Avsnitt

  • In Hamburg wird das Tanzverbot gelockert. Die neue Regelung gilt bereits diesen Karfreitag: Statt 24 Stunden gibt es jetzt nur noch 19 Stunden Feiertagsruhe. Anlass genug, Feiertagsschutz und Tanzverbot noch einmal grundlegend zu besprechen. Eine Sendung über Ursprünge, Aussichten und verschiedene Blickwinkel auf den Status Quo.

  • Im noch jungen Jahr 2024 scheint sich etwas zu bewegen auf dem europäischen Musikstreamingmarkt. Vor wenigen Tagen hat die EU-Kommission eine Wettbewerbsstrafe gegen Apple verhängt. Das Unternehmen soll 1,8 Milliarden Euro bezahlen, weil es seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt habe. Bereits im Februar hatte das Europaparlament eine Resolution verabschiedet. Ziel: Die Verteilung der Einnahmen der Streamingdienste soll sich ändern. Bisher zähle Quantität, nicht Qualität, kritisierten die Abgeordneten.
    Die Sängerin und Komponistin Balbina setzt sich als Sprecherin der Akademie für Populäre Musik für die Rechte von Kreativen aus allen Bereichen der Popmusik ein. Das Netzwerk möchte ihnen unabhängig von den konventionellen Strukturen der Musikindustrie mehr Sichtbarkeit und Selbstbestimmung eröffnen - und das auch mit Blick auf die Streamingdienste.

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  • Eine Sendung von Birgit Reuther, zu Gast: Julia Bergen und David Bonk (DaJu)
    Welche musikalischen Einfälle und Details, Melodien und Muster machen eine Pop-Komposition zum Hit? Was zeichnet einen guten Song aus? Und wie schreibt man überhaupt ein bewegendes und erfolgreiches Lied - für andere?
    Zu Gast im Nachtclub ÜberPop sind Julia Bergen & David Bonk. Gemeinsam bilden sie das Produktions- und Songwriting-Duo DaJu. In ihrem Studio bei Lüneburg schreiben und komponieren sie Songs für namhafte Pop-Acts wie Helene Fischer, Prinz Pi, Lea, Paula Hartmann, Sarah Conner, Alvaro Soler und Lina. Moderatorin Birgit Reuther alias Biggy Pop spricht mit DaJu über deren Werdegang und Arbeit, über Ohrwurm-Potenzial und Catchyness, über künstlerische Finesse und Trends im Pop. Und die beiden haben bekannte Songs aus ganz unterschiedlichen Genres mitgebracht, die für sie das gewisse Etwas haben. Anhand dieser Beispiele erläutern sie, was einen Hit ausmacht und was sie persönlich an der jeweiligen Musik spannend finden.
    Mit Musik u.a. von Marlene Dietrich, Britney Spears, den Rolling Stones und Kate Bush.

  • Ja, Panik sind zurück! Das letzte, experimentell-forschende und in viele Richtungen mäandernde Album Die Gruppe Ja Panik (2021) war ihr überraschendes und kaum noch erwartetes Comeback nach siebenjähriger Kreativpause. Nun kommt die Rückkehr als Rockband. Don’t Play With The Rich Kids heißt das neue Werk der Gang aus dem österreichischen Burgenland, deren Sänger Andreas Spechtl weltweit agiert und zwischen provokanten Pop-Attitüden, Wiener Schmäh, Denglish und soziologischem Songwriting den Popdiskurs prägt wie kaum ein anderer. Mit Moderator Andreas Moll spricht er über sein derzeitiges Leben in Argentinien, die Leitmotive Himmelskörper, Rauchen und Angelegenheit in seinem Werk. Über das neue Album seiner großartigen Band und die Rückkehr des Rocks in die Popkultur.

  • Es war ein "Erdbeben für die Musikstadt Hamburg" (so der Interessensverband Clubkombinat), als der Kiez-Club Molotow Ende 2023 die Kündigung erhielt. Statt Beats und Indierock soll hier künftig ein Boutique-Hotel ein Publikum anlocken, das sicher nicht hauptsächlich der Underground-Clubs wegen auf die Reeperbahn strömt.
    Die verzweifelte Suche des Molotow nach einer neuen, inzwischen vierten Bleibe wird zum Fanal für die Clublandschaft Hamburgs, das so stolz auf seine lange Popkulturgeschichte ist. Auch andere Clubs mussten kürzlich Baumaßnahmen weichen: die Indieszene unter der Sternbrücke unter der Schanze ist Geschichte. Astra-Stube und Fundbureau wurden immerhin schon fündig nach einem Ersatzstandort. Ganz woanders, nahe den Deichtorhallen.
    "Ein harter Schlag", so benennt Kultursenator Carsten Brosda das Ende des Molotow und regt Lösungen an. Doch er weiß auch aus seiner Zeit im Ruhrgebiet, das einen starken Strukturwandel durchgemacht hat: "Es gehört zur Clubkultur, dass Neues entsteht." Doch zu welchem Preis und an welchem Ort? Und steckt hinter dem Clubsterben, das auch in Rothenburgsort oder Wilhelmsburg eingesetzt hat, mehr als Investorengebaren und Gentrifizierung? "Die Kultur hat Long Covid", attestierte DER SPIEGEL. Ist also das eingangs erwähnte Erdbeben also auch ein Nachbeben der Corona-Pandemie?
    16.000 Jobs schafft die Hamburger Musikbranche - wie viele davon sind durch das Clubsterben in Gefahr?
    Ein Nachtclub ÜberPop mit den Gästen Andi Schmidt vom Molotow, Daniel Höötmann von der Astra-Stube, Luna Twiesselmann vom Fundbureau, dem Cubkombinat Hamburg und Kultursenator Carsten Brosda.

  • Eine Sendung von Birgit Reuther, zu Gast: Michi Kröger (Begründer der Hip-Hop-Klasse)
    Wie lässt sich mit und durch Popkultur fürs Leben lernen? Michael "Michi" Kröger, Lehrer für Deutsch und Geschichte, hat 2021 an der Ida-Ehre-Schule in Hamburg Deutschlands erste Hip-Hop-Klasse gegründet. Vier Stunden pro Woche stehen die vier Elemente des Hip-Hop auf dem Lehrplan: Rap, DJing, Breakdance und Graffiti. Also sozusagen: Street Credibility statt spröder Schulstoff. Und im Stile des "Fliegenden Klassenzimmers" ging es sogar bis nach New York.
    In dieser Ausgabe des Nachtclub ÜberPop spricht Moderatorin Birgit Reuther aka Biggy Pop mit dem Pädagogen über sein Engagement und seine eigenen Wurzeln im Hip-Hop. Es geht ihm um "Grün- statt Rotstift". Also darum, bei den Schüler*innen die eigene Identität, Selbstausdruck sowie soziale Verantwortung zu stärken und positive Lebenswege aufzuzeigen. Etwa mit Hilfe des Paten der Hip-Hop-Klasse: Rapper Torch. Biggy Pop und Michi Kröger reden ebenfalls darüber, ob solch ein Projekt den Weg weisen kann aus der viel diskutierten Pisa-Misere.
    Mit Musik von Torch, Tonbandgerät, Die Firma, LongJ, Sting und Booba.

  • Eine Sendung von Andreas Moll, zu Gast: Igor Levit (Pianist), Hanna Veiler (Präsidentin der jüdischen Studierendenunion), Daniel Kahn (Musiker und Songwriter) und Seyran Ateş (Imamin)
    Antisemitismus auf deutschen Straßen, Dschihadismus in manchen deutschen Diskursen. Und kaum ein Aufschrei in der Kulturszene. Diese ist hierzulande sonst kaum um eine Positionierung verlegen. Der Überfall Russlands auf die Ukraine etwa zog sofort Solidaritätsbekundungen nach sich - auch und besonders aus der Kulturszene. Diesmal, nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober sowie dessen anhaltenden Folgen, bleiben sie aus. Warum? Die Antwort könnte Angst machen. Wir fordern sie in dieser Sendung dennoch ein. Im Gespräch mit Star-Pianist Igor Levit. Mit der Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion, Hanna Veiler. Und mit der Berliner Imamin Seyran Ateş, die für einen liberalen Islam steht.

  • Sind Musikclubs nach wie vor Sehnsuchtsorte? Oder ist das Sofa der neue "place to be"? Haben die Spielstätten mit der Pandemie bestimmte Zielgruppen verloren? Und welche Potenziale können Musikclubs wiederum ausschöpfen, um mehr und unterschiedlichere Gäste anzuziehen?
    Moderatorin Birgit Reuther alias Biggy Pop diskutiert mit einer Expert:innen-Runde über die aktuelle Lage der Musikspielstätten  - mit Tim Peterding (Booking Musikclub Knust), Christian Ordon (Geschäftsführer des Bundesverbands LiveMusikKommission e.V.) und mit Beraterin, Gastronomin und Clubkultur-Expertin Terry Krug.
    Es geht darum, wie Clubs weiterhin als gesellschaftliche Utopie im Kleinen funktionieren können. Und wie die Betreibenden dafür sorgen können, die Diversität auf und vor der Bühne sowie in ihren eigenen Teams zu erhöhen. Also wie sich Menschen immer wieder und neu für Livemusik begeistern lassen.

  • Als sich Achim Remlings Vater 2006 zur Ruhe setzen will, passiert das, was in vielen Unternehmerfamilien üblich ist: Der Sohn übernimmt die Geschäfte. Nur handelt es sich hier nicht um eine gewöhnliche Marmeladenfabrik oder ein Reformhaus: Vater Wolfgang ist Schlagersänger. Er heißt zwar ebenfalls Remling, aber man kennt ihn besser unter dem Namen Petry. Achim nimmt den Namen an und dann geht's los: Mit den Liedern des Vaters macht Achim Petry Stimmung vom Rheinland bis nach Malle - ein in dieser Brache nicht ungesehener, aber seltener Vorgang.
    Wir fragen nach, wie es dazu gekommen ist und wie man seinen eigenen Weg findet, wenn der Vater ein bekannter und erfolgreicher Künstler ist. Was macht das mit einer Kindheit? Wie wichtig sind Marken in der Musik? Und wo sind eigentlich all die Freundschaftsbänder geblieben? Antworten gibt es bei Nachtclub Überpop - im Interview mit Achim Petry.

  • Ein Name kann in der Popkultur als Marke dienen. Der Name BOWIE dient ihr jedoch eher als Akt der Selbstbefreiung aus Konventionen und Erwartungen. Die Hamburger Sängerin, Texterin, Musikerin, Komponistin, Video-Artistin und Songeschreiberin ist eine echte Selfmade Woman und schlägt nun das nächste Kapitel in ihrem Selbstbestimmungs-Game auf. Bei BOWIE - benannt nach einem geschlechtslosen schottischen Vornamen und nicht nach einem verstorbenen Superstar - geht es um Selbstbestimmung, Selbstinszenierung, Selbst-Labeling. Darum, sich musikalisch und videotechnisch selbst zu produzieren, Konzerte und Tourneen zu organisieren, sprich: das ganze Pop-Biz selbst zu gestalten - als dreifache Mutter in einer Patchworkfamilie. Parenting im Pop. Selbst Tochter einer Chansonsängerin und eines Jazzpianisten, entwirft sie kluge Songarchitekturen. Pop aus dem Jazz. Jenseits aller Spotifyability - und dennoch eingängig, fresh, voller Punchlines und Gänsehaut-Pop-Momente. Andreas Moll im Gespräch mit einer außergewöhnlich eigenständigen und meinungsstarken Künstlerin über die Schönheit der Selbstbestimmung - und warum blass das neue bunt ist.

  • Vom 20. bis 23. September 2023 wurden Hamburg und vor allem die Clubs auf St. Pauli wieder zum Treffpunkt für die Musikszene: Bei seiner 18. Ausgabe bot das Reeperbahn Festival mitsamt seiner Konferenz mehr als 700 Programmpunkte für Fachpublikum und Konzertfans in rund 80 Spielstätten.
    Was waren die Highlights? Was lässt sich kritisch betrachten? Was macht den besonderen Reiz dieser popkulturellen Sause aus? Und ist das Reeperbahn Festival mittlerweile womöglich zu groß und zu teuer geworden? Diese Fragen diskutiert Moderatorin Birgit Reuther alias Biggy Pop mit ihren Gästen: mit Indiepop-Artist Shitney Beers, mit Booker und Veranstalter Sebastian Tim (Koralle Blau) und mit Musikjournalist Tino Lange (Hamburger Abendblatt).
    Es geht darum, wie es sich für Musiker:innen und Bands anfühlt, inmitten dieses geballten Angebots zu spielen. Und inwiefern sich dieses Mega-Event für regionale Firmen aus der Branche und für Newcomer:innen lohnt - finanziell sowie in Bezug auf Reichweite und Kontakte. Zudem spricht die Runde darüber, welche Impulse vom Reeperbahn Festival ausgehen und wohin sich die Veranstaltung entwickelt. Ob es etwa einen schleichenden Abgang geben könnte wie einst bei der Popkomm oder ob eine Verschlankung sinnvoll wäre. 
    Wie immer mit der passenden Musik.

  • War das nun ein Sommer in Pink oder der Sommer des Matsch? Moderatorin Birgit Reuther und ihr Kollege Henning Cordes melden sich aus der Nachtclub-ÜberPop-Sommerpause zurück und reden darüber, was in den vergangenen Wochen popkulturell los war - vom mit Pop-Referenzen gespickten Barbie-Film bis zum Schlamm-Fiasko beim Wacken Open Air. Der Fall Lindemann ist nach wie vor ebenso aktuell wie die Diskussion um Awareness im Veranstaltungsbereich. Vom Hamburger Stadtpark bis zum Stadion haben die Fans horrende Summen für Festivaltickets gezahlt. Und mit dem Vorverkauf für die Taylor-Swift-Tour in Deutschland 2024 dreht sich die Preisspirale weiter in die Höhe. Und was war überhaupt der Song des Sommers? Wird da verstärkt das Landleben idealisiert oder tanzen wir lieber zu K-Pop durch die Großstadt? Über all diese Themen und noch mehr sprechen Henning Cordes und Birgit Reuther in dieser Stunde - und natürlich gibt’s die passende Musik dazu.

  • Notre Dame, das Nationalheiligtum Frankreichs, ist nach dem Brand 2019 die Jahrhundertbaustelle in Paris. ARTE widmet der Wiederauferstehung der weltberühmten Kirche eine bewegende dreiteilige Dokumentation. Die Filmmusik kommt aus Rostock! Vom Komponisten Johann Pätzold. Er hatte schlaflose Nächte und Bammel vor der Herausforderung - dann flog ihm das Adagio förmlich zu. Wie ein Glockenschlag. Der Glockenschlag der Gabriel-Glocke von Notre Dame. Den hörte er in den Filmaufnahmen, verlangsamte ihn bis in alle Ewigkeit und fand so die Grundtonart für die ganze Dokumentation.
    Der Grundton seines Lebens: die Sinnsuche, die eigene Wiederauferstehung und das Überwinden von Grenzen. Schon früh will der Rostocker Jung‘ zur See fahren, die Welt kennenlernen. Doch das misslingt, stattdessen plagt ihn eine Depression. Doch Johann Pätzold wäre nicht Johann Pätzold, wenn er die nicht auch als Chance begreifen würde. Er vertonte seine Seelenzustände - als Autodidakt am Computer. Von Soundcloud gelangten seine tiefsinnigen Töne in die Welt und begeisterten Produzenten im Ausland, vor allem in Frankreich.
    Ab da geht es durch die Decke. Er vollendet ein Orchesterwerk der Detroit-Technolegende Carl Craig, komponiert die Musik für die NBA Finals, wird Filmkomponist bei Netflix, holt - wie nebenbei - 2015 eine verschollen geglaubte Mutter aus Syrien per Schiff nach Deutschland und engagiert sich bei der Rettung des Rostocker Volkstheaters. Ein filmreifes Leben eines Mannes, der äußerlich Robert de Niro ähnelt und mit Fug und Recht als Rostocker Wunderkind gelten kann. Andreas Moll spricht mit Johann Pätzold garniert mit Musik über dessen Lebensfilm, der noch lange nicht am Abspann ist.

  • Eine Sendung von Andreas Moll, zu Gast: Tobias Rapp, Spiegel-Kulturredakteur
    Rammstein und kein Ende: Die Kontroverse um Sänger Till Lindemann droht sich zu einem weiteren MeToo-Skandal auszuwachsen - diesmal im musikalischen Teil der Popkultur. In den sozialen Netzwerken hatten seit Ende Mai mehrere Frauen, darunter die Nordirin Shelby Lynn und die deutsche Youtuberin Kayla Shyx, teilweise schwere Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Im Fokus der Vorwürfe steht ein Casting-System, das offenbar auch zum Ziel hatte, dem Frontmann Frauen zuzuführen. Innerhalb dieses Systems soll es laut den Vorwürfen zumindest zu Missbrauch gekommen sein. Angesiedelt in der Grauzone von Kunstfreiheit und Moral, lädt der Fall Till Lindemann zu kontroversen Deutungen ein. Ob der vorgeworfene Missbrauch justiziabel ist oder nicht, ist offen. Was wäre zu lernen?
    Das Thema wirft generell ein Schlaglicht auf den Umgang mit Frauen in der Pop-, besonders Rockkultur. Ob im Pop-Diskurs, auf der Bühne, im Publikum, Backstage oder in der Row Zero. Zu Gast im Nachtclub ÜberPop: Spiegel-Kulturredakteur Tobias Rapp. Er hat einen vielbeachteten Essay zum Thema geschrieben hat, in dem er die dunkle Geschichte des Rock als Männermusik nachzeichnet, in der Frauen oft nur Objekte sind, und in dem es auch um den vermeintlichen "Nachholbedarf" ostdeutscher oder osteuropäischer Rockmusiker auf dem Jahrmarkt der toxischen Männlichkeit geht. Und welche Rolle Rammstein sonst noch auf den Wellen der Provokationen und der Empörung spielt mit einem womöglich gezielten Tabubruch-Themenpark.

  • Eine Sendung von Birgit Reuther, zu Gast: Andrea Rothaug (RockCity Hamburg), der Musiker Chazz Luck und Noemi Bunk von der Band Willow Parlo
    Die Corona-Krise und ihre Nachwirkungen, steigende Kosten, undurchsichtige Streamingstrukturen, die Übermacht großer Veranstaltungs- und Ticketing-Firmen, zudem immer wieder Vorwürfe von Diskriminierungen und Übergriffen von #deutschrapmetoo bis Rammstein - wenn man sich die Berichte aus der Musikbranche derzeit anschaut, scheint das ein wenig attraktives Arbeitsumfeld zu sein. Was bewegt junge Menschen, dennoch einen Weg in die Musikszene anzustreben? Was motiviert sie? Was sind die Herausforderungen?
    Darüber spricht Moderatorin Birgit Reuther alias Biggy Pop in der aktuellen Ausgabe des Nachtclub Überpop mit mit zwei Newcomer:innen - mit Noemi Bunk, Keyboarderin und Sängerin der Indie- und Dream-Pop-Band Willow Parlo, und mit dem Produzenten und Songschreiber Chazz Luck. Beide haben soeben den Hamburger Nachwuchspreis Krach & Getöse gewonnen, der dieses Jahr 15. Jubiläum feiert - vergeben vom Zentrum für Popularmusik RockCity Hamburg und der Haspa Musik Stiftung. Erdacht hat sich das Ganze Andrea Rothaug, Geschäftsführerin von RockCity, die ihre Expertise ebenfalls in diese Sendung einbringt.
    Mit Musik von Shitney Beers, Brockhoff, Fyori, Hanna Noir, Chazz Luck und Willow Parlo

  • Eine Sendung von Henning Cordes, zu Gast: Anna Böck vom Freakstock Festival
    Wer im ausgehenden 20. Jahrhundert eine nicht den gängigen Normen entsprechende Lebensweise pflegen wollte, gleichzeitig aber auch nicht auf christlichen Glauben verzichten, stand nicht selten vor Problemen. Etwa mit grell gefärbten Haaren, Piercings, Tattoos und Liebe zu Alternative Rock war man in so mancher Gemeinde schnell mal unten durch; bei den Jesus Freaks jedoch ließ sich eine neue Heimat finden: für Hippies, Punks und alle, die sonst irgendwie anders waren.
    Doch was damals aneckte, stört heute kaum noch jemanden. Die Gesellschaft ist eine andere, auch die Kirchen befinden sich seit Jahren in einem quälenden Reformprozess. Was bleibt also von den Freaks von früher? Haben sie inzwischen alle ein Endreihenhaus? Wie haben sie sich gewandelt? Kurzum: Was machen die Freaks von heute?
    Erfahren lässt sich all das bei ihrem jährlichen Treffen: dem Freakstock-Festival. Dieses Jahr findet es vom 3. bis 6. August im beschaulichen Allstedt südlich des Harzes statt. Mit dabei: Workshops, DJs, Bands - und vermutlich auch Jesus.
    Wer nicht so lange warten will, hört Überpop. Anna Böck vom Freakstock beantwortet Fragen zu Jesus Freaks, christlicher Popmusik und wie man sich ein Jesus-Festival überhaupt vorzustellen hat.

  • Siri Keil spricht mit der Autorin und Journalistin Norma Schneider über Ihr Buch "Punk statt Putin"
    In dieser Ausgabe von Nachtclub ÜberPop begegnen wir Musik von Künstler:innen, die sich seit Jahren gegen das russische Regime positionieren. Die meisten von ihnen wurden hierzulande bisher wenig oder gar nicht abgebildet. Norma Schneider hat viele von ihnen interviewt und beschreibt, wie sie auf die Politik ihres Landes blicken, den Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilen und sich gegen eine Herabsetzung der Kultur zum Propaganda-Instrument wehren.
    Wir begegnen einer Kulturszene, die sich gegen einen queerfeindlichen, nationalistischen Mainstream stellt und dabei immer stärker werdenden Repressionen ausgesetzt ist. Außerdem wird es um die offizielle Kulturpolitik Russlands gehen, darum wie sich oppositionelle Kunst seit Beginn des Krieges verändert hat, und um die Frage warum es eine neue Perspektive auf die russische Gegenkultur braucht.

  • Dieter Bohlen ist ein berühmter Mann. Dabei war ihm die etablierte Musikkritik nie so richtig freundlich zugewandt, die Literatur- und Medienkritik auch nicht unbedingt. Da mag er altern und polarisieren - und dennoch: Bohlen ist erfolgreich, er hält sich, man kennt ihn. Wenn hier jemand berühmt ist, dann ja wohl Dieter Bohlen.
    Schon seit gut 40 Jahren ist er an der Sache dran: Immer dabeibleiben, im Gespräch bleiben, auch im Alltag immer auf der Bühne, immer unterwegs in der eigenen Sache. Die Welt schaut zu, bei den großen Erfolgen, doch auch bei den großen Pleiten und Krisen. Da mag man sich wundern: Wer kann das denn freiwillig wollen - Berühmtsein?
    Wir fragen nach bei Dieter Bohlen: Wie man berühmt wird, wie man das erlebt, wie man es bleibt. Ein kleiner Leitfaden für alle, die unbedingt berühmt werden wollen und für alle, die es gerne vermeiden möchten.

  • Siri Keil im Gespräch mit Michael Behrendt - über schiefe und irrwitzige Songtexte aus 60 Jahren deutscher Popmusik.
    Wir alle kennen das: Irgendwas stimmt nicht mit diesem Songtext! War da eben die Grammatik verpatzt, die Metapher schräg oder die Story schief? Wie viele songlyrische Pannen in Poptexten aus Deutschland stecken - damit hat sich der Musikjournalist Michael Behrendt in seinem Buch "Mein Herz hat Sonnenbrand" beschäftigt.
    Auf 240 Seiten wirft er einen analytischen Blick auf Lyrics quer durch alle Sparten - und auf das, was Fans im Überschwang des Musik-Erlebens gern überhören. In rund 200 Stücken hat Michael Behrendt abenteuerliche Satzkonstruktionen, grenzwertiges Englisch, Irritierende Bilder, offensichtliche Unsinnigkeiten, stilistische Fehlgriffe und erstaunliche Lieblosigkeiten gefunden. Die meisten der Beispiele sind amüsant - bei einigen kann das Lachen aber auch im Hals stecken bleiben.

  • Gesangsprofessor Kennet "Ken" Norris von der Hochschule für Musik und Theater Hamburg spricht mit Moderator Andreas Moll über faszinierende Vokalistinnen und überzeugende Sänger. In einem bunten Genremix aus Indie, Punk und Pop erfahren wir alles über die Kunst, die Haltung und die Gesangstechniken u.a. von Nina Hagen, Whitney Houston und Kate Bush. Aber wir haben auch männliche Vokalisten dabei: Freddy Mercury, David Bowie und - als absolute Ausnahme von allen Regeln - Tom Waits. Große Stimmen und wie sie ausgebildet werden: Was ist eine Gabe, was ist erlernbar etwa im Gesangsstudium beim gebürtigen US-Amerikaner Ken Norris? Ein Abend der Vokalistinnen und Vokalisten im Nachtclub Überpop auf NDR Blue.