Avsnitt

  • (S02E34) Es gibt ja allerlei Interessantes und Unterhaltsames auf der Welt, von dem man erzählen kann, außerdem Buntes, Lustiges oder Erbauliches... Seien wir ehrlich: Das meiste ist eher flach. Und dann gibt es noch die fundamentalen Dinge, welche die Welt im Innersten zusammenhalten. Eines davon ist die magische Balance zwischen Stabilität und Veränderung, Festhalten und Loslassen, die für alle einigermaßen gesunden "lebenden Systeme" - vom Bakterium über beispielsweise eine Makrele oder ein Wolfsrudel bis zur multikulturellen Gesellschaft - absolut notwendig ist.

    Nach der Einleitung müssen wir kurz Luft holen. Wovon reden wir da eigentlich? Nun, in unserer ersten Episode über Aufmerksamkeit geht es um zwei sich gegenseitig steuernde Systeme der Wahrnehmung und Verarbeitung von Information bzw. der Ausführung von Handlungen. Der Witz dabei: Man kann diesen Systemen jeweils eigene Aufmerksamkeitsprozesse zuordnen und genau die sind das eigentliche Thema dieser Folge von achwas.fm. Und wir versuchen damit dem Irrglauben vorzubeugen, Aufmerksamkeit sei so etwas wie Liegestütze. Nein, es geht diesmal um Fundamendales! Was hält UNS zusammen?

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    zum Episodenbild:

    Wir konnten der Versuchung nicht widerstehen, ein generiertes Bild auszuwählen. Es handelt sich um das Ergebnis des Prompts "zeichne und beschreibe die sehbahn beginnend mit x und y zellen bis zum hippocampus"

    Bildquelle: DALL-E (2024)

  • (S2E33) Viele Erfindungen und Entdeckungen der Menschheit scheinen zuerst eine Phase von Gesetzlosigkeit, Wildheit zu durchlaufen. Dann legt man ihnen Zügel an. Gesetze regeln die Verwendung und versuchen den Nutzen dadurch für den Menschen zu optimieren und Gefahren einzuschrenken. So schön uns die Natur erscheint, wir schränken sie ein, machen sie kompatibel.

    Feuer bekommt eine Feuerstelle, eine Duftkerze oder einen Ofen als Pferch; Pferde, wilde Tiere, werden gefangen und domestiziert, zum Kampf, zum Pflügen, zur Jagd, im Bergwerk, als Zugtier - oder zur Belustigung - als Zirkuspferd genutzt.

    Von Erfindungen wie Elektrizität, Dampflokomotiven und Automobil scheinen zudem Gefahren auszugehen, die man noch nicht in Gänze erkennen kann, aber vorsichtshalber reglementiert. Denn sie sind nicht "aus der Natur geholt", sondern werden industriell hergestellt und verkauft oder betrieben. Regelungen ermöglichen diese kommerziellen Akte.

    Und nun die künstliche Intelligenz - und wir stellen uns die Frage: sind wir ihre Zaubermeister oder die Zauberlehrlinge?

    In dieser Folge der Geschichten hinter den Pixeln geht es um das Zügeln einer Erfindung, einer Technologie, die uns in vielen Gestalten begegnen wird. Zu unserem Nutzen (z.B. in der Medizin, in der Mobilität), oder auch um uns sehr mächtig zu schaden?

    Wer legt die Zügel wem an? Wie kann Nutzen erzielt und Schaden abgewehrt werden?

    Wir streifen auch die Frage: Was passiert, wenn diese KI sich zu einer ganz eigenen Spezies entwickelt, wie wollen wir ihr begegnen?

    Diese Folge zeigt, wie Gesetzgeber (auch ein Kaiser), Science Fiction Autoren (auch Star Trek) Jurist:innen, Herstellerunternehmen, Nutzer:innen eine Zukunft einleiten, deren Gesetze adaptiert werden müssen. Meistens jedenfalls, aber immer, bevor es zu spät ist.

    Seit dem 9.12.2023 gibt es den AI Act, beschlossen vom Europäischen Parlament und den Staaten der EU.

    Ein gigantischer Schritt, und nicht der letzte um uns - ein weiteres mal - die Erde ein wenig sicherer und komfortabler zu machen.

    Podcast Blog: achwas.fm

    Bildquelle: Der Maler George Catlin unternahm die Anstrengung, indigene Völker Nordamerikas im Alltag in Bildern festzuhalten, Feste, Rituale, Jagd und auch das Fangen und Zügeln eines Wildpferdes. Unser Bild zeigt den verzweifelt erscheinenden Kampf zwischen Natur und Mensch, aus der Entferung, kaum erkennbar aber spürbar.

    Das hat diesem Bild den Vorrang gegenüber gewaltigen "Ölschinken" mit Mars und Bellona oder Kampfgetümmel der Manieristen gegeben.

    Wir hatten auch zwei Bilder mit Automobil und "Vorankündiger mit roter Flagge" in Augenschein genommen. Leider waren beide Bilder nicht sicher gemeinfrei. Also wild... und wir mussten uns zügeln.

    George Catlin - Breaking Down the Wild Horse - 1985.66.501 - Smithsonian American Art Museum.jpg

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  • (S02E32) In der Neujahrsausgabe von achwas.fm sehen wir den Tatsachen nüchtern in Auge: Sofern wir nicht (a) von Asteroiden erschlagen oder (b) von Seuchen dahingerafft werden, sofern wir uns außerdem nicht (c) in selbstverschuldeten Kriegen selbst ausrotten, wird sich das Rad der Geschichte weiter drehen. Das bedeutet: Niemand wird die digitale Transformation rückgängig machen und ihre Folgen werden genauso sicher eintreten wie die des Klimawandels.
    Nimmt die Digitalisierung die Form von Navigationsgeräten, Vokabeltrainern, oder Nachbarschafts-Apps an, finden wir sie eigentlich auch ganz in Ordnung - ganz zu schweigen von Katzenvideos. Was aber, wenn die Menschheit intellektuell immer weniger gefordert wird, weil sie über immer intelligentere Werkzeuge verfügt?
    Zwei komplementäre Sichten auf diese Situation werden in dieser Folge von achwas.fm im Zentrum stehen.
    Die These der "Digitalen Demenz" behauptet Unerhörtes: Wir trainieren wegen der vielen digitalen Denk- und Gedächtnisprothesen unsere grauen Zellen nicht mehr, deshalb werden sie degenerieren. Am Ende werden wir als geistig verödete Wracks in einer Art Zombie-Apokalypse von hochintelligenten digitalen Helfern am Leben erhalten - bis diese anfangen darüber nachzudenken, was sie sonst noch so mit ihrer Zeit anfangen könnten. Gut, wir geben zu, das ist jetzt von uns etwas dramatisch ausgekleidet... aber irgendwie logisch.
    Die Extended Mind Theory sieht das anders: Systemtheoretisch bildet der Mensch zusammen mit seinen epistemischen (Wissen generierenden und verarbeitenden) Werkzeugen eine Einheit, ein "coupled system". Entwickeln sich die Werkzeuge nach vorne, entwickelt sich auch das System. Diese Sicht ist weniger pessimistisch, obwohl sie auch einen "Brain Drain" vorhersagt. In Anwesenheit eines Werkzeugs, z.B. einem Smartphone, müssen Menschen erfahrungsgemäß ihren Verstand weniger nutzen. Da sie das allgegenwärtige Smartphone unbewußt einkalkulieren, wenn es um Anstrengung und Aufmerksamkeit geht, erscheint ihre Leistungsfähigkeit reduziert. Das ist auch logisch.
    In der neuen Folge von achwas.fm erklären wir vor allem die Extended Mind Theory genauer und kümmern uns um die empirische Befundlage und denken wie immer darüber nach, was all dies zu bedeuten hat.
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    Zum Episodenbild:
    Wie immer können wir feststellen: irgendwie ist alles schon einmal da gewesen. Adam Ries (der sprichwörtliche "Adam Riese") war ein im 16. Jahrhundert lebender Mathematiker, Autor und Lehrer. Er arbeitete mit einer durchaus raffinierten Version eines "Extended Mind", nämlich einem Rechentisch. Damit konnte man nicht nur Addieren und Subtrahieren, sondern auch komplexere Operationen ausführen. Unser Episodenbild zeigt einen Ausschnitt des Titels seines Bestsellers "Rechnung auf der Linien und Federn - auff allerley Hantierung / gemacht durch Adam Risen" aus dem Jahr 1547.
    Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fotothek_df_tg_0004386_Mathematik_%5E_Rechnen.jpg

  • S2/E31 Homer ließ Odysseus in seinen Erzählungen lebendig werden. Aber die Möglichkeiten, sich an Menschen und Ereignisse zu erinnern sind längst digitalisiert. Dabei meinen wir nicht nur digitale Bilder, die in ihrer Vielzahl "geschossen" in unseren Speichern im Rechner oder der Cloud im Wortsinne festgehalten wurden.

    Wenn wir uns erinnern wollen an Ereignisse von Familie, Städten, Vereinen, Technologien können uns Fotoalben weiterhelfen. Auch auf öffentlichen Speicherplattformen wie Vimeo oder YouTube "leben wir bewegt" und lassen von uns hören in Podcasts - wie dem von achwas?!

    So war es nur eine Frage der Möglichkeiten, der Fantasie und Handwerkskunst diese Fülle von Bildern, Texten und Sprache zusammen zu führen. Daraus ein lebendig erscheinendes Abbild von Menschen zu erstellen.

    Das "zum Leben erwecken" lässt sich bei digitalisierten Medien relativ einfach gestalten. In immer schnellerer Folge begegnen wir in den Medien Wesen, deren Stimme, Gesicht und Mimik uns vertraut erscheinen, wo der Inhalt allerdings abweicht von dem, was wir kennen und erwarten.

    Ein aktuelles Beispiel wurde vom "Zentrum für politische Schönheit" erstellt. Da verkündet Bundeskanzler Olaf Scholz Ende 2023 das Verbot der AfD. Wie sich schnell herausstellte, war das ein Deepfake.

    Website zur Folge:

    https://achwas.fm/deepfakes-erinnerungen-werden-lebendig/

    Bild zur Folge:

    Zugleich ein Familienbild, und eine Fakenachricht und ein Fake in der Darstellung von Menschen der Geschichte oder vielleicht Fiktion? Lassen Sie sich nicht verwirren:
    Es zeigt ein Gemälde von Jean Auguste Dominique Ingres. Benannt ist es als die “Apotheosis Homers” und stammt aus dem Jahr 1827. Als Apotheose wird die Gottwerdung eines Menschen bezeichnet.
    Wir empfehlen, das Bild auf der Wikimedia aufzusuchen. Zum einen gibt es mehr Infos und: alle abgebildeten Wesen werden identifiziert und man erfährt ihre Namen. Wenn Sie Zeit haben und Lust dazu – vielleicht probieren Sie so viele wie möglich selbst zu erkennen.

    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jean_Auguste_Dominique_Ingres,_Apotheosis_of_Homer,_1827.jpg

  • (S02E30) Heute besprechen wir – in Fortsetzung von Folge 28 – ein Phänomen, von dem man ohne jede Übertreibung sagen kann, dass es die demokratische Grundordnung unserer Gesellschaft und den Frieden auf der Welt gefährdet. Natürlich: Hass.
    Grundordnung und Weltfrieden? Okay, das ist starker Tobak, wir geben es zu. Doch wenn man sich in diesen Tagen neben einer sinkenden CO2-Konzentration in der Atmosphäre noch etwas wünschen könnte, dann wären es sinkende Hass-Pegel im Netz. Um Missverständnissen vorzubeugen: Wir sind natürlich Gutmenschen. Aber Leute, die sich despektierlich über unsereinen äußern und meinen, es müsse nur mal wieder ordentlich politisch unkorrekt zugehen, Diversität schade einer Kultur und der eine oder andere starke Mann sei gefragt (und das müsse man ja nochmal sagen dürfen), sind ... nun, zumindest keine sonderlichen Klugmenschen.
    Der sich aufdrängende Stoßseufzer "Herr, lass' Hirn regnen!" ist nun eine wundervolle Überleitung für unsere heutige Folge, denn es wird genau darum gehen: Wie funktioniert Hass im Gehirn und warum merken die Haterinnen und Hater verschiedenster Couleur nicht, was mit ihnen geschieht? Wir geben interessante Antworten.
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    Zum Episodenbild:
    Nachdem wir in der Vergangenheit schon so manche prominente Künstler/innen zur Bebilderung der Ideen und Inhalte unserer Podcastfolgen zitieren konnten, ist heute einer dran, dessen Bedeutung für die Kunst dem Gewicht des Themas entspricht: Leonardo da Vinci. Bekanntlich hat er sich ausführlich mit Anatomie beschäftigt und dabei natürlich auch das Gehirn, Hirnnerven, den Schädel sorgfältig präpariert und gezeichnet.
    Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Leonardo_Da_Vinci%27s_Brain_Physiology.jpg

  • S2E29 Ist unser Web wirklich kaputt? Gekapert von Wegelageren, Hütchenspielern und Trickbetrügern? Oder geht da noch was?
    Wäre doch eigentlich eine feine Sache, das Web ohne Tretfallen. Betrachten wir das Internet nicht aus der Perspektive eines Gnoms, der aus seiner Höhle die vorbeidampfende Eisenbahn als ein vorüber gehendes Ereignis notiert, von welchem Web sprechen wir gerade eigentlich?
    Dem 1.0, gemacht um statisch Informationen und Daten zu lesen (so war es tatsächlich 1989 gedacht).
    Oder 2.0, dem Mitmachweb, dem Social Media Himmel, mit neuen Möglichkeiten Geschäfte zu betreiben seit 2004?
    Wir suchen Rat beim Erfinder der Version 1.0: Sir Tim Berners-Lee. Angefressen von all' den Rüpeleien, die die Unzulänglichkeiten seiner Version 1 und der 2 ermöglichen, entwickelte er (mit Kolleg:innen) die 3.0 Version und das "Solid Protokoll."
    Was das denn nun anderes hat, das klären wir auf. Und weil das nicht alles in einen Podcast passt, lohnt der Besuch des begleitenden Blogs achwas.fm noch mal mehr. Dort finden sich die Quellen, Texte, Verweise auf Erklärvideos, Tipps, um diese Folge zu einem Multimediagenuss zu machen. Und den Link, um 3.0 zu erleben.
    Wir glauben - das wird was Gutes. Wenn wir mitmachen.

    Website achwas.fm

    Folgenseite
    https://achwas.fm/wirds-noch-was-die-zukunft-des-webs/

    Das Folgenbild wurde 1848 von Carl Spitzweg auf dem Deckel einer Zigarrenschachtel gemalt und trägt den Titel "Gnom, Eisenbahn betrachtend".
    Dieser Gnom ahnt, dass die neue Technik Neues bringt, bleibt aber hoffnungsvoll skeptisch dass es tatsächlich passiert.
    Quelle Folgenbild:
    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:CarlSpitzwegGnomEisenbahnbetrachtend.jpg

  • (S02E28) Dass in den Netzwerken mitunter Dinge "viral" gehen, ist mehr als nur eine Metapher oder Anleihe bei der Biologie. Viren sind nämlich nicht nur ansteckend und breiten sich schnell aus, sie sind oft auch ziemlich ungesund.

    Dieser Aspekt steht im Mittelpunkt dieser Folge von achwas.fm. Wir denken darin zunächst über juristische und begriffliche Facetten des Phänomens "Hass" nach und stellen dann einen Fall in den Mittelpunkt, der uns besonders beeindruckt hat: Das zähe Ringen einer prominenten Politikerin - gemeint ist Renate Künast - um die Herausgabe der Identitäten von Menschen, die sie mit geradezu glühender Wut und Verachtung beleidigt hatten. Und wir waren mehr als erstaunt über den Weg durch die Instanzen, den sie gehen und die Hürden und Widerständen, die sie angesichts einer völlig eindeutigen Situation überwinden musste.

    Gut, wir geben zu: Viralität kann auch durch krasse Challenges, verblüffende Zaubertricks oder Naturschauspiele verschiedener Art entstehen. Aber nicht selten sind eben toxische Kräfte am Wirken, wenn geteilt, kommentiert oder geklickt wird...

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    Natürlich wünschen wir uns alle, dass immer mal wieder jemand vom Himmel herabsteigt, um die guten und schlechten Menschen zu unterscheiden und dann mit einem Schwert für Ordnung zu sorgen. Deshalb ist die Göttin Justitia ein beliebtes Motiv über die Jahrhunderte. Unser Episodenbild stammt von dem niederländischen Maler Gerard de Laraisse und wurde Mitte des 17. Jahrhunderts gemalt.

    Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:SA_7360.6-Justitia_Allegorische_voorstelling_van_de_verzorging_van_leprozen_en_onnozelen.jpg

  • (S2E27) Um das Verhalten von Menschen auch im Web zu erklären, ziehen wir Studien zu Rate. Viele unserer Studien stammen aus dem Bereich der Verhaltenswissenschaften. Beobachtungen und Experimente liefern Daten, die von Kundigen analysiert interpretiert und in renommierten Fachpublikationen berichtet werden. Wir können uns darauf verlassen, das Datenerhebung und die Analysen integer mit Sorgfalt und kritischem Blick behandelt werden.Denn was wäre, wenn diese Übereinkunft der Forschenden missachtet würde? Wenn Daten absichtlich ge- oder verfälscht werden?Über einen solchen Fall berichten seit dem 16. Juni 23 Publikationen rund um den Globus: Diesen Vorwürfen sieht sich die renommierte Verhaltenswissenschaftlerin Francesca Gino der Harvard Business School ausgesetzt. Recherchiert haben drei bekannte Wissenschaftler, die den Blog "Data Colada" betreiben und seit über 13 Jahren einen kritischen Blick auf Studien werfen Auch der Arbeitgeber von Frau Gino, die Harvard Business School, reagiert und setzt Forensiker ein, (die mögliche kriminelle Handlungen systematisch untersuchen) um die Vorwürfe zu überprüfen.Bitte beachtet: Der Fall ist ist aktuell (22.10.23) und noch nicht abgeschlossen. Bis zum Abschluß gilt die Unschuldsvermutung. Wir werden neuere Entwicklungen wie die juristische Würdigung auf unserer Blog-Site achwas.fm berichten. Blogachwas.fmEpisodehttps://achwas.fm/data-in-doubt-ein-verdacht-und-die-folgen/Episodenbild: Auch wenn die Beweislast erdrückend scheint, ist noch kein Urteil gegen Beteiligte ergangen. Bilder von Betrügern, Gauklern, Jahrmarktszauberern schienen uns daher nicht angemessen und oberflächlich. Wir haben uns daher entschieden, ein Bild von Dall*e fabrizieren zu lassen. Ein verlassener Schreibtisch ist die Metapher für die Geschichte, die wir in dieser Folge berichten.Dall*e vom 23.10.2023, Prompt: "in style of rodin painting of a desktop with paper covered with numbers and pencil in dark room desktop only lit by a desktop lamp".

  • In dieser Episode gehen wir einer Frage nach, mit der sich Anthropologen und Ethnologinnen schon lange beschäftigen: Gibt es so etwas wie universelle Begriffe, mit denen wir alle Kulturen beschreiben und vergleichen können? Wir beschreiben sehr ausführlich eines der Modelle, die in diesem Kontext entwickelt wurden: die kulturellen Dimensionen des niederländischen Anthropologen und Sozialpsychologen Geert Hofstede. Und dann kümmern wir uns neben allerlei anekdotischen Anmerkungen über kulturelle Missverständnisse um die Frage, was all das mit dem Internet zu tun haben könnte. "Culturability" und "kulturelle Marker" sind in diesem Zusammenhang zwei interessante Stichworte. Aber wir beschäftigen uns auch mit der Frage, wie die neuen Möglichkeiten, die das Netz bietet, für interkulturelle Forschung genutzt zu werden...
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    Der französische Maler Paul Gaugin (1848-1903) war einer der berühmtesten Reisenden zwischen den Kulturen. Während seiner Aufenthalte auf Tahiti malte er Einheimische - meist weibliche Modelle - und kolorierte die Bilder so, wie er sich den Klang der Karibik vorstellte. Allerdings war schon damals nicht mehr viel dran, am Traum von der Südsee. Viele Einwohner/innen der Insel waren verarmt und arbeitslos - aber immerhin: sie waren christianisiert! Das Episodenbild wurde 1888 oder 1889 gemalt und hängt heute in der schottischen Nationalgalerie. Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Paul_Gauguin_134.jpg


  • S2 E25. Stellen Sie sich einmal vor, sie möchten im Web und mit dem Web Geld “machen”. Richtig viel und dabei den Großen im Web auch in die Parade fahren.

    Was könnte das Geschäftsmodell sein, wonach strebt die Wirtschaft – nicht nur im Web? Genau. Daten. Daten sind bekannterweise wie Wind und Sonnenenergie – stetig und unendlich verfügbar und noch besser: Mehrfach verwendbar.

    Wobei “Daten” noch kein Geschäftsmodell sind, sondern erst mal beschafft werden müssen, dann rumliegen und Energie verbrauchen – oder verarbeitet werden, möglichst schlau um “was damit zu machen”.
    Eine Idee – die hat Microsoft: sehr wertvolle Daten sind die, die beim Geld verdienen helfen. Im Web wären das genau wie ausserhalb: Daten die Werbung zielgenau werden lassen.

    Wir haben auch für diese Folge genauer hingeschaut und tiefer gegraben, betrachten unter anderem Microsoft, Google und Xandr. Falls Sie die letztgenannte noch nicht kennen: Wir klären Sie auf und betrachten in einem Exkurs dafür eine komplett andere Branche, wo ein ähnliches Kochrezept eine Traumhochzeit zu einer toxischen Angelegenheit werden lies.

    Blog-Seite

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    Folgen-Seite

    https://achwas.fm/microsoft-greift-an-das-strategische-kochrezept/

    Quelle Episodenbild

    Ein Blick direkt in eine Küche der Renaissance. Die Anwesenden scheinen sich gütlich zu tun an einem großen Ricotta und wirken wenig einladend. So als ob sie nichts vom Ricotta abgeben wollten. Da bleibt wohl nichts weiter, als es selbst zu probieren, ein Stück vom Markt, pardon, Käse, zu ergattern.

    Das Bild heisst "I mangiatori della ricotta" (Die Ricotta Esser) und wurde um 1580 gemalt von ⁠Vincenzo Campi⁠ (1536–1591). Campi war für seine Genre Bilder bekannt, Bilder aus dem Leben der "einfachen Menschen" ähnlich denen der flämischen Maler, deren Werke bereits einigen unserer Episoden ihre Visualisierung verdanken.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Vincenzo_Campi#/media/File:The_Ricotta_eaters-Vincenzo_Campi-MBA_Lyon_H673-IMG_0324.jpg

  • (S2/E24) Wer Verschwörungstheorien und ihre Anhänger/innen wirklich versteht, versteht den Menschen als Ganzes - und das Universum obendrein. So kommt es uns mittlerweile vor. Immer wieder stoßen wir bei unseren Recherchen zum Thema auf neue Facetten: Denken, Emotionen, Narzissmus, Kontrolle, Angst, Psychopathie, Paranoia, Bildung, Religion... Wir geben in dieser Folge also einen Überblick über die Verschwörungsforschung - der unvollständig bleiben muss - und stellen zwei ausgewählte Studien in den Mittelpunkt.

    Besonders beeindruckend und völlig in Einklang mit unseren vorangegangenen Folgen über Fake News: Dafür, dass Verschwörungstheoretiker und -innen viel zu wenig denken, schlussfolgern sie viel zu viel. Wir meinen, dies könnte des Pudels Kern sein...

    zum Blogbeitrag:

    ⁠achwas.fm/jumping-to-conclusion-verschwoerungstheorien-ii⁠

    zur Website: ⁠achwas.fm/

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    Wenn es ein Themenfeld gibt, an dem sich Verschwörungstheoretiker/innen gerne mal abarbeiten, dann ist es die Ikonographie rund um die Staatssymbole der Vereinigten Staaten von Amerika. Wenn wir einmal davon absehen, dass das Washington Monument Inschriften für (...oder von?) Außerirdischen enthält, dass hierbei obendrein die Illuminati, Reptilienmenschen, Macdonalds oder die CIA federführend waren (Moment, ist das alle nicht das Gleiche?) , dann ist da noch das Staatssiegel, auf dem nicht nur irgendwas Lateinisches steht (...sehr verdächtig!) sondern auch das allsehende Auge Gottes abgebildet ist. Verschwörerinnen und Verschwörer, was wollt Ihr mehr?

    Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dollarnote_siegel_hq.jpg

  • S2/E23 Schon Hänsel und Gretel hatten ihre Probleme mit Keksen.Oder Brotstücken. Sie sollten ihnen den Weg aus dem Wald weisen, die Krümel wurden vor dem Einsatz als Wegweiser von den Vögeln aufgepickt. Vielleicht war dieses Märchen, gesammelt von den Gebrüdern Grimm, die Blaupause für ein stetiges Ärgernis im Web? Cookies. Harmlos? Spionagetools? Komfortabel? Und was gibt es Neues zu Cookies? Diese “Cookie” Geschichte hinter den Pixeln führt uns vielleicht in ein Tollhaus, zeigt uns aber auf jeden Fall deutlich den stetigen Kampf im Web zwischen unserer Bequemlichkeit und der notwendigen Aufmerksamkeit, um nicht als Teil eines gut gefütterten, profitablen Datensatzes bei einem Databroker in den USA zu landen. Blog

    achwas.fm

    Episode

    https://achwas.fm/neues-zu-cookies-mostly-harmless/

    EpisodenbildKaum ein Märchen hat Begrifflichkeiten und Methoden im Web so stark geprägt wie die Geschichte von Hänsel u. Gretel. Bekannt ist der "Breadcrumb" in der Navigation auf einer Webseite. Die Krümel helfen uns bei der Orientierung. Wer das Märchen kennt weiß, dass Kieselsteine als permanente Markierungen besser geeignet sind zur "Navigation".Das Episodenbild zeigt uns Hänsel, in den Händen jeweils einen hellen Kieselstein. Voller Zuversicht schaut er uns an, beim ersten Versuch klappt es, den Weg zurück zu finden. Im Hintergrund sieht man Vater, Mutter und Gretel. Das Bild wurde Ende des 19.Jhds für einen Märchenband von Carl Offterdinger gezeichnet. Aus: Mein erstes Märchenbuch, Verlag Wilh. Effenberger, Stuttgart, Ende 19thhttps://commons.wikimedia.org/wiki/File:Offterdinger_Hansel_und_Gretel_(1).jpg?uselang=de#/media/File:Offterdinger_Hansel_und_Gretel_(1).jpg

    Anmerkung: In der ersten Fassung der Beschreibung haben wir zuerst die Brotkrümel, und dann die Kiselsteine als Navi-Hilfen erwähnt. Richtig ist: Der erste Versuch, die Kinder auszusetzen misslang, weil Hänsel Kieselsteine mitführte. Diese wurden als Wegepunkte genutzt. Der zweite Versuch wäre fast geglückt: Hänsel hatte nur Brotkrumen mit zur Kennzeichnung des Weges. Die Kinder wären verhungert, wenn sie nicht auf ein Lebkuchenhaus (essbar) gestoßen wären. Insgesamt eine Geschichte voller Gewalt, systemisch seitens der Gesellschaft gegenüber der Familie, seitens der Eltern gegenüber Hänsel und Gretel, der Hexe gegenüber den Kindern und der Kinder gegenüber der Hexe.

  • Als die Astronauten auf dem Weg zum Jupiter erfahren, dass ihr Supercomputer HAL 9.000 fatale Fehler machen könnte, sagt er genau diesen Satz:"I hope you are not concerned about this!" Wer Stanley Kubricks legendären Film "2001 - A Space Odyssee" kennt, weiß, was danach passiert: Der überhaupt nicht harmlose sondern in aller Stille psychopathisch durchgeknallte HAL 9000 versucht die ganze Besatzung auszulöschen. Dabei spielt ein Detail eine wichtige Rolle, nämlich dass er die Fähigkeit entwickelt hatte, von den Lippen abzulesen - etwas, womit niemand gerechnet hatte. "Emergenz" nennt man dieses in der Wissenschaft wohlbekannte Prinzip, dass Systeme mit zunehmender Größe und Komplexität Eigenschaften ausbilden, die man nicht vorhersehen kann, mit denen man einfach nicht rechnet.
    Wir meinen: Irgendwie ähnlich verhält es sich heutzutage mit unseren neuen Gefährten, den generativen Large Language Models. Was meint wohl ChatGPT, wenn man ihn/sie/es fragt, ob damit zu rechnen sei, dass er/sie/es spontan bestimmte Fähigkeiten entwickeln könnte, an die seine/ihre Entwickler nicht gedacht hätten? Die niemand so geplant habe? Die nicht mehr zu kontrollieren seien? Ja nun, das könne sehr wohl sein, wird eingeräumt. Aber man rät zu Sorgfalt und Augenmaß bei der Erprobung neuer Versionen, dann werde schon nichts passieren. I hope, you are not concerned ...
    Gut. Wir geben zu, jetzt haben wir ziemlich dick aufgetragen. Trotzdem stellen wir in dieser Folge die Frage: Haben Large Language Models wie ChatGPT die magische Grenze zum "echten" Denken durchbrochen? Mehr noch: Können Sie uns durchschauen - oder gar manipulieren? Ist so etwas überhaupt vorstellbar? Um es gleich zu sagen: Wir kommen zu keinem eindeutigen Ergebnis. Doch die Tatsache, dass es immer schwieriger wird, das Dialogverhalten von Large Language Systemen vollständig und sicher als Denk-Attrappen, als seelenloses Gefasel von Algorithmen zu erklären, ist für sich betrachtet schon sehr beunruhigend. Wir haben ChatGPT natürlich auch zu diesem Thema befragt und, was sollen wir sagen: Er/sie/ss war unserer Meinung ...
    Hier geht's zu den Shownotes in unserem Blog
    Zum Episodenbild:
    Wir können der Versuchung nicht widerstehen, die allerklassischste aller Geschichten zum Freisetzen ungeahnter Kräfte für unser Episodenbild heranzuziehen: die Büchse der Pandora. Sie brachte das Unglück über die Welt, weil sie der Versuchung nicht widerstehen konnte, ein Gefäß zu öffnen, in dem alles Leid und Laster der Menschheit eingeschlossen waren. Ein Racheakt von Zeus an der Menschheit - dafür, dass Prometheus (Pandoras Schwager) den Göttern das Feuer gestohlen hatte. Unser Bild wurde 1871 von Dante Gabriel Rossetti gemalt. Rossetti war mitnichten ein italienischer Renaissancekünstler, wie der Name nahelegt, sondern ein britischer Dichter und Maler. Er war die treibende Kraft der Schule der Präraffaeliten, die sich in ihrer Arbeit an den großen Malern der Renaissance - namentlich Raffael - orientierten.
    Bildquelle https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dante_Gabriel_Rossetti_-_Pandora.jpg

  • (S2/E21) Dies ist keine Neue Folge. Oder doch, aber - irgendwas ist anders.

    Zum einen: Wir hatten unser zweijähriges Jubiläum vergessen. Unser Start mit achwas.fm war am 11. Juni 2021.

    Zum anderen: zum ersten Mal habe wir den Termin für eine neue Folge "gerissen". Workload und Lifeload mussten diesmal Vorrang haben. Und die neue Folge wird wieder im 14-Tage-Turnus erscheinen.

    Diesmal also fast eine drei-viertel Stunde Experiment: Eine Folge "Dampfplauderei". Keine Recherche, Serendipity.

    Wir interviewen uns gegenseitig, sprechen über Folgen und die Folgen, weshalb wir immer versuchen eine Minute unter einer Stunde zu bleiben und erzählen, wie alles begann.

    Gewähren einen Blick ins Podcast Labor. Über das, was wehtut und das, was Freude bereitet. Und es gibt einen Sneak Preview auf die Folgen der nächsten Monate.

    Podcast URL: achwas.fm

    Folgen URL: https://achwas.fm/2-jahre-achwas-fm/

    Unser Folgenbild - selbstgemacht mit Hilfe von DALL°E

  • (S2/E20) Elvis lebt, Lady Diana war ein Opfer von James Bond und - machen wir uns nichts vor - Adolf und Eva erfreuen sich bester Gesundheit, und zwar in einem unterirdischen Bunker in der Antarktis, in dem gerade Silvio angekommen ist (und zwar putzmunter)! Sie glauben es nicht? Das finden wir sehr beruhigend. Doch so bizarr diese Behauptungen auch sein oder scheinen mögen, irgendwo auf der Welt wird sich jemand finden, der daran glaubt. Im Ernst. Und dank des Netzes der Netze wird er oder sie auch alle anderen, die das Gleiche (oder beliebigen anderen Mumpitz) glauben, sehr rasch finden. Und sie werden sich erkennen und gegenseitig Recht geben und fürderhin eine kleine verschworene Gemeinschaft bilden, die Gemeinschaft der auserwählten Menschen, die wissen, was wirklich Sache ist und von nun an alle heimsuchen, die anderer Meinung sind.

    Wir widmen uns in unserer ersten Folge über Verschwörungstheorien unter anderem ausführlich diesem Begriff als solchem, der ja gerne in Frage gestellt wird. Dürfen wir beispielsweise so einen haarsträubenden Unsinn wie den „QAnon“-Mythos wirklich eine „Theorie“ nennen? Also der gleichen Kategorie zuordnen wie so ehrwürdige Dinge wie die Evolutionstheorie? In einem Atemzug zu nennen mit der Relativitätstheorie? Nach reiflicher Beschäftigung mit dem Thema meinen wir (Spoiler!): Ja. Und bis wir soweit kommen, beschäftigen uns mit einem der vornehmsten Themen der Wissenschaft überhaupt, nämlich der Erkenntnistheorie! Und wir werfen in dieser Folge auch – nach Gemeinsamkeiten suchend – einen Blick auf einige der berühmtesten Verschwörungstheorien der Geschichte. Außerdem interessieren wir uns wie immer für die Frage, was all dies mit dem Web und der digitalen Transformation zu tun hat.

    Hier geht's zum Blog auf achwas.fm

    Bei einem brandaktuellen Thema wie Verschwörungstheorien freut es uns ganz speziell, wenn wir zur Illustration auf Bildmaterial aus dem 15. Jahrhundert zurückgreifen können. Schließlich haben wir uns für ein von Hieronymus Bosch 1489 gemaltes Bild des Evangelisten Johannes entschieden, der gerade auf der Insel Patmos seine berühmten "Offenbarungen" entgegennimmt. Die Sache mit dem letzten Gericht und den apokaplytischen Reitern (Sie wissen schon, Armageddon...), stammen aus dem Content, den Johannes als Bibel-Creator zu verantworten hatte. Wir meinen, dass sich seine Geschichten heute nahtlos in Reptiloide, Chemtrails und QAnon einfügen würden...

    Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_auf_Patmos#/media/Datei:Johannes_op_Patmos_Saint_John_on_Patmos_Berlin,_Staatlichen_Museen_zu_Berlin,_Gemaldegalerie_HR.jpg

  • (S2/E19) Wie häufig kamen in der preussischen Kavallerie in der Zeit von 1875-1894 Offiziere durch den Huftritt eines Pferdes ums Leben? Und weshalb sollte das uns interessieren? Gehen Sie einem eher seltenen Hobby nach? Wissen Sie, weshalb "Never Events" hoffentlich nichts mit einem möglichen Krankenhausaufenthalt zu tun haben sollten? Und: gehören Sie auch zu den Menschen, die im "Longtail" einkaufen, also dort, wo es viele Produkte, aber nur wenige Interessenten gibt?In dieser Folge beschäftigen wir uns mit den vielen Aspekten des Longtails, einem Phänomen, dass uns im täglichen Leben begegnen könnte: Seltene Ereignisse. Wir haben uns aus der Vielzahl möglicher Seltenheiten zwei herausgesucht: Schon etwas länger liegt es zurück, dass sich Ladislaus von Bortkewitsch (1868 - 1931) ein in Deutschland lehrender russischer Ökonom und Statistiker polnischer Abstammung) mit dem "Tod durch Huftritt" preussischer Offizieren auseinandersetzte. "Never Events" sind tatsächlich Ereignisse, die nie und nimmer im Krankenhaus vorkommen sollten (und was mit Verwechselungen von Gliedmaßen oder Patient:innen zu tun haben können). Und Aufklärung, was das mit dem Web zu tun haben könnte bekommen wir aus drei Dokumenten, die aus der Sicht der "Erfinder*innen" des Webs so etwas wie ein Grundgesetz sein könnten. Das erste "Gebot": Wir sind Menschen, keine Zielgruppen. Wir wollen nicht personalisiert werden, sondern persönlich angesprochen werden. Wir erstellen keinen Content, sondern kommunizieren.

    Nicht schlecht, oder?Der Link zum Podcast:achwas.fm

    Zur aktuellen Folge:

    https://achwas.fm/last-but-not-least-longtail/Zum FolgenbildDas Bild trägt den Titel "Iierebacaba" (Schwarzmantel Scherenschnabel) und entstand ca 1653 / 1659. Gemalt von Albert Eckhout (geboren in Groningen; 1607 - 1665 oder /66) in Brasilien.

    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hoflössnitz_Eckhout_25br.jpg

  • (S02/E18) Wie kann es sein, dass wir uns ungeachtet aller Fortschritte, die die Menschheit in den letzten Jahrzehnten gemacht hat, mit Mumpitz beschäftigen müssen wie etwa "Annalena Baerbock möchte Haustiere verbieten" (Nein, möchte sie nicht!) oder "Asylanten erhalten für jedes Neugeborene 10.000 Euro (Stimmt auch nicht...) oder "Bill Gates wird auf den Philippinen wegen Mordes gesucht!" (Nein!)...

    Oder wir wäre es mit: "Jedes Jahr 30.000 Publikationen über das Thema Fake News!" Moment, das ist richtig! Deshalb lässt unsere zweite Fake-News-Episode alle skurrilen Meldungen links liegen. Sie ist wieder einmal ein astreiner Ausflug in die empirische Wissenschaft. Wir sammeln die wichtigsten und einigermaßen sicheren Erkenntnisse, die Data Science Projekte, Experimente und Umfragen über das Phänomen Fake News zutage gefördert haben. Es geht um Viralität, Persönlichkeit, Emotionen, politische Gesinnungen, Denkstile... Besonders interessant: Menschen, die dazu neigen, schwulstig-wissenschaftlich klingendes aber ansonsten sinnfreies Geschwätz (sog. "Bullshit") für wahr zu halten, neigen auch dazu, Fake News zu glauben. Bis zur Verschwörungstheorie ("Es gibt keinen Zufall! Alles hängt mit allem zusammen!) ist es da nur ein kleiner Schritt...

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    Zum Episodenbild:

    Es gibt vor allem eine literarische Figur, die als Verkörperung der Probleme, in die man sich mit Lügen verstricken kann, weltweit bekannt geworden ist: Der "Pinocchio" des italienischen Schriftstellers Carlo Collodi. Wir zeigen eine Grafik aus einer der ersten Ausgaben des Pinocchio aus dem 19. Jahrhundert . Sie wurde von dem italienischen Techniker und Cartoonist Enrico Mazzanti illustriert. Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pinocchio.jpg

  • (S2/E17) Fahren Sie ein Auto? Parken Sie am Straßenrand? Hat sich schon mal jemand an Ihrem Auto zu schaffen gemacht, in der Nacht? Wir erzählen heute nicht nur die Geschichte von einem ungewöhnlichen Autodiebstahl in London vor knapp einem Jahr. Wir zeigen auch auf, wie sehr die Techniken der Attacken im Web genutzt wurden, diesen Diebstahl erst möglich zu machen. 
    Die Hauptperson unserer Folge ist ein Cybersecurity Experte – für Automobile. Zur Klärung: Wir reden nicht vom 25. Jhd, sondern vom Jahr 2022. Auch ist dieser Experte, Ian Tabor (wohnhaft in London) kein fiktiver Zeitreisender. Bevor es noch verwirrender wird, lassen wir doch seinen Freund Dr. Ken Tindell, zu Wort kommen. Beide beschäftigen sich mit elektronischen Systemen in Fahrzeugen. 
    Dr. Ken Tindell schreibt in seinem Blog:
    “Dies ist eine Detektivgeschichte darüber, wie ein Auto gestohlen wurde – und wie dadurch eine regelrechte Epidemie von Hightech-Autodiebstählen aufgedeckt wurde. Sie beginnt mit einem Tweet. Im April 2022 twitterte mein Freund Ian Tabor, dass sich Vandalen an seinem Auto zu schaffen machten, den Scheinwerfer ausbauten und die Kabel abzogen”Und etwas später: “Das Auto war weg. Und es sieht so aus, als ob der Scheinwerfer die Diebstahlmethode war.“
    Am Ende wird alles gut – wir erzählten eine wahre Geschichte und Sie wissen ein bisschen mehr, was Sie tun müssen, wenn Ihr Fahrzeug gewisse Anzeichen aufweist.

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    Zur Folge
    https://achwas.fm/die-cyber-autodiebe-fast-eine-achwascrime-folge/

    Das Episodenbild
    Wir dachten an ein Bild von “Pferdediebstahl” – ganz gut gefiel uns die Analogie zum Auto, am besten noch mit einem Bild von vor unserer Zeitenwende: "Odysseus (mit dem Pilos-Hut) und Diomedes stehlen die Pferde des thrakischen Königs Rhesus, den sie gerade getötet haben. Apulische rotfigurige Situla, aus Ruvo, ca 360BCQuelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rhesos_MNA_Naples.jpg
    Das war eine grausame Angelegenheit.
    Wir haben uns daher entschieden, mutig in die Zukunft zu schauen und einem Autodiebstahlsroboter bei seinem Treiben zuzusehen. Das Bild wurde in “DALL°E2 generiert, der Prompt war “colorful painting in comic style of a steel style robot stealing a car”. Der Prompt ist poetisch, finden wir.

  • (S02/E16) "Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht." (Mark Twain) Das ist wirklich ein wunderbares Zitat zur Einleitung unserer ersten Fake-News-Episode. Wunderbar nicht nur deshalb, weil es die Mechanismen in sozialen Medien wirklich absolut treffend beschreibt, obwohl es aus dem 19. Jahrhundert stammt. Es ist auch gar nicht von Mark Twain (oder auch von Winston Churchill), wie allenthalben behauptet, und gehört damit in die Kategorie falsche Zitate : )

    Natürlich wissen wir alle, dass viele der Fälschungen und Lügen, die gerade dreimal um die Erde laufen, sehr viel weniger harmlos sind. Alle Bereiche des öffentlichen Lebens, Sport, Politik, Wissenschaft oder Wirtschaft leiden unter der Fake-News-Plage, und es scheint, dass die Plattformen, die diese Situation heraufbeschworen haben, erst innehalten werden, wenn es zu spät ist. Uns erinnert diese Situation an den Klimawandel, wo man ja ebenfalls schon lange ahnen könnte, dass etwas schiefgeht ...

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    Wenn man über Lügen recherchiert, kommt man um den ungekrönten König dieser Disziplin, den Baron von Münchhausen, nicht herum. Seine skurrilen Geschichten wären heute Content vom Feinsten - Klicks und Shares garantiert. Wir zeigen hier eine Gravur von August von Wille (1828-1887), auf der die legendärste aller Lügengeschichten, der Ritt auf der Kanonenkugel, zu sehen ist.

    Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:M%C3%BCnchhausen-AWil

  • (S2/E15) Was wissen Sie über das Silicon Valley, die Wiege der digitalen Menschheit? Namen wie Facebook, Google, INTEL, Apple. Oder Surfen, Hippies, Drogen, ein mit Peace Zeichen bemalter VW Bus, San Francisco. The Californian Dream. Manchmal kommen Startups aus Garagen vor, in denen Basteleien zu Geschäftskonzepten entwickelt wurden. So schon 1939 gab es das, und viel mehr Garagen in den 70ern bis 90ern.

    In dieser Folge von achwas.fm graben wir wieder tiefer, stellen die Frage ob all' diese Entwicklungen im Valley die Kinder von Zufall und California Dreaming waren. Und wie es dazu kam, dass eine ganz nette Gegend südlich von San Francisco vom Obstanbaugebiet (u.a. Äpfel) zum High-Tech Zentrum der westlichen Welt werden konnte. Und was macht eigentlich Friedrich Engels mit seinem Kommentar zum Goldrausch und dessen Folgen in dieser Episode? Glauben Sie uns, auch wir waren bei den Recherchen immer wieder überrascht.

    Der Blog:achwas.fm

    Der Blogbeitrag zur Folge:

    https://achwas.fm/eureka-die-unglaubliche-geschichte-des-silicon-valley/Das EpisodenbildWir haben nach einem Bild gesucht, das die Geschichte des Staates Kalifornien illustriert. Die lange Suche hatte Erfolg, das "Grand Seal of the State of California" bietet alles auf einen Blick. Der Ausruf "Eureka - wir haben es gefunden" ist das Motto des Staates Kalifornien. Die Figur im Vordergrund stellt Minerva, die Göttin der Weisheit dar - und im Bild links sieht man einen Goldgräber. Die Spitzhacke kennen wir bereits aus Staffel 1, Folge 39. Das Bild https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=40727515