. Auch wenn das Geschrei kurz danach immer groß sei - passieren würde dennoch nichts.

    Er würde sich freuen, wenn Olympia 2040 in Berlin ausgetragen wird. Daran glauben tut er allerdings nicht. Und dann erklärt er uns noch sehr anschaulich die unterschiedlichen Wettkampfklassen, in denen Paraschwimmer:innen antreten und was es damit auf sich hat. Wir haben es jetzt jedenfalls verstanden!

    https://www.berliner-schwimmteam.de/Startseite/

    https://www.teamdeutschland-paralympics.de/sportarten/details/para-schwimmen

    https://de.wikipedia.org/wiki/Startklassen_im_paralympischen_Schwimmsport

  • Diesmal waren wir im Paradies! Also eigentlich war es das Berliner Sommerbad Mariendorf, aber es kam uns vor wie das Paradies. Denn an diesem herrlichen Spätsommertag bei 26 Grad im Schatten waren gefühlt höchstens 20 Menschen im Bad. Und wir natürlich. Und dann war das 50-Meter-Becken auch noch geleint und zwar mit zwei Bahnen in der Mitte! Mehr perfekt geht einfach nicht!

    Auch die Schwimmmeisterin machte einen ausgesprochen gelassenen Eindruck und erklärte uns, warum man sich zu den geleinten Bahnen in der Mitte entschlossen habe. Wenn die Leinen an der Seite sind, nutzen sie nämlich viele Menschen, um sich dranzuhängen und zwischendurch zu verschnaufen. Das aber ist ziemlich gefährlich! Da laufen nämlich feste Stahlseile durch und an denen kann man sich ganz schön weh tun! Wieder was gelernt.

    Wir tauchen erstmal ein paar Bahnen ab und genießen dann noch bei unserem Freibadgedeck - Cola zero mit Pommes rotweiß - die entspannte Atmosphäre im Mitte der 1950er Jahre erbauten Sommerbad, liebevoll „Rixe“ genannt. Mit riesigem Nichtschwimmerbecken plus Wasserpilz und Rutsche, das wirklich ideal für Familien mit Kindern ist. Hier ist alles sehr liebevoll angelegt, mit hübschen Zeichnungen an den Wänden und noch den original Umkleidekabinen, mittlerweile alles unisex-Bereiche. Im Winter 1971 soll hier mal eine Traglufthalle über das Schwimmerbecken gespannt worden sein - das erwies sich dann aber doch als zu zugig.

    Wir lassen die Sommersaison an uns vorbeiziehen, erwähnenswerte Gewaltvorfälle hat es in den Freibädern nicht gegeben, was die Befürworter:innen der 2,5 Millionen teuren Sicherheitsmaßnahmen inklusive Ausweiskontrollen, online-Tickets und höheren Zäunen sicherlich für sich verbuchen werden. Wir glauben eher, dass es am nassen Juli lag, aber wer weiß das schon?

    Im Sommerbad Wilmersdorf und im Strandbad Tegel konnten in letzter Minute zwei Kinder gerettet werden, ein paar Tote gab es leider auch - aber zum Glück nicht in den Berliner Freibädern. Wohl aber in den Seen in und um Berlin - und einer von uns ist aufgefallen, dass mittlerweile immer mehr Menschen mit Bojen im Freiwasser unterwegs sind. Die andere zieht natürlich gleich zwei Exemplare aus der Tasche und gemeinsam begutachten wir, was denn so eine Boje kann - und was nicht. Eine Schwimmhilfe ist sie auf jeden Fall nicht, aber man kann Handy oder Handtuch trocken in ihr verstauen und sollte man doch mal einen Krampf kriegen, sich für einen Moment daran festhalten - bis Hilfe kommt. Zu sehen jedenfalls ist man damit gut - zumindest so lange, wie nicht Hunderte von Menschen mit Bojen im See unterwegs sind, dann wird es auch wieder etwas unübersichtlich …

    Zum Schluss finden wir, dass auch dieser Sommer mal wieder einfach nicht lange genug gedauert hat und stellen mit Bedauern fest, dass die ersten Freibäder bereits schließen. Dabei haben wir doch noch Tickets auf unserer Mehrfachkarte! Es ist ein Elend. Aber ein schönes!

    https://www.berlinerbaeder.de/baeder/detail/sommerbad-mariendorf/

    https://www.instagram.com/explore/locations/212178722152057/sommerbad-mariendorf/?locale=de

    https://www.schwimm-blog-berlin.de/2015/07/03/sommerbad-mariendorf/

    https://www.geo.de/vergleich/schwimmbojen-test/

  • Dass man in (Berliner) Bädern nicht fotografieren darf, war im wahrsten Sinne des Wortes der Auslöser für Pia Henkel, aktiv zu werden. Die freie Fotografin liebt aber vor allem das Schwimmen - und die ganz besondere Atmosphäre, die jedem Schwimmbad innewohnt. Die wollte sie unbedingt festhalten, das wurde ihr klar, als sie im Sommerbad Pankow staunend vor den weißen Umkleidekabinen stand. Und zwar nicht mit einem Handy, sondern mit einer analogen Kamera, einem Stativ und ganz viel Geduld..

    Also fragte sie die Berliner Bäderbetriebe, ob sie nicht vielleicht doch fotografieren dürfe. Und sie durfte. Immer früh am Morgen, wenn noch keine Gäste da sind und die Sonne die Bäder in ein ganz besonderes Licht taucht, immer anders, je nach Wetter und Jahreszeit.

    Herausgekommen sind eindrucksvolle Bilder, finden wir. Was das Besondere ist: Jeder und jede von uns, egal ob man Schwimmbäder mag oder nicht, verbindet mit ihnen ganz eigene Gefühle. Gute oder schlechte, intensvive oder flüchtige, aber alle haben zu Schwimmbädern eine eigene Geschichte zu erzählen, erinnern sich an besondere Erlebnisse. Und Pias Bilder wecken diese Erinnerungen, im besten Falle gute! Und sie rücken das Bad von nebenan, in dem man doch eigentlich nur schwimmen will, nochmal in ein ganz besonderes Licht: Denn jedes hat seine ganz eigene Schönheit, die Pia in ihren Fotos ganz wunderbar herausgearbeitet hat.

    Im Moment arbeitet Pia an ihrem Fotobuch, das sie für ihre Masterarbeit einreichen will, sie studiert in Dortmund Photographic Studies. „No running“ hat sie ihre Foto-Serie genannt, denn in Bädern darf man nicht nur nicht fotografieren, sondern auch nicht laufen. Und so sind ihre Fotos Momente des Innehaltens im Kontrast zur gewohnten lärmigen Schwimmbadatmosphäre. Mitte Oktober soll es im Studio 35 in Berlin-Lichtenberg dann auch eine Ausstellung geben. Alles Weitere erfahrt Ihr bei den Chlorgesängen und auf Pias Webseite!

    https://piahenkel.com/

    https://panorama.pm/project/no-running/

    https://www.itsnicethat.com/articles/pia-henkel-no-running-project-photography-150922

    https://taz.de/!5987725/

  • Die Ferien gehen langsam dem Ende zu und in manchen Bundesländern sind sie sogar schon längst vorbei. Zurück bleibt für viele die Erinnerung an See, Meer und Strand, wo sie sich so richtig mal erholen können. Für unseren heutigen Gast eine gruselige Vorstellung: Margit Schreiber erholt sich am besten beim Mehrfach-Ultra-Triathlon! Denn das Durchschwimmen des Ärmelkanals und der Straße von Gibraltar hat ihr nicht gereicht. Sie findet, schwimmen, Fahrrad fahren und laufen gehören einfach zusammen. Strange, finden wir - aber gleichzeitig auch sehr faszinierend.

    3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer laufen - das ist der so genannte Langdistanz-Triathlon oder auch Ironman. Alles, was darüber hinausgeht, nennt man Ultra-Marathon. Aber Margit macht nicht nur EINEN Ultra-Thriathlon, sondern hat diesen Sommer in Colmar den FÜNFFACHEN Iron-Man absolviert - also 19 Kilometer Schwimmen, 900 Kilometer Radfahren und 211 Kilometer Laufen. Allein bei der Vorstellung werden Ute und Martina ganz müde - Margit dagegen lebt immer mehr auf, während sie erzählt. „Eine Woche Zeit für mich“ sei das gewesen, kein Handyklingeln, keine Rechnung öffnen, nichts organisieren, einfach nur Schwimmen, Radfahren, Laufen, immer unterstützt von ihrem Mann, den sie vor genau 10 Jahren nach einem Triathlon geheiratet hat.

    Allerdings hat sie nicht durchgemacht wie die amtierende Weltmeisterin, sondern zwischendurch auch gegessen und geschlafen und konnte auch in aller Ruhe auf die Toilette gehen. Alles akribisch vorbereitet, um 4 Uhr morgens ging es in der Regel los. Und dann - sehr viel im Kreis, was vor allem Ute etwas fassungslos macht. Margit nicht. „Solche Rennen werden zwischen den Ohren entschieden und nirgendwo sonst“, sagt sie lakonisch und lacht.

    Muskelkater hatte sie danach nicht, nur eine kleine Blase am Fuß. Aber nochmal neue Motivation. Mittlerweile schwimmt sie wieder am Tag 4 Kilometer oder läuft 11 Kilometer oder fährt ein paar Dutzend Kilometer Rad. Im nächsten Jahr will Margit Schreiber den 10fach-Ironman in Angriff nehmen - es sich dabei „gemütlich“ machen, wie sie sagt: 38 Kilometer Schwimmen, 1800 Kilometer Radfahren, 422 Kilometer Laufen. Wir wünschen ihr voller Demut und Hochachtung auf jeden Fall viel Erfolg!

    https://bretzelultratri.com/resultats-2/

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/stadtleben/die-kanalarbeiterin-1536019.html

    https://www.donaukurier.de/archiv/vom-challenge-vor-den-traualtar-4253572

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ultratriathlon

    https://www.podcast.de/episode/623620710/folge-41-die-extremschwimmerin

  • Dieses ist zwar einerseits eine Urlaubsfolge - Martina verbringt zwei Wochen an der Südküste von Kreta und liebt es trotz ihrer Freiwasser-Phobie, dort im kristallklaren libyschen Meer zu kraulen - aber es geht in dieser Folge um mehr. Denn der Strand dort ist nicht etwa nur für Touristen da, wie manche Menschen meinen. An der Messara Bay rund um Matala suchen sich die Caretta Caretta an den Stränden alljährlich ihren Eier-Ablageplatz. Und das ist überlebenswichtig, denn die Caretta Caretta, bekannt auch als Unechte Karettschildkröte, ist eine von nur noch sieben Meereschildkrötenarten und sie alle sind vom Aussterben bedroht.

    Die Gründe dafür sind vielfältig: Meeresschildkröten werden intensiv bejagt, ihr Fleisch und auch die Schildkröteneier gelten als Delikatesse, ihr Panzer ist wertvoll. Mehr als 250.000 Schildkröten sterben jährlich in Fischernetzen. Das das ist nicht die einzige Bedrohung: Ihre Lieblingsspeise sind Quallen. Und die verwechseln sie nur allzu oft mit - Plastik. Qualvoller Erstickungstod ist die Folge.

    Doch erstmal müssen sie überhaupt schlüpfen. Und dafür ist es wichtig, dass die Caretta Caretta ihre Eier ablegen kann, bis zu 100 können das sein. Dafür kehrt sie zurück an den Ort, wo sie selber einst aus dem Nest gekrochen ist. Warum das so ist? Weiß man nicht. Aber jeder erschlossene Strand, an dem womöglich gebaut wird oder Touristen unachtsam entlangtrampeln, schränkt die Eier-Ablageplätze immer weiter ein.

    Organisationen wie „Archelon - the sea turtle protection society of Greece“ sorgen dafür, dass die Nistplätze am Strand gekennzeichnet und geschützt werden. Jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe laufen Freiwillige aus aller Welt die Strände an der Messara Bay entlang, um neue Nester zu finden und zu markieren. Auch nachts sind sie unterwegs, wenn die Schildkröten schlüpfen. Rund 500 Volunteers machen alljährlich mit, von Ende Mai, wenn die ersten Schildkröten ihre Eier ablegen, bis Ende September, wenn die letzten Schildkröten schlüpfen. Die meisten Freiwilligen sind in dieser Zeit drei bis vier Wochen da, viele kommen direkt nach dem Schulabschluss oder in den Semesterferien. Einzige Voraussetzung: Die Liebe zur Natur und die Bereitschaft, mit Menschen aus aller Welt zusammenzuarbeiten. Nähere Informationen s. u. in den Links.

    Martina hat bei ihren Urlauben auf Kreta schon mehrfach dabei sein dürfen, wenn sich die kleinen, höchsten handtellergroßen Schildkröten aus ihrem Nest am Strand emporwühlen und den Weg zum Meer suchen. Damit sie den finden, braucht es absolute Dunkelheit, denn Schildkröten orientieren sich am Mond und an den Sternen. Nahe Straßenlaternen, laute Tavernen, Camper am Strand sind Gift für sie.

    Ein Wunder, dass sie es überhaupt schaffen. Kein Wunder ist es unter diesen Umständen allerdings, dass am Ende nur eine von 10.000 überlebt! Um dann, nach gut 20 Jahren, zurückzukehren und selber Eier zu legen.

    WICHTIG!

    Was Touristen in Schildkrötengebieten deshalb unbedingt beachten sollten:

    - Den Strand nachts nicht betreten - sie stören die Mutter-Schildkröten genauso wie die Schlüpflinge!

    - Kein Auto fahren auf dem Strand

    - Alle Strandmöbel abends wegräumen, damit die Schildkröten ungestört ihr Nest bauen können

    - Keine Lichter und Parties am Strand in der Nacht!

    - Eingezäunte Nester respektieren und nicht darauf herumlaufen

    - Die Schlüpflinge müssen das Meer selbst erreichen - nicht anfassen und nicht mit Handys leuchten

    - Keinen Müll hinterlassen

    Übrigens - man kann auch Schildkröten-Pate werden, ohne an den Strand zu fahren, ganz einfach von zuhause aus. Alles Weitere findet ihr in den Links!

    https://de.wikipedia.org/wiki/Unechte_Karettschildkr%C3%B6te

    https://archelon.gr/en

    https://www.matala.gr/en/the-sea-turtle-caretta-caretta/

    https://archelon.gr/en/project-areas/crete-messaras-bay

    https://archelon.gr/en/volunteer/project-areas/crete-messaras-bay

    https://archelon.gr/en/support-us/at-the-beach

  • Heute sprechen wir mit einem Schwimmer, der uns schon vorher, währenddessen und auch danach außerordentlich beeindruckt hat: Mohammad Shaban ist Syrer und lebt seit 2016 in Deutschland. Während seiner Flucht, im Schlauchboot zwischen der Türkei und Griechenland, hat er etwas gesehen, was er nie vergessen wird und was fortan der wichtigste Antrieb seines Handelns werden soll - die Angst in den Augen der anderen Insassen. Weil sie nicht schwimmen können. Nicht wissen, ob sie den Weg über das offene Meer überleben werden. Darunter auch sein bester Freund.Mohammad selbst hat mit vier Jahren das Schwimmen gelernt, sein Vater hat es ihm damals beigebracht. Während der Fahrt mit dem Schlauchboot nimmt er sich vor: Ich will in Zukunft anderen Menschen das Schwimmen beibringen. Damit sie niemals solch eine Angst vorm Wasser haben müssen!Doch erstmal landet Mohammad in Augsburg, lernt deutsch, freundet sich mit einer Augsburger Familie an, die ihm beibringt, wie die Deutschen so ticken und was alles wichtig ist in Sachen deutscher Kultur und deutscher Mentalität. Doch dann hört er eines Tages von dem bundesweit einzigartigen Berliner Projekt SPORTBUNT. Menschen mit Fluchthintergrund können hier einen Trainerschein machen, auch einen Schwimmtrainerschein.Für Mohammad ist klar: Das will er machen, er muss nach Berlin. Also verlässt er 2019 Augsburg, zieht in die Hauptstadt, lebt zunächst mit mehreren Menschen in einem Zimmer, zieht von Unterkunft zu WG, bis er eines Tages tatsächlich eine kleine Wohnung findet. Viel wichtiger ist für ihn ohnehin etwas anderes: Anderen Menschen das Schwimmen beibringen.Durch SPORTBUNT macht er seinen Trainerschein, wird zudem Rettungsschwimmer und arbeitet bald darauf in einem der zu Coronazeiten eingerichteten Schulschwimmzentren. Alle, die ihn dort bei seiner Arbeit mit den Kindern beobachten, geraten sofort ins Schwärmen - denn der 35jährige Syrer hat eine ganz besondere Gabe: Er kann den Kindern die Angst nehmen. Mit Mohammad trauen sich alle ins Wasser. Weil er den Kindern auf Augenhöhe begegnet. Und manchmal auch, weil er ihre Sprache spricht. Die deutsche Sprache hat er durchs Schwimmen auch noch viel besser gelernt - wenn ihm auch Worte wie "Seepferdchen" oder "Poolnudel" erst einmal ein ziemliches Rätsel waren. Manchmal tauscht er mit den Kindern auch die Rolle - und er ist der Schüler, der noch besser deutsch lernen will und die Kinder seine Lehrer. Mittlerweile ist Mohammad selbst Trainerschein-Ausbilder und angestellt beim Berliner Schwimmverband. Sein Traum ist es, eines Tages als Schwimmlehrer an einer Schule angestellt zu sein.Und was ihn besonders freut: Alle Menschen auf dem Schlauchboot damals haben überlebt. Sein Freund besucht ihn mittlerweile regelmäßig in Berlin. Und dann gehen sie gemeinsam schwimmen.

    ⁠https://www.radiodrei.de/programm/schema/sendungen/das_gespraech/archiv/20240707_1900.html⁠

    ⁠https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/mohammad-shaban-fluechtete-im-schlauchboot-uebers-mittelmeer-jetzt-ist-er-schwimmlehrer-a-b5e9b516-baec-4e3d-9cb1-d17083653be0?giftToken=9aadfef8-2c0e-4f5d-9b00-e3ca4c278574⁠

  • Heute sprechen wir mit einem Schwimmer, der uns schon vorher, währenddessen und auch danach außerordentlich beeindruckt hat: Mohammad Shaban ist Syrer und lebt seit 2016 in Deutschland. Während seiner Flucht, im Schlauchboot zwischen der Türkei und Griechenland, hat er etwas gesehen, was er nie vergessen wird und was fortan der wichtigste Antrieb seines Handelns werden soll - die Angst in den Augen der anderen Insassen. Weil sie nicht schwimmen können. Nicht wissen, ob sie den Weg über das offene Meer überleben werden. Darunter auch sein bester Freund.
    Mohammad selbst hat mit vier Jahren das Schwimmen gelernt, sein Vater hat es ihm damals beigebracht. Während der Fahrt mit dem Schlauchboot nimmt er sich vor: Ich will in Zukunft anderen Menschen das Schwimmen beibringen. Damit sie niemals solch eine Angst vorm Wasser haben müssen!
    Doch erstmal landet Mohammad in Augsburg, lernt deutsch, freundet sich mit einer Augsburger Familie an, die ihm beibringt, wie die Deutschen so ticken und was alles wichtig ist in Sachen deutscher Kultur und deutscher Mentalität. Doch dann hört er eines Tages von dem bundesweit einzigartigen Berliner Projekt SPORTBUNT. Menschen mit Fluchthintergrund können hier einen Trainerschein machen, auch einen Schwimmtrainerschein.
    Für Mohammad ist klar: Das will er machen, er muss nach Berlin. Also verlässt er 2019 Augsburg, zieht in die Hauptstadt, lebt zunächst mit mehreren Menschen in einem Zimmer, zieht von Unterkunft zu WG, bis er eines Tages tatsächlich eine kleine Wohnung findet. Viel wichtiger ist für ihn ohnehin etwas anderes: Anderen Menschen das Schwimmen beibringen.
    Durch SPORTBUNT macht er seinen Trainerschein, wird zudem Rettungsschwimmer und arbeitet bald darauf in einem der zu Coronazeiten eingerichteten Schulschwimmzentren. Alle, die ihn dort bei seiner Arbeit mit den Kindern beobachten, geraten sofort ins Schwärmen - denn der 35jährige Syrer hat eine ganz besondere Gabe: Er kann den Kindern die Angst nehmen. Mit Mohammad trauen sich alle ins Wasser. Weil er den Kindern auf Augenhöhe begegnet. Und manchmal auch, weil er ihre Sprache spricht.
    Die deutsche Sprache hat er durchs Schwimmen auch noch viel besser gelernt - wenn ihm auch Worte wie "Seepferdchen" oder "Poolnudel" erst einmal ein ziemliches Rätsel waren. Manchmal tauscht er mit den Kindern auch die Rolle - und er ist der Schüler, der noch besser deutsch lernen will und die Kinder seine Lehrer.
    Mittlerweile ist Mohammad selbst Trainerschein-Ausbilder und angestellt beim Berliner Schwimmverband. Sein Traum ist es, eines Tages als Schwimmlehrer an einer Schule angestellt zu sein.
    Und was ihn besonders freut: Alle Menschen auf dem Schlauchboot damals haben überlebt. Sein Freund besucht ihn mittlerweile regelmäßig in Berlin. Und dann gehen sie gemeinsam schwimmen.
    https://www.radiodrei.de/programm/schema/sendungen/das_gespraech/archiv/20240707_1900.html
    https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/mohammad-shaban-fluechtete-im-schlauchboot-uebers-mittelmeer-jetzt-ist-er-schwimmlehrer-a-b5e9b516-baec-4e3d-9cb1-d17083653be0?giftToken=9aadfef8-2c0e-4f5d-9b00-e3ca4c278574

  • Die Seepferdchen-Prüfung hat Daniel Weißhoff als Kind nicht auf Anhieb geschafft. Nicht, weil er nicht schwimmen konnte. Sondern weil er schon damals den Kopf lieber unter Wasser hielt. Als Grundschüler tauchte er 38 Meter ohne Flossen, als Jugendlicher dann sogar 83 Meter. Heute kann er über sechseinhalb Minuten ohne Luft zu holen unter Wasser bleiben - und im Januar 2024 stellte er einen neuen Weltrekord auf:
    Beim Freedive Everesting in Siegburg tauchte Daniel Weißhoff 222mal 20 Meter tief runter und wieder rauf - und schaffte so unter 13 Stunden eine Strecke von 8880 Metern!
    Wir halten auch schon die Luft an vor lauter Ehrfurcht. Aber der Vater von drei Kindern ist ein total netter Typ. Bis Mitte 20 habe er keine Ahnung davon gehabt, erzählt er, dass Apnoe-Tauchen - auch Free-Diving genannt - eine eigene Sportart ist und er offenbar ein ganz besonderes Talent dafür hat. Davor hat er schwimmerischen Fünfkampf gemacht, also 100 Meter, 2x50 Meter, 25 Meter Tauchen und zwei Kunstsprünge vom Einer oder Dreier. Aber die Trainingsgruppe löste sich auf und Daniel entschloss sich, das zu tun, was ihm am meisten Spaß macht - und trat in den Berliner Tauchsportclub ein.
    Am Anfang tauchte er vor allem im Pool. Mittlerweile liebt er es, so lange wie möglich am Grund eines Sees auszuharren. Die Stille. Die Dunkelheit. Einfach nur für sich sein.
    Und dabei gleichzeitig zu wissen, dass er noch lange genug die Luft anhalten kann, um in aller Ruhe wieder an die Oberfläche zurücktauchen zu können. Ganz ungefährlich ist das nicht. Der Druckausgleich muss geübt sein, damit die Lunge nicht kollabiert.
    Daniels Erfahrung: Je ruhiger er wird, desto besser ist seine Leistung. Und damit wir uns das noch besser vorstellen können, nimmt er uns einfach mal auf einen Tauchgang mit. Theoretisch natürlich, denn wir können gerade mal ne gute Minute die Luft anhalten. ÜBER Wasser.
    Aber länger Luft anhalten kann man lernen, sagt Daniel und gibt uns gleich mal ein paar Übungen mit: Zum Beispiel abends im Bett zwei bis drei Minuten entspannen, ohne auf die Atmung zu achten. Dann zwei-, dreimal ein bisschen tiefer einatmen, Luft holen und dann entspannt die Luft anhalten, solange man kann. Pro Abend drei Durchgänge - und jeweils bei Durchgang zwei und drei versuchen, fünf bis zehn Sekunden länger die Luft anzuhalten. "So mancher ist überrascht, was man da schon nach wenigen Tagen schaffen kann", sagt Daniel.
    Wir haben es noch nicht ausprobiert, aber Daniel muss es wissen. Denn in seiner Tauchschule bringt er auch anderen das (länger) Tauchen bei. Mittlerweile, sagt er, sei Apnoe-Tauchen fast schon zu einem Trendsport geworden. Früher kannte man sich in Berlin untereinander, heute seien hier dann doch schon mehrere hundert ohne Sauerstoffflaschen unter Wasser unterwegs. Um mit wenig Equipment die Ruhe der Natur zu genießen.
    https://www.freediving-center-germany.de/team/daniel-weisshoff/https://www.youtube.com/watch?v=92g5qO_JWS4https://unterwasserwelt.de/222-mal-auf-20-meter-tiefe-getaucht-rhr-weltrekord-im-freedive-everesting-von-daniel-weisshoff-im-d4l/


  • Die Seepferdchen-Prüfung hat Daniel Weißhoff als Kind nicht auf Anhieb geschafft. Nicht, weil er nicht schwimmen konnte. Sondern weil er schon damals den Kopf lieber unter Wasser hielt. Als Grundschüler tauchte er 38 Meter ohne Flossen, als Jugendlicher dann sogar 83 Meter. Heute kann er über sechseinhalb Minuten ohne Luft zu holen unter Wasser bleiben - und im Januar 2024 stellte er einen neuen Weltrekord auf:
    Beim Freedive Everesting in Siegburg tauchte Daniel Weißhoff 222mal 20 Meter tief runter und wieder rauf - und schaffte so unter 13 Stunden eine Strecke von 8880 Metern!
    Wir halten auch schon die Luft an vor lauter Ehrfurcht. Aber der Vater von drei Kindern ist ein total netter Typ. Bis Mitte 20 habe er keine Ahnung davon gehabt, erzählt er, dass Apnoe-Tauchen - auch Free-Diving genannt - eine eigene Sportart ist und er offenbar ein ganz besonderes Talent dafür hat. Davor hat er schwimmerischen Fünfkampf gemacht, also 100 Meter, 2x50 Meter, 25 Meter Tauchen und zwei Kunstsprünge vom Einer oder Dreier. Aber die Trainingsgruppe löste sich auf und Daniel entschloss sich, das zu tun, was ihm am meisten Spaß macht - und trat in den Berliner Tauchsportclub ein.
    Am Anfang tauchte er vor allem im Pool. Mittlerweile liebt er es, so lange wie möglich am Grund eines Sees auszuharren. Die Stille. Die Dunkelheit. Einfach nur für sich sein.
    Und dabei gleichzeitig zu wissen, dass er noch lange genug die Luft anhalten kann, um in aller Ruhe wieder an die Oberfläche zurücktauchen zu können. Ganz ungefährlich ist das nicht. Der Druckausgleich muss geübt sein, damit die Lunge nicht kollabiert.
    Daniels Erfahrung: Je ruhiger er wird, desto besser ist seine Leistung. Und damit wir uns das noch besser vorstellen können, nimmt er uns einfach mal auf einen Tauchgang mit. Theoretisch natürlich, denn wir können gerade mal ne gute Minute die Luft anhalten. ÜBER Wasser.
    Aber länger Luft anhalten kann man lernen, sagt Daniel und gibt uns gleich mal ein paar Übungen mit: Zum Beispiel abends im Bett zwei bis drei Minuten entspannen, ohne auf die Atmung zu achten. Dann zwei-, dreimal ein bisschen tiefer einatmen, Luft holen und dann entspannt die Luft anhalten, solange man kann. Pro Abend drei Durchgänge - und jeweils bei Durchgang zwei und drei versuchen, fünf bis zehn Sekunden länger die Luft anzuhalten. "So mancher ist überrascht, was man da schon nach wenigen Tagen schaffen kann", sagt Daniel.
    Wir haben es noch nicht ausprobiert, aber Daniel muss es wissen. Denn in seiner Tauchschule bringt er auch anderen das (länger) Tauchen bei. Mittlerweile, sagt er, sei Apnoe-Tauchen fast schon zu einem Trendsport geworden. Früher kannte man sich in Berlin untereinander, heute seien hier dann doch schon mehrere hundert ohne Sauerstoffflaschen unter Wasser unterwegs. Um mit wenig Equipment die Ruhe der Natur zu genießen.
    https://www.freediving-center-germany.de/team/daniel-weisshoff/
    https://www.youtube.com/watch?v=92g5qO_JWS4
    https://unterwasserwelt.de/222-mal-auf-20-meter-tiefe-getaucht-rhr-weltrekord-im-freedive-everesting-von-daniel-weisshoff-im-d4l/

  • Diesmal sind wir an einem Ort, wo es kein Schwimmbecken und noch nicht einmal Wasser gibt. Und unsere beiden Gesprächspartner sind auch keine Schwimmer. Und wir reden auch nicht übers Schwimmen. Trotzdem geht es um Orte, an denen man schwimmen kann - um Freibäder. Denn seit 2023 macht die Berliner Sportjugend zusammen mit dem Projekt SpOrt 365 kostenlose Sportangebote im Berliner Prinzenbad - und in diesem Jahr kommen noch drei weitere Schwimmbäder hinzu.
    Wir treffen uns aber nicht dort, sondern da, wo SpOrt 365 zuhause ist: Im Görlitzer Park. Hier macht SpOrt 365 seit 2021 in einem eingezäunten Bereich Sportangebote für jeden und jede, Fußball, Tischtennis, Basketball, Trampolinspringen, Volleyball, Skateboard und vieles mehr. Für alle kostenlos. Zusammen mit Freunden oder Menschen, die es werden könnten, unterstützt von Sozialpädagogen, Sportpädagogen und qualifizierten Übungsleitern. Wir sprechen dort mit dem Projektleiter Erik Little und mit Steffen Sambill, Geschäftsführer der Berliner Sportjugend, unter deren Ägide SpOrt 365 mittlerweile läuft, um uns erzählen zu lassen, wie es dazu kam und wie sich das Projekt in den Freibädern so anlässt.
    Los ging es damit, dass sich der Berliner Senat an die Sportjugend gewandt hat, um gemeinsam zu überlegen, was man gegen Jugendgewalt in den Freibädern machen könnte, erzählt Steffen Sambill. Es gab Brandbriefe der Bäderangestellten, es musste was passieren. In drei Freibädern finden 2024 in den Sommerferien Sportangebote statt, wieder im Prinzenbad, im Neuköllner Columbiabad und im Sommerbad in Pankow. Darüberhinaus plant SpOrt 365 neben dem Görlitzer Park einen zweiten Standort - und zwar im Kombibad Gropiusstadt. Dort soll es dann nicht nur ein Ferienangebot geben, sondern Sportmöglichkeiten im ganzen Jahr, an 365 Tagen, auf dem Gelände des Schwimmbads. Damit wird dann auch ein Teil der riesigen Liegefläche im Kombibad genutzt, die außerhalb der Freibadzeit ansonsten einfach brach liegt. Fertig wird das Ganze voraussichtlich zum Ende der Sommerferien.
    Das Modellprojekt „Sport im Freibad“ im Prinzenbad ist bereits im letzten Jahr sehr gut angenommen worden. Erik Little erzählt, dass Übungsleiter aus verschiedenen Sportbereichen vor Ort waren, meist nicht viel älter als die Jugendlichen im Bad, und dass sie nicht auf die Jugendlichen zugehen, sondern es wichtig sei, dass die zu ihnen kämen. Aber das sei auch kein Problem - Musik und ein Ball - und schon gehe es los. 100 bis 200 Jugendliche am Tag lassen sich so begeistern, Erik ist selber überrascht, wie gut das Angebot angenommen wird, auch Kinder und Familien sind dabei. Steffen Sambill freut zudem, dass auch die Berliner Bäder so offen waren, ihre Flächen für diese Angebote zur Verfügung zu stellen - auch da bewegt sich was! Und Steffen würde das Angebot am liebsten in ALLEN Berliner Freibädern machen.
    Finanziert wird das Projekt von der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport, 50.000 Euro kostet das Ferienangebot in den drei Bädern insgesamt. Und bislang ist es erfolgreich - im Kreuzberger Prinzenbad gab es im letzten Jahr keinen Gewaltvorfall, und auch das Projekt SpOrt 365 im Görlitzer Park hat in den letzten vier Jahren lediglich einmal die Berliner Polizei rufen müssen.
    https://www.lsb-berlin.de/aktuelles/news/details/sport-im-freibad-mit-der-sportjugend-berlin
    https://www.sueddeutsche.de/panorama/bildungssenatorin-sportprojekt-gegen-krawall-im-schwimmbad-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230825-99-959422
    https://www.podcast.de/episode/622766502/folge-56-traeumerei-aus-dem-prinzenbad
    https://www.podcast.de/episode/625885839/folge-59-schwimmen-ist-bunt

  • Endlich ist es gelungen - wir treffen den Schriftsteller Arno Frank, über dessen Buch „Seemann vom Siebener“ wir schon mehrfach gesprochen haben, endlich persönlich. Und natürlich in einem Freibad, dem Berliner Sommerbad am Insulaner. Ein bisschen mussten wir uns schon bemühen, dabei nicht als schmachtende Fan-Girls daherzukommen, zumal das Buch wirklich großartig ist und Arno zudem noch ausgesprochen nett - aber selbstverständlich haben wir trotzdem total hart und kritisch nachgefragt, so hart und kritisch, wie man das an einem herrlichen Sommertag im Freibad eben sein kann.
    „Seemann vom Siebener“ ist 2023 erschienen, ein Buch über einen Tag im Freibad, mit Menschen, die man eben im Freibad trifft, vom Bademeister bis zur Frau an der Kasse, von Seepferdchen-Kindern und Erziehern, der alten Dame, die gefühlt schon seit Jahrzehnten hier täglich ihre Runden dreht bis hin zu Jugendlichen, Familien, Menschen, die der Zufall hierher verschlagen hat und solchen, die seit Jahren zum ersten Mal wieder herkommen. Was sie in diesem Buch verbindet, ist das Freibad - das selbst aber auch eine ganz eigene Geschichte hat. Und dann gibt es noch ein düsteres Ereignis, was aber schon eine Weile zurückliegt, und ein Gespenst - was man aber entdecken muss. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden!
    Arno erzählt uns, wie er auf diese Geschichte gekommen ist, wie sich die Figuren in seinem Kopf nach und nach entwickelt, quasi darum beworben haben, in seinem Buch dabei sein zu dürfen. Und dass, anders als bei vielen anderen Büchern, der Plot nicht von Anfang an feststand. Sondern dass nach und nach eine ganz eigene Dynamik entstand: Der Figuren untereinander, aber eben auch in Bezug auf ihre Rolle an diesem einen Tag im Freibad.
    Und der „Seemann“ - ein Köpper, bei dem die Arme nicht nach vorn gestreckt werden, sondern am Körper anliegen - ist der Lieblingssprung von Arno, erzählt er, und deswegen stand auch der Titel schon von vornherein fest. Wenn er auch erstmal nicht bedacht hatte, dass es gar keinen Siebener gibt als Teil des Sprungturms. Sondern vielmehr den Siebeneinhalber zwischen dem Fünfer und dem Zehner. Und der Seemann: Ein Sprung, für den man sich überwinden muss, mit dem man aber auch beeindrucken kann, sagt Arno: „Die elegante Alternative zur Arschbombe!“
    Das Besondere an diesem Buch ist, dass das Freibad eben nicht nur Kulisse ist, sondern auch ein ganz eigenes Schicksal hat. Und - das ist Arno besonders wichtig - es soll kein gesellschaftliches Phänomen beleuchten, keinen Missstand deutlich machen, keine Ratschläge transportieren, sondern einfach nur sein. Und das ist sehr gut gelungen, sicher auch, weil Arno Frank für seine Recherche selber viele Tage im Freibad verbracht hat, um zu schauen - wie fühlt es sich an, das Gras auf der Liegewiese, wie klingt das Sprungbrett, wenn es nach dem Absprung wieder zurückwippt, was ist das nochmal für ein Gefühl, wenn man mit dem nackten Fuß auf eine Pommes tritt?
    All das erzählt er uns und gibt uns gleich auch noch live eine Kostprobe seiner Fantasie, überlegt, was wohl der Frau in dem roten Badeanzug durch den Kopf gehen mag, die ein paar Meter von uns sich gerade mit Sonnenmilch einreibt, ob sie auf ihren Freund wartet oder allein diesen herrlichen Tag im Freibad genießt - und gibt uns so eine kleine Kostprobe, wie das Buch entstanden ist. Und so ist das Gespräch mit ihm mindestens genauso ein Genuss wie die Lektüre des Buchs selbst.
    Wer es noch nicht kennt - unbedingt lesen! Wo auch immer man dabei ist, gefühlt verbringt man einen herrlichen Tag im Freibad!
    https://www.klett-cotta.de/produkt/arno-frank-seemann-vom-siebener-9783608501803-t-5565
    https://de.wikipedia.org/wiki/Arno_Frank
    https://www.klett-cotta.de/produkt/arno-frank-so-und-jetzt-kommst-du-9783608503692-t-2826

  • Diesmal führt uns der Weg mal wieder ins tiefste Neukölln, in das Kombibad Gropiusstadt. Da waren wir letztes Jahr schon mal, an einem sehr heißen Sommertag, in einem vollem, aber ausgesprochen friedlichen Bad mit einer Bademeister-Crew, die freundlich, aber bestimmt die Lage jederzeit im Griff hatte.
    Seit diesem Jahr ist Sven Kraatz der Chef dieser Crew, also Leiter des Kombibads. Er begrüßt uns mit festem Händedruck und von der ersten Sekunde ist klar - er hat sehr großen Spaß an seiner Arbeit. Und dass es an diesem Tag immer wieder regnet und nur drei Menschen im Schwimmbecken ihre Bahnen ziehen, ist für ihn fast ein bisschen langweilig.
    Was womöglich auch daran liegt, dass er praktisch im Schwimmbad aufgewachsen ist: Sein Vater war viele Jahre Leiter im Kreuzberger Prinzenbad. Und der Sohn ebenfalls dort, wann immer er Zeit hatte. Und irgendwann stellte er dann fest - das will ich auch. Also machte seine Ausbildung als Fachangestellter für Bäderbetriebe, 2014 war er fertig und hatte seinen ersten Einsatz - im Prinzenbad! „Das war das erste richtige Jahr für mich und das letzte Jahr für meinen Vater“, erzählt er uns. Und die beiden hatten offensichtlich Spaß gemeinsam am Beckenrand - von Generationenkonflikt keine Spur. Sein Vater war eine Größe im Prinzenbad, man kannte ihn in Kreuzberg, den Erhard Kraatz, eine Respektsperson. Auch Sven findet ihn cool, fachsimpelt mit ihm immer noch gern am Abendbrottisch, sodass es seiner Frau auch schon mal zu viel wird.
    Beim Fachangestellten wollte Sven es dann aber doch nicht belassen, Vater hin oder her. Also machte er an der Akademie Saarbrücken seinen Meister und übernahm im Juni 2021 die Leitung der Schwimmhalle Sewanstraße - mit bis zu 20 Mitarbeitenden, Standortplanung, Aus- und Weiterbildung, Einkauf und alles, was dazu gehört.
    Drei Jahre später nun also der nächste Schritt - die Leitung eines Ganzjahresbades, Halle und Freibad, mit den unterschiedlichsten Bedingungen und Erwartungen, je nach Jahreszeit und Kundschaft. Für Sven, wie er sagt, eine tolle Herausforderung. Sein Ziel ist es, dass er nicht unvorhergesehen schließen muss - und dass die Gäste sich wohl fühlen. „Die Leute kommen doch hierher, um Spaß zu haben und sich zu entspannen“, sagt er. „Und das sollen sie auch können!“. Deshalb freut er sich auch schon auf das Sportangebot, das es demnächst auf dem Gelände des Kombibads das ganze Jahr über geben soll, von Volleyball bis Tischtennis. Außerdem will er, wenn es nicht ganz so voll ist, im Sommerbad zwei Bahnen abtrennen - „damit auch die sportlichen Schwimmer Lust haben vorbeizukommen!“. Nur länger öffnen als bis 20 Uhr kann er im Sommer leider nicht: „Wir haben hier draußen keine Beleuchtung - das wäre einfach zu gefährlich!“.
    Seine Geschichte, sagt Sven, sei übrigens keine Besonderheit. Bei den Berliner Bäderbetrieben gäbe es viele Familien in zweiter und dritter Generation. Mit seinem Sohn übt er auch schon die Abendroutine - allerdings nur zuhause. Der kleine Mann ist erst zweieinhalb und muss das Schwimmen erst noch erlernen. Aber wer weiß?

  • Endlich Sommerferien! Endlich wegtauchen von Job und Alltagsstress, eintauchen in neue Welten, egal, ob im Urlaub oder auf dem Balkon, am Strand oder im Freibad. Und weil man in dieser Zeit so gar keine Lust auf Höchsleistungen verspürt, sondern sich lieber den Abenteuern von anderen widmet, empfehlen wir gleich zwei Bücher von zwei sehr starken Frauen, deren gößte Leidenschaft es ist, das Meer zu bezwingen - jede auf ihre ganz eigene Art und Weise.
    Die Extremschwimmerin Nathalie Pohl erzählt in ihrem Buch „Im Meer bin ich zu Hause“ von ihrem Traum, alle sieben Meerengen der „Ocean´s Seven“ zu durchqueren, wie sie sich immer wieder akribisch darauf vorbereitet - und doch scheitert. Es ist ein sehr lesenswertes Buch, weil hier keine Heldin von ihrer Großartigkeit erzählt. Im Gegenteil - Nathalie Pohl hat im Laufe der Zeit vor allem Demut gelernt. Vor dem Meer, den Gezeiten, dem Wind und den Meeresbewohnern. Sechs der sieben Meerengen hat sie mittlerweile geschafft, in diesem Herbst steht die letzte an. Wer dieses Buch gelesen hat, wird ihren Kampf durch den Nordkanal zwischen Schottland und Irland voll Spannung verfolgen.
    Ebenfalls extrem ist die Leidenschaft von Anna von Boetticher. Sie kann mit nur einem Atemzug 100 Meter tief tauchen, kommt sechs Minuten unter Wasser ohne Sauerstoff aus. In ihrem Buch „In die Tiefe“ erzählt sie, wie sie eine der erfolgreichsten Apnoe-Taucherinnen der Welt wird - und das, obwohl man ihr bereits als Kind eine zu kleine Lunge attestiert. In den Tiefen der Weltmeere schwimmt sie mit Haien, Rochen und Schildkröten - und ihre Begegnung mit einem Orca lässt einen schon beim Lesen das Blut in den Adern gefrieren. Und macht Mut. Ihr Motto: „Einfach mal ganz ruhig bleiben“.
    Gute Romane sollen hier aber auch nicht zu kurz kommen: „Solange wir schwimmen“ von Julie Otsuka ist ein Buch, was bei uns beiden sehr lange nachgehallt hat. Im Kern geht es um eine Mutter-Tochter-Geschichte und den Umgang mit Demenz - aber die Beschreibung der Schwimmbadbesuche gehören zum Besten, was wir seit langem gelesen haben. Bis eines Tages der Riss auftaucht - im Becken, in der Geschichte, im Buch. Unbedingt lesen!
    Ein Buch, was sich eher für den Balkon als für den Urlaub eignet, ist „Ein Leben für den Ozean“. Zehn Geschichten über die Helden der Meere, zusammengetragen vom Macher des Podcasts „Helden der Meere“. Ein schweres und zugleich leichtes Buch, mit eindrucksvollen Bildern und starken Geschichten. Im wahrsten Sinne des Wortes - zum Eintauchen.
    Leicht und verzaubernd kommt dagegen „Wasserzeiten“ daher, das Büchlein von Kristine Bilkau. Wer mit eigenen Worten nicht zusammenfassen kann, was ihm/ihr das Schwimmen bedeutet - nach der Lektüre dieses Buches fällt es leichter. Es wird im wahrsten Sinne des Wortes immer klarer und klarer - und beschert einem auf jeden Fall eine entspannte kleine Auszeit.
    Auch ein Krimi soll hier nicht fehlen: „Der Schwimmer“ von Joakim Zander. Schon ein paar Jahre alt, aber deswegen ist nicht weniger spannend, die Geschichte von einem amerikanischen Agenten, der nur zur Ruhe kommt, wenn er schwimmen gehen kann. Und noch ein Tipp: Elizabeth Strout „Mit Blick auf´s Meer“. Wer ihre Hauptperson, die pensionierte Lehrerin Olive Kitteridge einmal kennengelernt hat, wird sie niemals vergessen.
    Und jetzt: Viel Spaß beim Lesen!
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    https://www.kulturkaufhaus.de/de/detail/ISBN-9783866486911/Otsuka-Julie/Solange-wir-schwimmen
    https://ein-leben-fuer-den-ozean.de/
    https://www.kulturkaufhaus.de/de/detail/ISBN-9783716028193/Bilkau-Kristine/Wasserzeiten?wt_mc=p.sea.ecom_campaign.google.dsa_kategorie.&gad_source=1&gclid=CjwKCAjwp4m0BhBAEiwAsdc4aFqNT0ZjHajqW5Yk3c3TsrOsnaZOpi2MenLhzkIfhFGz2ojf8_b3HBoCgtgQAvD_BwE
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    https://www.perlentaucher.de/buch/elizabeth-strout/mit-blick-aufs-meer.html